Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Stabilisierung eines Widerstandswertes


von Hans S. (hasch)


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Ich habe zu Hause eine Alarmanlage, mit Alarm- und Sabotagekontakten, 
die wie in der folgenden Skizze gezeigt über die Anschlüsse A und B an 
die Anlage angeschlossen sind.

Normalerweise (und idealerweise) hat eine Schleife einen Widerstand von 
2,2 kOhm, wenn ein Alarmkontakt geöffnet wird, beträgt dieser 6,9 kOhm, 
wenn der Sabotagekontakt geöffnet wird, wird der Widerstand unendlich.

Jetzt ist es bei mir so, dass in einer Schleife das nicht richtig 
funktioniert, alle Versuche, das in den Griff zu bekommen, scheiterten 
bisher. In dieser Schleife schwankt der Normalwiderstand um die 2,2 kOhm 
und zwar so, dass es ab und zu einen Fehlalarm gibt. Da alle Versuche, 
die Ursache zu finden, bisher erfolglos blieben, bin ich auf folgende 
Idee gekommen.

Der Widerstand von 2,2 kOhm könnte doch durch ein elektronisch 
regelbares Potentiometer ersetzt werden. Ein MC müsste dann den 
Gesamtwiderstand der Schleife überwachen und konstant halten, solange 
sich der Widerstand um die 2,2 kOhm herum bewegt. Erst wenn der 
Widerstand deutlich davon abweicht, also in Richtung 6,9 kOhm geht, 
sollte die Regelung aussetzen.

Wäre so etwas machbar? Hat einer von euch noch eine Idee dazu?

: Verschoben durch Moderator
von Georg G. (df2au)


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Aus welchem Material bestehen deine Kontakte? Sind die für diese 
niedrigen Ströme gebaut?

von Stefan F. (Gast)


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Hans S. schrieb:
> Wäre so etwas machbar? Hat einer von euch noch eine Idee dazu?

Du musst die Ursache finden, erst dann kann man Lösungen erarbeiten.

von Hans S. (hasch)


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Das sind spezielle Reedkontakte für Alarmanlagen, im Glasröhrchen. Die 
sollten also eigentlich kein Problem machen.

von Udo S. (urschmitt)


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Hans S. schrieb:
> alle Versuche, das in den Griff zu bekommen, scheiterten
> bisher

Welcher Art waren die Versuche?
Welchen Widerstand misst du an der Alarmschleife tatsächlich?

Georg G. schrieb:
> Aus welchem Material bestehen deine Kontakte? Sind die für diese
> niedrigen Ströme gebaut?

Wichtiger Punkt.

von Hans S. (hasch)


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Georg G. schrieb:
> Aus welchem Material bestehen deine Kontakte? Sind die für diese
> niedrigen Ströme gebaut?

Das sind spezielle Reedkontakte für Alarmanlagen, im Glasröhrchen. Die 
sollten also eigentlich kein Problem machen.

von Hans S. (hasch)


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Udo S. schrieb:
> Welcher Art waren die Versuche?
> Welchen Widerstand misst du an der Alarmschleife tatsächlich?

Ich habe die gesamte Verkabelung der Schleife kontrolliert und alle 
Verbindungen zur Vermeidung von Übergangswiderständen verlötet.

Die Anlage kann den Schleifenwiderstand ermitteln, hier bekomme ich 2k2 
angezeigt, wie es korrekt ist. Manchmal schwankt er leicht und ist dann 
2k3 oder 2k4, was noch im Bereich der Toleranz ist. Offensichtlich ist 
es aber manchmal so, dass im normalen Betrieb der Widerstand so 
ansteigt, dass Alarm ausgelöst wird.

von Udo S. (urschmitt)


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Hans S. schrieb:
> Offensichtlich ist
> es aber manchmal so, dass im normalen Betrieb der Widerstand so
> ansteigt, dass Alarm ausgelöst wird.

Im Zweifel aufzeichnen und mit zeitlich mit Ereignissen in Bezug 
bringen.

Oder einfach mal die Reed Kontakte tauschen.

von Gerald K. (geku)


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Sind die beiden Widerstandswerte vom Hersteller der Alarmanlage so 
vorgeben?

von Michael B. (laberkopp)


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Hans S. schrieb:
> Wäre so etwas machbar?

Viel Unsinniges ist machbar, bleibt aber Unsinn.

Finde die Ursache, ob es der Kontakt ist (Melder ersetzen) oder 
problematische Kontaktstellen in der Leitung.

