Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Massiever Überschwinger bei OP LT1213


von Andre S. (andregod)


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Hallo,
ich benutze den OP LT1213 (28MHz) als Spannungsfolger.
UB=+25V, Aufbau auf Lochraster.

An den Eingang gebe ich einen Rechecksignal, 3V, ti=500us, f=200Hz.
Der Ausgang zeigt einen starken Überschwinger von mehreren Volt!
Auch ein anderes Exemplar zeigt das gleiche Verhalten.

Gleicher Versuch mit dem deutlich langsameren  LM2904 zeigt keinen 
Überschwinger. Was Sinn macht.

Wie kann das sein?

von Jens G. (jensig)


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Tja, Steckbrettaufbau, falsche Masseführung, bzw. Masseanbindung des 
Oszi's, fehlende Abblock-Cs, fehlender Schaltplan, ...wir wissen eben 
nicht, was Du wie machst ...

: Bearbeitet durch User
von Andre S. (andregod)


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Ok. Habe jetzt noch mal 100n kurz zw. Pin8=Vcc und Pin4=GND gelötet.
Masse vom Tastkopf möglichst kurz an GND vom OP.
Elko von 22u hat der Op auch.

Überschwinger immer noch gleich groß. Ich denke der Aufbau ist fürn ....

Trozdem Danke.

von Enrico E. (pussy_brauser)


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Andre S. schrieb:
> Ich denke der Aufbau ist fürn ....

...fürn Hintern natürlich.

Da darf man ruhig mal klare Worte benutzen.

Damit man weiß was was ist, ist ein Schaltplan trotzdem ganz hilfreich.

von Uwe B. (Firma: TU Darmstadt) (uwebonnes)


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1:1 Tastkopf oder Koax Kabel am Ausgang? Schon mal eine Blick auf das 
Datenblatt und das Diagramm 'Capacitive Load Handling' geworfen?

Beitrag #7465702 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Jens G. (jensig)


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Uwe B. schrieb:
> 1:1 Tastkopf oder Koax Kabel am Ausgang? Schon mal eine Blick auf
> das
> Datenblatt und das Diagramm 'Capacitive Load Handling' geworfen?

Ich habe sowieso den Eindruck, daß der OPV anfangs am 0V-Anschlag ist, 
sprich, er erst aus der Übersteuerung rauskommen muß - sichtbar an der 
rel. langen Verzögerung. Kein Wunder, daß der Peak so extrem groß ist.

von Andre S. (andregod)


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Neuer "minimalistischer" fliegender Aufbau,
Vcc: 100nF + 22uF
=> Immer noch massiver Überschwinger.

Auch ein Sinus mit 100kHz zeigt ein "Problem".

Aber:
Ein kleiner Offset von 20mV auf dem Sinus, und das Problem ist weg!

Was passiert im OP wenn aus dem 0V-Anschlag arbeiten muss?

von H. H. (Gast)


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Wo hast du die LT1213 her? Hat man dir evtl Fälschungen angedreht?

von Andre S. (andregod)


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Farnell.

von Andre S. (andregod)


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Hier noch eine 100K Recheck mit einem Offset von 50mV.
Überschwinger deutlich kleiner.

von H. H. (Gast)


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Andre S. schrieb:
> Farnell.

Da muss man eigentlich keine Fälschungen befürchten, aber normal 
verhalten sich deine definitiv nicht.

von Falk B. (falk)


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Andre S. schrieb:
>6-Rechteck_100k_50ms_offset.bmp
>1,4 MB

Lies mal was pber Bildformate.

> Hier noch eine 100K Recheck mit einem Offset von 50mV.
> Überschwinger deutlich kleiner.

Dir ist nicht klar, daß ein SCHNELLER OPV auch einen schnellen 
Entkoppelkondensator braucht. Also eher 100nF Keramik als dutzende uF 
Elko.
In deinem fliegenden Aufbau sehe ich nicht die Rükkopplung des OPVs. Ist 
die vorhanden oder fehlt die?
Es gibt OPVs, die bei Verstärkung 1 leichte Probleme haben. Was sagt das 
Datenblatt dazu? Hmm, ich finde nix dazu. Allerdings gibt es dort ein 
paar Bilder, wo im Kleinsignalbetrieb leichte Überschwinger zu sehen 
sind.

Andre S. schrieb:
> ich benutze den OP LT1213 (28MHz) als Spannungsfolger.
> UB=+25V, Aufbau auf Lochraster.

AUA! Das Ding ist für max. 36V Versorgungsspannung spezifizert! Oder ist 
das ein Tipfehler und soll +/-15V heißen? Oder hast duz vielleicht sogar 
keine negative Versorgung? Schließ mal einen 1k Lastwiderstand am 
Ausgang an.

: Bearbeitet durch User
von Dietrich L. (dietrichl)


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Andre S. schrieb:
> Hier noch eine 100K Recheck mit einem Offset von 50mV.
> Überschwinger deutlich kleiner.

Das spricht dann dafür, was Jens G. geschrieben hat:

Jens G. schrieb:
> Ich habe sowieso den Eindruck, daß der OPV anfangs am 0V-Anschlag ist,
> sprich, er erst aus der Übersteuerung rauskommen muß - sichtbar an der
> rel. langen Verzögerung. Kein Wunder, daß der Peak so extrem groß ist.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Falk B. schrieb:
> Was sagt das Datenblatt dazu? Hmm, ich finde nix dazu.

