Forum: Haus & Smart Home Smarte Heizkörperventile, dumm gelaufen


von Stefan F. (Gast)


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Letztes Jahr hat sich unser Geschäftsführer smarte Heizkörperventile auf 
schwatzen lassen. Angeblich sparen sie Energie weil sie jeden Abend die 
Temperatur absenken und am nächsten morgen auf den festgelegten 
Standardwert gehen (falls sie jemand hoch gedreht hat).

Am vergangenen Montag kam ich aus dem Urlaub ins Büro: 27 °C auf der 
ganzen Etage. Die Hälfte der Heizkörper waren richtig heiß.

In der Woche davor war niemand im Büro und die Batterien einiger 
Heizkörperventile wurden leer. Warum sie deswegen die Ventile dauerhaft 
ganz geöffnet haben, ist mir ein Rätsel. Wie kommt man darauf, das so zu 
konstruieren?

So wird das nichts mit dem Sparen.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Wäre die wirklich smart, dann würden sie mit dem letzten Rest aus der 
Batterie absperren. Aber der Motor braucht vermutlich zum Öffnen 
weniger. Ich habe meine elektronischen Ventile alle wieder durch die 
alten mechanischen ersetzt, die sind einfach zuverlässiger. Die muss ich 
fast auf "Schneeflocke" stellen, damit es 20-21°C wird.

von Harald S. (harri)


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Das ist vermutlich eine Sicherheitsfunktion. Bei leerer Batterie im 
Winter und der default-Stellung ZU könnte was einfrieren. Also lieber 
default=AUF.

von Jan H. (j_hansen)


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Auf einen Strich drei Ideen für den KVP-Prozess:
- Batterien proaktiv wechseln
- Heizung im Sommer abdrehen
- Vorlauftemperatur außentemperaturführen

Die solltem dem Chef doch ein paar Euros Prämie wert sein.

von Stefan F. (Gast)


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Jan H. schrieb:
> Heizung im Sommer abdrehen, Vorlauftemperatur außentemperaturführen

Da wird er wohl mal mit dem Vermieter reden müssen, denn das ist nach 
den blöden Ventilen gleich die nächste Baustelle.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Wieso läuft da im Sommer noch die Heizung?

Normalerweise öffnet man im Sommer alle HK-Ventile damit die nicht 
verkleben und die Heizung (Brenner) sowie Umwälzpumpe bleibt aus.

Mach´ mal einen Verbesserungsvorschlag, vielleicht bekommst du dafür 
einen Orden ;-)

von Harald K. (kirnbichler)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Normalerweise öffnet man im Sommer alle HK-Ventile damit die nicht
> verkleben

Elektronische Thermostatköpfe machen das besser, sie fahren einmal pro 
Woche das Ventil komplett auf und wieder zu, damit wird das Verkalken 
und Festklemmen der Drucknippel verhindert.

Die Heizung (genauer: der Brenner) ist oft im Sommer auch an, wenn es 
nämlich eine zentrale Warmwasserversorgung gibt. Dann ist nur die 
Umwälzpumpe für den Heizungskreislauf aus, und der Brenner hat nicht so 
viel zu tun.

Wenn die Thermostatköpfe in Stefans Firma aber nach nur einem Jahr 
bereits ausfallen, dann hat da jemand an den Batterien gespart. Die 
halten in diesen Dingern normalerweise deutlich länger, zwei bis drei 
Jahre sind üblich.

Wenn die Thermostatköpfe samt mitgelieferter Batterien natürlich schon 
seit fünf Jahren irgendwo im Lager gelegen haben, dann sind die 
Batterien nicht mehr die frischesten.

Oder wenn der Hausmeister, der den Kram installiert hat, "pfiffig" war 
und aus Kostendämpfungsgründen eine Großpackung Zink-Kohle-Batterien 
gekauft haft, statt Alkaline-Batterien zu verwenden, dann kann das 
natürlich auch passieren.

Was natürlich grober Unfug ist, ist, daß die Heizungsumwälzpumpe auch im 
Sommer läuft.

Beitrag #7465208 wurde vom Autor gelöscht.
von Phasenschieber S. (Gast)


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Harald K. schrieb:
> Die Heizung (genauer: der Brenner) ist oft im Sommer auch an, wenn es
> nämlich eine zentrale Warmwasserversorgung gibt

Jede Heizung verfügt über einen Sommer- und Winterbetrieb.

