Was sind die Vor- und Nachteile von Niedervolt- (48V) gegenüber Hochvoltakkus (250V)?
Das fragt tatsaechlich jemand mit >3500 Beitraegen hier? Ich fass es nicht!
Wendels B. schrieb: > Das fragt tatsaechlich jemand mit >3500 Beitraegen hier? Ich fass es > nicht! Ein Errichter von Fotovoltaikanlaven hat mir kürzlich erklärt, dass Systeme mit Niedervoltakkus sicher sind als mit Hochvoltakkus. Ein anderer Errichter bevorzugt Hochvoltakkus,da der Wirkungsgrad besser ist. Oder hängt des einfach nur davon ab welchen Inverter sie verwenden?
Das wird wohl im wesentlichen davon abhaengen, was der Betreffende "schon immer" gemacht hat.
Rüdiger B. schrieb: > Viel I macht viel warm. Geht aber nur mit viel U. Sebastian R. schrieb: > P = U * I > Viel U macht wenig I. > Aber viel U macht auch viel Aua. Gefährliche Spannungen existieren bei Fotovoltaikanlagen schon. Die hohe Wechselspannung der Netzspannung und die ebenfalls hohe Gleichspannung der Panele. Hohe Spannungen bietenden Vorteil kleiner Leiungsquerschnitte und längerer Leitungen. Außerdem erspart man sich den Wechselrichter zum Laden der Akkus, was den Wirkungsgrad ebenfalls anhebt.
Sebastian R. schrieb: > Aber viel U macht auch viel Aua. Aber nur, wenn man entweder hinlangt oder wenn ein Lichtbogen entsteht. Beides kann und sollte man aber ohnehin vermeiden.
Wobei ich vor dem Lichtbogen bei einem 10kWh Hochvoltakku noch mehr Respekt hätte als vor dem eines z.B 7kW Strings. Der Akku ist bestimmt noch niederohmiger.
Gerald K. schrieb: > Was sind die Vor- und Nachteile von Niedervolt- (48V) gegenüber > Hochvoltakkus (250V)? 48V sind weniger Zellen, das erlaubt kleiner Kapazität zum erschwinglichen Preis. Hochvolt bewirkt bei gleicher Leistung niedrigere Ströme, das erlaubt höhere Leistung ohne das die Ströme aberwitzig werden. Da die meisten MPPT Solarlader Buck step down Schaltregler sind, muss die Akkuspannung unter der PV Modulspannung liegen, sonst kann nicht geladen werden. Aber nicht 600V PV Spannung in 48V Akku, sondern eher halbe Spannung für guten Wirkungsgrad. Wobei es Wechselrichter gibt, die trotz hoher PV Spannung mit 48V Akkus arbeiten, und trotzdem guten Wirkungsgrad haben, die nutzen dann Trafos statt Spulen.
Gerald K. schrieb: > Rüdiger B. schrieb: >> Viel I macht viel warm. Gerald K. schrieb: > Geht aber nur mit viel U. Nööö, das geht auch mit wenig U. Schweißgerät auf jenseits 300A stellen, Spannung bleibt unter 40V, Draht 1,2 mm, die Handschuhe mit Alufolie umwickeln, und los geht's mit Hurra. Gruß, DerSchmied
Gerald K. schrieb: > Rüdiger B. schrieb: >> Viel I macht viel warm. > > Geht aber nur mit viel U. Nein, die absoluten Leitungsverluste hängen nicht von der Akkuspannung ab, nur vom Strom (und dem Leitungsquerschnitt).
Welche Leistung und Kapazität ist denn geplant? Bis so 10kW würde ich 48V bevorzugen, weil bei bei 250V das BMS deutlich aufwendiger wird. Über 10kW wird aus Gründen der Stromstärke und Querschnitte wohl die höhere Spannung praktischer, auch wenn die Gefahr größer wird. Gibt es in der vorgesehenen Leistungsklasse denn überhaupt eine Wahl bei den Komponenten zwischen 48 und 250V?
Wobei man bei 10 kW mit dem Strom problemlos schweissen könnte. Welchen Querschnitt braucht man denn da mit 210A realistisch bei sagen wir mal 30Meter zwischen Panel und Laderegler?
