Ich hab letztens aus einem defekten Kühlschrank diverse Teile ausgebaut um mir einen kleinen Kühl-Kreislauf für verschiedene Experimente zu bauen. Der Kompressor lief vorher mit R600a, also Isobutan. Ich will für meinen Aufbau Propan verwenden also R260. Ich hab mich jetzt nur gefragt wie es mit dem Öl im Kompressor aussieht. Ich hab bereits rausgefunden das ich anderes nutzen sollte, laut einer Tabelle im Internet sollte für Propan POE-Öl geeignet sein, welches ich auch problemlos bekommen hab. Nur weis ich jetzt nicht wie viel da rein sollte. Als ich den Kompressor ausgebaut hab ist bereits eine große menge aus den Anschlüssen des Kühlschrankes (also nicht aus dem Kompressor) ausgelaufen, ich weis nicht genau wo aber irgendwo muss es seit längerem ein Leck gegeben haben, und bei der Menge die auf dem Boden des Kühlschrankes war ist bestimmt nicht mehr genug im Kompressor. Ich hab den rest auch noch abgelassen, es war klar und sah aus wie Wasser, nur etwas zäher. Scheint also nicht verunreinigt gewesen zu sein, höchstens etwas Luftfeuchtigkeit im Öl. Etwa 80-100 ml waren noch drin. Ich hab versucht ein Datenblatt zu dem Kompressor zu finden, konnte allerdings nur einen "SAMSUNG-Compressor-Catalogue" finden in dem die Nenndaten des Kompressors standen, aber nicht wieviel öl rein muss. Kennt da vielleicht jemand ein par Erfahrungswerte ? Ich hab aus verschiedenen YouTube-Videos erfahren das es irgendwo zwischen 200 und 300 ml liegen sollte. Ist das vielleicht auch gar nicht so wichtig ? Ich mein am ende ist es immer noch ein DIY Experiment, also ob der Kompressor das jetzt nur 1 oder doch noch 10 Jahre mit macht ist mir recht egal, im Dauerbetrieb wird er eh nicht laufen (anders als z.B. in einem Kühlschrank). Das der Kompressor noch läuft hab ich bereits getestet (Manometer dran und eingeschaltet, kam auf 20 bar dann hat der Controller wegen überlast abgeschaltet, Druck hat er noch längere Zeit gehalten).
Nimm eine Blaue CampingGaz Kartusche, da ist Butan drin. Und passt wesentlich besser von den Temperatur- und Druckverhältnissen.
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R290 ist schon ganz richtig. Ist immer noch das beste Kältemittel und funktioniert auch mit Mineralöl. Bei den "üblichen" Hermetikkompressoren stehen die Motoren im Öl, also unteres Drittel kann man voll machen. Wenn der Kompressor aber Öl "ausspuckt" ist es zuviel!
Viel interessanter wäre für mich die Frage, wie man da neues Kältemittel rein bekommt und die Sache nachher dicht ist. Und wieviel Kältemittel...?
Ausbildung zum Kältetechniker machen? Im Ernst: man braucht gerade bei den kleinen Leitungen so manches Spezialwerkzeug, Lötgerät (Flamme) und Erfahrung, Erfahrung, Erfahrung. Bei R290 aber wohl keinen Kälteschein ;-) Man kann auch mit den kleinen Kompressoren einen "gewöhnlichen" Kreislauf bauen und die ganzen Zutaten eines "großen" hinzufügen (Sammler, Schauglas, TXV etc.) um das sachgerecht befüllen zu können. Die kleinen Anlagen aus Kühlschränken beruhen auf den Daten/Füllmengen aus langen Meßreihen die dann einfach massenhaft kopiert werden. Da läßt man dann so einiges weg.....
Zu dem Thema gibt es bei Youtube sehr schöne Videos. Speziell wie der Füllvorgang gemacht wird. Einfach mal danach suchen.
