Forum: Offtopic Alte Solarleuchten und Haltbarkeit von NiCd-Akkus


von Tim 🔆 (solarlicht)


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Ich bin gerade überrascht von der Haltbarkeit von NiCd-Akkus.

Von der abgebildeten Solarleuchte habe ich jemandem 6 Stück abgekauft. 
Zwei Leuchten waren benutzt, die anderen noch verpackt und die Kartons 
in der Original-Folie eingeschweißt. Produktionsdatum vor März 2006 
(ganz sicher).

Technik: 2 NiCd-Akkus mit 650mAh, damals übliche Schaltung mit 4 
Transistoren, 4 echt helle LEDs (Strom hab ich noch nicht gemessen), 
keine Schaltschwelle, keine Hysterese (in der Dämmerung fangen sie an zu 
glimmen und werden mit zunehmender Dunkelheit heller). Ein Wippschalter, 
kaum zu glauben. Außerdem ein Metallspieß und Fuß mit Messinggewinde!

Die NiCd-Akkus sind also mindestens 17 Jahre alt und sie funktionieren 
noch. Bei den benutzten Lampen waren die Akkus geladen, die nie 
benutzten funktionierten nach dem Aufladen. Am Minuspol der Akkus waren 
ein paar wenige Kristalle zu sehen, die habe ich abgewischt. Mal sehen, 
wie lange mir die alten Akkus Freude bereiten.

: Bearbeitet durch User
von Alex (noich)


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Nun, funktionieren Sie denn auch über mehrere Stunden?

Zwar wundert es mich nicht unbedingt, dass Sie an sich noch 
"funktionieren", denn sie müssen ja nahezu keine nennenswerte Leistung 
erbringen.

Würde mich aber wundern, wenn Sie (wie angedacht) eine ganze Nacht noch 
durch Strom liefern, bevor die Spannung einknickt.

Spätestens wenn man dieser stärker belasten würde, würden Sie m.M.n. 
sofort mit der Spannung einbrechen. Eine LED verbraucht aber ja nahezu 
garnichts. max (!) wenige mA.

: Bearbeitet durch User
von Andrew T. (marsufant)


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Tim 🔆 schrieb:
> Die NiCd-Akkus sind also mindestens 17 Jahre alt und sie funktionieren
> noch. Bei den benutzten Lampen waren die Akkus geladen, die nie
> benutzten funktionierten nach dem Aufladen. Am Minuspol der Akkus waren
> ein paar wenige Kristalle zu sehen, die habe ich abgewischt. Mal sehen,
> wie lange mir die alten Akkus Freude bereiten.

Da die Teile wie Du schreibst unbenutzt  (da original verchweißt) waren: 
Kann durchaus vorkommen, das du noch länger Freude daran hast. Grobe 
Richtwert für die Lade/entladezyklen aus (Varta-) Katalog der um 
2000...2005 üblichen consumer NiCd war: 1000x fulldischarge, up to 15000 
partly (<15%) discharge.
Du hast bisher 0 Zyklen durchfahren .-)

Wenn Du es präziser wissen willst: Ladegerät mit Kapazitätstester 
nutzen,
wenn Du mehr als 50% Kapa (also >325 mAh) ermittelst ist das schon ein 
guter Wert für Deine Zellen.

von Harald W. (wilhelms)


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Tim 🔆 schrieb:

> Ich bin gerade überrascht von der Haltbarkeit von NiCd-Akkus.

M.W. können die durchaus einige Jahrzehnte halten. Möglicherweise
brauchen die einige Lade/Entladezyklen um wieder ihre volle Kapa-
zität zu bekommen. Bei den heute fast nur noch erhältlichen NiMH-
Akkus siehts m.W. mit der Haltbarkeit deutlich schlechter aus.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Harald W. schrieb:
> Bei den heute fast nur noch erhältlichen NiMH-
> Akkus siehts m.W. mit der Haltbarkeit deutlich schlechter aus.

Wobei die eneloop nicht schlecht sind. Dazu die deutlich höhere 
Kapazität.