Uli S. schrieb: > Wobei man bei 10 kW mit dem Strom problemlos schweissen könnte. > Welchen Querschnitt braucht man denn da mit 210A realistisch bei sagen > wir mal 30Meter zwischen Panel und Laderegler? Das geht auch schon mit derer zweien. Schweißkabel 35² werden bei 40V und 250A deutlich warm auf drei Meter Länge. Ich empfehle Dir also etwas das in Richtung Bahnschiene geht. Gruß, DerSchmied
Uli S. schrieb: > Wobei man bei 10 kW mit dem Strom problemlos schweissen könnte. > Welchen Querschnitt braucht man denn da mit 210A realistisch bei sagen > wir mal 30Meter zwischen Panel und Laderegler? Bei 10kWp Modulleistung wird man praktischerweise versuchen eine Strangspannung von einigen 100V und einen 48V Laderegler mit mehreren MPP Eingängen einzusetzen. Bei 3x400V und 8A hat man bei 30m mit 6qmm 6W Verlust je Ader. Eine 10kW Wechselrichtung wird man mit drei 48V Wechselrichtern für Drehstrom ausführen. Bei je 70A nimmt man für die 1m Akkuverbindung min 25qmm (Pv 3,5W/m) oder 35qmm (Pv 2,5W/m). Reichen 1m nicht, ist 50qmm angebracht.
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Wolf17 schrieb: > Bei 3x400V und 8A hat man bei 30m mit 6qmm 6W Verlust je Ader Krass. Für 8A (müssen nicht mal überlastfest sein weil Kurzschlussstrom nicht über 10A gehen kann) reichen locker 1mm2, und der Spannungsabfall über 30m hin und 30m zurück beträgt 8V, oder 64W der 3333W, vernachlässigbare 2% der Modulleistung, dafur 20ct/m vs. 88ct/m spart man 122 EUR an Kabelkosten. Dafur gibt es 1 PV Modul extra, was mehr bringt, als die effizienzgesparzen 2%. Überdimensioniert dicke Leitungen waren gestern, als Modulpreise noch deutsch waren.
Michael B. schrieb: > reichen locker 1mm2 Ist die 22ct/m Leitung für dauerhaft 400VDC geeignet, Wetter- und UV beständig isoliert?. Verträgt die 8A, wenn sie am Dach schon ohne Strom 80°C hat? Gibt es MC4 die 1qmm sicher crimpen, korrekt abdichten und sicher verspannen? Ich kenne nur Ausführungen für 2,5 4 und 6qmm. Ein Modul mehr geht nur, wenn noch Platz ist.
Wolf17 schrieb: > Ist die 22ct/m Leitung für dauerhaft 400VDC geeignet Ja, 500V > Wetter- und UV beständig isoliert? Nein, wozu auch, steht die Anlage bei dir auf dem Feld oder auf dem Haus ? Nur die Anschlusskabel der Module selbst bekommen Witterung ab, das lange Zuleitungskabel liegt ja wohl im Haus. > Verträgt die 8A, wenn sie am Dach schon ohne Strom > 80°C hat? Das Haus brennt dann schon. > Gibt es MC4 die 1qmm sicher crimpen, korrekt abdichten und > sicher verspannen? Wozu ? MC4 für die Verbindung der Module untereinander und am Anfang und Ende, aber danach nicht mehr. Baue halt einen anständigen Übergabepunkt. Nicht so hilflos, man könnte meinen, ihr kommt gerade aus dem Kindergarten.
Wie sieht es mit der Gefahr aus die von Lichtbögen ausgeht. Diese ist, siehe folgenden Link, ab 15Vdc und >1A gegeben. https://www.speichersicherheit.de/images/PDF/lichtboegen-und-sicherheit-energie-speicher-felix-eger-ise.pdf Gibt es Wechselrichter oder BMS, die die Lichbogenerkennung und Löschung integriert haben?
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Michael B. schrieb: > 48V sind weniger Zellen, das erlaubt kleiner Kapazität zum > erschwinglichen Preis. Das lässt sich dann zu einer 18650-Zelle mit 3,7V optimieren. Die hat noch weniger Kapazität, und ist dafür noch erschwinglicher. Gerald K. schrieb: > Gibt es Wechselrichter oder BMS, die die Lichbogenerkennung und Löschung > integriert haben? Wo sollen denn in den Geräte Lichtbögen auftreten? Lichtbögen sind ein Thema an den Abschaltvorrichtungen und Sicherungen. Da muß man halt geeignetes Material einsetzen. Oliver
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Oliver S. schrieb: > Wo sollen denn in den Geräte Lichtbögen auftreten? > Lichtbögen sind ein Thema an den Abschaltvorrichtungen und Sicherungen. > Da muß man halt geeignetes Material einsetzen. Infolge eines kurzen Kurzschlusses bzw. Wackelkontakt. Oliver S. schrieb: > Das lässt sich dann zu einer 18650-Zelle mit 3,7V optimieren. Die hat > noch weniger Kapazität, und ist dafür noch erschwinglicher. Der Energieinhalt zweier Zellen ändert sich nicht zwischen Serien und Parallelschaltung. Ein Akku mit z.B 5kWh hat die gleiche Zellenanzahl, egal ob Serien- oder Parallelschaltung.