Hm, ich bin zu faul, jetzt das Datenblatt für den Kompressor rauszusuchen. An den Kältemittelleitungen hat auch schon mal jemand herumgefummelt, denn Schrader-Anschlüsse sind für R600a nicht üblich (weil brennbar) und bei den kleinen Füllmengen in R600a-Kreisläufen versaut man sich sofort die Füllmenge wenn man nur einmal Manometer oder Sonden an- und wieder ab schraubt. Der Kompressor ist außerdem für variable Drehzahl, das ist für Bastelkreisläufe schlecht weil die Füllung dann erst recht passen muss oder in irgendwelchen Bestandteilen des Kältemittelkreislaufs Ausgleichsvolumen vorhanden ist. Das Öl für R600a ist Mineralöl, das funktioniert auch mit R290. Die Füllmenge steht im Datenblatt, geschätzt 200..300ml, da kann man sich aber schnell täuschen. Zur Feststellung der korrekten Menge muss man die Kapsel auch auskippen, wenn man einfach nur "etwas Öl reinschüttet" ist danach wahrscheinlich zuviel drin. Was die Haltbarkeit der ganzen Sache angeht, darfst Du die Betriebsparameter des Verdichters nicht wesentlich verlassen. Manche mögen keinen zu geringen Niederdruck (zu hohen Hochdruck mag gar keiner) und die Motorleistung muss zur Drucklage/Fördervolumen passen. Denk auch dran, daß der Motor über den Kältekreislauf gekühlt wird. Zu wenig Volumenstrom oder zu hohe Eintrittstemperatur des Kältemittels kann da zu Problemen führen. Die letzte Stolperfalle ist die Verdichtungsendtemperatur, besonders bei wenig Niederdruck bzw. tiefen Verdampfungstemperaturen. Da wundert man sich schnell wie heiß der Kältemitteldampf bei der Kompression wird und wenn man es übertreibt, dann leidet das Öl und in der Folge der Verdichter. R290 möchtest Du wahrscheinlich aus der roten Flasche nehmen. Man kann sich dabei nie sicher sein, daß der Warnstoff (damit man das Zeug riecht) keine negativen Auswirkungen auf den Verdichter hat. Außerdem musst Du das Zeug peinlich genau trocknen, auch wenn Du Deinen Spielkreislauf zusammenbaust, muss immer ein neuer Trockner rein. Kleinste Restmengen an Wasser verwandeln sich beim Austritt aus dem Kapillarrohr sofort zu Eis und wenn Du Pech hast, verstopfen sie dieses. Immerhin brauchst Du für R290 tatsächlich keinen Kältemittelschein, aber wenn das Zeug in großen Mengen austritt und irgendwo eine Zündquelle findet, dann brauchst Du hinterher ein paar neue Fenster und Türen, mit etwas Pech ein neues Dach. Ich hoffe mal, Du wohnst nicht in Rüdersdorf bei Berlin? Dann sind mir gelegentliche Explosionen Deines Kühlapparates egal, aber sie könnten bei Deinen Nachbarn für Unmut sorgen. Ansonsten wünsche ich Dir viel Spaß bei der Anschaffung der ganzen Werkzeuge. Ohne Heißlötgerätschaften, Monteurhilfe oder zumindest Drucksonden, dazu eine sehr gute Vakuumpumpe und Unterdruck-Messsonde beim Evakuieren wird das alles nichts.
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Was mich wundert, wo sind die Gscheidhaufen, die mich letztens angepupst haben, als ich sowas hier zum Verkauf anbot?
So etwas gibt es doch komplett und funktionierend zu kaufen. Was soll das Gebastel?
Ich habe schon mit etlichen dieser Kompressoren rumgebastelt. Ich aber schon einige Zeit her. Ich kann dir keine genaue Menge sagen, aber es ist deutlich weniger als ein halber Liter. Geschätzt würde ich sagen, 250-400ml. Schau mal diverse Internet Seiten mit solchen Kompressoren durch: es gibt welche mit einem Schauglas für das Öl. Da die Grundform immer ca. gleich ist, kannst du mit den Fotos dieser Typen mit Schauglas in etwa abschätzen, wie hoch der Ölstand sein soll.
