Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Temperaturmessung Gewächshaus. BMS Problem.


von Simon (sim-sim)


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Hallo zusammen,

vielen Dank schon vorab für die Hilfe.

Die Grundlagen des Projektes und die Zielformulierung:
Die Temperatur in einem Gewächshaus soll über das Internet und die 
Plattform Thinkspeak abrufbar sein.

Problem:
Es ist weder eine Stromversorgung noch Internet vor Ort verfügbar.

Beschreibung:
Um das Problem zu lösen, dass es keinen Strom gibt, werden 18650 
Batterien verwendet, die über ein Solarmodul wieder aufgeladen werden 
sollen.
Um die gewonnen Daten an Thinkspeak zu übermitteln, wird ein SIM900 
Modul verwendet.
Zur Aufnahme der Temperatur wird ein AHT21 Sensor verwendet.
Die Steuerung übernimmt ein Arduino Nano (China Clone).
Um Strom zu sparen soll die gesamte Schaltung nur in bestimmten 
Intervallen an sein. Hierzu wird ein TPL5110 verwendet.

Der Code für den Arduino ist vorhanden, getestet und funktioniert,
sodass das Problem im Hardwarebereich liegt.

Verwendete Beuteile:
Batterien 18650 (2x)
[https://de.aliexpress.com/item/1005002325103098.html?spm=a2g0o.order_list.order_list_main.140.7eca5c5fZvrg0f&gatewayAdapt=glo2deu]

TPL5110
[https://de.aliexpress.com/item/1005003069611478.html?spm=a2g0o.order_list.order_list_main.115.7eca5c5fZvrg0f&gatewayAdapt=glo2deu]

mppt cn3722/cn3767
[https://de.aliexpress.com/item/1005003128991391.html?spm=a2g0o.order_list.order_list_main.135.7eca5c5fZvrg0f&gatewayAdapt=glo2deu]

BMS
[https://de.aliexpress.com/item/1005001793935682.html?spm=a2g0o.order_list.order_list_main.144.7eca5c5fZvrg0f&gatewayAdapt=glo2deu]

Solar Panel
[https://de.aliexpress.com/item/4001240640418.html?spm=a2g0o.order_list.order_list_main.150.7eca5c5fZvrg0f&gatewayAdapt=glo2deu]

AHT21
[https://de.aliexpress.com/item/1005005125813788.html?spm=a2g0o.order_list.order_list_main.110.7eca5c5fZvrg0f&gatewayAdapt=glo2deu]

Buck Konverter
[https://de.aliexpress.com/item/4000093037536.html?spm=a2g0o.order_list.order_list_main.11.7eca5c5fZvrg0f&gatewayAdapt=glo2deu]

Leider weiß ich nicht wie ich eine Schaltskizze einfügen kann, deshalb 
folgt eine Beschreibung der SChaltung:

Das Solar Panel ist angeschlossen an den MPPT, dieser ist mit dem BMS 
verbunden. Am BMS sind zwei 18650 (Reihe) angeschlossen. Die Batterien 
belegen die Anschlüsse 0 V, 4,2 V und 8,4 V. Die Spannungen stimmen 
überein.
An das BMS ist ein Buck Konverter angeschlossen, der die Spannung auf 
festgelegte 5V bringen soll.
Von diesem sind ist der Arduino und das SIM900 angeschlossen.

Wird statt der Batterien eine klassische Stromversorgung gewählt, 
funktioniert alle gut und die Temperatur wird aufgenommen und an 
Thinkspeak gesendet.

Das Problem ist die Stromversorgung. Aus dem BMS kommen unterschiedliche 
Spannungen, die meistens nicht ausreichend sind, um den Arduino und das 
SIM900 zu betrieben.
Ich habe irgendwo schon gelesen, dass die BMT einen Ladestrom brauchen, 
um "zu starten". Ist das richtig?
Ist das BMS für die Anwendung ungegnet oder wo liegt der Fehler im 
Projekt?


Vielen Dank nochmal.

: Verschoben durch Moderator
von Rainer W. (rawi)


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Simon schrieb:
> Problem:
> Es ist weder eine Stromversorgung noch Internet vor Ort verfügbar.

Vielleicht ist PV-Strom und LoRaWAN eine Alternative.

> Die Steuerung übernimmt ein Arduino Nano (China Clone).
> Um Strom zu sparen soll die gesamte Schaltung nur in bestimmten
> Intervallen an sein. Hierzu wird ein TPL5110 verwendet.

