Hallo liebe Leute, versuche seit einigen Wochen, wenn es sich zeitlich ergibt, diese Platine für eine automatische Schiebetür zu reparieren. Es handelt sich um eine alte Platine einer Schweizer Firma, die leider nicht mehr existiert. Es handelt sich um eine Schiebetür eines Gesundheitszentrums, diese Schiebetür wird durch „Druckplatten“ (ausgelegt für Rollstuhlfahrer) bedient. Diese Tür konnte sich nicht mehr öffnen oder schließen. Ein Kollege hatte einen Widerstand gewechselt, da dieser abgebrannt ist. Bedauerlicherweise immer noch ohne Funktion. Dann wurde mir die Platine gegeben. Mir ist aufgefallen das, dass Gehäuse von einem Relais zum Teil fehlte, außerdem hat es ausgesehen als wären 2 Kontakte davon abgebrochen. Daher habe ich diesen gewechselt und noch zwei weitere Widerstände, die zwar noch den passenden Ohm-Wert hatten, aber von außen schon recht fertig ausgesehen haben. Nun funktioniert die Steuerung der Tür zum Teil wieder. Ungünstigerweise stoppt die Tür jedoch bei der Endphase. Zum Schluss beim Schließen der Tür bremst diese und fährt ganz langsam zu, in unserem Fall jedoch bleibt diese ab diesem Punkt einfach stehen. Habe alle Transistoren und Dioden auf der Platine geprüft und eigentlich keinen Mangel erkannt. Widerstände und andere Bauteile scheinen mir grundsätzlich in Ordnung. Die Kondensatoren können natürlich über die vielen Jahre schon ausgetrocknet/kaputt sein. Mein nächster Schritt wäre gewesen das ich die Rifa Kondensatoren tausche, da die Gehäuse schon viele Risse haben, einer davon, wo auch mein Kollege den Widerstand davor gewechselt hat, hat glaub sogar in der Mitte ein Loch. Außerdem konnte ich in einigen Beiträgen lesen, dass die Rifa Kondensator auch als „Knallfrösche“ bekannt sind. Ob das mein Problem löst, bezweifle ich. Nun zu meinen beiden Fragen. Die Rifa Kondensatoren sind Entstörkondensatoren, oder? Finde kein Datenblatt im Netz, bin mir daher ein wenig unsicher, was den Ersatz angeht. Könnte da mir jemand helfen? Kennwerte und Co. sind auf dem Zettel und dem Kondensator abzulesen. Weiß jemand evtl. noch, woran es liegen kann, warum die Tür nicht vollständig schließt? Haben von einer anderen Tür die gleiche funktionsfähige Platine daran getestet, gab keine Probleme, kann daher ausschließen, dass es sich um einen anderen Defekt handelt. Werde, wenn es sich zeitlich ausgeht, mal bessere Bilder von der Oberseite der Platine veröffentlichen. Bei weiteren Fragen bitte melden. Danke im Voraus! Lg Benno Jr.
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Benno S. schrieb: > Zum Schluss beim Schließen der Tür bremst diese > und fährt ganz langsam zu, in unserem Fall jedoch bleibt diese ab diesem > Punkt einfach stehen. Woran erkennt die Steuerung das die Tür "fast zu ist" und jetzt Bremsen muss? Der Schaltungsteil, der das auswertet, dürfte eventuell der sein, der eine Macke hat.
Die Leiterbahnen sehen schon recht blasig aus, oder ist das die Reflektion der LED Lupenlampe? Da könnten einige Leiterbahnen durch Korrosion beschädigt sein.
Marcel V. schrieb: > Die Leiterbahnen sehen schon recht blasig aus, Die Leiterplatte stammt aus einer Zeit, wo man nicht die Lötaugen selektiv verzinnt hat, sondern die ganze Platte war verzinnt, bevor der Lötstopplack aufgetragen wurde. Beim Löten über die Welle ist dann das unter dem Lötstopplack liegende Zinn mit geschmolzen und hat den "Cellulite-Effekt" bewirkt. Nicht schön, aber kein Nachteil (das ist nicht sexistisch...).