Ich hab mich schon lange mit der Theorie hinter dem ganzen beschäftigt und weis auf was ich achten muss (Temperatur/Kühlung des Kompressors und andere Betriebsparameter). Die Werkzeuge hab ich auch schon, eigentlich musste ich nur das Bördel-Werkzeug und die Monteurhilfe kaufen (Auf Ebay hab ich das für 30 EUR bekommen). Und das ich Propan verwende hat einen Grund, ich hab mich mit den Parametern und Eigenschaften schon länger beschäftigt und Propan ist für meine Zwecke einfach am besten geeignet. Das System ist auch schon fast fertig aufgebaut, es fehlt nur noch die Elektronik und wenn ich wollte halt noch ein Trockner. Und was den Kompressor angeht, die Drehzahl ist Variabel ja, aber der Controller der dabei war ist wohl auf eine feste Drehzahl einprogrammiert. Ich hab am RPM-Eingang sowohl ein PWM als auch einfache Frequenz-Änderung versucht, aber außer das er bei einer Frequenz von um die 5 kHz einschaltet, ist nichts passiert (der RPM-Feedback Ausgang der auch ein PWM Signal ausgibt ist konstant bei 5 kHz geblieben, und anhand der Geräusche kann ich sagen das der Kompressor sich nicht anders verhalten hat wenn ich das Signal variiert hab). Und was Überlastung angeht, das Praktischer ist das der Controller die richtigen Betriebsstrom überwacht. Hab das schon getestet, der schalltet ab wenn er überlastet werden sollte, nur auf die Temperatur muss ich achten. Was den Trockner angeht und das vereisen, das hier ist ein Testaufbau, um mich mit der Technik dahinter etwas vertraut zu machen, daher lass ich das erstmal weg, weil ich den dann ja beim Zerlegen eigentlich gleich wegwerfen kann. Das System was ich am Ende bauen will ist wesentlich komplexer und kann nicht fertig gekauft werden. Und das mit dem Vereisen sollte kein zu großes Problem sein, ich hab nämlich kein Kapillarrohr sondern ein Elektronisches Expansionsventil. Sollte das Vereisen und der Druck ansteigen (Drucksensor ist auch verbaut) wird automatisch weiter auf gedreht, sollte das nicht gehen (weil es Verklemmt ist z.B.) würde die Steuerung automatisch abschalten um den Kompressor nicht zu überlasten. Am ende wird es ein zweistufiges System mit 2 Kühlkreisläufen die als Kaskade arbeiten. Das findet man nicht im Internet, und um ehrlich zu sein geht es mir auch zur hälfte um das Bauen das Systems und nicht nur um den Nutzen am Ende.
Was jetzt aber die Ölmenge angeht: Ich hab ja auch bisher was zwischen 200 und 300ml vermutet. Ich werde einfach mal 200 ml rein machen und testen ob was raus spritzt wenn er läuft, wenn nicht füll ich mal etwas mehr rein. Wenn es spritzt, dann kann ich es ja wieder ablassen- (einfach den Kompressor kippen so das es wieder raus läuft, muss ja nicht alles raus)
Rainer D. schrieb: > Du fragst im falschen Forum! > https://www.kaelte-treffpunkt.de/index.php Das Forum schaue ich mir mal an, hatte keinen Plan wo ich da Fragen könnte, bin deshalb dann hier her gekommen.
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Ben B. schrieb: > Hm, ich bin zu faul, jetzt das Datenblatt für den Kompressor > rauszusuchen. An den Kältemittelleitungen hat auch schon mal jemand > herumgefummelt, denn Schrader-Anschlüsse sind für R600a nicht üblich > (weil brennbar) und bei den kleinen Füllmengen in R600a-Kreisläufen > versaut man sich sofort die Füllmenge wenn man nur einmal Manometer oder > Sonden an- und wieder ab schraubt. Der Kreislauf auf dem Bild ist selbstgebaut, die Ventile hab ich dran gemacht weil es eben ein Versuchsaufbau ist. Und wegen dem Entweichen von Kältemittel beim Anschließen und Abklemmen hab ich zur Wartungseinheit noch solche "Spezialventile" gekauft (weis nicht wie die heißen, die gabs bei Ebay für 10 EUR. Die schraubt man erst auf das Schrader-Ventil und dreht dann hinten an einem Rad auf, erst dann drückt ein Stift das Ventil auf. So kann man das Ventil vor dem abklemmen schließen damit nichts entweicht. Nur beim Anklemmen entweicht halt etwas, weil das Gas erstmal die Leitungen füllen muss die ja vorher unter Vakuum stehen, aber das kann man dann ja sehen und ausgleichen. Ich hab gerade den Dichtheitsteste gemacht (mit Vakuum), bisher ist alles dicht. Später teste ich es nochmal mit dem Druckluftkompressor (Überdruck stat Unterdruck).