Warum schickst den Arduino zwischen den Messungen nicht in den 
Tiefschlaf - natürlich ohne Schnick+Schnack wie Power-LED und sparst dir 
den Nano-Power Timer?
Und warum nicht einen Arduino Pro Mini ohne USB-Wandler?

von Christian (dragony)


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Simon schrieb:
> Batterien 18650 (2x)
> 
[https://de.aliexpress.com/item/1005002325103098.html?spm=a2g0o.order_list.order_list_main.140.7eca5c5fZvrg0f&gatewayAdapt=glo2deu]

Wenn ich sowas lese, bin ich immer heilfroh, keine Nachbarn zu haben. 
Nützt ja nichts, wenn man selber nur Qualität kauft (gerade bei 
Produkten, in die man schlecht reinschauen kann und die dafür bekannt 
sind, bei schlechter Qualität in Flammen aufgehen zu können), während 
der kluge Nachbar einen auf "Geld sparen(tm)" macht und das Feuer dann 
übergreift.

von Harry L. (mysth)


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Das ist eine klassische Anwendung für LoRaWAN.

von Stefan F. (Gast)


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Simon schrieb:
> Leider weiß ich nicht wie ich eine Schaltskizze einfügen kann

Aufmalen, einscannen oder fotografieren, an einem neuen Beitrag 
anhängen.

von Rainer W. (rawi)


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Simon schrieb:
> Leider weiß ich nicht wie ich eine Schaltskizze einfügen kann

Beherzt über dem Textfeld auf den Button "Datei auswählen" klicken, 
Datei wählen und auf "öffnen" klicken (oder wie auch immer das bei 
deinem OS heißt).

von Rainer W. (rawi)


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Harry L. schrieb:
> Das ist eine klassische Anwendung für LoRaWAN.

Kommt drauf an, wie weit in der Walachei das Gewächshaus steht und wie 
gut dort z.B. die TTN-Abdeckung ist.
https://ttnmapper.org/heatmap/

Je nach geographischen Gegebenheiten kann man natürlich auch einen 
eigenen kleinen Gateway hinstellen.

von Paul B. (paule201)


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Simon schrieb:
> An das BMS ist ein Buck Konverter angeschlossen, der die Spannung auf
> festgelegte 5V bringen soll.
> Von diesem sind ist der Arduino und das SIM900 angeschlossen.

Und da liegt dein Problem. Das SIM900 zieht beim Senden mehrere Ampere, 
du hast keine Kondensatoren sehr nah am SIM900 verbaut, dein Buck-Regler 
ist viel zu langsam und die Leitungswiderstände und 
Leitungsinduktivitäten erledigen den Rest. Die Spannung bricht ein, das 
Senden bricht ab.

Das SIM900 ist für den Betrieb mit LiIon Akkus AUSGELEGT. Warum klemmst 
du es dann an einen 2S Akku + Buck?

Ich würde die Topologie ändern. Die zwei Akkus parallel, dazu einen 
Laderegler wie der hier, der Auf Solar ausgelegt ist.
https://www.amazon.de/dp/B0C8JRS789

Der hat auch den Vorteil das es gleich einen Buck/Boost an Board hat, 
der dir 3.3 oder eben 5V raushaut die IMMER da sind (bei etwas über 
100µA Eigenverbrauch) und eine Unterspannungsabschaltung zum Schutz der 
Akkus gibt es auch noch obendrauf. Das heißt du kannst deinen Arduino an 
den Ausgang anklemmen, schlafen schicken und alle X Stunden aufwachen, 
messen und senden und dein SIM900 klemmst du direkt mit dicken Kabeln an 
den Akku.
OK, da hast du dann keinen Unterspannungsschutz, aber du kannst ja mit 
dem Arduino die Spannung am Akku gegenmessen und bei 3.5V Alarm geben. 
Bei dem Verlinkten Laderegler kannst du dann sogar bei Bedarf deinen 
Akku per USB C vollpusten (Powerbank), sofern die Sonne es nicht 
schafft.

von Simon (sim-sim)


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Rainer W. schrieb:
> Vielleicht ist PV-Strom und LoRaWAN eine Alternative.

Vielen Dank für den Hinweis. LoRaWAN kannte ich noch nicht. Nachdem ich 
mich eingelesen habe, finde ist das System zwar sehr spannend, aber für 
meinen Fall nicht zu gebrauchen, da die Entfernung zwischen dem Garten 
und dem Wohnort zu groß ist.

> Warum schickst den Arduino zwischen den Messungen nicht in den
> Tiefschlaf - natürlich ohne Schnick+Schnack wie Power-LED und sparst dir
> den Nano-Power Timer?
Das klingt nach einer guten Alternative. Ich probiere das mal aus.
Das SIM900 Modul ist allerdings an das BMS angeschlossen, da der 
Stromverbrauch über den Arduino nicht sichergestellt werden kann. 
Bräuchte ich dann nicht noch einen Sleep Timer für das SIM900, welcher 
dann nur sehr schwer mit dem Arduino zu synchronisieren wäre?