Hast du vermutlich gemacht, daher gibt es weitere Fehler die gar nichts 
mit dem Widerstandswert zu tun haben und daher mit deinem Unsinn auch 
gar nicht korrigiert werden könnten:

Einstreuung von elektrischen Feldern in die hochohmigen langen 
Leitungen, z.B. durch naheliegende Elektrokabel. Verwendest du 2-adrige 
verdrillte Leitungen ?

von Hans S. (hasch)


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Udo S. schrieb:
> Im Zweifel aufzeichnen und mit zeitlich mit Ereignissen in Bezug
> bringen.

Die Alarme werden protokolliert, hier habe ich nichts Verdächtiges 
feststellen können. Der Schleifenwiderstand wird nicht protokolliert, 
ich weiß auch nicht, wie man das im Betrieb machen sollte.

>
> Oder einfach mal die Reed Kontakte tauschen.

Das würde ein etwas größeres Unterfangen, das ich nach Möglichkeit 
vermeiden möchte. Die Kontakte sind nämlich fest in die Türen und 
Fenster eingebaut. Das bedeutet dann, dass man z.B. ein Fenster 
rausnehmen müsste...

von Hans S. (hasch)


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Gerald K. schrieb:
> Sind die beiden Widerstandswerte vom Hersteller der Alarmanlage so
> vorgeben?

Ja

von Andrew T. (marsufant)


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Hans S. schrieb:
> Das sind spezielle Reedkontakte für Alarmanlagen, im Glasröhrchen. Die
> sollten also eigentlich kein Problem machen.

Da ich seit 4 Jahrzehnten ESSER und Telenot AL warte, mal aus meiner 
ServiceErfahrung:

1.) spezielle Reedkontakte für Alarmanlagen machen auch Probleme, wenn 
auch selten.
2.) Übergänge, insbesondere im Bereich bewegter Tür- und Fensterbereiche 
an den Kabeln habe auch schon so erlebt.

Da ein neuer Kontakt wenige € kostet, erstze ihn. Parallel dazu mal den 
Kabelverlauf auf der GESAMTEN Strecke prüfen.

von Peter D. (peda)


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Hans S. schrieb:
> Manchmal schwankt er leicht und ist dann
> 2k3 oder 2k4

Dann ist was faul. Überbrücke mal den Reedkontakt oder tausche ihn mit 
einem anderen.

Michael B. schrieb:
> Einstreuung von elektrischen Feldern in die hochohmigen langen
> Leitungen

Kann auch sein, daß die Meßschaltung unzureichend entstört ist.

von Stefan F. (Gast)


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Klemme die Kontakte probeweise ab, indem du die Drähte direkt 
miteinander verbindest.

Was ist mit der Frage nach verdrillten Leitungen? Das ist wichtig, um 
Einstreuung von Radiowellen zu vermeiden. Achte darauf, dass die 
paarweise zusammen gehörenden Leitungen auch gleich lang sind. Eine 
nicht verdrillte Schlaufe am Ende des Kabel verschlechtert die 
Situation.

Je nach Aufbau der Alarmanlage kann ein 100nF Kondensator parallel zum 
Kabel (am Eingang der Anlage) helfen. Der würde die Spannung 
stabilisieren. Es kann aber auch sein, dass die Alarmanlage genau das 
als Manipulation wertet.

von Hans S. (hasch)


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Peter D. schrieb:
> Kann auch sein, daß die Meßschaltung unzureichend entstört ist.

Lässt sich die denn durch äußere Maßnahmen entstören?

von Rüdiger B. (rbruns)


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Schalte dem 2k2 einen passenden widerstand paralell so das du am unteren 
Limit bist, vielleicht hilft das.

von Hans S. (hasch)


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Stefan F. schrieb:
> Klemme die Kontakte probeweise ab, indem du die Drähte direkt
> miteinander verbindest.
>
Werde ich mal machen.

> Was ist mit der Frage nach verdrillten Leitungen? Das ist wichtig, um
> Einstreuung von Radiowellen zu vermeiden. Achte darauf, dass die
> paarweise zusammen gehörenden Leitungen auch gleich lang sind. Eine
> nicht verdrillte Schlaufe am Ende des Kabel verschlechtert die
> Situation.
>
Die Elektrofirma, die das damals gemacht hat, hat ein mehradriges Kabel 
(ich glaube 5 Adern, müsste ich aber noch einmal nachsehen) verlegt. Die 
Adern sind nicht verdrillt.

> Je nach Aufbau der Alarmanlage kann ein 100nF Kondensator parallel zum
> Kabel (am Eingang der Anlage) helfen. Der würde die Spannung
> stabilisieren. Es kann aber auch sein, dass die Alarmanlage genau das
> als Manipulation wertet.

