Hallo zusammen. Mit welchen Prinzip wird eigentlich der Herzschlag auf einem EKG gemessen? Kann man da was selber zusammenfriemeln und quasi einen Oszilloskop Vorsatz damit bauen?
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Christian M. schrieb: > Hallo zusammen. Mit welchen Prinzip wird eigentlich der Herzschlag auf > einem EKG gemessen? https://de.wikipedia.org/wiki/Elektrokardiogramm > Kann man da was selber zusammenfriemeln und quasi > einen Oszilloskop Vorsatz damit bauen? Nein, jedenfalls ist die beste Elektronikbude der Welt -Apple- lange daran gescheitert. https://www.mactechnews.de/news/article/Apple-Watch-Series-4-EKG-Funktion-nur-in-den-USA-170475.html Wenn Du was anderes hören willst, du such doch selbst mit "EKG DIY" bei google und schieb das in Deine individuelle "Erkenntnissblase". https://www.google.com/search?q=ekg+DIY
Im Elektor-Gesamtverzeichnis gibt es natürlich auch ein paar Fundstellen zu "EKG": 7,9,10/2013 Elektor Android EKG (I...III) Draht- und knopflos mit Bluetooth und Touchscreen 01/2011 EKG drahtlos Telemetrie mit ZigBee 10/2006 GameBoy-EKG Game Boy als Herzmonitor 10/2006 EKG mit Soundkarte GNU Software dazu von Elektor Website 07/2000 Einfacher EKG-Verstärker TLC274, Batteriebetrieb 05/2000 EKG-Simulator Testsignal analog erzeugen 4017, 4521, Platine 07/1985 Universeller Instrumentenverstärker Signaldifferenzmessung EKG EEG 07/1982 Biomed-Interface EEG, EKG 04/1974 EKG-Simulator zum Eichen von EKG Geräten "Jetzt operiere ich selbst - reich bebildert" "Er operiert immer die Nachbarn, ohne sie um Erlaubnis zu fragen" (Loriot)
Das was oft wie ein EKG aussieht, koennte auch von einem Pulsoxymeter stammen. Ein Oszi braucht man da auch nicht mehr dranhaengen. Die haben normalerweise selbst ein winziges.
haha, wir haben früher so einen Funkkophörer aufgeschraubt und auf die Metallmembran ein Zentimeter Platikrohr aufgeklebt und uns das vor die Brust gehalten. Sieht man, entsprechend verstärkt, gut auf dem Oszi. Klingt auch geil an einer großen Monitorbox. ist dann eher ein Stethoskop, als ein EKG
> wir haben früher
Heute™ koennte man auch ein "analoges" Doppler Radarmodul bemuehen.
Wenn man genug verstaerkt, koennte es reichen.
Es muss natuerlich ein Modul mit einem analogen Ausgang fuer das
Dopplersignal sein.
An dieses Arduino-Shield könnte man ein Oszilloskop hängen: https://www.olimex.com/Products/Duino/Shields/SHIELD-EKG-EMG/open-source-hardware Übrigens: Für diese Art Experimente gibt es ziemlich restriktive Vorgaben was die Sicherheit und Potentialtrennung angeht.
Motopick schrieb: > Das was oft wie ein EKG aussieht, koennte auch von einem > Pulsoxymeter stammen. Ja, die modernen Fingerpulsoximeter enthalten bereits ein integriertes Minioszilloskop.
Motopick schrieb: > Heute™ koennte man auch ein "analoges" Doppler Radarmodul bemuehen. > Wenn man genug verstaerkt, koennte es reichen. > Es muss natuerlich ein Modul mit einem analogen Ausgang fuer das > Dopplersignal sein. Das stimmt, das habe ich selber schon gemacht. Das Bild zeigt die beiden von meinem Herzschlag verursachten Ausgangssignale eines 2-kanaligen Radarmoduls aus ca. 2 m(!) Entfernung (Verstärkung 60 dB, 500 Hz Bandbreite). So extrem gelingt das aber nur bei idealen Voraussetzungen: Ganz, ganz still sitzen, und nicht atmen. In der Praxis wenig sinnvoll. Aber weder Radar, Pulsoxymeter oder Stethoskop (Blutdruckmesser) liefern Signale so, wie sie von einem EKG kommen und benötigt werden.
Motopick schrieb: > Das was oft wie ein EKG aussieht, koennte auch von einem > Pulsoxymeter stammen. Ja, genauso eins (Marke: pulox) hab ich hier auf dem Tisch liegen. Die dargestellte Wellenform kann man getrost in die Tonne kloppen, das ist lediglich eine grobe Darstellung der Helligkeitsschwankungen des Durchlichtsensors an der Kuppe des Mittelfingers. Mit den Strömen am Herzmuskel hat diese BlinkyBlinky wenig bis garnichts zu tun, das beeindruckt höchstens Handygeschädigte Teenager.