> Und warum nicht einen Arduino Pro Mini ohne USB-Wandler?
Welchen Vorteil hätte der? Sorry, kenn mich (wie man merkt) nicht aus.

Vielen Dank Rainer!

-----------------

Christian schrieb:

> Wenn ich sowas lese, bin ich immer heilfroh, keine Nachbarn zu haben.
> Nützt ja nichts, wenn man selber nur Qualität kauft (gerade bei
> Produkten, in die man schlecht reinschauen kann und die dafür bekannt
> sind, bei schlechter Qualität in Flammen aufgehen zu können), während
> der kluge Nachbar einen auf "Geld sparen(tm)" macht und das Feuer dann
> übergreift.

Vielen Dank für den Hinweis Christian. Ich habe tatsächlich großen 
Respekt vor den Akkus und habe mir auch Gedanken gemacht zu deren 
Sicherheit. Da dieses Projekt jedoch abseits eingesetzt wird und in der 
Umgebung nichts anbrennen kann, habe ich die Gedanken vertagt.

Kannst Du mir für zukünftige Projekte helfen und mir sagen woran ich 
gute Akkus erkennen kann?

Danke Dir für Deinen Hinweis Christian!

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Harry L. schrieb:
> Das ist eine klassische Anwendung für LoRaWAN.

Danke Dir Harry, leider ist der Garten ca. 10 km entfernt und soweit ich 
gelesen habe ist das bei bebautem Gebiet zu weit.

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Paul B. schrieb:
Vielen Dank für Deinen Beitrag.

> Und da liegt dein Problem. Das SIM900 zieht beim Senden mehrere Ampere,
> du hast keine Kondensatoren sehr nah am SIM900 verbaut, dein Buck-Regler
> ist viel zu langsam und die Leitungswiderstände und
> Leitungsinduktivitäten erledigen den Rest. Die Spannung bricht ein, das
> Senden bricht ab.
Auch wenn ich den Buck-Regler aus der Schaltung entferne, bleibt das 
Problem, wodurch ich eher das BMS im Auge habe.
Bei der Stromversorgung des SIM900 habe ich einiges gelesen. Die 
Meinungen gehen hier ein wenig auseinander. Ein Paper, welches ich 
gelesen habe, geht von nur ca. 150 mA aus. Wobei hier sicher nur vom 
SIM900 Chip die Rede ist und nich das ganze Modul betrachtet wird.
https://www.sensorsportal.com/HTML/DIGEST/june_2015/Vol_189/P_2671.pdf

Ich habe zwei SIM900 Module hier liegen und das kleine
https://de.aliexpress.com/item/1005002912397019.html?spm=a2g0o.productlist.main.1.576c23aeVBEV1Y&algo_pvid=6d214042-0649-4604-827b-2d8fda12efee&algo_exp_id=6d214042-0649-4604-827b-2d8fda12efee-0&pdp_npi=3%40dis%21EUR%213.92%213.46%21%21%214.27%21%21%402100bc5c16899117909543200d077f%2112000027099957757%21sea%21DE%21705263185&curPageLogUid=nWpoo4mKEETY

hat einen deutlich geringeren Verbrauch als der große Bruder.



> Das SIM900 ist für den Betrieb mit LiIon Akkus AUSGELEGT. Warum klemmst
> du es dann an einen 2S Akku + Buck?
>
> Ich würde die Topologie ändern. Die zwei Akkus parallel, dazu einen
> Laderegler wie der hier, der Auf Solar ausgelegt ist.
> https://www.amazon.de/dp/B0C8JRS789
Danke Dir für den konkreten Vorschlag. Leider ist das Ding nicht 
erhältlich. Wonach sollte ich konkret suchen? Sehe bei den Dingern wenig 
Unterschiede. Worauf muss man da achten?

> Der hat auch den Vorteil das es gleich einen Buck/Boost an Board hat,
> der dir 3.3 oder eben 5V raushaut die IMMER da sind (bei etwas über
> 100µA Eigenverbrauch) und eine Unterspannungsabschaltung zum Schutz der
> Akkus gibt es auch noch obendrauf. Das heißt du kannst deinen Arduino an
> den Ausgang anklemmen, schlafen schicken und alle X Stunden aufwachen,
> messen und senden und dein SIM900 klemmst du direkt mit dicken Kabeln an
> den Akku.