Gerald K. schrieb: > Der Energieinhalt zweier Zellen ändert sich nicht zwischen Serien und > Parallelschaltung. Du hast die Ironie meiner Bemerkung beinahe verstanden ;) Oliver
In 2021 wollte ich eine PV Anlage mit Akkuoption und habe auf Kostal Plenticore gesetzt. Leider habe ich zu lange gezögert den Hochvoltakku zuzubauen, in 2022 sind die Preise explodiert. Der Plenticore hat drei MPPT Eingänge, bei denen einer für einen HV Akku freigeschaltet werden kann. Das wäre relativ günstig gewesen und hätte nur dünne Leitungen zum Akku erfordert. Nach der Preisexplosion für HV Akkus (solche die mit Kostal kompatibel sind) bin ich auf einen Deye WR mit 48V Akku umgestiegen. Bei nur 1m Leitung zwischen WR und Akku spielen Ströme/Querschnitte nicht die große Rolle. Da reichen schon die beiliegenden 25qmm Strippen. Alles hat ein Für und Wieder. Der Markt für NV Akkus ist quasi unendlich, der für HV Akkus dagegen relativ klein. Je nach Kombination mit passendem WR also preiswerter oder auch nicht.
Beitrag #7463692 wurde vom Autor gelöscht.
Was ist der Unterschied zwischen Total Energy, Useable Energy und Max. Discharge Power?
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Thomas R. schrieb: > Bei nur 1m Leitung zwischen WR und Akku spielen Ströme/Querschnitte > nicht die große Rolle. Da reichen schon die beiliegenden 25qmm Strippen. Warum tut sich dan die Autoindustrie HV-Akkus bis zu 800V an? Werden diese schneller geladen? Die Leitungen innerhalb eines PKWs sind doch auch sehr kurz.
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Oliver S. schrieb: > Michael B. schrieb: >> 48V sind weniger Zellen, das erlaubt kleiner Kapazität zum >> erschwinglichen Preis. > > Das lässt sich dann zu einer 18650-Zelle mit 3,7V optimieren. Die hat > noch weniger Kapazität, und ist dafür noch erschwinglicher Macht man ja auch, wenn es um noch weniger Leistung geht, solargeladene Powerbank etc.
Gerald K. schrieb: > Warum tut sich dan die Autoindustrie HV-Akkus bis zu 800V an? Werden > diese schneller geladen? Der aktuelle Trend geht auch dort zu 48V, weil solche Motoren weniger Windungen brauchen lassen die sich billiger herstellen, irgendwas mit U-Bügeln aus Kupferstangen. Und sub-1mOhm MOSFETs gibt es auch nur für geringe Spannungen.
Gerald K. schrieb: > Warum tut sich dan die Autoindustrie HV-Akkus bis zu 800V an? Werden > diese schneller geladen? > > Die Leitungen innerhalb eines PKWs sind doch auch sehr kurz. Egal. Kupfer ist teuer, und bei dem Stückzahlen spielt jeder qmm eine Rolle. Michael B. schrieb: > Der aktuelle Trend geht auch dort zu 48V, weil solche Motoren weniger > Windungen brauchen lassen die sich billiger herstellen, irgendwas mit > U-Bügeln aus Kupferstangen. Bei motorisierten Rollstühlen ja, bei Autos ganz sicher nicht. Oliver
Gerald K. schrieb: > Was ist der Unterschied zwischen Total Energy, Useable Energy und Max. > Discharge Power? Total Energy - Die Kappazität des Akkus von total voll zu total leer Useable Energy - Die nutzbare Kapazität. (Er sollte nie ganz leer gefahren werden) Discharge Power - Die Leistung die maximal entnommen werden darf.