Marvin K. schrieb: > und testen ob was raus spritzt Die hauen immer Öl raus, das ist gewöhnlich kein Problem weil sie es ja durch den Kreislauf zurück bekommen. Wasser macht nicht nur "Froststopfen", die anderen Nebenwirkungen sind auch unschön. Besser den alten Trocknerfilter nehmen als gar keinen. Der soll den Tieftemperatur Part der Kaskade werden? Auch wenn er erst bei 21 Bar abgewürgt wurde, sollte er nicht über 10 Bar betrieben werden. Die 600 Maschinen haben sehr schwache Motoren, mit 290 kann die Wicklung "brennen" bevor außen was zu fühlen ist, da sollte der Strom im Auge gehalten werden. Evt nicht vollständig verdampfen (wie Klimas)
Ach, und zum Thema Sicherheit (weil Propan, brennbar, etc): Das ganze mach ich natürlich im Freien, nicht drinnen. Das ganze steht nur drinnen weil ich gerade an der Elektronik arbeite. Bevor das in einem geschlossenen Raum betrieben wird lasse ich es erst im fertig Zustand eine Zeit lang draußen im Freien (auch ab und zu im laufenden Betrieb) und schaue ob es irgendwo undicht ist. (Lecksuchspray, Änderungen am Manometer). Das hier ist ja ein Versuchsaufbau, und somit eh nicht für den Einsatz drinnen gedacht, aber das fertige System werde ich zur Sicherheit auch nochmal mit Stickstoff "durchspülen" damit kein Sauerstoff zusammen mit dem brennbaren Gas im System ist. Also mehrfach Vakuum ziehen und Stickstoff rein lassen und wiederholen. Und die Schrader-Ventile werden dann abgequetscht, oder zumindest mit Dichtmittel fest verschraubt. Und in der Garage bleibt das am Sowieso, das ist nichts was ich mir ins Zimmer stellen will (laut, nimmt platz weg, etc).
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Ich hab jetzt erst 200 ml rein und dann nach einem Testlauf nochmal 50 ml. Bei 250 ml hat es dann etwas Öl aus dem Auslass gespritzt, ich hab dann nochmal mit der Vakuumpumpte und einer Flasche dazwischen etwa 30-40 ml abgesaugt, jetzt läuft er ohne Öl-Spritzer. Also insgesamt hab ich jetzt etwa 210 ml rein. Ich denke das sollte ausreichen.
Achim H. schrieb: > Marvin K. schrieb: >> und testen ob was raus spritzt > > Die hauen immer Öl raus, das ist gewöhnlich kein Problem weil sie es ja > durch den Kreislauf zurück bekommen. > Wasser macht nicht nur "Froststopfen", die anderen Nebenwirkungen sind > auch unschön. Besser den alten Trocknerfilter nehmen als gar keinen. > Der soll den Tieftemperatur Part der Kaskade werden? Auch wenn er erst > bei 21 Bar abgewürgt wurde, sollte er nicht über 10 Bar betrieben > werden. Die 600 Maschinen haben sehr schwache Motoren, mit 290 kann die > Wicklung "brennen" bevor außen was zu fühlen ist, da sollte der Strom im > Auge gehalten werden. > Evt nicht vollständig verdampfen (wie Klimas) Das praktische ist das ich den Original Controller für den Kompressor aus dem alten Kühlschrank hab, der hat ne Stromüberwachung und ne LED die im Fehlerfall durch einen Blink-Code den Abschaltgrund nennt. Ich hab schonmal getestet was passiert wenn ich z.B. den Druck immer weiter ansteigen lasse. Bei etwa 18 bar schaltet er ab und der Code für "High Current detection" leuchtet. Außerdem hat er laut Datenblatt noch eine Übertemperatur-Erkennung und einen Biemetal-Overlod-Protector (OLP) (sitzt direkt am Stecker des Kompressors). Das board scheint den Kompressor also ganz gut abzusichern. Und wenn er jetzt doch kaputt geht, wie gesagt, währe eh auf dem Schrott gelandet. Diese Frage hier hab ich nicht ganz verstanden: "Der soll den Tieftemperatur Part der Kaskade werden?" Und zum dem Tip mit dem nicht ganz verdampfen lassen: Da diese hermetischen Kolben-Kompressoren ja intern sowieso Flüssigkeit und Gas trennen, kann man ja problemlos etwas flüssiges Kühlmittel in den Kompressor fließen lassen um ihn besser zu Kühlen, genau das hab ich auch vor. Anhand von Unterkühlung und Überhitzung kann man das ja in gewissen Maßen berechnen. Ich hab dafür extra einen Drucksensor und einen Temperatursensor nahe am Kompressor-Einlass angebracht. Ist halt ein Versuchsaufbau, um Erfahrung mit genau diesen Punkten zu sammeln bevor ich mich an das komplexere System wage.
