Forum: Haus & Smart Home PV-Anlage - Ertrag abschätzen


von Mr X. (Firma: keine) (fargotof)


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Moin,

kurze Frage, die sich möglicherweise nicht so kurz beantworten lässt: 
Ich würde gern für unser Dach (eine Hauptfläche Richtung +/-Süden, 
kleinere Flächen auf dem Giebel Richtung +/- Osten bzw. +/- Westen) eine 
Abschätzung machen, was hier ertragsmäßig zu erwarten ist.

a) Ist es mit vertretbarem Aufwand machbar, das halbwegs genau selber zu 
rechnen, oder sollte man direkt eine Firma kommen lassen?

b) Ersteres stelle ich mir z.B. so vor: Gibt es (Online?-)Lösungen, bei 
denen man ein "3D-Modell" der Dachfläche erzeugt oder hochlädt, es 
entsprechend der Lücken für Dachfenster, Schornstein, ... mit PV-Modulen 
belegt und dann mittels Eingabe Geo-Koordinaten und exakter Ausrichtung 
eine Berechnung des Ertrags unter Berücksichtigung der Beschattung, 
durchschnittlicher Sonnentage, ... erhält? (Ich nehme an, ähnliche 
Detailtiefe sollten ja professionelle Berechnungen bieten)?

c) Die Probleme für zweiteres sehe ich z.B. so: Oder hängt am Ende der 
"Wirkungsgrad" der Anlage von noch so vielen Parametern ab (welche 
Module, wie verschaltet), dass man selbst aus einer recht gut 
abschätzbaren Strahlungsleistung ohne individuelle Auslegung der Anlage 
ohnehin keinen verlässlichen Wert der erzeugten elektrischen Arbeit 
ermitteln kann?

Viele Grüße
FargoTof

von Flip B. (frickelfreak)


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von Michael B. (laberkopp)


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Flip B. schrieb:
> https://re.jrc.ec.europa.eu/pvg_tools/en/

Liefert die Werbedaten der Solarbranche eines fabrikneuen, noch 
blitzblanken PV Moduls ohne Taubenkacke die die Antireflexbeschichtung 
abätzte und ohne selbstklebende Blätter die zu Teilverschattung führen 
und ohne erste Zellendefekte und in den Strahlengang wachsende Äste.

Rechne bei ungeputzen Modulen in normalem Erhaltungszustand an 
durchschnittlichen Kabel und mit dem Wirkungsgrad der Wechselrichter mit 
der Hälfte, dann bist du was die Amortisation anlangt auf der sicheren 
Seite

Module sind so spottbillig geworden, dass Nebenkosten wie 
Montagematerial, elektrischer Anschluss, Montagekosten, höhere 
Versicherungsprämien, lange Wartezeit auf Zählerwechsel, den Hauptfaktor 
bei einer Amortisationsrechnung ausmachen.

Erwischt man versehentlich einen Wechselrichter dem die 
Bundesnetzagentur nachträglich die Zulassung entzieht, braucht man dann 
noch eine Anlagenänderung weil der neue WR nicht mit der alten 
Stringspannung zurecht kommt, bleibt die Installation auf Lebenszeit ein 
MoneyPit.

von Re D. (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Liefert die Werbedaten der Solarbranche eines fabrikneuen

Auch dafür gibt es Langzeitfaktoren du Clown. Du hast das Prinzip von 
Standardisierung und Normung nicht verstanden.

von Gustav K. (hauwech)


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Re D. schrieb:
> Auch dafür gibt es Langzeitfaktoren du Clown.

Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast!

Ich vergleiche seit Jahren die propagierten Daten mit den realen Daten 
meines Solarmoduls auf dem Dach. Die Abweichungen gehen stets in eine 
Richtung - und das nicht zu knapp.

Des weiteren hat mein Solarmodul NOCH NIE den Ertrag gebracht, der auf 
dem Typenschild steht. Der beste jemals geloggte Spitzenwert lag 15% 
darunter. Da war es kalt und ziemlich windig. Üblicherweise fehlen im 
Sommer bei max. Sonnenstand und optimaler Ausrichtung im Mittel immer 
25%, bei richtiger Hitze auch mal 30%. Seltsamerweise wird aber immer 
mit den Daten auf dem Typenschild gerechnet.

Michael B. schrieb:
> Rechne [...] mit der Hälfte

Genau. So wird eher ein Schuh draus und man erspart sich den Frust.

