Hallo Community, gerne würde ich hier eine Frage stellen und hoffe, dass ihr Spezialisten mich aufklären könnt. Ich besitze einen älteren Drehstromgenerator MPM 5-170 CX der Marke Genset mit integriertem Schweißgerät. Bisher nutzte ich den Generator, um Wasserpumpen oder Abbruchhammer/Bohrmaschine anzutreiben. Letzte Woche wollte ich jedoch mein Schweißgerät (Fronius TP 1500) mit dem Generator betreiben, weil der Fronius besser schweißt als das integrierte Schweißgerät, und nach 20 Sekunden Schweißen war das Schweißgerät kaputt! 😞 Ein Kollege sagte mir, ich sollte keine elektronischen Geräte mit dem Generator betreiben, weil der Generator keinen "sauberen" Strom liefert und die Elektronik das nicht mag. Meine Frage wäre, gibt es irgendein Gerät, das man zwischen Generator und Verbraucher schalten kann, um solche Probleme zu vermeiden? Schaltplan des Generators sind vorhanden, falls gewünscht und erlaubt. Für eure Hilfe wäre ich euch echt dankbar. Schönes Wochenende an alle.
:
Verschoben durch Moderator
Florian M. schrieb: > Meine Frage wäre, gibt es irgendein Gerät, das man zwischen Generator > und Verbraucher schalten kann, um solche Probleme zu vermeiden? Nein
Florian M. schrieb: > Ein Kollege sagte mir, ich sollte keine elektronischen Geräte mit dem > Generator betreiben, weil der Generator keinen "sauberen" Strom liefert > und die Elektronik das nicht mag. Was der Kollege sagt, ist richtig wenn man halt sehr stark vereinfachen will. Schöne Welt in Schwarzweiß. Richtig ist auch, daß der Strom vom Generator unsauber ist. Aber es gibt halt viele Arten von Elekronik, die alle mehr oder weniger empfindlich gegen das eine oder andere Problem sind.
GeneratorLoadDump! Nach dem Wegnehmen der Last am Generator steigt aufgrund der Regelung erst mal für paar ms die Spannung in die Höhe. Wahrscheinlich zu hoch für dein Schweißgerät.
:
Bearbeitet durch User
Erstmal herzlichen Dank euch allen für die schnelle Antwort. Also, es bleibt mir nichts übrig als keine empfindliche Geräte mit dem Generator zu betreiben, oder? Der Fronius ist ein tolles Gerät und war recht teuer. Will jetzt nichts mehr riskieren. Selbst mit Wasserpumpe habe ich jetzt Angst….
Christian M. schrieb: > GeneratorLoadDump! Nach dem Wegnehmen der Last am Generator steigt > aufgrund der Regelung erst mal für paar ms die Spannung in die Höhe. Florian M. schrieb: > Bisher nutzte ich den Generator, um Wasserpumpen oder > Abbruchhammer/Bohrmaschine anzutreiben. Die dürften alle einen Schalter haben der die Zuleitung auftrennt. Somit sehen diese Geräte die Überspannung, die sie verursacht haben, garnicht. Dein Inverter-Schweißgerät schaltet eben nicht den Eingang ab, sondern nimmt nur Ausgangsseitig die Last weg. Damit bekommt der bei jedem Schweißpunkt vom Generator eine gebrezelt wegen der starken Lastschwankung. Das geht ggf. mich ewig lang gut.
Florian M. schrieb: > Meine Frage wäre, gibt es irgendein Gerät, das man zwischen Generator > und Verbraucher schalten kann, um solche Probleme zu vermeiden? Jein. Es gibt Inverter-Stromerzeuger bei denen eine Elektronik für eine saubere, aber nicht so gnadenlos kurzzeitüberlastbare Ausgangsspannung sorgen. Aber den Inverter alleine ohne angeflaschten Generator kenn ich nicht als Gerät.