Oliver S. schrieb: > Michael B. schrieb: >> Der aktuelle Trend geht auch dort zu 48V, weil solche Motoren weniger >> Windungen brauchen lassen die sich billiger herstellen, irgendwas mit >> U-Bügeln aus Kupferstangen. > > Bei motorisierten Rollstühlen ja, bei Autos ganz sicher nicht Kann nicht jeder alles wissen http://www.diva-portal.org/smash/record.jsf?pid=diva2%3A1529058&dswid=-5706
@ Thomas R. Vor ner Woche oder so kam was im ÖR-Fernsehen, von einer Fa wimre aus AAchen, die verschlissene Autoakkus ausbaut, überprüft und sie mit reduzierten Werten, so dass die immer zwischen 20 und 80% Ladung haben als stärkere FV-Akku nutzen. Voltfang war da der Name. Leider geht da aus den im Netz auffindbaren Infos nicht hervor, ob das Hochvolt ist, vermutlich aber ja. Angeblich liegen da die Preise deutlich unter denen, was andere anbieter verlangen. Da wurde behauptet, die würden so lange halten wie die Konkurrenz, aber antürlich schwerer und deutlich grösseres Volumen haben. Klar wenn die nur 60% der ursprünglichen Kapazität bringen. Ich bin da aber etwas skeptisch, ob die versprochene Lebensdauer tatsächlich realistisch ist, schliesslich ist man vom ÖR ja auch solche Stilblüten gewohnt, wie den Fernseher der Strom erzeugt, statt verbraucht.
Michael B. schrieb: > Der aktuelle Trend geht auch dort zu 48V Na dann werden die neuen 200kW Schnelladesäulen aber mit einem Kran ausgestattet weden müssen, um die 4000A DC Ladeverbindung zu händeln.
Wolf17 schrieb: > um die 4000A DC Ladeverbindung zu händeln Ach was, ein Trupp Festmacher aus dem Hamburger Hafen klemmt die Trossen im Handumdrehen an. Und die nächste Generation Kabel ist dann supraleitend.
Ich verstehe jetzt nicht die Verbindung zu Voltfang?? Das sind HV Akkus aus E-Fahrzeugen, die haben rein gar nichts mit HV Akkus in der PV Technik gemein. NV Akkus sind für PV/Heimspeicher sinnvoll wenn die Leitungswege zum WR kurz sein können. Bei Aufstellung in einem anderen Raum (z.B. aus Brandschutzgründen [bei LiFePo eher unwahrscheinlich]) würde aber eine HV Version schon mehr Sinn ergeben.
Wolf17 schrieb: > Michael B. schrieb: >> Der aktuelle Trend geht auch dort zu 48V > > Na dann werden die neuen 200kW Schnelladesäulen aber mit einem Kran > ausgestattet weden müssen, um die 4000A DC Ladeverbindung zu händeln. Und die Kontakte für 4kA?
A. H. schrieb: > Gerald K. schrieb: >> Was ist der Unterschied zwischen Total Energy, Useable Energy und Max. >> Discharge Power? > > Total Energy - Die Kappazität des Akkus von total voll zu total leer > Useable Energy - Die nutzbare Kapazität. (Er sollte nie ganz leer > gefahren werden) > Discharge Power - Die Leistung die maximal entnommen werden darf. Genau das Letztere, die "Discharge Power" ist für den Nutzer von Interesse! BYD gibt bei seinen HV Akkus nur diesen Wert an. Akkus mit 5kW Total Energy und 5kW Discharge Energie unterscheiden sich deutlich durch ihre Größe und Gewicht.
Gerald K. schrieb: > BYD gibt bei seinen HV Akkus nur diesen Wert an. Akkus mit 5kW Total > Energy und 5kW Discharge Energie unterscheiden sich deutlich durch ihre > Größe und Gewicht. Was vermutlich an deiner planlosen Verwendung der Einheit kW liegt. Das kleine h, was da ab und an auch mal vorkommt, ist nicht überflüssig. Oliver
Michael B. schrieb: > Kann nicht jeder alles wissen > > http://www.diva-portal.org/smash/record.jsf?pid=diva2%3A1529058&dswid=-5706 Nicht jeder Hirnfurz aus irgend einer Forschungstätte hat irgend eine praktische Relevanz. Oliver
Oliver S. schrieb: > Nicht jeder Hirnfurz aus irgend einer Forschungstätte hat irgend eine > praktische Relevanz. Nicht jeder Oliver ist klug.
Oliver S. schrieb: > Was vermutlich an deiner planlosen Verwendung der Einheit kW liegt. Das > kleine h, was da ab und an auch mal vorkommt, ist nicht überflüssig. Sorry, ich lege auf das 'h' auch sehr viel Wert! Der Unterschied macht aus, ob Leistung oder Energie gemeint ist. Ich meinte natürlich Energie! Trotztdem erklärt es nicht die mißverständlich Nutzung von Total Energy. Fürchterlich ist es, wenn von von 130kmh Tempolimit gesprochen wird. Danke für die Korrektur.
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