@TO: Mach das Dach voll mit Modulen und freue dich über das was kommt.
Was nicht kommt, kommt eben nicht.

von Udo S. (urschmitt)


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Gustav K. schrieb:
> und optimaler Ausrichtung

Hast du eine Sonnennachführung für deine Module?

: Bearbeitet durch User
von Rüdiger B. (rbruns)


Angehängte Dateien:

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Hie nochmal eine Abschätzung nach Neigung und Ausrichtung in Prozent.
Mit grob 1000kWh pro kWpeak im Jahr bei idealer Ausrichtung bist du in 
der richtigen Größenordnung.Der Eigenverbrauch ist sehr schwierig 
abzuschätzen.
Wenn du bei über 10kWpeak bist ist der unterschie 6 / 13 Cent nicht so 
extrem. Du kannst jährlich zwischen Volleinspeisung und Eigenverbrauch 
wechseln. Unter 30kWpeak will das Finanzamt nichts von dir.

von Mr X. (Firma: keine) (fargotof)


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Gustav K. schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> Rechne [...] mit der Hälfte
>
> Genau. So wird eher ein Schuh draus und man erspart sich den Frust.
>
> @TO: Mach das Dach voll mit Modulen und freue dich über das was kommt.
> Was nicht kommt, kommt eben nicht.

--> "Rechne mit der Hälfte" --> Ja nur die Hälfte von was? ;) Was mich 
ja besonders interessiert, ist die Abschätzung, wieviel Einbußen ich 
durch die Verschattung durch die Geometrie des Hauses habe, bzw. ob ich 
das realistisch selber halbwegs ermitteln kann (oder es eben zu sehr 
auch von der Verschaltung abhängt). Dass ansonsten natürlich immer 
Wirkungsgrad, Verschmutzung, Alterung, .. hinzukommen, ist klar. Und 
dass die Berechnung eines Installateurs selten zum Ergebnis "lohnt sich 
nicht, Finger weg" kommt, auch ;)

--> "Mach das Dach voll mit Modulen und freue dich über das was kommt" 
--> Kann ich halt gerade GAR NICHT einschätzen, wo dann der Grenzwert 
des Preises für Amortisierung liegt. Zwischen der überschlägigen Hälfte 
und überschlägigen 60% kann ja schnell ein ökoNomischer Unterschied 
liegen. Wie ich dem den ökoLogischen Sinn entgegenrechnen möchte, sei 
hier ja mal dahingestellt.

von Mr X. (Firma: keine) (fargotof)


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Udo S. schrieb:
> Hast du eine Sonnennachführung für deine Module?

für meine THEORETISCHEN, zukünftigen Module habe ich keine Nachführung, 
sondern nur ein statisches Dach ;)

Rüdiger B. schrieb:
> Mit grob 1000kWh pro kWpeak im Jahr bei idealer Ausrichtung bist du in
> der richtigen Größenordnung

Und daher möchte ich ja überhaupt erstmal rausfinden, mit wieviel Peak 
zu rechnen ist. Wäre die Dachfläche einfach komplett Richtung Süden, 
wäre das sicher einfacher ;)

von J. S. (jojos)


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Auf der Website meiner Stadt gibt es eine Auswertung der Luftbilder, 
geeignete Flächen werden angezeigt ein automatischer/manueller 
Belegungsplan mit Berechnung der Wirtschaftlichkeit wird angezeigt. Das 
ist natürlich auch ein grober Ansatz.
Ich hatte auch mal einen Elektriker da, der konnte gleich mit einem 
Quadcopter Bilder vom Dach machen und damit ein genaueres Angebot. 
Leider völlig überzogen teuer. In Solarforen findet man eine Menge 
Vergleichsangebote, aber das ist immer sehr individuell.

von Michael B. (laberkopp)


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Re D. schrieb:
> Auch dafür gibt es Langzeitfaktoren du Clown. Du hast das Prinzip von
> Standardisierung und Normung nicht verstanden.

Doch, schon, späzestens seit Einfuhrung der 42W Halogen IRC Energy Saver 
Glühlampen,,die genau so hell wie 60W sein sollen, also 30% Energie 
sparen.