Verständlich. Vielen Dank für die Anleitung. Habe ich dann aber icht das 
Problem, dass das SIM900 die ganze Zeit aktiv ist?

Warum dicke Kabel an das SIM900, wenn der Hersteller auch nur die dünnen 
Kabel vorgesehen hat? (schon klar, dass Du das wegen des hohen 
Stromverbrauchs vorschlägst, aber ist das wirklich notwendig?)

> OK, da hast du dann keinen Unterspannungsschutz, aber du kannst ja mit
> dem Arduino die Spannung am Akku gegenmessen und bei 3.5V Alarm geben.

Die Spannungsmessung ist ne tolle neue Idee, um den Ladezustand der 
Akkus zu überwachen. Vielen Dank. Ich lese mich mal ein.


--------------------------------

Vielen herzlichen Dank für die Unterstützung. Würde mich freuen, wenn es 
noch weitere Ideen gibt.

Ich bin immernoch auf der Suche nach einer Antwort, warum das BMS keine 
zufriedenstellende Spannung ausgiebt, bzw. manchmal schon, aber dann 
wiederum nicht.
Hat jemand vielleicht eine grundlegende Beschreibung von den Dingern.
Wovon hängt die Ausgangsspannung ab?
Wie funktioniert das, dass über den selben Kontakt geladen und entladen 
wird? Müssen dann Ladespannung und Entladespannung gleich sein?

Vielen Dank schonmal.

von Rainer W. (rawi)


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Simon schrieb:
> ... aber für meinen Fall nicht zu gebrauchen, da die Entfernung zwischen
> dem Garten und dem Wohnort zu groß ist.

Dann lies dir noch einmal die Sachen zu TTN durch. Hast du die Abdeckung 
durch TTN bei deinem Garten geprüft?
Der Abstand zu deinem Wohnort spielt dann überhaupt keine Rolle.

Solange Wohnort und Gartenstandort geheim sind, musst du leider selber 
gucken.
Du kannst natürlich auch auf die gute, 30 Jahre alte GSM 
Mobilfunktechnik setzen. Bei GSM in Deutschland hast du gute Chancen, 
dass das Netz noch weiter fortbesteht und nicht, wie in anderen Ländern 
bereits geschehen, abgeschaltet wird.

: Bearbeitet durch User
von Christian (dragony)


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Entweder LFP (da können selbst die Chinesen wenig falsch machen), oder, 
falls es die mit Cobalt sein müssen, jemand, der schon teuer bezahlen 
musste und viel zu verlieren hat. Ich setze da nur noch Samsung ein. Die 
guten alten NiMh sind übrigens auch nicht schlecht geworden, nur weil 
die Chemie nicht mehr topmodern ist. Enerloop ist da Stand der Technik.

: Bearbeitet durch User
von Georg M. (g_m)


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von Armin X. (werweiswas)


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Simon schrieb:
> Verwendete Beuteile:
> Batterien 18650 (2x)
> 
[https://de.aliexpress.com/item/1005002325103098.html?spm=a2g0o.order_list.order_list_main.140.7eca5c5fZvrg0f&gatewayAdapt=glo2deu]

Schmeiß die Akkus ungetestet weg!
Die haben bestenfalls die halbe Kapazität. Das ist leider so bei diesen 
Ali-Akkus.
Es gibt momentan KEINEN (MARKEN)Hersteller der in dieser Baugröße Zellen 
mit mehr als 3500mAH herstellen kann.
Kaufe lieber welche bei nkon.nl oder akkuteile.de. Die haben preiswerte 
Zellen die nicht gefaked sind.

von Simon (sim-sim)


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Rainer W. schrieb:
> Dann lies dir noch einmal die Sachen zu TTN durch. Hast du die Abdeckung
> durch TTN bei deinem Garten geprüft?
> Der Abstand zu deinem Wohnort spielt dann überhaupt keine Rolle.
>
> Solange Wohnort und Gartenstandort geheim sind, musst du leider selber
> gucken.

Ich habe mir die Map angeguckt. Der Garten ist in Ratzeburg und sollte 
so eigentlich eine Abdeckung haben, wenn ich das richtig verstehe. Der 
Standort ist in Mölln.
Ich lese mich in das Thema ein. Vielen Dank für den Impuls.
Zunächst versuche ich aber den aktuellen Plan zum Laufen zu bringen.

-----------------------
Armin X. schrieb:
> Schmeiß die Akkus ungetestet weg!
> Die haben bestenfalls die halbe Kapazität. Das ist leider so bei diesen
> Ali-Akkus.

verstehe nicht, warum ich die wegschmeisen sollte. Selbst wenn die 
Kapazität nur ein Drittel wäre. Hast Du hier vielleicht weiterführende 
Informationen?