Auf Seite 15 oben rechta: "These amplifiers are unity-gain stable op 
amps"
(https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/12134fa.pdf)

von Andre S. (andregod)


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-Der "schnelle" 100n sitzt auf der Rückseite des Sockels.
-Ausgang und inv. Eingang direkt verlötet.

von Andre S. (andregod)


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Nach dem Datenblatt kann der 36V.
Ich betreibe Ihn an 25V und Masse. Aber auch bei 12V sind die Probleme 
die selben.

-Auch eine Last von 1k am Ausgang bringt nichts.
-Der Tastkopf am Ausgang hat nur 4pF. Kapazitive Überlastung kann es 
somit      auch nicht sein.

-Auch eine Rückkopplung mit Widerstand > 0R hat nichts gebracht.

-Was hilft( außer dem Offset) ist eine Verstärkung von > 1. Dann wird 
der Überschwinger kleiner.

: Bearbeitet durch User
von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Ändert sich etwas, wenn du nicht nur die Masseklemme von CH4, sondern
auch die von CH1 und die des Funktionsgenerators an Pin 4 des ICs
anschließt? Auch wenn die Massen innerhalb des Oszis untereinander
verbunden sind, sollten für eine ordentliche Messung alle mit der
Schaltungsmasse verbunden werden.

von H. H. (Gast)


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Den zweiten Opamp nicht unbeschaltet lassen!

von Falk B. (falk)


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Andre S. schrieb:
> Nach dem Datenblatt kann der 36V.
> Ich betreibe Ihn an 25V und Masse. Aber auch bei 12V sind die Probleme
> die selben.

Naja, das Problem ist der Ausgangsspannungsbereich. Denn der OPV kommt 
nicht an V-- ran. Du betreibst ihn aber dort. Lösung

ECHTE, negative Betriebsspannung verwenden, min. 1V
Offset des Eingangssignals soweit erhöhen, daß der Ausgang immer im 
aktiven, zulässigen Bereich bleibt. Laut Datenblatt ca. V- +500mV.

von Jens G. (jensig)


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Andre S. schrieb:
> Nach dem Datenblatt kann der 36V.
> Ich betreibe Ihn an 25V und Masse. Aber auch bei 12V sind die Probleme
> die selben.
>
> -Auch eine Last von 1k am Ausgang bringt nichts.
> -Der Tastkopf am Ausgang hat nur 4pF. Kapazitive Überlastung kann es
> somit      auch nicht sein.
>
> -Auch eine Rückkopplung mit Widerstand > 0R hat nichts gebracht.
>
> -Was hilft( außer dem Offset) ist eine Verstärkung von > 1. Dann wird
> der Überschwinger kleiner.

Und wie wäre es, den OPV mal nicht in die Sättigung zu treiben? Denn das 
ist nämlich ganz offensichtlich das Hauptproblem.

von Andrew T. (marsufant)


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Andre S. schrieb:
> Neuer "minimalistischer" fliegender Aufbau,
> Vcc: 100nF + 22uF
> => Immer noch massiver Überschwinger.

So wie das Bild aussieht: Der zweite OPV MUSS  beschaltet werden!
Der scheint aber an alle drei Anschlüssen (inv, non-inv und Out) frei zu 
hängen.

von Andre S. (andregod)


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Ok.
Könntest du mir bitte helfen das im Datenblatt zu finden.
Ist das der Output Voltage Swing?

von Andre S. (andregod)


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Ich war "verwöhnt" von den Rail to Rail Typen. Das ist keiner, wie ich 
jetzt weiß.

von Falk B. (falk)


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Andre S. schrieb:
> Ich war "verwöhnt" von den Rail to Rail Typen. Das ist keiner, wie ich
> jetzt weiß.

Und wie ist die Sachlage? Konntest du das Ausgangssignal verbessern?

von Rainer W. (rawi)


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Andre S. schrieb:
> 01-Puls_lt1213.bmp
> 1,4 MB
> 02-Puls_lt1213.bmp
> 1,4 MB
>
> 01-Puls_lt1213.JPG
> 190 KB
> 02-Puls_lt1213.JPG
> 190 KB

Um deinen Experimenten mit den [[Bildformat]n eine Zielrichtung zu 
geben, könntest du einfach den diesbezüglichen Hinweis beherzigen und 
das PNG-Format verwenden.

Das passt einfach besser zu deinen Daten.

: Bearbeitet durch User
von Andre S. (andregod)


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Leider noch nicht. Wie Jens G. auch schreib: Nicht in die Sättiung.
Dafür musst ich ein paar Dinge umbauen.
Zudem möchste ich auf Dual Supply verzichten.

Ich hatte noch einen OP CA3140EZ: 4,5MHz/36V/Single Supply.
Ist zwar langsamer tut es aber auch.
Kein Überschwinger.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Andre S. schrieb:
> Ich war "verwöhnt" von den Rail to Rail Typen. Das ist keiner, wie ich
> jetzt weiß.

Du solltest aber berücksichtigen, dass am Ausgang nie vollständiges 
Rail to Rail erreicht werden kann. Etwas Restspannung bleibt immer 
übrig.

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