Liebe Community! Habe kürzlich ein portables Blitzsystem erworben, für das es keine Ersatzteile mehr gibt und ich mich aus mehreren Gründen veranlasst sehe, mir Gedanken zum Austausch des Akkus zu machen. 1) Falls LiPo Zellen verbaut wären, wäre ich geneigt, diese gegen Li-Ion zu tauschen. 2) Falls sich die Ladezeiten durch Einsatz neuer Zellen in 7S2P Formation und eines moderneren BMS verkürzen ließen, wäre ich auch nicht böse. Beim Gerät handelt es sich um den Jinbei DC-II-1200. Angedacht ist der Einsatz von qualitativ hochwertigen Marken-Akkus und einem der vielen, günstige, balancierenden BMS-Platinen aus China. Als Laie kann man viel falsch machen. Aber unversucht möchte ich auch nichts lassen. Meine Gedanken/Fragen dazu: a) Wie lässt sich feststellen, ob es sich bei den verbauten Zellen um Li-Ion oder Li-Po Module handelt? Oft wird als Technologie Li-Ion angeführt, obwohl es sich um Li-Po handelt. b) Wie müssen BMS und die einzelnen Zellen hinsichtlich der Hochstromfähigkeit beschaffen sein, damit das System nicht zum Feuerwerk wird? Welche Komponente begrenzt den Strom, sodass die Kondensatoren nicht leiden? Die Kapazität kommt vermutlich durch Parallelschaltung? von insgesamt 20 Stück 400V Kondensatoren mit 980µF bzw. 450µF zustande. c) Ließen sich die Kondensator-Ladezeiten reduzieren, indem man auf hochstromigere Energieversorgung setzt? Oder liegt es ausschließlich am verwendeten Widerstand, der dem Kondensator vorgeschalten ist? d) Ganz allgemein ließe sich das alles auf die Frage reduzieren, wie BMS und Akkus (vor allem hinsichtlich der Stromstärke) "dimensioniert" bzw. spezifiziert sein müssten, damit Blitzgerät und Anwender keinen Schaden davon tragen und zumindest kleine Nachteile gegenüber dem Original entstehen. Danke jetzt schon mal für Eure Kommentare!
:
Bearbeitet durch User
Martin D. schrieb: > a) Wie lässt sich feststellen, ob es sich bei den verbauten Zellen um > Li-Ion oder Li-Po Module handelt? Aufschrauben und nachsehen. LiPo sind für gewöhnlich flache Platten.
Martin D. schrieb: > Wie lässt sich feststellen, ob es sich bei den verbauten Zellen um > Li-Ion oder Li-Po Module handelt? LiIon sind rund, LiPoly im Alufolienbeutel > Oft wird als Technologie Li-Ion > angeführt, obwohl es sich um Li-Po handelt. Falsch. LiPoly SIND LiIon Akkus, nur halt im Beutel. Du meinst vielleicht LiFePO4 Akkus, die haben eine andere Chemie (und etwas weniger Kapazität bei gleicher Grösse, dafür robuster) > b) Wie müssen BMS und die einzelnen Zellen hinsichtlich der > Hochstromfähigkeit beschaffen sein, damit das System nicht zum Feuerwerk > wird? Ausreichend, aber so viel Strom wird der Blitz nicht ziehen. > Welche Komponente begrenzt den Strom, sodass die Kondensatoren > nicht leiden? Im ublichen selbstschwingenden flyback der sich durch ansteigende Frequenz beim aufladen verrät: die Spule, die geht in Sättigung.