-----------------

Noch Mal vielen Dank für die Hilfe.

Könnte mir jedoch jemand noch bei meinen Fragen zum BMS helfen?

Simon schrieb:

> Ich bin immernoch auf der Suche nach einer Antwort, warum das BMS keine
> zufriedenstellende Spannung ausgiebt, bzw. manchmal schon, aber dann
> wiederum nicht.
> Hat jemand vielleicht eine grundlegende Beschreibung von den Dingern.
> Wovon hängt die Ausgangsspannung ab?
> Wie funktioniert das, dass über den selben Kontakt geladen und entladen
> wird? Müssen dann Ladespannung und Entladespannung gleich sein?

von Andreas M. (amesser)


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Hallo Simon,

du hast leider eine Menge Schrott erstanden. Man sollte sich genau 
überlegen was man kauft, es hat einen Grund warum Teile aus China so 
billig sind. Hat eigentlich irgend eine dieser Seiten auch eine 
Verständliche Beschreibung? Gehen wir mal durch

Simon schrieb:
> Verwendete Beuteile:
> Batterien 18650 (2x)
Ok, da kann man nicht allzuviel falsch machen

> TPL5110
Unnötig, wurde oben ja schon geschrieben. Die Boards können sich selbst 
alle in Standby legen.

> mppt cn3722/cn3767

Das ist ein MPPT mit integriertem Laderegler für 12V Blei-Akkus und 18V 
Solarspannung. Hier vollkommen fehl am Platze und auch nicht notwendig. 
Bei dem bischen Energiebedarf bringt MPPT nix.

> BMS

Kann man machen, aber auch hier übertrieben. Ein einfacher Laderegler + 
Balancer hätte es getan. Deine Zellen haben vermutlich eh einen 
eingebauten Schutz.

> Solar Panel

Hast du wirklich die 2V Variante gekauft? Du brauchst wenigstens 9V 
damit da was voll wird.

> AHT21
 Ok

> Buck Konverter

Max Duty 90%, d.h. damit da 5V rauskommen braucht der mindestens 5,5V 
Eingang.

Wie oben schon beschrieben. Die Li-Ons müssen direkt mit dem SIM Modul 
Verbunden werden. Das zieht beim Senden locker 1A Impulse oder mehr. Der 
Arduino kommt übrigens problemlos mit weniger als 5V zurecht, der läuft 
direkt an einer Li-On Zelle. Also, Li-On parallel schalten, ein 
einfacher Li-On Über/Tief Entladeschutz dran, Arduino, SIM900 und 
passendes Solarmodul direkt dran. fertig.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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kürzlich einen Bericht über Vulkane gesehen,
dabei ist eine Messstation gezeigt worden,
die ebenfalls per solar die Batterien geladen hatte.

Und jetzt der Knaller,
selbst die hochprofessionellen Equipments werden
mit Bleiklötzen gepuffert. In Island.

side note:
Panasonic wollte offenbar nicht für die beiläufige Werbung
zahlen, deshalb hatte man den Firmennamen auf den Akkus ausgepixelt.

warum Blei?

wahrscheinlich deswegen:

>> Das Problem ist die Stromversorgung.

: Bearbeitet durch User
von Simon (sim-sim)


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Vielen Dank für Deinen Beitrag!

Andreas M. schrieb:
>> TPL5110
> Unnötig, wurde oben ja schon geschrieben. Die Boards können sich selbst
> alle in Standby legen.
>
Wie kann sich das SIM900 Modul selber in Standby legen?

>> BMS
>
> Kann man machen, aber auch hier übertrieben. Ein einfacher Laderegler +
> Balancer hätte es getan. Deine Zellen haben vermutlich eh einen
> eingebauten Schutz.

laut dem anderen Beitrag sind die Batterien der größte Mist und sollten 
sofort weg. Wie kann ich herausfinden, ob sie einen Schutz haben?

Kannst Du mir einen solchen Laderegler verlinken? Möchte gerne mehr zu 
dem Thema recherchieren und würde mich über einen Einstieg freuen. 
Danke.

>> Solar Panel
>
> Hast du wirklich die 2V Variante gekauft? Du brauchst wenigstens 9V
> damit da was voll wird.

Bei Sonneneinstrahlung sind es locker über 10 V.


> Wie oben schon beschrieben. Die Li-Ons müssen direkt mit dem SIM Modul
> Verbunden werden.
Wie kann ich dann verhindern, dass das SIM Modul dauerhaft an ist?

> Über/Tief Entladeschutz dran
Hättest Du vielleicht einen Link für mich?