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Benno S. schrieb: > Mein nächster Schritt wäre gewesen das ich die Rifa Kondensatoren tausche Ich würde mit dem Glättungselko C209 bei den 4 Gleichrichter-Dioden anfangen.. Die vier Entstör-Kondensatoren kann man mitmachen. Dann die vier Potis gegen neue ersetzen.
Thomas F. schrieb: > Dann die vier Potis gegen neue ersetzen. Die sehen doch gut aus und sogar noch mit Staubschutzkappe. Sowas kriegt man heute nicht mehr. Auf keinen Fall dran rumdrehen, oder man hat noch die Abgleichanleitung.
Irgend W. schrieb: > Woran erkennt die Steuerung das die Tür "fast zu ist" und jetzt Bremsen > muss? Ich denke eher, dass die Erkennung funktioniert, denn die Tuer bleibt ja stehen. Meine Idee ist, dass das "Langsamfahren" nicht funktioniert. Wie wird dem Motor das "Langsamfahren" beigebracht? - PWM - andere Wicklung - FU-Prinzip
Peter D. schrieb: > Auf keinen Fall dran rumdrehen Wenn der Kollege schon dran herumgebastelt hat sind die ziemlich wahrscheinlich eh verstellt. @Benno: stell doch mal soweit vorhanden Firma und genauen Typ der Steuerung hier rein, vieleicht hat oder findet jemand dazu Unterlagen. Und schreibe was du an Unterlagen hast.
Irgend W. schrieb: > Woran erkennt die Steuerung das die Tür "fast zu ist" und jetzt Bremsen > muss? Wenn es keinen Rückmeldekontakt gibt dann wird das vermutlich über ein Zeitglied gemacht. Neben dem markierten Widerstand sind Leistungstransistoren TO220. Klingele die doch mal durch, besonders den, der neben dem abgebrannten Widerstand ist. Sind da noch mehr Relais auf der Platine? Ich vermute da 3 oder 4 Relais. schnell, langsam und dann entweder ein Polwenderelais oder schnell und langsam in Gegenrichtung. Haben die Relais keine Auslöseknöpfe am Deckel oder eine LED, die deren Auslösung anzeigt? Ich kenne aus 2 Jahre alten Anlagen welche mit 4 Wechslern, die ähnlich ausehen. Sind die Relais gesockelt? Wenn ja, dann mal (kreuz)tauschen um zu gucken, ob der Fehler wandert und dann das defekte Relais ersetzen. Werden die Varistoren (die schwarzen "Drops") im Standby warm? Wenn ja, dann wechseln.
Benno S. schrieb: > Die Rifa Kondensatoren sind Entstörkondensatoren, oder? Nein, die sind hier Teil der Snubber für die Triacs. Der abgerauchte Widerstand deutet auf Kurzschluss des zugehörigen Kondensators hin. > Finde kein > Datenblatt im Netz, bin mir daher ein wenig unsicher, was den Ersatz > angeht. Nimm da passende X2-Kondensatoren, obwohl auch andere möglich wären.
Wendels B. schrieb: > Wie wird dem Motor das "Langsamfahren" beigebracht? Vor allem: Um was für einen Motor handelt es sich?
Die 630V Beschriftung auf den Rifa ist die zulässige Gleichspannung. Ich würde sie durch X2 Typen mit 400V-450V~ Festigkeit ersetzen, denn raus müssen sie sowieso alle. Ich denke, das auch 0,1µF hier ausreichend wären, falls die 0,15µF zu groß sind.
Irgend W. schrieb: > Woran erkennt die Steuerung das die Tür "fast zu ist" und jetzt Bremsen > muss? In der Tormechanik (Laufschiene) befinden sich wahrscheinlich Kontaktschalter. Udo S. schrieb: > Wenn der Kollege schon dran herumgebastelt hat sind die ziemlich > wahrscheinlich eh verstellt. Die Potis in Mittelstellung bringen und dann einzeln vorsichtig verstellen und die Auswirkung auf das Tor beobachten.