Im Sommer wird der Brenner nur zur Erzeugung von WW gebraucht.
Dazu läuft auch nur die Pumpe für den Wärmetauscher im WW-Speicher.
Die Zirkulation des Heizkreislaufes ist komplett aus.

Auch keine Außentemperatursteuerung greift da. Wäre ja kompletter Unsinn 
wenn es im Sommer mal eine kalte Nacht gäbe, daß dann die Heizung 
anspringen würde.
Macht kein vernünftiger Mensch.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Harald K. schrieb:
> Elektronische Thermostatköpfe machen das besser, sie fahren einmal pro
> Woche das Ventil komplett auf und wieder zu, damit wird das Verkalken
> und Festklemmen der Drucknippel verhindert.

Die Batterien sind nach Murphy immer dann leer, wenn das Ventil wieder 
geschlossen werden soll. Einen solchen Thread gab es bereits häufiger, 
wo es um dieses Problem ging.

von Harald K. (kirnbichler)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Im Sommer wird der Brenner nur zur Erzeugung von WW gebraucht.
> Dazu läuft auch nur die Pumpe für den Wärmetauscher im WW-Speicher.
> Die Zirkulation des Heizkreislaufes ist komplett aus.

In Stefans Firma ganz offensichtlich nicht, sonst wäre es komplett 
scheißegal gewesen, in welcher Stellung die Ventilköpfe waren, als die 
Batterien den Löffel abgegeben haben.

Dieter D. schrieb:
> Die Batterien sind nach Murphy immer dann leer, wenn das Ventil wieder
> geschlossen werden soll.

Bessere Geräte sind deswegen vernetzt und können ihren Batteriestand 
melden. Setzt natürlich voraus, daß das dann jemand mitbekommt, aber 
hey, wozu ist denn Thread/Matter/MQTT/Zigbee/DectULE/Whatever alles da?

von Stefan F. (Gast)


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Harald K. schrieb:
> Bessere Geräte sind deswegen vernetzt

Sind unsere natürlich auch. Ich muss noch die zuständigen Kollegen 
fragen, warum sie nicht darauf reagiert haben.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Stefan F. schrieb:
> warum sie nicht darauf reagiert haben.

Vermutlich als die erste Warnung aufpoppte, wurde das gemeldet, aber die 
Firmenjuristen schalteten sich auf um den Lieferanten plus Handwerker in 
die Nachbesserungspflicht oder Mängelhaftung zu nehmen. Die Geräte 
durften daher nicht mehr angefaßt werden.

Es wurde versucht ein möglichst großes Los an Batterien für alle smarten 
Ventile möglichst günstig zu bekommen. Die daher internationale 
Ausschreibung gemäß EU dauerte zu lange.

Es wurde versucht die Batterien dem hauseigenen Lager zu entnehmen. Im 
Warenwirtschaftssystem der Firma/Behörde gab es dazu keinen Auftrag oder 
Projekt, auf das diese Kosten verbucht werden konnten. Das Problem 
konnte innerhalb weniger Wochen nicht gelöst werden.

Gibt es noch weitere freitagskonforme Begründungen?

von Phasenschieber S. (Gast)


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Dieter D. schrieb:
> Gibt es noch weitere freitagskonforme Begründungen?

Ja, jemand langweilt sich ganz furchtbar und setzt solch einen völlig am 
realen Leben vorbei gehenden Thread ins Forum 😎

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Phasenschieber S. schrieb:
> ... vorbei gehenden Thread ins Forum 😎

Der Freitagsthreaddetektor 😴😴😴 muss noch geweckt werden.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Harald K. schrieb:
> an den Batterien gespart. Die
> halten in diesen Dingern normalerweise deutlich länger, zwei bis drei
> Jahre sind üblich.

In Deiner Traumwelt, realistisch sind andere Zeiten.

Phasenschieber S. schrieb:
> Jede Heizung verfügt über einen Sommer- und Winterbetrieb.

In Deinen Träumen, Du kennst natürlich "Jede Heizung".

> Auch keine Außentemperatursteuerung greift da. Wäre ja kompletter Unsinn
> wenn es im Sommer mal eine kalte Nacht gäbe, daß dann die Heizung
> anspringen würde.