Vielen Dank Dir.

von Axel R. (axlr)


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Einfach (z.B)50.000µF direkt am SIM900-Modul ankelmmen. die sind extra 
dafür gemacht. Dann geht erstmal alles. Das andere lass ich mal 
unkommentiert. Kann man so machen, wenn man sowas zum ersten Mal macht.
https://www.digikey.de/en/product-highlight/a/avx/bestcap-technology

von Axel R. (axlr)


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Ich sehe gerade: die gibt es garnicht mehr - sorry. GSM ist eben "aus".

siehe letzte Seite:
https://www.avx.com/docs/techinfo/PulseSupercapacitors/bestcap.pdf

: Bearbeitet durch User
von Simon (sim-sim)


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Axel R. schrieb:
> Einfach (z.B)50.000µF direkt am SIM900-Modul ankelmmen. die sind extra
> dafür gemacht. Dann geht erstmal alles. Das andere lass ich mal
> unkommentiert. Kann man so machen, wenn man sowas zum ersten Mal macht.
> https://www.digikey.de/en/product-highlight/a/avx/bestcap-technology

Danke Dir.
Kann man auch einfach folgenden Kondensator nutzen?
https://www.conrad.de/de/p/jianghai-ecs1abz473mt6p23040-elektrolyt-kondensator-snapin-10-mm-47000-f-10-v-20-o-x-h-30-mm-x-40-mm-1-st-446164.html

von Axel R. (axlr)


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Simon schrieb:
> Axel R. schrieb:
>> Einfach (z.B)50.000µF direkt am SIM900-Modul ankelmmen. die sind extra
>> dafür gemacht. Dann geht erstmal alles. Das andere lass ich mal
>> unkommentiert. Kann man so machen, wenn man sowas zum ersten Mal macht.
>> https://www.digikey.de/en/product-highlight/a/avx/bestcap-technology
>
> Danke Dir.
> Kann man auch einfach folgenden Kondensator nutzen?
> 
https://www.conrad.de/de/p/jianghai-ecs1abz473mt6p23040-elektrolyt-kondensator-snapin-10-mm-47000-f-10-v-20-o-x-h-30-mm-x-40-mm-1-st-446164.html

Ähm - nee. Eher nicht.
Sowas dann eher:
https://www.reichelt.de/vielschicht-kerko-100-f-10v-85-c-kem-x5r1210-100u-p207184.html?&trstct=pol_0&nbc=1
k.P. vielleicht 10 parallel oder reichen fünf? Die sollen ja die 
schnellen Stromspitzen glätten. Da ist der Große, den Du rausgesucht 
hast, zu langsam. Müsste man messen oder nachsehen, wie lang die 
GSM-Bursts sind und wie weit die Spanung einbrechen darf. 4 oder 5 von 
den 100µF sollten aber reichen. Auf ne kleine Lochrasterplatine auflöten 
und ganz dicht ans Modul, keine langen Drähte!

Es geht hier vornehmlich im den Inennwiderstand der Kondensatoren, neben 
der Kapazität

: Bearbeitet durch User
von Andreas M. (amesser)


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Simon schrieb:
> Wie kann sich das SIM900 Modul selber in Standby legen?

In dem du ihm das passende Kommando schickst.

Simon schrieb:
> Kannst Du mir einen solchen Laderegler verlinken? Möchte gerne mehr zu
> dem Thema recherchieren und würde mich über einen Einstieg freuen.

Irgendwas mit TP4056 IC reicht für eine Zelle aus. (Du brauchst nur 
eine)

Simon schrieb:
> Bei Sonneneinstrahlung sind es locker über 10 V.

Ohne Last im Leerlauf vermutlich? Also ein 6V Modul -> zu wenig für zwei 
LiPos in Reihe, für eine reichts.

Simon schrieb:
>> Über/Tief Entladeschutz dran
> Hättest Du vielleicht einen Link für mich?

Such mal nach "LiIon Undervoltage Protection"

von Axel R. (axlr)


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Andreas M. schrieb:
> Simon schrieb:
>> Wie kann sich das SIM900 Modul selber in Standby legen?
>
> In dem du ihm das passende Kommando schickst.

https://usermanual.wiki/Pdf/SIM900AT20Command20ManualV103.653745192/view

Hieraus (Seite 86): AT+CFUN=0 zum Beispiel

hast Du überhaupt schonmal in die jeweiligen Datenblätter geschaut, oder 
nur die Lib installiert und den Rest zusammenkopiert?? Tut mir leid, den 
Eindruck habe ich.

von Simon (sim-sim)


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Danke Andreas!

von Simon (sim-sim)


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Axel R. schrieb:
> hast Du überhaupt schonmal in die jeweiligen Datenblätter geschaut, oder
> nur die Lib installiert und den Rest zusammenkopiert?? Tut mir leid, den
> Eindruck habe ich.