Das ist das, was ich zunächst einmal ausprobieren werde. Ich kann 
nämlich nicht ausschließen, dass irgendwelche Elektrokabel in der Nähe 
der Leitungen zu den Meldern verlegt sind und einstreuen. Das wäre die 
Maßnahme mit dem geringsten Aufwand. Ich werde berichten, kann aber 
etwas dauern, weil ich das ja eine längere Zeit beobachten muss.

von Hans S. (hasch)


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Rüdiger B. schrieb:
> Schalte dem 2k2 einen passenden widerstand paralell so das du am
> unteren
> Limit bist, vielleicht hilft das.

Habe ich auch schon gemacht, hat nichts gebracht.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Hans S. schrieb:
> Jetzt ist es bei mir so, dass in einer Schleife das nicht richtig
> funktioniert
Von Anfang an? Oder jetzt erst, seit du den neuen Fernseher (oder 
sonstwas) gekauft hast?

> In dieser Schleife schwankt der Normalwiderstand um die 2,2 kOhm
Ist das eine Vermutung oder hast du diesen schwankenden Widerstand 
gemessen? Falls ja: womit hast du ihn gemessen?

> Hat einer von euch noch eine Idee dazu?
Um keine Fehlalarme zu bekommen, könntest du die Alarmanlage auch 
einfach ausschalten. Deine geplanten Selbstbasteleien tendieren sowieso 
in diese Richtung.

von Stefan F. (Gast)


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Hans S. schrieb:
> Die Adern sind nicht verdrillt.

Dann könnte das schon die Hauptursache deines Problems sein.

Aber schau dir das nochmal genauer an, denn selbst jedes normale 
Telefonkabel ist verdrillt.

> Ich kann nämlich nicht ausschließen, dass irgendwelche Elektrokabel
> in der Nähe der Leitungen zu den Meldern verlegt sind und einstreuen.

Vergiss nicht Radiowellen (WLAN, Bluetooth Mobilfunk), sowie 
Funkstörungen die von elektrischen Geräten ausgehen, insbesondere 
Motoren und Leuchtstoffröhren beim Schaltern, sowie die Netzteile von 
Smartphones und LED Lampen.

Mit einem Oszilloskop könnte man das ausmessen.

von Rolf (rolf22)


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Du möchtest die Krankheit am Symptom kurieren. Nun ja. Wenn da mal nicht 
bald wieder ein Problem auftritt.  ;-)

Aber egal, man müsste vorab zwei Fragen klären:
Wie erkennt die Anlage die Größe des Widerstands bzw. mit welchen 
Ströme/Spannungen beaufschlagt sie die Leitung? Und wie kannst du **mit 
deiner geplanten Eigenbau-Elektronik im Betrieb** die Größe des 
Widerstands messen, ohne die Anlage zu beeinflussen?

von Heinrich K. (minrich)


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Trenne mal die Leitungen an "A" und "B" ab und schliesse dort einen 
2,2kOhm Widerstand an. Zweck: Um Fehler in der Alarmzentrale selbst 
ausschliessen zu können.

von Udo S. (urschmitt)


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Heinrich K. schrieb:
> Trenne mal die Leitungen an "A" und "B" ab und schliesse dort einen
> 2,2kOhm Widerstand an. Zweck: Um Fehler in der Alarmzentrale selbst
> ausschliessen zu können.

Einfach zwei Eingänge in der Zentrale tauschen und schauen ob der Fehler 
mitwandert.

von Harald W. (wilhelms)


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Hans S. schrieb:

> Das sind spezielle Reedkontakte für Alarmanlagen, im Glasröhrchen. Die
> sollten also eigentlich kein Problem machen.

Die Kontaktstellen, die zwischen Reedkontakt und Verbindungskabel
liegen, aber schon. Du musst sämtliche Kontaktstellen der gesamten
Schleife überprüfen. Falls es flexible Elemente zwischen Fenstern
o.ä. und Wand gibt, musst Du auch die überprüfen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Harald W. schrieb:
> Du musst sämtliche Kontaktstellen der gesamten
> Schleife überprüfen.
Und auch die Leitungen. Denn das Problem muss nicht unbedingt der neue 
Fernseher sein. Es reicht das neu gebohrte Loch, das dessen neue 
Halterung brauchte...

von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


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Udo S. schrieb:
> Einfach zwei Eingänge in der Zentrale tauschen und schauen ob der Fehler
> mitwandert.

Interessant wäre mal die Info ob es immer nur ein und derselbe Kontakt 
ist der den Alarm auslöst oder ob es immer verschiedene sind?

von Hans S. (hasch)


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Irgend W. schrieb:
> Interessant wäre mal die Info ob es immer nur ein und derselbe Kontakt
> ist der den Alarm auslöst oder ob es immer verschiedene sind?

