Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik AV-Receiver Schaltnetzteil Reparatur


von Markus M. (adrock)


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Hi,

ich habe hier ein defektes Schaltnetzteil BJ 2020 aus einem AV-Receiver 
- Schaltplan siehe Anhang. Der 230V AC Eingang ist links oben, 5.2V DC 
Ausgang rechts.

Schadensbild: Liefert keine Spannung :-)

Geprüft:

- Sicherung vor dem Eingang (nicht sichtbar im Schaltplanausschnitt) - 
OK
- Alle Dioden: OK
- Große Elkos: OK

Wenn ich an der Ausgangsseite eine passende Spannung einspeise, kann ich 
auch sehen wie die Spannungsreferenz (U4143) beim Überschreiten der 
Sollspannung den Optokoppler (U4142) ansteuert. Dieser Schaltet auch am 
Ausgang dann entsprechend durch.

Somit kann ich auf der Sekundärseite eigentlich keinen Defekt 
feststellen.

C4151 auf der Primärseite ist bei meiner Version mit 100uF / 400V 
bestückt, hat allerdings nur 85 uF. Das ist aber wohl noch in der 
Toleranz.

Gibt es noch etwas was ich ohne das Anlegen von Netzspannung sinnvoll 
prüfen kann? Was wäre ansonsten der Hauptkandidat für einen Austausch 
auf gut Glück? Der integrierte Switcher (U4140)?

Danke & Gruß
Markus

: Verschoben durch Moderator
von Markus M. (adrock)


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Interessant, R4164 hat garkeinen Durchgang mehr, den scheint es zerlegt 
zu haben.

Damit dürfte der X Eingang vom Switcher kein gültiges Signal haben und 
der Switcher aktiviert sich vermutlich garnicht erst, weil er einen 
ungültigen Zustand erkennt.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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Hochohmige Widerstaender die dauerhaft an Netzspannung liegen
werden gerne noch hochohmiger. Da ist nicht so ungewoehnlich.
Am besten gleich alle austauschen.

Vanye

von Harald K. (kirnbichler)


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Vanye R. schrieb:
> Hochohmige Widerstaender die dauerhaft an Netzspannung liegen
> werden gerne noch hochohmiger.

Was ist da der Wirkmechanismus?

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Was ist da der Wirkmechanismus?

Keine Ahnung, ist aber so einer der typischen Fehler die man
gerne findet. Vielleicht waerme weil das ja die Startschaltung
ist und da immer etwas Strom durchfliesst.
Oder die Elektronen emigrieren. :-D

Vanye

von Gerald B. (gerald_b)


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Harald K. schrieb:
> Vanye R. schrieb:
>> Hochohmige Widerstaender die dauerhaft an Netzspannung liegen
>> werden gerne noch hochohmiger.
>
> Was ist da der Wirkmechanismus?

Bei derartig hochohmigen Widerständen ist die Schichtdicke der 
Metallisierung wahrscheinlich nur noch wenige Atomlagen stark. Wenn dann 
durch die Verlustleistung die Dinger warm werden und die Metallisierung 
oxidiert, werden die hochohmig. Bei zehnfacher Schichtdicke (1/10 des 
Widerstandswertes) schützt die Oxidschicht das darunterliegende Metall 
und man hat im Rahmen der Alterung nur eine Drift innerhalb der 
Toleranzen.

von Markus M. (adrock)


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Danke, ja, neue Widerstände für die ganze Reihe (3x 1M, 1x 330K) sind 
bestellt und kommen hoffentlich morgen. Ich werde berichten ob es dann 
wieder funktioniert.

von Markus M. (adrock)


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Receiver läuft :-) Der fragliche Widerstand hatte sicht tatsächlich von 
1 MOhm auf 5 MOhm erhöht.

Wi(e)der etwas gelernt - auch Widerstände können ganz unspektakulär 
defekt sein, hätte ich das nicht auf gut Glück gemessen, wäre ich da nie 
drauf gekommen.

Danke für euren Input.

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