Das ist mein erstes Projekt im Elektrobereich. Gleichzeitig mein estes 
Arduino Projekt und mein erstes Programm, welches ich geschrieben habe.
Deshalb ist mein vorgehen noch nicht so systematisch. Bei einem 229 
seitigen Dokument gebe ich zu es nicht gelesen zu haben. ;)
Deshalb danke ich auch für die Hinweise und Denkanstöße.

von Paul B. (paule201)


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Jeder hat mal angefangen, das Projekt finde ich gut zum Einstieg, auch 
wenn du auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig tanzen musst 
(Lademanagement, Arduino mit Sleepmodus, SIM900 und Co.)

Damit das ganze Ding fliegt musst du dir zuerst einen kleinen Plan 
machen, was deine Schaltung alles können soll und auch schon mal etwas 
in die Zukunft denken und vor allem Prioritäten festlegen.

Beispiel:
Aktuell reicht dein Energiespeicher für den Arduino und ein paar 
Sensoren. Wenn du in Version 2 noch ein paar Motoren ansteuern willst um 
die Fenster zu öffnen oder einen Lüfter laufen lassen möchtest, dann 
designst du alles neu.

Also Punkt 1 auf der Liste: Funktionalitäten abklären und anhand dessen 
den Energiebedarf abschätzen und das Spannungslevel festlegen.

Bleiben wir fürs Beispiel erstmal bei deinen zwei 18650er Zellen. Die 
Reihenschaltung von LiIon Zellen bringt immer eine gewisse Schwierigkeit 
mit sich, da jede Einzelzellspannung überwacht werden muss. Es könnte ja 
sein das eine Zelle defekt ist und nur 1.6V  hat und die andere hat 
4.2V. In Summe reicht das noch für deinen Arduino, beim Laden kann dir 
aber eine Zelle hochgehen. Zumindest in der Theorie, die meisten Zellen 
haben eine interne Schutzbeschaltung und schalten vorher ab. Die 
Abschaltschwelle liegt aber sehr weit unten, es ist also eher eine 
Sicherheitseinrichtung als eine gewollte Unterspannungsabschaltung.

Daher ist es deutlich praktikabler nur eine Zelle bzw mehrere Zellen 
parallel zu verwenden, da erübrigt sich das Ganze. Damit vereinfacht 
sich das Laden.

Einen einfachen Laderegler wie den TP4056 kriegt man für 1-2€ in der 
Bucht. ABER: der ist für eine starke Spannungsquelle wie ein 
Handyladegerät ausgelegt, welches mehr als die benötigte Ladeleistung 
bereitstellen kann. Ein Solarmodul ist eine Stromquelle (es gibt einen 
Unterschied zwischen Spannungs und Stromquellen). Sobald der Laderegler 
hochfahren will, bricht die Spannung am Solarmodul ein, der Laderegler 
bricht ab und das Spiel wiederholt sich. Du hast einen Oszillator. In 
gewissen Mengen wird trotzdem Energie in die Zellen gepumpt, aber schön 
und effizient sieht anders aus. Du brauchst also einen Solarladeregler 
wie den von mir verlinkten, der leider aktuell nicht lieferbar ist.
Alternativ gibt's den hier:
https://www.reichelt.de/entwicklerboards-solar-ladegeraet-fuer-6-bis-24-v-panels-debo-pwr-solar2-p266038.html?&trstct=pos_5&nbc=1

Der ist voraussichtlich in 10 Tagen wieder lieferbar. Von dem anderen 
hab ich noch einen hier, falls du Bedarf hast.

Damit ist der Solar-Ladeteil erledigt und 5V kommen auch passend aus den 
Teilen und der Arduino ist glücklichen, damit hätten wir Punkt 2 
erledigt.