Hallo zusammen, hallo Florian. Meine Erfahrungen bei Feldtagen, sprich Funken mit Camping, von Funkamateuren. Stromversorgung war dann meist ein kleineres Aggregat (2kW). Alles prima: abendliche Beleuchtung, Kaffeemaschine, die 10Watt UKW-Geräte und ähnliche Kleinigkeiten, aber: Bei Morsen oder SSB (Einseitenband-Betrieb) mit einigen 100 Watt Sendeleistung kommt das Aggregat mit der impulsförmigen Belastung nicht zurecht, weil es ja zwischen fast 0 und hoher Leistung schnell hin und her regeln muss. Abhilfe: eine echte! 100 Watt Glüh!birne immer mitlaufen lassen. Dann hat der Generator eine Grundlast und muss nicht immer wieder bei 0 mit der Regelung anfangen. Ich denke, das dämpft auch mögliche Spannungsspitzen. Uns sind jedenfalls damals keine Halbleitergeräte kaputt gegangen. ...aber das waren ja auch nicht solche Mimöschen wie heutzutage. ;-) Kostet fast nichts und ist vielleicht die Lösung. Einen Versuch wäre es doch wert oder nicht? 73 Wilhelm
:
Bearbeitet durch User
Wilhelm S. schrieb: > 100 Watt Glüh!birne immer mitlaufen lassen. Funktionieren auch nicht birnenförmige Verbraucher?
Ja, das wäre auch meine Lösung gewesen. Problematisch sind Lastsprünge auf Null, dann hat die überschüssige Energie, die noch magnetisch im Generator vorliegt, keine Möglichkeit, irgendwo abgebaut zu werden. Die Regelgeschwindigkeit der Spannungsregelung ist auch nicht unendlich hoch. Also einen relativ starken rein ohmischen Verbraucher mitlaufen lassen (Glühlampe, ohmischer Widerstand ist genau so gut wenn man was passendes hat), ein sehr starker oder aktiver VDR (in Richtung Bremswiderstand bei z.B. drehzahlvariablen CNC-Drehspindel-Antrieben) würde evtl. auch funktionieren.
Hallo nochmals, Ich bin echt überwältigt von eurer Hilfsbereitschaft. Ein ganz großes Dankeschön an alle für die Lösungsansätze. 👍🏻👍🏻👍🏻 Wenn ich also eine 100-Watt-Glühbirne mitlaufen lasse, verringert sich das Risiko, dass die empfindlichen Geräte kaputtgehen? Geht dabei die Glühbirne selber nicht kaputt, wenn der Generator Spitzen-Spannungen liefert? Die Schutzfunktion der Glühbirne wäre dann nicht mehr vorhanden, oder? Und was wäre mit der Dreiphasen-Steckdose? Wäre sie ebenfalls durch die Glühbirne 'geschützt'?
Florian M. schrieb: > Wenn ich also eine 100-Watt-Glühbirne mitlaufen lasse, verringert sich > das Risiko, dass die empfindlichen Geräte kaputtgehen? Ja > Geht dabei die Glühbirne selber nicht kaputt, wenn der Generator > Spitzen-Spannungen liefert? Unwahrscheinlich. Richtige Glühbirnen (nicht LED leuchtmittel) vertragen kurze Spitzen problemlos. > Die Schutzfunktion der Glühbirne wäre dann nicht mehr vorhanden, oder? Eine durchgebrannte Glühbirne wirkt natürlich nicht mehr. > Und was wäre mit der Dreiphasen-Steckdose? Wäre sie ebenfalls durch > die Glühbirne 'geschützt'? Ja. Da würde drei Glühbirnen verwenden (eine pro Phase). Aber verlasse dich da mal nicht zu sehr drauf. So eine Glühbirne kann den Spannungsspitzen bei Lastabfall reduzieren. Aber ein hundert prozentiger Schutz wird auch das nicht sein. Wenn es um weniger Strom ginge, würde ich eine USV ohne Pass-Through funktion empfehlen, deren Akku vom Generator geladen wird und die aus der Akkuspannung neue 230V bzw. 400V erzeugt. Bei so hohen Leistungen ist das aber selten und teuer.
Florian M. schrieb: > empfindlichen Geräte Das Problem ist, kein Hersteller spezifiziert sein Gerät als "empfindlich". Da bleibt nur genaue Kenntnis der internen Schaltungstechnik und eigene Beurteilung. Ich habe das oszillografiert, an verzichtbaren Geräten probiert und unterstreiche den Vorschlag, eine Glühbirne mitlaufen zu lassen. Ich brüte aber auch die Idee eines Parallelreglers aus, der zu hohe Spannungen "wegbügelt"
Steve van de Grens schrieb: > So eine Glühbirne kann den Spannungsspitzen bei Lastabfall reduzieren. Genau! Sie kann dabei auch kaputt gehen (und das machen die auch!). Dann bist du wieder auf Los!