Blöderweise liefern sie nur 630 statt 710 Lumen einer 60W 
Haushaltsglühbirne desselben Herstellers, aber die zu Vergleichszwecken 
von der COMMISSION REGULATION (EU) No 1194/2012 gewählte 'Normglühbirne' 
wurde halt mit 630 Lumen angesetzt, macht nur noch 21% Ersparnis und 
gegen dunklere Zimmer wahlte man die nächste Stufe, 75W, macht effektiv 
Energiemehrverbrauch.

Und blöderweise wirkt die Infrarotbeschichtung nur fabrikneu, nach 1 
Jahr ist die grösstenteils verdampft und die Energy Saver verliert 20%. 
Nur fabrikneu sparte die Lampe was.

Man wird mit Normwerten nach Strich und Faden betrogen, auch beim 
Normverbrauch meines Autos, denn in den Normungsbehörden sitzen nur 
Vertreter der Hersteller, nicht der Beschissenen.

Du musst noch viel lernen.

Udo S. schrieb:
> Hast du eine Sonnennachführung für deine Module?

Natürlich nicht, glücklicherweise rechnen die Solarrechner nur mit 1 
Ausrichtung, aber 180 Grad offenem Himmel bei den 50% Diffuslichttagen.

von J. S. (jojos)


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Oder der Normverbrauch von Elektrogeräten, der in einem Modus passt, 
aber niemand diesen benutzt.

von Mr X. (Firma: keine) (fargotof)


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Rüdiger B. schrieb:
> Der Eigenverbrauch ist sehr schwierig
> abzuschätzen.
> Wenn du bei über 10kWpeak bist ist der unterschie 6 / 13 Cent nicht so
> extrem. Du kannst jährlich zwischen Volleinspeisung und Eigenverbrauch
> wechseln. Unter 30kWpeak will das Finanzamt nichts von dir.

Ach ja, diese Seite der Rechnung ist auch erstmal nicht relevant (da 
kommen noch viel zu viele Unsicherheiten rein --> aktuell noch kein 
E-Auto, später sicherlich ja, ...) Geht mir rein um die Abschätzung der 
Anlage.

von Rainer W. (rawi)


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Michael B. schrieb:
> Rechne bei ungeputzen Modulen in normalem Erhaltungszustand an
> durchschnittlichen Kabel und mit dem Wirkungsgrad der Wechselrichter mit
> der Hälfte, ...

Mit der Hälfte von was?

Für eine halbwegs zuverlässige Prognose sollte man beim PV-GIS die 
Systemverluste schon halbwegs passend eingeben.

von Udo S. (urschmitt)


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Michael B. schrieb:
> Udo S. schrieb:
>> Hast du eine Sonnennachführung für deine Module?
>
> Natürlich nicht, glücklicherweise rechnen die Solarrechner nur mit 1
> Ausrichtung, aber 180 Grad offenem Himmel bei den 50% Diffuslichttagen.

Leute ganz ruhig und lest mal bitte das Zitat.
Meine Frage bezog sich auf die Aussage von Gustav:

Gustav K. schrieb:
> Üblicherweise fehlen im
> Sommer bei max. Sonnenstand und optimaler Ausrichtung im Mittel immer
> 25%

von Michael B. (laberkopp)


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Rüdiger B. schrieb:
> Größenordnung.Der Eigenverbrauch ist sehr schwierig abzuschätzen.

Er geht bei grossen Anlagen ohne Akku gegen 0.

> Wenn du bei über 10kWpeak bist ist der unterschie 6 / 13 Cent nicht so
> extrem.

Ja, immerhin immer noch 7ct.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Zur Verschattung kann nur geraten werden, Du moegest mit Selfiestick ein 
paar Bilder ueber den Tag aufnehmen, damit es etwas Grundlage zum 
Abschaetzen gibt.

von Le X. (lex_91)


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Gustav K. schrieb:
> Seltsamerweise wird aber immer
> mit den Daten auf dem Typenschild gerechnet.

Kein normaler Mensch rechnet mit den Werten auf dem Typenschild.
Selbst die oftverlinkte Seite https://re.jrc.ec.europa.eu/pvg_tools/en/ 
arbeitet per default mit 14% Verlusten (die du aber je nach Gusto ändern 
kannst).
Das letzte Angebot eines Solateurs dass ich mir zur Gaudi mal eingeholt 
habe hat sauber Systemverluste und Verluste durch Schattierung 
ausgewiesen gehabt.