Keiner weiß genau, wie knapp die Elektronik ausgelegt ist. Ohne passende Entwicklungserfahrung und geeignete Ausrüstung rate ich, ehr nicht in die Elektronik einzugreifen, sondern nur für 126€ die Akkus tauschen zu lassen. Taugt der shop? https://akkuplus.de/Akkureparatur-Zellentausch-Jinbei-DC-600-1200-252-Volt-Li-Ion-Akku-6000mAh-15120Wh-7S2P-Li-Ion
> Keiner weiß genau, wie knapp die Elektronik ausgelegt ist. Doch, jeder der die Schaltung mal aufnimmt. :-D Das ist im uebrigen nicht ganz unwichtig. Die ueblichen Billoschaltungen in den Blitzen verlassen sich auf einen niedrigen Innenwiderstand der Zellen. Muessen sie ja auch weil sie sonst nicht den Strom entnehmen koennten. Man kann da oftmals sehr bizarre Transistoren finden. Teile deren Leistungsdaten einem 2N3055 entsprechen aber in einem TO92 gehaeuse. Das funktioniert weil so ein Transistor ja nur wenige Sekunden laufen muss, dann ist der Blitz geladen und dann ist Pause. Zu hohe Blitzfolgezeiten oder auch ein zu kleiner Innenwiderstand des Akkus koennen dann auch zu magischem Rauch fuehren. Natuerlich ist manches moeglich, man kann auch mal Glueck haben, aber es ist schon sehr hilfreich die Schaltung zu verstehen. Vanye
Vanye R. schrieb: > Die ueblichen Billoschaltungen > in den Blitzen verlassen sich auf einen niedrigen Innenwiderstand der > Zellen. Muessen sie ja auch weil sie sonst nicht den Strom entnehmen > koennten. Das ist hier ein Studioblitz, knapp 10 kg schwer, nicht so ein Fipsding zum auf-die-Kamera-Draufstecken. Das Teil blitzt mit 1200 Ws (Wattsekunden == Joule). Was man von Fipsblitzchen weiß, kann man auf einen Studioblitz nur sehr, sehr eingeschränkt anwenden. https://neunzehn72.de/test-jinbei-dc-1200-mit-90-cm-octabox/
Zunächst einmal - Danke für die Kommentare. Dazu ein paar Rückmeldungen meinerseits... 1) Bevorzuge Li-Ion, weil, ohne spezielle Vorbereitung lagerbar, hohe Anzahl an Ladezyklen. 2) Bei einem Zellentausch durch akkuplus.de bleibt wird das bestehende BMS beibehalten. Ich bin geneigt, es durch ein moderneres zu tauschen - entweder eines, das auf dieselbe Stromstärke ausgelegt ist oder eines mit höherer Stromstärke, wenn sich dadurch Vorteile bzw. zumindst keine Nachteile ergeben. Leider verfüge ich über keine Spezifikation des verwendeten BMS. Ich gehe davon aus, dass das jetzt verwendete BMS eines mit 15A bzw. 20A ist - ich weiß es aber nicht. 3) Deshalb die Frage, ob man bei der Abstimmung der Komponenten in der Kaskade (Akku, BMS, Kondensator, Hochspannungswandler, Blitzröhre) etwas falsch machen kann bzw. worauf Rücksicht zu nehmen ist. Die zu dimensionierenden Komponenten sind dabei Akku und BMS. Welche Komponente gilt als bestimmend? Wer richtet sich nach wem? Nimmt sich der Verbraucher (Kondensator), was er vom BMS kriegen kann und das BMS liefert jenen Wert ab, auf den es ausgelegt ist - also z.B. 20A oder 40A? Kann eine BMS überlastet werden, weil der Verbraucher zu viel anfordert oder begrenzt das BMS die vom Akku kommende Sapnnung - egal wie hoch die Anforderung ist? Angenommen - das derzeit verwendete BMS wäre auf 20A ausgelegt. Was würde passieren, wenn jetzt ein 40A BMS eingebaut wird bzw. ein schwächeres mit nur 10A? Und wie muss das BMS auf die Akkus ausgelegt sein? Da gibt es Akkus mit 40A. Eine 7S2P Schaltung würde damit 80A an das BMS liefern. Richtet sich der Leistungswert für das BMS am Verbraucher oder am Lieferanten (Akku)? 4) Ließe sich die Ladezeit durch leistungsfähigere Akkus und BMS optimieren? Oder spielen da andere fix verbaute Komponenten eine Rolle?
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.