Ist immer nur dieselbe Schleife. Welcher Kontakt das in dieser Schleife 
sein soll kann ich nicht sagen. Es hängen mehrere Türen und Fenster 
darin.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Hans S. schrieb:
> Welcher Kontakt das in dieser Schleife sein soll kann ich nicht sagen.

Dann ebtferne erst mal alle Kontakte, um das Kabel zu kontrollieren. 
Beobachte das ein paar Werktage plus ein Wichenende.

Dann nimmst einen Kontakt nach edm anderen wieder rein und wartest 
jeweils wieder lange genug, um sicher zu erkennen, welcher Kontakt das 
Problem auslöst.

von Harald W. (wilhelms)


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Stefan F. schrieb:

> Dann ebtferne erst mal alle Kontakte, um das Kabel zu kontrollieren.

Man könnte auch einfach alle betroffenen Fenster und Türen öffnen.
Z.Z. ist das abends sowieso empfehlenswert. Aber wie bereits gesagt:
Der Fehler liegt vermutlich nicht an den Kontakten, sondern eher an
den Drahtverbindungen dazwischen (bzw. an den Drahtverbindungen in-
nerhalb der Gehäuse der Fenster/Türkontakten).

von Stefan F. (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Man könnte auch einfach alle betroffenen Fenster und Türen öffnen.

Nein, dann ist die Schleife ja nicht geschlossen.

von Andrew T. (marsufant)


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Hans S. schrieb:
> Irgend W. schrieb:
>> Interessant wäre mal die Info ob es immer nur ein und derselbe Kontakt
>> ist der den Alarm auslöst oder ob es immer verschiedene sind?
>
> Ist immer nur dieselbe Schleife. Welcher Kontakt das in dieser Schleife
> sein soll kann ich nicht sagen. Es hängen mehrere Türen und Fenster
> darin.

Dann Hans musst Du die (hoffentlich alarmüberwachten ) Verbindungsdosen 
abgehen, öffnen und durchmessen.

Vielleicht holst Du Dir mal Hilfe von jemanden, der  sowas regelmäßig 
wartet (je nach Anlagentyp den 
Esser/Telenot/Bosch/Alarmcom/Sintony-Service anrufen).

Den am Ende der Meldeschleife  verbauten Kontakt hast du ja wohl bereits 
gefunden, wenn deine Skizze aus dem ersten Post stimmt.

von Hans S. (hasch)


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Andrew T. schrieb:
> Dann Hans musst Du die (hoffentlich alarmüberwachten ) Verbindungsdosen
> abgehen, öffnen und durchmessen.

Das habe ich schon gemacht, ohne Erfolg. Bei der Gelegenheit habe ich 
auch alles sauber nachgelötet. Der Gesamtwiderstand stimmt ja in der 
Regel und eine punktuelle Messung bringt bei einem Fehler, der nur 
einmal (gefühlt) alle drei Monate auftritt, auch nichts.
>
>
> Den am Ende der Meldeschleife  verbauten Kontakt hast du ja wohl bereits
> gefunden, wenn deine Skizze aus dem ersten Post stimmt.

Nur zur Richtigstellung: Der skizzierte Kontakt ist nicht der Endkontakt 
in der Meldeschleife sondern steht nur beispielhaft für eine Serie von 
Meldekontakten (eben an jedem Fenster/jeder Tür einer).

Ich werde mich vorerst mal auf die Anregung mit dem Entstören 
konzentrieren und melde mich noch mal, wenn ich etwas rausgefunden habe.

von Harald W. (wilhelms)


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Hans S. schrieb:

> Ich werde mich vorerst mal auf die Anregung mit dem Entstören
> konzentrieren

Das Deine Probleme durch irgendwelche eingestreute Störimpulse
hervorgerufen werden ist ziemlich unwahrscheinlich. Du wirst
nicht drumherumkommen, sämtliche Kontaktstellen in Deiner
Schleife zu überprüfen und zusätzlich, wie bereits gesagt,
die Leitungsführung auf Bohrlöcher und eingeschlagene Nägel
u.a. abzusuchen.

von Hans S. (hasch)


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Harald W. schrieb:

> Das Deine Probleme durch irgendwelche eingestreute Störimpulse
> hervorgerufen werden ist ziemlich unwahrscheinlich. Du wirst
> nicht drumherumkommen, sämtliche Kontaktstellen in Deiner
> Schleife zu überprüfen und zusätzlich, wie bereits gesagt,
> die Leitungsführung auf Bohrlöcher und eingeschlagene Nägel
> u.a. abzusuchen.