Wie hoch man solche Verluste jetzt ansetzen soll, darüber lässt sich 
streiten. Aber die Unterstellung, niemand würde diese Verluste 
berücksichtigen, ist genau das: eine Unterstellung.

von Le X. (lex_91)


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Mr X. schrieb:
> --> "Rechne mit der Hälfte" --> Ja nur die Hälfte von was? ;) Was mich
> ja besonders interessiert, ist die Abschätzung, wieviel Einbußen ich
> durch die Verschattung durch die Geometrie des Hauses habe, bzw. ob ich
> das realistisch selber halbwegs ermitteln kann (oder es eben zu sehr
> auch von der Verschaltung abhängt). Dass ansonsten natürlich immer
> Wirkungsgrad, Verschmutzung, Alterung, .. hinzukommen, ist klar. Und
> dass die Berechnung eines Installateurs selten zum Ergebnis "lohnt sich
> nicht, Finger weg" kommt, auch ;)

https://valentin-software.com/produkte/pvsol-premium/
kann das.

von Max M. (ulfkotte_17)


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Unterschäze die verschattung nicht. Eine schattenzelle kann dir das 
halbe modul rausnehmen. Da ist dann nicht 1% weg, da sind gleich 20% 
weg.

Der eigenverbrauch ist meist deutlich unter 1kw, nur herd und wama 
knallen das auf 3kw rauf. Du brauchst keine 10kwp, 2kwp oder 3kwp reicht 
völlig ausser für spitzenlast.
Wenn du klimaanlage hast kannst du die mit einrechnen, also klima 
verbrauch mal 2 gibt benötigte kwp.
Das heizen im winter mittels WP .. das klappt leider nicht. Es sei denn 
du montierst 50kwp und heizt nur tagsüber.

von Rüdiger B. (rbruns)


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Michael B. schrieb:
>> Wenn du bei über 10kWpeak bist ist der unterschie 6 / 13 Cent nicht so
>> extrem.
>
> Ja, immerhin immer noch 7ct.

Ich meinte zwischen 30% Eigenverbrauch zu 35 Cent und 70% zu 6 Cent und 
Null Eigenverbrauch und und 100% zu 13 Cent.
Hier eine Excelberechnung:
Gesamtertrag PV,Eigenverbrauch,Einspeisung EV,Nur 
Einspeisung,Einspeisevergütung 100%,Kombiniert
1000,0,1,1000,130,60
1000,"0,1","0,9",1000,130,89
1000,"0,2","0,8",1000,130,118
1000,"0,3","0,7",1000,130,147
1000,"0,4","0,6",1000,130,176
1000,"0,5","0,5",1000,130,205
1000,"0,6","0,4",1000,130,234
1000,"0,7","0,3",1000,130,263
1000,"0,8","0,2",1000,130,292
1000,"0,9","0,1",1000,130,321
1000,1,0,1000,130,350
also bist zu zwischen 20 und 30% Eigenverbrauch an der Umschalschwelle.

von Re D. (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Doch, schon, späzestens seit Einfuhrung der 42W Halogen IRC Energy Saver
> Glühlampen,,die genau so hell wie 60W sein sollen, also 30% Energie
> sparen.

Mein Gott, geht es noch blöder? Was hat dein Diesel für einen 
NEFZ-Verbrauch? Erzähl uns mal davon und wie Böse die Autoindustrie ist.

von Michael B. (laberkopp)


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Re D. schrieb:
> Mein Gott, geht es noch blöder?

Natürlich, beispielsweise deine Performance, in der du offensichtlich 
nicht zu Emde lesen konntest, weil deine ADHS Aufmerksamkeitsspanne 
schon überschritten war

von Re D. (Gast)


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Le X. schrieb:
> Wie hoch man solche Verluste jetzt ansetzen soll, darüber lässt sich
> streiten. Aber die Unterstellung, niemand würde diese Verluste
> berücksichtigen, ist genau das: eine Unterstellung.

Genau so ist es aber Typen wie der Laberkopp sind da leider sehr 
selektiv in der Wahrnehmung.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Re D. schrieb:
> Genau so ist es aber...

Manche drehen zum Spass den Spiess um und vertreten vehement die 
provokante Meinung gegen den Strom.

von Michael B. (laberkopp)


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Re D. schrieb:
> Genau so ist es aber Typen wie der Laberkopp sind da leider sehr
> selektiv in der Wahrnehmung.

Manche Leute haben Erfahrung, andere plappern nur nach was sie irgendwo 
aufgeschnappt haben.

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