Matthias S. schrieb: > Ich würde sie durch X2 Typen mit 400V-450V~ Festigkeit ersetzen, Nicht übertreiben, 275VAC oder 305VAC reichen völlig. > denn raus müssen sie sowieso alle. Auf jeden Fall. > Ich denke, das auch 0,1µF hier ausreichend > wären, falls die 0,15µF zu groß sind. Das Problem wird RM20 sein, das gibts wohl nur von Kemet/Rifa.
Hallo liebe Helfer! Habe nun heute die Platine noch einmal an die Türe angeschlossen. Und wie das letzte Mal schließt sie nicht ganz und stoppt kurz vorm Schluss. Nur dieses Mal ist der Widerstand, der von meinem Kollegen gewechselt wurde, wieder abgebrannt. Wahrscheinlich, weil ich die Tür mehrmals geöffnet und geschlossen habe. Muss gut Strom über den Widerstand gelaufen sein... Auf jeden Fall ist es jetzt 100 % sicher das an diesem Anschluss irgendein Problem besteht. Der Kondensator mit dem Kratzer in der Mitte, der an ein Loch erinnert, ist der Verdächtige Nummer eins. Werde diesen und die anderen jetzt mal bestellen und dann tauschen. Habe dann aus der zweiten Tür gegenüber die Platine genommen und genauer angesehen. Diese scheint ein neueres Model zu sein, wo die Rifa Kondensatoren und einige Widerstände und Co. ersetzt wurden. Habe dann diese Platine nochmals in die „defekte“ Tür eingesetzt, funktioniert ohne Probleme. Danke für die Ratschläge, habe die Triacs angesehen und leider keinen Fehler festgestellt. Das mit dem Einstellen der Potis auf mittlere Position habe ich beim ursprünglichen Print auch probiert (bis halt der Widerstand sich durch seinen verbrannten Geruch aufmerksam gemacht hat). Danke noch einmal an die vielen Helfer. Bei weiteren Vorschlägen bitte melden, werde aber so oder so jetzt mal die Rifa Kondis wechseln. Lg Benno Jr.
Übrigens habe ich einen Schaltplan zu der Tür gefunden werde diesen demnächst Fotografieren und posten. Was ich vergessen habe zu erwähnen, als der Widerstand verglüht ist war der Triac dahinter verdammt heiß.
Benno S. schrieb: > Übrigens habe ich einen Schaltplan zu der Tür gefunden Das wäre das erste, was man hätte machen können. ;)
Es kann auch sein das deine MEchanik zu schwergaengig dreckig geworden ist und deshalb zuviel Strom zieht. Vanye
Die beiden Schaltungen unterscheiden sich deutlich. Die eine Platine benutzt 4 Impulstransformatoren für die Triacs, die andere 2*2 Optokoppler ILCT6 und einen weiteren Netztrafo. Da ist Vorsicht geboten, da ein großer Teil der Platine unter Netzspannung steht.
