Hallo, nach längerer Zeit mal meine Messschraube (Mikrometer) nutzen wollen und muss mit Entsetzen feststellen, dass selbige teilweise am Schaumstoff der OVP festgeklebt ist. Habe das klebrige Zeugs zwar abbekommen, aber scheinbar ist die klebrige Masse korrosiv, denn es bleiben Flecken auf der Metalloberfläche, die nicht mehr zu entfernen sind. Gekauft wurde die Messschraube noch zu DM-Zeiten, nämlich 1997. Der Schaumstoff ist also min. 25 Jahre alt. Es war noch ein kleines Bürstchen in der OVP, hier haben die Borsten aus Kunststoff mit dem Schaumstoff reagiert (zusammengeklebt). Seltsamerweise hat der Schaumstoff nicht mit zwei kleinen brünierten Inbusschlüsseln reagiert und auch nicht mit einer kleinen Blechdose. Ansonsten ist der Schaumstoff absolut unauffällig. Stehe vor einem Rätsel. Weiß jemand, was da abgeht? Die große Frage ist, ob man die OVP noch weiter verwenden kann. Hans
Diverse Metall(Salze) werden in der (Produkt)Chemie mitunter als Katalysatoren eingesetzt um Reaktionen herbeizuführen. Als einfaches Beispiel aus der Organik sei hier Leinöl genannt: es zählt zu den "trocknenden" Ölen, tut dies aber nur recht gemächlich. Um aus Leinöl ein schnell aushärtendes Firnis zu machen werden Sikkative zugesetzt, sprich unterschiedliche Metallsalze. Das macht gewissermaßen aus dem natürlichen Öl eine Art 2-K-Werkstoff der gerne bspswse zur Oberflächenbehandlung von Hölzern eingesetzt wird. Nun kann ich mir vorstellen dass das Metall der zwei brünierten Inbusschlüssel durch ihre künstliche, steinharte Oxidschicht vom Schaumstoff getrennt war, während die Messchraube - blank wie sie ist - mit den Komponenten des Schaumstoffs reagieren konnte. Zeit genug war ja da... Gut möglich ist auch, das der Schaumstoff mit dem Zinn der Weißblechdose (?) auch nicht kuscheln wollte, aber dafür eben mit dem Eisen im Stahl der Messeschraube. Die Chemie ist ein unendlich weites Feld, und mitunter unberechenbar. Die üblichen Verdächtigen sind die Weichmacher, die Anfangs auch tun was sie sollen: Schaumstoff elastisch halten. Je nach Zutaten zerbröselt er gerne im Alter, oder verwandelt sich in ekligen Glibber. Je giftiger und/oder teurer, umso haltbarer. Gruß, DerSchmied
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Hans H. schrieb: > Die große Frage ist, ob man die OVP noch weiter verwenden kann. Wenn man den vergammelten Schaumstoff entfernt und durch was anderes ersetzt, natürlich.
Harald K. schrieb: > Wenn man den vergammelten Schaumstoff entfernt Der Schaumstoff ist nicht vergammelt, er hat sich nur an den Berührungspunkten der Messschraube bzw. des Bürstchen in eine klebrige Masse verwandelt, welche sich vom Schaumstoff gelöst hat und nun an den Teilen anhaftet. Der Schaumstoff liegt in einer Box aus Plastik und mit der reagiert er nicht. Wenn ich dir den Schaumstoff in die Hand drücke, wirst du nichts zu beanstanden haben. > und durch was anderes ersetzt, natürlich. Ersetzen des Schaumstoffs ist schwierig, da es sich um einen Formschaum handelt, in den die Messschraube satt eingesetzt wird. Das ist der perfekte Schutz gegen runter fallen.
Hans H. schrieb: > Der Schaumstoff ist nicht vergammelt, er hat sich nur ... Das ist für mich ausreichend vergammelt. Offenkundig reagiert der Schaumstoff unglücklich z.B. auf Öle und Fette. (Metall selbst kann so eine wie die geschilderte Reaktion nicht auslösen).
> Stehe vor einem Rätsel. Weiß jemand, was da abgeht?
Finde dich einfach im Thread mit den Aufgeloesten Antriebsriemen
fuer Tapedecks ein. :-D
Wobei ich bei Schaumstoff bisher nur gesehen habe das sich das
Zeug in Pulver verwandelt. Aber das wird wohl auch vom
Hersteller abhaengen.
Vanye
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