Marvin K. schrieb: > Diese Frage hier hab ich nicht ganz verstanden: > "Der soll den Tieftemperatur Part der Kaskade werden?" Soll wohl heißen: Wer (und welches Kältemittel) soll den Tieftemperatur Part der Kaskade übernehmen?
Der Teil steht noch nicht ganz fest, ich verfolge da eine Video-Reihe auf YouTube wo jemand genau das selbe Experiment durchführt. Ziel ist es auf eine Temperatur und Druck zu kommen wo ich Stickstoff verflüssigen kann. Am vielversprechendsten sieht für mich ein fertiger Stirling-Cryocooler aus, aber da ran zu kommen ist schwierig. Daher plane ich einen Joule-Thompson-Cryocooler zu bauen wie der in dem Video es aktuell versucht, allerdings mit ein par Änderungen die das System weniger komplex machen, gerade was die verwendeten Gase angeht.
Das Kühlsystem was hier dann bei Rauskommt würde die Rolle eines Vorkühlers für den Joule-Thompson-Kreislauf oder eben der Wärmeabfuhr vom Stirling-Kryokühler übernehmen. Aber darum mache ich mir Gedanken wenn ich dieses einfache Versuchs-System hinbekommen hab. Ich baue nämlich nebenbei noch eine Elektronische Schaltung für die Regulation des Expansionsventils und zur Überwachung der Drücke und Temperaturen.
Naja... für was auch sonst wenn nicht Luftverflüssigung. Dazu verrate ich Dir noch ein hübsches Geheimnis. Oder zwei. Erstens hat Deine kleine Kühlschrankkapsel viel zu wenig Bumms dafür. Du hättest lieber was größeres genommen, mindestens was aus einer Klimaanlage. Das sind zwar Rollkolben und die schaffen keinen so extrem hohen Druckunterschied wie so 'ne kleine Kühlschrankkapsel (das sind Hubkolbenverdichter, aber Deiner ist ja sowieso eher schwach auf der Brust wenn er keine 40..50 bar oder sogar noch mehr schafft), aber mehr als 20..25 bar sollte man eigentlich gar nicht brauchen und das macht ein R410a Rollkolben locker. Zweitens kommst Du mit Propan nicht weit genug mit der Temperatur runter, das taugt wirklich nur als erste Stufe oder Vorkühler... wenn erste Stufe dann denk dran, daß die nachfolgenden Stufen trotzdem mit Verdichtung bei Raumtemperatur arbeiten, sonst kriegt man die elektrische Verlustwärme eines Kapselverdichters nur noch schlecht aus dem Kreislauf heraus. Heißt nach Verdichtung und erstem Kühler muss jedes Gas (bzw. die flüssige Phase) Raumtemperatur haben. Drittens hoffe ich, daß Dein Versuchsaufbau für solche Tieftemperaturexperimente einen Ölabscheider nach dem Verdichter hat. Wenn nicht gefriert das nämlich möglicherweise im Kreislauf und sorgt dadurch für alle möglichen Probleme. Ich habe mich vor einiger Zeit selbst mit sowas beschäftigt und ich hätte das mit einem Mischgas-Kreislauf versucht, entweder Propan und Methan, evtl. auch Propan, Ethen und Methan. Selbst damit kommt man nicht so tief runter, daß Stickstoff kondensiert bzw. vorher würde glaube ich sogar das Propan gefrieren und alles verstopfen. Dafür gibt's aber einen Trick, und zwar lässt man den Stickstoff bei höherem Druck kondensieren, dann genügt die Temperatur, die so ein Mischgas-Kühler erreicht. Anschließend reduziert man den Druck wieder auf einfachen Atmosphärendruck. Dabei verdampft ein Teil des verflüssigten Stickstoffs, wodurch er sich selbst so weit herunterkühlt, daß ein großer Teil bei Normaldruck flüssig bleibt... und dann hat man was man möchte.