Genau das macht meine! Weil ich das doof finde, habe ich einen Schalter 
in die Leitung vom Außensensor gesetzt, um der Regelung dauerhaft +25°C 
zu simulieren.

Dieter D. schrieb:
> Die Batterien sind nach Murphy immer dann leer, wenn das Ventil wieder
> geschlossen werden soll. Einen solchen Thread gab es bereits häufiger,
> wo es um dieses Problem ging.

Der Festgehschutz fährt seinen Zyklus Auf-Zu meistens Sonnabends. 
Schließen braucht natürlich mehr Strom - genau dann kackt der Kram ab, 
wenn die Batterien schwächeln.

Dieter D. schrieb:
> Es wurde versucht die Batterien dem hauseigenen Lager zu entnehmen.

Unproblematisch, Alkali-Mangan haben auch nach drei Jahren Lagerung 
keinen nennenswerten Kapazitätsverlust, wie meine eigenen Messungen 
ergeben haben.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Manfred P. schrieb:
> In Deinen Träumen, Du kennst natürlich "Jede Heizung".

Manfred P. schrieb:
> Genau das macht meine! Weil ich das doof finde, habe ich einen Schalter
> in die Leitung vom Außensensor gesetzt, um der Regelung dauerhaft +25°C
> zu simulieren.

Oh mein Gott... die Heizung kann natürlich nichts dafür, daß ihr 
Besitzer Null Ahnung von der Programmierung selbiger hat.

Da ist dringendst Nachholbedarf!

Selbst meine 31 Jahre alte Gasheizung, die ich gerade durch eine Neue 
ersetzt habe, nicht weil sie nichtmehr funktioniert hätte, sondern wegen 
unserer dilettantischen grünen Regierung, kannte diese Umstellung von 
Sommer- auf Winterbetrieb.

von Stefan F. (Gast)


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Manfred P. schrieb:
> Schließen braucht natürlich mehr Strom - genau dann kackt der Kram ab,
> wenn die Batterien schwächeln.

Das ist ein gutes Argument gegen: absichtlich so konstruiert.

von Harald K. (kirnbichler)


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Manfred P. schrieb:
> In Deiner Traumwelt, realistisch sind andere Zeiten.

Ich habe ein paar Honeywell Rondostat im Einsatz, meinst Du, die träumen 
den gleichen Traum wie ich?

Manfred P. schrieb:
>> Es wurde versucht die Batterien dem hauseigenen Lager zu entnehmen.
>
> Unproblematisch, Alkali-Mangan haben auch nach drei Jahren Lagerung
> keinen nennenswerten Kapazitätsverlust

Wenn aber das hauseigene Lager von einem "Sparfuchs" mit günstigen 
Zink-Kohle-Batterien bestückt wurde, sieht die Geschichte gleich ganz 
anders aus.

Und so, wie es immer noch Fanbois von NiCD-Akkus und 
zeitschaltuhrgesteuerten Akkukochern gibt (so, wie man das halt in den 
70ern gemacht hat), gibt es sicher auch noch Fanbois von 
Zink-Kohle-Batterien. Denn die kosten ja weniger!

von Sven L. (sven_rvbg)


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Meine Ventile stehen Sommer wie Winter offen, bzw auf entsprechender 
Stufe.

Ich habe damals auch überlegt ob ich überall Stellantriebe verbauen 
soll, mich aber dagegen entschieden da:

1) ich keine Lust zum Kabel ziehen hatte und Batterie keine Option sind
2) die Ventile eigentlich nie großartig verstelle
3) Ich Volauf nach Außentemperatur an zentraler Stelle regele.

Das was ein Raum in der Nacht auskühlt muss man am nächsten Tag wieder 
aufwärmen.

Eine Nachtabsenkung macht eher Sinn, damit die Heizung nicht die ganze 
Nacht durchbollern muss.

von Thomas R. (thomasr)


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Die Stellantriebe müssen bei drohendem Batterieausfall in die Stellung 
"Auf" fahren weil sonst im Extremfall das Einfrieren der Rohrleitungen 
im Winter droht.

Dazu ermitteln die µP's darin die Reserven an Hand des Spannungsabfalls 
beim Verfahren. Weiche Batterien bewirken daher einen früheren Ausfall, 
meistens sind da die Alkali-Mangan im Vorteil.