Sind die Glühbirnen mittlerweile nicht verboten? Findet man noch welche im Handel? Und noch etwas ist mir in den Sinn gekommen: Ist eine Glühbirne nicht eigentlich nichts anderes als ein Widerstand? Wäre es auch möglich, einen passenden Widerstand anstelle der Glühbirne zu verwenden?
Florian M. schrieb: > Sind die Glühbirnen mittlerweile nicht verboten? Findet man noch > welche im Handel? Findet man. Sie wurden nicht alle verboten. > Und noch etwas ist mir in den Sinn gekommen: Ist eine Glühbirne nicht > eigentlich nichts anderes als ein Widerstand? Nein. Glühbirnen haben kalt einen geringeren Innenwiderstand, als heiß. Und sie leuchten, was normale Widerstände nicht tun. > Wäre es auch möglich, > einen passenden Widerstand anstelle der Glühbirne zu verwenden? Sicher. Du kannst auch Heizlüfter nehmen, oder eine Herdplatte mit einem Topf Nudelwasser drauf.
Vielen lieben Dank an alle. Ich denke, die Lösung mit der Glühlampe ist leicht umzusetzen und kostengünstig. Natürlich kann ich keine 100%ige Sicherheit erwarten, aber ich versuche zumindest, das Risiko von Schäden an den elektrischen Geräten zu verringern. Weiter oben hat jemand den inverter-Generator erwähnt . Funktioniert so ein Generator wie ein in Photovoltaikanlagen verwendeter Wechselrichter? Der Generator erzeugt Gleichstrom, der dann vom Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt wird? Es ist theoretisch möglich, den Strom eines konventionellen Generators in Gleichstrom umzuwandeln und dann mit einem Wechselrichter an unsere Bedürfnisse anzupassen, ähnlich wie bei Photovoltaikanlagen? Bitte steinigt mich nicht, falls ich hier unlogische Fragen stelle. Aber meine Neugier, zu erfahren, wie die Dinge funktionieren, treibt mich dazu, zu fragen und meine Neugier zu befriedigen.
Florian M. schrieb: > Weiter oben hat jemand den inverter-Generator erwähnt . Funktioniert so > ein Generator wie ein in Photovoltaikanlagen verwendeter Wechselrichter? > > Der Generator erzeugt Gleichstrom, der dann vom Wechselrichter in > Wechselstrom umgewandelt wird? Im Prinzip ja. Im Detail sind sicher nicht alle Geräte gleich aufgebaut. > Es ist theoretisch möglich, den Strom eines konventionellen Generators > in Gleichstrom umzuwandeln und dann mit einem Wechselrichter an unsere > Bedürfnisse anzupassen, ähnlich wie bei Photovoltaikanlagen? Das wurde bereits in Beitrag "Re: Elektronische Geräte mit Generator betreiben" beantwortet.
von Steve van de Grens (roehrmond) 04.08.2023 15:22 *** Wenn es um weniger Strom ginge, würde ich eine USV ohne Pass-Through funktion empfehlen, deren Akku vom Generator geladen wird und die aus der Akkuspannung neue 230V bzw. 400V erzeugt. Bei so hohen Leistungen ist das aber selten und teuer. *** Ein ähnliches "Schwachstrom"-Problem habe ich mit elektronischen Geräten (Router, PCs u. a.) bis max 200 W angefasst. Der Ist-Zustand: Erstmal liegen ca. 50 m Leitung vom Drehstromgenerator ins Haus. Danach ist auf einer Phase ein überspannungsschutz, der bei 255 Volt anspricht, vorgesehen. Die zwei Phasen mit ohmscher Last sind, außer den Rückwirkungen, nicht von Bedeutung. Letztlich soll eine USV (mit Inverter max. 1400 W), die 290 Volt Eingangsspannung vertragen soll, die 220 V (ja, auch für Uraltgeräte) bereitstellen und die "empfindlichen" Geräte schützen. Hierzu würden mich langjährige USV-Erfahrungen im Zusammenwirken mit Notstromaggregaten sehr interessieren. Therotisch sollte es auch für "Starkstrom" einen Überspannungsschutz, der einige kA verträgt, geben?
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.