Helmut K. schrieb: > Die Leiterplatte stammt aus einer Zeit, wo man nicht die Lötaugen > selektiv verzinnt hat, sondern die ganze Platte war verzinnt, bevor der > Lötstopplack aufgetragen wurde. Beim Löten über die Welle ist dann das > unter dem Lötstopplack liegende Zinn mit geschmolzen und hat den > "Cellulite-Effekt" bewirkt. Nicht schön, aber kein Nachteil (das ist > nicht sexistisch...). Danke, jetzt weis ich auch warum die Leiterplatten früher manchmal so aussahen :-)
Vanye R. schrieb: > Es kann auch sein das deine MEchanik zu schwergaengig dreckig > geworden > ist und deshalb zuviel Strom zieht. Glaube ich weniger, weil bei der Platine aus der anderen Tür hat dann alles ohne Probleme funktioniert. Axel R. schrieb: > Benno S. schrieb: >> Übrigens habe ich einen Schaltplan zu der Tür gefunden > > Das wäre das erste, was man hätte machen können. ;) Entschuldige, ist ein altes Gebäude wo die Dokumente entweder schon zerfallen, verblasst oder mit der Zeit verloren gegangen sind. Konnte erst gestern nach langem suchen glücklicherweise einen finden. Werde diesen schnellst möglich hochladen. Zwecks den Kondensatoren konnte ich nur auf Ebay und Reichelt welche finden die ein RM von 20 haben. Jetzt ist noch die frage ob ich die günstigeren nehme mit 100nF oder die teureren mit den 150nF. https://www.reichelt.at/at/de/funkentstoerkondensator-x2-100-nf-275-v-rm-20-0-110-c-20--pme271m-100n-275-p206789.html?PROVID=2807&gclid=EAIaIQobChMI_abw8-a6gAMVMg4GAB1TVwyFEAQYBiABEgLfYvD_BwE https://www.reichelt.at/at/de/funkentstoerkondensator-x2-150-nf-275-v-rm-20-0-110-c-10--pme271m-150n-275-p206790.html?r=1
Benno S. schrieb: > Zwecks den Kondensatoren konnte ich nur auf Ebay und Reichelt welche > finden die ein RM von 20 haben. Jetzt ist noch die frage ob ich die > günstigeren nehme mit 100nF oder die teureren mit den 150nF. Die TAG250-800 sind recht gutmütig, da reichen auch 100nF.
https://www.tme.eu/de/katalog/tht-film-capacitors_100265/?mapped_params=31%3A1437349%2C1437487%2C1437360%3B45%3A1595840%3B118%3A1524593%2C1880185%2C1437204%2C1524593%3B2650%3A1437904%3B Es gibt ja nicht nur Reichelt ;-) Hier mal 150n X2 von TME. 20 als Raster gibts nicht. Ich habe von 15 bis 22,5 mal ausgewählt.
Hey, wo gibts Varistoren, die als Bestückungsaufdruck 'Nö' haben? Das ist doch endlich mal ein Layouter mit Humor gewesen. Dieser 470 Ohm scheint ja ein neuralgischer Punkt zu sein, der wurde anscheinend schon mal gewechselt - aus Verzweiflung gleich mit mehr Wattage. Aber wenn die Rifas erstmal raus sind, wird vermutlich alles gut.
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Falls das ein öffentlich zugängliches Gebäude ist, müssen solche Türen eigentlich regelmäßig geprüft werden. Ich kenne das nur mit erheblichen Auflagen bezüglich Wartung und zulässigen E-Teilen etc. (ähnlich Aufzügen) Im privaten Bereich natürlich nicht relevant.
Matthias S. schrieb: > Hey, wo gibts Varistoren, die als Bestückungsaufdruck 'Nö' haben? Das > ist doch endlich mal ein Layouter mit Humor gewesen. Ich vermute, dass diese Abkürzungen die entsprechenden Motordrehzahlen in der Hauptbewegung und nahe der Endposition bedeuten: Nö = große Drehzahl öffnen Ns = große Drehzahl schließen nö = kleine Drehzahl öffnen ns = kleine Drehzahl schließen
Ich würde mir mal das Poti 5 anschauen. End-Bremsimpuls. Eventuell ist das Poti kaputt oder wurde verstellt. Im übrigen, normalerweise markiert man sich bei solchen Sachen die Stellung, erst dann versucht man da dran rumzudrehen. An sich sind das ja Bauteile, die nicht so leicht kaputt gehen, aber ich musste auch schon welche wechseln.
Marcel V. schrieb: > Ich vermute Du hast sicher recht. Aber 'Ö' hat bei Bestückungsaufdrucken schon Seltenheitswert und dann noch ein N davor...
Benno S. schrieb: > Übrigens habe ich einen Schaltplan zu der Tür gefunden werde diesen > demnächst Fotografieren und posten. Was ich vergessen habe zu erwähnen, > als der Widerstand verglüht ist war der Triac dahinter verdammt heiß. Kann man noch auf den schaltplan hoffen? Würde mich echt mal interessieren wie so etwas damals "analog" gelöst wurde. Heute ist das ja alles microcontroller gesteuert.
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