Die Nachtabsenkung wurde in den 80er "erfunden" weil damals die (alten) 
Gebäude so schlecht gedämmt waren, daß die Wärme in der Nacht 
tatsächlich sinnlos nach draußen verpuffte.

In einem modernen Gebäude ist das aber ziemlich unsinnig weil die 
heutige Dämmung die Wärme ganz gut hält und im Zweifel der Verlust 
morgens durch verstärktes Heizen wieder aufgeholt werden muß. Ist dann 
auch noch die Vorlauftemperatur optimiert (also auf Kante an die 
Außentemperatur angepaßt) ist für manche Räume keine Regelreserve mehr 
da und es wird dort zu kalt trotz ganz offenem Ventil.

Auf jeden Fall ist eine Abwägung unter Einbeziehung von 
Temperaturmeßdaten erforderlich, sonst ist das gar kontraproduktiv und 
Verschwendung.

Die Forderung in der ENEV war daher nur noch für Altbauten und 
"geradeso" Neubauten sinnvoll.

: Bearbeitet durch User
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Stefan F. schrieb:
> Am vergangenen Montag kam ich aus dem Urlaub ins Büro: 27 °C auf der
> ganzen Etage. Die Hälfte der Heizkörper waren richtig heiß.
>
> In der Woche davor war niemand im Büro und die Batterien einiger
> Heizkörperventile wurden leer.

Was mir auffällt: Innerhalb einer Woche sind mehrere bzw. die Hälfte der 
vorhandenen Batterien alle geworden? Seltsamer Zufall... (aber nicht, 
dass ich es Stefan nicht glauben mag).

von Wolle G. (wolleg)


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Manfred P. schrieb:
>> Auch keine Außentemperatursteuerung greift da. Wäre ja kompletter Unsinn
>> wenn es im Sommer mal eine kalte Nacht gäbe, daß dann die Heizung
>> anspringen würde.
>
> Genau das macht meine! Weil ich das doof finde, habe ich einen Schalter
> in die Leitung vom Außensensor gesetzt, um der Regelung dauerhaft +25°C
> zu simulieren.

Bei uns in einem größeren Wohnblock wurde die Winter/Sommerumschaltung 
wie folgt gelöst:
Übersteigt die Außentemperatur an 3 folgenden Tagen um 13 Uhr 20°C 
(Uhrzeit und Temperatur sind frei wählbar), dann wird die Heizung 
abgeschaltet. --> Sommerbetrieb.
Die Umschaltung auf Winterbetrieb erfolgt dann wieder, wenn die gewählte 
Außentemperatur an 3 folgenden Tagen unterschritten wird.
Verwendeter Regler: RU 55-1-1F-110

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Rainer Z. schrieb:
> Was mir auffällt: Innerhalb einer Woche sind mehrere bzw. die Hälfte der
> vorhandenen Batterien alle geworden? Seltsamer Zufall...

Vielleicht sind sie schon vorher unbemerkt ausgefallen und innerhalb der 
Woche wurde die Heizung eingeschaltet.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Meine inzwischen fast 20 Jahre alten "Max!"-Ventile funzen wie am ersten 
Tag. Jeden Sonntag morgen gegen 3 Uhr fahren die einmal ganz auf und 
ganz zu, eben um das Festrotten zu verhindern.

Als "Basis-Temperatur" habe ich überall 17 Grad eingestellt und über die 
Zeitplanung in den verschiedenen Räumen per Zeitfenster jeweils 22 Grad. 
So lange diese Teperaturen nicht unterschritten werden (was im Sommer 
quasi nicht vorkommt), regt sich da überhaupt nix, es wird also auch 
kein Strom verbraucht (ausser für den Sonntags-Akt).

Ansonsten erhalte ich auf dem Handy auch eine Info, wenn die Batterie 
eines der Ventile oder eines der "Offen-Fenster"-Sensoren zuende geht.

Schätze, der oben genannte "Chef" hat ziemlich dumme Ventile gekauft 
oder sie nicht richtig eingerichtet.

: Bearbeitet durch User
von Sebastian S. (amateur)


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Eigenartig!
Meine 08/15-Thermostate tun alle paar Monate mal auf- und zufahren um 
das "Klemmen" zu vermeiden.