In meiner Gartenfackel ist es egal. Da kommen Lidl-Akkus rein.

von Tim 🔆 (solarlicht)


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Alex schrieb:
> Würde mich aber wundern, wenn Sie (wie angedacht) eine ganze Nacht noch
> durch Strom liefern, bevor die Spannung einknickt.

Heute morgen um 5 Uhr leuchtete sie noch.

> Spätestens wenn man dieser stärker belasten würde, würden Sie m.M.n.
> sofort mit der Spannung einbrechen. Eine LED verbraucht aber ja nahezu
> garnichts. max (!) wenige mA.

Das will ich nicht ausschließen. Die Gesamtstromaufnahme ist 37,3mA, die 
LEDs (4 parallel) 25,1mA. Ich kann mir gut vorstellen, dass ich mit 
einer einzelnen modernen LED bei weniger Strom eine vielfach größere 
Helligkeit erreiche.

Andrew T. schrieb:
> Wenn Du es präziser wissen willst: Ladegerät mit Kapazitätstester
> nutzen,
> wenn Du mehr als 50% Kapa (also >325 mAh) ermittelst ist das schon ein
> guter Wert für Deine Zellen.

Ich werde sie mit der Stamos-Last testen. Das motiviert mich auch wieder 
mal meine Werkbank aufzuräumen. Vorher geht da nämlich nichts.

Der "Lampenschirm" ist übrigens aus Glas. Das Gehäuse der Elektronik ist 
so ausgelegt, dass man es leicht öffnen kann. Den einzigen Schwachpunkt, 
den ich bisher entdeckt habe, sind die Batteriekontakte. Die sind matt 
und geben nur schlecht Kontakt. An einer anderen Lampe hatte ich das 
Gegenteil, dort war alles verrottet und die LED war abgerostet, die 
Batteriekontakte glänzten wie neu.

von Cyblord -. (cyblord)


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Tim 🔆 schrieb:
> Heute morgen um 5 Uhr leuchtete sie noch.

Prä-Senile Bettflucht?

: Bearbeitet durch User
von Werner H. (werner45)


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Von den NiCd-Akkus aus alten Akkusschraubern sind mindestens 5% auch 
noch nach Jahren brauchbar, man muß sie halt rausmessen. Akkusatz für 
1-2 Minuten mit 2 A aufladen und dann die Zellen einzeln durchmessen. 
Jede, die nahe 0 V anzeigt, ist Schrott, die anderen sind vielleicht 
brauchbar. Diese jetzt rauszwicken und mit Nennstrom 1/10 C 14h laden 
und die Kapazität messen (anzeigen lassen).
Nur Zellen fast gleicher Kapazität zusammenschalten, sonst geht das mit 
dem Satz schief. Die Blechstreifen kann man problemlos mit Kolophonium 
und einem großen Kolben zusammenlöten. Einen Draht an das Gehäuse löten 
funktioniert auch gut, außer der Kolben ist einfach zu schwach (Die 
Zelle darf nicht zu kochen anfangen).
In meinem vorsortierten Akkuvorrat fand ich sogar einige Zellen, die 
auch nach 5 Jahren in der Schublade noch 1,2 V anzeigten. Die AAA-Zellen 
überleben länger als die AA-Zellen, weil sie einfach eine kleinere 
Fläche aktiver Substanz zur Selbstentladung haben (Weniger Whisker).
Solarleuchten fürs Freie sollte man NUR mit NiCd-Zellen bestücken, die 
NiMH versagen bei 0 °C jämmerlich (Wikipedia).

von Michael B. (laberkopp)


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Rainer Z. schrieb:
> Wobei die eneloop nicht schlecht sind.

Doch.

Bei der Lagerfähigkeit genau so schlecht wie alle NiMH.

Das 4er Pack, von dem 2 im Telefon landeten und nach 5 Jahren platt 
waren, da halfen die 2 übrigen auch nicht mehr.

Unbrauchbar nach 5 Jahren rumliegen, hochohmig und kaum noch Kapazität.

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