Christian M. schrieb: > Kann man da was selber zusammenfriemeln und quasi > einen Oszilloskop Vorsatz damit bauen? Im Prinzip Ja, aber nicht mit einem Oszilloskop. Grob gesagt: Man nimmt an Stelle eines Oszi eine Flüssigkristallanzeige und betreibt das Gerät mit Batterien (3-4V).
\ > Mit den Strömen am Herzmuskel hat diese BlinkyBlinky wenig bis garnichts > zu tun Mittelbar schon. Fliesst kein Strom, zuckt da auch nichts mehr. Ich persoenlich empfinde diese Ergaenzung allerdings als nuetzlich. > in die Tonne kloppen Nur zu!
Es gibt um irgendwas unter 20€ Pulsoximeter, die messen optisch mittels Lichtschranke, sowohl die Sauerstoffkonzentration im Blut, wie auch den Herzschlag. Etwas bessere Modelle stellen die Kurve sogar grafisch auf nem Minidisplay dar. Das Teil wimre vom Lidl, was ich daheim hab, könnte theoretisch sogar eine Blauzahnübertragung aufs Handy, bloss muss man da schon wieder mit allen möglichen Daten, die niemanden ausser mich selbst was angehen, sich erst die SW von einer Webseite runterladen. Wegen dem EKG, diese Elektroden, die man dafür braucht gibts auch immer wieder bei den üblichen Verdächtigen. Elektroden für TENS/EMS Geräte schimpfen sich die, glaub ich. Die Signale müsste man dann nur mehr entsprechend verstärken. Da man beim EKG ja rund ein Dutzend Elektroden aufgepappt kriegt, wird ein Teil davon wohl als Rückleiter fungieren.
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Christian M. schrieb: > Mit welchen Prinzip wird eigentlich der Herzschlag auf > einem EKG gemessen? Normalerweise werden selbstlebende Elektroden mit einem leitfähigen Gel auf den lebenden Probanden geklebt, meistens drei auf der Brust, und die zwei elektrischen Signale werden tiefpassgefiltert sehr stark verstärkt, so daß nur Frequenzen unter 20...35 Hz etwa ungehemmt durch kommen. Diese kann man dann hörbar machen oder sichtbar auf einem Oszilloskop, wobei das klassische EKG-Gerät so ein mechanischer Schreiber ist, der mit zwei Stiften oder Nadeln auf ein darunter duchlaufendes Papierband schreibt. Den Schrieb kann man dann herumzeigen und archivieren, wie es beliebt. Das gab es vor 35 Jahren bereits mobil im Rettungswagen, der noch ohne Turbo fahren mußte. >Kann man da was selber zusammenfriemeln und quasi > einen Oszilloskop Vorsatz damit bauen? Ja, siehe oben. Evtl eignet sich bei stationärer Anwendung bereits ein TEK 502A Dual-beam, wobei man auf das Tiefpassfilter nicht verzichten sollte. mfg
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Was soll denn dieser "Herzschlagmonitor" denn anzeigen? Pulsfrequenz? Das lässt sich mit 2 Elektroden über der Brust leicht anzeigen. BTDT. Auszuwerten ist das auch, wenn man nur den Schlag als solchen zählen will. Im Wesentlichen ist es ein hochohmiger Differenzverstärker mit auto-BIAS-Unterdrückung. Macht jeder Pulsgurt für den Sport so. Alles andere ist kompliziert: Die Aufbereitung der Signale für ein aussagefähiges EKG erfordert empfindliche und hochgenaue adaptive Verstärker, die entsprechende Filter integriert haben, um aus dem Rauschen die gewünschten Informationen zu extrahieren. Etwas spezifische Signalverarbeitung (durchaus komplizierter, als nur ein schnöder Tiefpass) hintendran braucht es auch noch, will man nicht nur eine elektronische Kopie des Uralt-Schreiber mit elektromechanisch gesteuerten Stiften haben. EKG-Geräte gibt es durchaus in sehr unterschiedlichen Qualitäten. Mit ein bissl chip ist es nicht getan. Und: Der Bau ist auch rechtlich kompliziert! Bevor hier munter drauflos gebaut und der Brustkorb verkabelt wird, bitte mal Medizinproduktegesetz und folgenden Hinweis lesen. Beitrag "Selbstbau von Geräten mit Medizinbezug" Thomas W. schrieb: > Die Fertigmodule mit AD8232 funktionieren doch prima. Hui, laut Datenblatt bis 8kV ESD-fest! Dann kann dem Chip schon mal nichts passieren. Christoph M. schrieb: > https://www.olimex.com/Products/Duino/Shields/SHIELD-EKG-EMG/open-source-hardware > > Übrigens: Für diese Art Experimente gibt es ziemlich restriktive > Vorgaben was die Sicherheit und Potentialtrennung angeht. + Ableitstrommessung + Isolation der Messeinrichtung von der Versorgung + Fehlererkennung und Abschaltung + Zulassung als Medizinprodukt - wahrscheinlich 2a
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Christian S. schrieb: > selbstlebende Elektroden Die Medizintechnik ist inzwischen weiter fortgeschritten als ich dachte 😀.
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