Wenn der Besitzer aus dem Winterurlaub zurückkommt, könnte ich mir 
vorstellen, dass das Geschrei überwältigend ist, wenn alle Heizkörper 
eingefroren sind.
Ich würde also: "AUF" programmieren, wenn es mit der Batterie zu Ende 
geht.

von Mann Fred (Gast)


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Jan H. schrieb:
> Auf einen Strich drei Ideen für den KVP-Prozess:
> - Batterien proaktiv wechseln
> - Heizung im Sommer abdrehen
> - Vorlauftemperatur außentemperaturführen

1. Alle Heizungen sind im Vorlauf Außentemperatur-abhängig geführt. Das 
verhindert aber nicht, dass die dann wahrscheinlich abgesenkte 
Vorlauftemperatur mit "Kesseltreiben" gehalten wird, wenn die falsch 
eingestellten Ventile die Leistung anfordern. Dann geht nämlich der 
Rücklauf runter, kühlt den Kessel und der Vorlauf sinkt.

Dieser Hinweis ist also nutzlos.

2.  "Heizung im Sommer abdrehen" wird man sowieso machen, wirkt aber 
genau so wie Nachtabsenkung oder Vorlaufabschlatung: Einige trifft es 
früher, als andere und manche Büros sind zu kühl.

Das ist auch Mist! Wir haben doch genau deshalb regelnde Ventile vorort 
im Raum. Dann ist die Besetzung, die Abwärme und die Sonneneinstrahlung 
egal: Die Temperatur steht.

3. Batterien proaktiv wechseln
Das lasse ich gelten. Kostet aber den Chef Geld und ist meistens teuer, 
weil ein Batterienachgucker bezahlt werden muss.

Es gibt nur eine Lösung:

Die Menschen machen abends die Heizung aus, wie sie auch das Licht 
ausmachen.

Über Nacht kann man eine Absenkung programmieren, die das Einfrieren 
verhindert, bzw im Sommer ausschalten. Dann, früh morgens um 5.00 
schaltet man die Absenkung wieder weg, also die Heizung wieder an.

Dann wärmen sich die günstig liegenden Räumen zuerst auf, also die, wo 
Rechner laufen, Sonne reinkommt, oder klein sein, gut dimensionierte 
Heizungen hängen und die Türen geschlossen sind. Dort gehen dann die 
Ventile irgendwann auf "Halbmast" wodurch alle anderen Räume auch 
schneller aufheizen und nachziehen.

Um 6.00 wenn dann die ersten Arbeiter kommen, ist es warm. Genau so 
klappt meine Heizung: Nachtabsenkung zwischen 1.00 und 5.00. Die Heizung 
braucht 1h um alle Räume wiederzubeheizen, auch wenn die 
Warmwasseraufbereitung zweimal dazwischen kommt.

Alles andere macht man mit seinem Hirn und seiner Hand: Ventile 
abdrehen.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Unter Umständen bemerkt man solche amoklaufenden Thermostate in 
Bürogebäuden erst, wenn die Klimaanlage nicht mehr dagegen ankommt. Dann 
hat man sozusagen einen doppelten Glückwunsch verdient.

Modern ist das aber nicht, in modernen Bürokomplexen werden die gleichen 
Anlagen, die im Winter die Raumluft heizen, im Sommer zur Kühlung 
verwendet. Die machen eine vollständige Raumklimatisierung, mit Regelung 
der Luftfeuchtigkeit.

Ich finde es aber auch etwas merkwürdig, wieso die Heizkreisläufe über 
den Sommer nicht abgeschaltet werden. Das wird einiges an 
Leerlaufverlusten bedeuten, wenn's meine Anläge wäre, dann würde ich das 
ändern.

von Ulli F. (ullibremen)


Angehängte Dateien:

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Ja
ich habe bei meinen auch nach Fenster auf erkennung nachgerüstet,
 den Thermostaten um 90 Grad nach oben gedreht eine Plastiktüte um zu……

von Klaus (feelfree)


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Ulli F. schrieb:
> Ja
> ich habe bei meinen auch nach Fenster auf erkennung nachgerüstet,
>  den Thermostaten um 90 Grad nach oben gedreht eine Plastiktüte um zu……