Stimmt, ist unwahrscheinlich. Ich habe es trotzdem mal gemacht, schaden 
können die kleinen Kondensatoren nicht.
Wie ich schon schrieb, die Kontaktstellen hatte ich schon mehrfach 
überprüft und neu verlötet. Das ist schließlich das Erste, was man 
kontrolliert. Auf Verdacht mal alle Fenster- und Türrahmen 
aufzuschneiden um die Kontakte rauszuholen erschien mir zu aufwändig, 
weshalb ich das bisher immer vermieden habe. Als ich aber heute die 
Anlage offen hatte um die Kondensatoren einzubauen, kam mir eine geniale 
Idee: Ich habe den Widerstand von 2k2 überbrückt und jemand gebeten, die 
Türen und Fenster der Reihe nach zu öffnen und wieder zu schließen. 
Eigentlich sollte der Gesamtwiderstand durch die Brücke ja 0 Ohm sein, 
er war aber 200 Ohm. Erste Tür offen: 4k7 wie erwartet. Tür wieder zu: 
100 Ohm. Nanu?
Bei allen anderen Türen und Fenstern blieb der Widerstand beim 
Wiederschließen 100 Ohm.
Also habe ich mich mit dem Kontakt der ersten Tür genauer beschäftigt. 
Wie erwartet, ließ er sich nicht einfach rausholen. Die Handwerker 
hatten beim Einbau der Tür das Kabel zum Kontakt unter Zug gesetzt, was 
auf Dauer natürlich nicht gut ist. Die Konstruktion arbeitet permanent 
und so waren mir auch die Fehlalarme erklärlich. Beim Rausholen riss der 
Kontakt dann völlig ab, vom Kabel blieb dann gerade so viel übrig, dass 
ich mit spitzer Lötnadel an drei der vier Adern Litzen anlöten konnte. 
Zum Glück waren die beiden Drähte für den Reedkontakt dabei, lediglich 
eine Ader der Sabotageschleife war verschollen. Nachdem ein neuer 
Kontakt eingelötet und die Sabotageschleife in der nächstgelegenen 
Anschlussdose überbrückt war, scheint jetzt alles zu funktionieren. 
Jedenfalls war der Schleifenwiderstand mit eingebauter Brücke 0 Ohm ohne 
Brücke dann wie erwartet 2k2. Dauerhaft!
Problem gelöst!
Vielen Dank für die zahlreichen Beiträge und guten Tipps.
Hans

von Rainer W. (rawi)


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Stefan F. schrieb:
> Dann könnte das schon die Hauptursache deines Problems sein.

Falls die Leitung geschirmt ist, muss es das aber nicht.
Eine Datenlogger der den Widerstand über längere Zeit protokolliert, 
würde erstmal quantitative Aussagen ermöglichen. Und dann kann man den 
Logger auf Teilschleifen loslassen (schuldigen Teil halbieren und beide 
Teile separat messen), um zu klären, wo der Fehler sitzt. Eine 
Reflektionsmessung am Kabel sollte Stoßstellen und deren Position auch 
feststellen.

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


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Stefan F. schrieb:
> Was ist mit der Frage nach verdrillten Leitungen? Das ist wichtig, um
> Einstreuung von Radiowellen zu vermeiden.

Hilft garnichts, wenn die Eingangsschaltung der Anlage nichts taugt.

Harald W. schrieb:
> Das Deine Probleme durch irgendwelche eingestreute Störimpulse
> hervorgerufen werden ist ziemlich unwahrscheinlich.

Als vor vielen Jahren die erste einer neuen Anlage in Betrieb ging, gab 
es Ärger. Die externen Sender haben ein Öffnerrelais, was der Zentrale 
eine Störung meldet, Leitungslängen bis 300 Meter. Störmeldungen gab es 
in Masse, obwohl kein Fehler vorlag.

Der Aussendienstler hat an zwei Stationen das Relais überbrückt und für 
zwei andere die Brücke direkt an der Zentrale gesetzt.

Nachdem erstere weiterhin Störmeldungen lieferten, war bewiesen, dass es 
an der Leitung oder Einstreuungen liegen muß.

Ich habe mir dann die Eingangschaltung der Zentrale genauer angeschaut 
und mir den verantwortlichen Entwickler verärgert - ich habe nur den 
Test betreut.

Hans muß ähnlich logisch vorgehen: Die beiden Reed überbrücken, 
vielleicht auch abklemmen und feste Widerstände auf die Leitung setzen. 
Das braucht viel Geduld.

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