Jedes GSM Modul zieht beim Senden einen hohen Strom. Dein BMS wird 
wahrscheinlich den Strompeak detektieren und den Ausgang abschalten. 
Erwarte nicht zu viel von den China BMS Platinen. Also klemm das Ding 
mit möglichst dicken, kurzen Kabeln und guten (Löt) Verbindungen an die 
zwei parallel geschalteten Akkus. Die können die Peaks liefern. Falls es 
immer noch Probleme gibt, eine Standardbeschaltung nach Datenblatt 
aufbauen und die Sache rennt, zumindest was die Hardware angeht. 
Software ist dann die andere Baustelle ;).

von Rainer W. (rawi)


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Christian schrieb:
> Entweder LFP

Muss man Abkürzungen unbedingt noch abkürzen?
Wie schreibfaul muss man sein, um LiFePO4 noch einmal zu verkürzen?

von Andreas M. (amesser)


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Paul B. schrieb:
> Einen einfachen Laderegler wie den TP4056

Argh, das hab ich nicht gesehen Dachte der leitet einfach durch und 
begrenzt Strom/Spannung. Dann wohl doch nur ein einfacher Battery 
Protection IC. So wie in den Fertigakkus verbaut.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Andreas M. schrieb:
>> Einen einfachen Laderegler wie den TP4056
> Argh, das hab ich nicht gesehen Dachte der leitet einfach durch und
> begrenzt Strom/Spannung. Dann wohl doch nur ein einfacher Battery
> Protection IC. So wie in den Fertigakkus verbaut.

Da gibt der Blinde einen Tipp an die Einäugiggen!

Der TP4056 ist ein einfacher Laderegler für LiIon. Der ist ausgelegt 
für den Betrieb an 5V Eingangsspannung (USB) und verträgt auch nicht 
nennenswert mehr. Datenblatt anschauen und auch den Vorwiderstand in der 
Beispielschaltung beachten! Bei leerem Akku und 1A Ladestrom wird der 
kleine Käfer gehörig warm.

Auf den China-Ladeplatinchen wird er oftmals durch ein weiteres IC 
(DW01) plus FET ergänzt, was dann die Schutzschaltung für den Akku 
darstellt.

Die Eignung des TP4056 für Betrieb mit Solarzelle wurde an anderer 
Stelle kontovers diskutiert, ich halte ihn für ungeeignet:

Paul B. schrieb:
> Sobald der Laderegler
> hochfahren will, bricht die Spannung am Solarmodul ein, der Laderegler
> bricht ab und das Spiel wiederholt sich. Du hast einen Oszillator.

von Andreas M. (amesser)


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Manfred P. schrieb:
> Andreas M. schrieb:
>>> Einen einfachen Laderegler wie den TP4056
>> Argh, das hab ich nicht gesehen Dachte der leitet einfach durch und
>> begrenzt Strom/Spannung. Dann wohl doch nur ein einfacher Battery
>> Protection IC. So wie in den Fertigakkus verbaut.
>
> Da gibt der Blinde einen Tipp an die Einäugiggen!

Habe ich mich womöglich missverständlich ausgedrückt. Ich wollte sagen: 
Statt dem TP4056 ist hier dann vermutlich ein einfacher 
Battery-Protection IC am besten geeignet. Es kommt ja letztlich nur 
drauf an, das die Akkus nicht überladen und auch nicht tiefentladen 
werden. Die Ladestrombegrenzung kommt durch das Solarmodul, das schafft 
eh nicht mehr als der Akku verträgt. Danke für den Hinweis auf den DW01. 
Dementsprechend wäre meine Vorschlag:

- Akku an DW01
- Das dann an die Solarzelle, das SIM900 und den Arduino (Alles 
parallel)

fertig.

[Edit: Nachtrag]: DW01 vermutlich am besten ein Fertigmodul wie dieses 
hier: https://www.ebay.de/itm/185053804590

: Bearbeitet durch User
von Uli S. (uli12us)


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Wegen der Zellen, Reihe oder Parallel, es gibt recht günstig USV die mit 
2 parallelen 18650 Zellen bestückt werden. Eingang 5V Ausgang wahlweise 
5V, 6V, 9V manchmal sogar 12V möglich. Da ist alles schon drin 
Laderegler, Boostconverter, Unterspannungsabschaltung. Angeblich können 
die Teile sogar bis zu 2A abgeben, bloss halt nicht für lange. Und wenn 
man die Halter ausbaut und gegen grössere ersetzt, dann kann man auch 
schon mal 10* 21700 Zellen dran hängen.

von Helmut -. (dc3yc)


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Manfred P. schrieb:
> Paul B. schrieb:
>> Sobald der Laderegler
>> hochfahren will, bricht die Spannung am Solarmodul ein, der Laderegler
>> bricht ab und das Spiel wiederholt sich. Du hast einen Oszillator.

Die Stelle würde mich interessieren! Ich habe nämlich seit geraumer Zeit 
eine Solarzelle 6V/1W (110mm*60mm) mit diesem Laderegler und einem 
2500mAh-LiPo-Akku in Betrieb und der Akku ist momentan auf 4.15V 
aufgeladen. Dahinter hängt ein Arduino Pro Mini mit einem LoRa-Modul als 
Sender und einem SHT31-Sensor.

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