Très chic!

von Benedikt L. (Firma: Dem Ben seine Leiche) (dembenseineleiche) Flattr this


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Wie verhindert man denn das der Vermitter alles abdreht?
Und anderstrum wie noch scjlimmer, verhindert man das der Kunde einfach 
das Thermostat auf volle Pulle stellt? Egal wie Sommers oder Winters?

von Mann Fred (Gast)


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Ulli F. schrieb:
> ich habe bei meinen auch nach Fenster auf erkennung nachgerüstet,
>  den Thermostaten um 90 Grad nach oben gedreht eine Plastiktüte um zu……

dürfte genau das Gegenteil bewirken. Die Kaltluft sammelt sich in der 
Tüte. Richtig wäre eine Tüte ÜBER dem Ventil, welche die Kaltluft 
abhält, damit es nicht aufmacht.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Sebastian S. schrieb:
> dass das Geschrei überwältigend ist, wenn alle Heizkörper
> eingefroren sind.

Genau aus solchen Gründen, wäre ein anderer Aufbau solcher Thermostate 
sinnvoll. Zum Beispiel in Kombination mit einem klassischen Thermostaten 
in dem Gerät. In dem Falle ermittelt man den Stellbereich. Wenn der 
Thermostat im geschlossenen Zustand ausfällt, dann verhindert der 
mechanische Anteil eine Temperatur von vielleicht unter 10 Grad. Im 
Normalfall wird nicht weiter als auf 24 Grad aufgedreht. Den Vorgang 
gegen das Festsitzen der Ventile wird auf Knopfdruck durchgeführt oder 
nur bei vollen Batterien, wenn nicht in den letzten sechs Wochen bereits 
erfolgte.

von Thomas R. (thomasr)


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Ben B. schrieb:
>
> Modern ist das aber nicht, in modernen Bürokomplexen werden die gleichen
> Anlagen, die im Winter die Raumluft heizen, im Sommer zur Kühlung
> verwendet. Die machen eine vollständige Raumklimatisierung, mit Regelung
> der Luftfeuchtigkeit.
>
Aber kaum noch mit Luft BE feuchtung, weil das in den Zuluftkanälen gern 
zu einem Bioteppich führte. So etwas ist seit den 90ern verpönt. Üblich 
waren bis vor einigen Jahren noch einfache Kaskadenregelungen: eine 
zentrale Anlage bereitet die Außenluft auf 10°C vor. Damit ist sie auf 
etwa 10gr/m³  entfeuchtet (latente Wärme, hoher Energieaufwand!). Dann 
wird nachgeheizt auf die niedrigste gewünschte RT der nachgelagerten 
Regelkreise (das macht die Luft dann so "staubtrocken"). Die übrigen 
Regelkreise heben dann lokal durch Nachheizen per Heizkörper oder 
Lüftungsheizkassetten an.

Dafür muß aber selbst im Hochsommer die Heizungsanlage laufen um das 
Nachheizen zu ermöglichen.

Modern ist eine Feuchtegeführte Kaskadenregelung, die nicht brutal auf 
10gr/m³ entfeuchtet sondern nur so weit, daß die gewünschte RT der 
nachfolgenden Regler so gerade erreicht werden kann. Spart Energie und 
hebt das Wohlbefinden (Feuchtegrad). Da kann die Heizung im Sommer auch 
ganz ausgeschaltet werden.

: Bearbeitet durch User
von Ulli F. (ullibremen)


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> dürfte genau das Gegent................

Ja das Ding ist da schon fünf ?Jahre, das kann sicherlich keine Wunder 
bewirken,aber es funktioniert ,,
Der eine Effekt ist, wenn man das Fenster ein bisschen auf hat oder kurz 
auf hat, oder die BalkonTür auf und zu macht , dass die kalte Luft nicht
(so schnell) von unten an den Thermostate herankommt,
Der andere Effekt ist,  dass der Thermostat dadurch sanfter träger 
regelt ,
Da wenn der Thermostat quasi, etwas Durchfluss hat, die Eigenwärme, die 
über den Thermostaten abgestrahlt wird ,in der Tüte quasi länger bleibt 
,
Und wenn ich die Tür draußen im Winter länger auflasse, dann mache ich 
oben einfach den Zippverschluss von der Tüte zu.

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