Zum Basteln und verstehen, gute Sache! Aber Luftzerlegungseinrichtungen? Ganz anderes Stadtviertel (von wegen falsche Hausnummer)! Ich habe viele Jahre mit/an Klimaschränken der Firma Weiß arbeiten dürfen (in der alten Firma stehen so 50 Stück davon rum) die „nur“ bis -50 Grad C arbeiten und dafür schon zweistufig sein müssen. Die erste Stufe war noch ein „harmloses“ KM, die zweite aber ein KM mit ganz hohem GWP UND ODP mit riesigem Warnaufkleber und Ausnahmegenehmigung. Es gibt praktisch keine natürlichen KM, die mit solch niedrigen Temperaturen klarkommen. Großtechnische Luftzerlegungsanlagen funktionieren völlig anders, bitte lesen.
Dieser Versuchsaufbau ist ja auch wiegesagt nur ein Vorkühler. Bevor ich nach Teilen suche mit denen ich den Tieftemperatur-Kreislauf baue wollte ich erstmal damit Erfahrung sammeln. Die Teile hab ich aus unserem alten Kühlschrank genommen, also ich bin dafür nicht extra auf einen Schrottplatz gefahren oder hab sie auf Ebay gekauft. Daher sind sie nicht so optimal. Aber für den späteren Aufbau suche ich mir definitiv passendere Komponenten.
Ben B. schrieb: > Dafür gibt's aber einen Trick, und zwar lässt man den Stickstoff bei > höherem Druck kondensieren, dann genügt die Temperatur, die so ein > Mischgas-Kühler erreicht. Anschließend reduziert man den Druck wieder > auf einfachen Atmosphärendruck. Dabei verdampft ein Teil des > verflüssigten Stickstoffs, wodurch er sich selbst so weit herunterkühlt, > daß ein großer Teil bei Normaldruck flüssig bleibt... und dann hat man > was man möchte. Das hab ich schon geplant, ich hab mich damit schon länger beschäftigt (mit der Theorie).
Du machst das schon genau richtig. Probieren und lernen. Ich hätte 150 ml geschätzt. In manchen Datenblättern zu ähnlichen Kompressorkapseln sind Ölmengen angegeben, aber du bist mit deinen 210 ml schon ganz ok. Ich habe auch eine Testanlage die ich wahlweise mit R600A oder R290 fülle und dann alles mögliche messe und drüber nachdenke. Noch fixedspeed, aber einen variablen Kühlschrankkompressor habe ich schon, der sich mit einem Wald-und_Wiesen-FU verträgt, den werde ich demnächst benutzen. Ich habe auch gesehen, dass sich eine ganze Menge Propan/IsoButan im mineralischen Öl lösen kann, bei POE-Ölen weiß ich es nicht. Auf jeden Fall wirst du viel lernen und lass dich nicht entmutigen. Einen Bastler hält keiner auf ;-) Vielleicht startest du doch mit einer Kapillare zuerst. So habe ich auch angefangen. Momentan bin ich mit einem selbstgebauten Einspritzventil am probieren. Siehe Foto. Wir beide machen gleichzeitig parallel die selben Experimente ;-)
> Ich habe auch gesehen, dass sich eine ganze Menge Propan/IsoButan > im mineralischen Öl lösen kann, bei POE-Ölen weiß ich es nicht. Ist das gleiche, es löst sich sogar Stickstoff im Öl. Das sieht man sehr schön wenn man Anlagen mit fabrikneuen Verdichtern evakuiert und dabei am Verdichter rüttelt. Das erzeugt sofort einen deutlichen Druckanstieg wenn das Öl bewegt wird.
Silvio K. schrieb: > Du machst das schon genau richtig. Probieren und lernen. Ich hätte 150 > ml geschätzt. In manchen Datenblättern zu ähnlichen Kompressorkapseln > sind Ölmengen angegeben, aber du bist mit deinen 210 ml schon ganz ok. > Ich habe auch eine Testanlage die ich wahlweise mit R600A oder R290 > fülle und dann alles mögliche messe und drüber nachdenke. Noch > fixedspeed, aber einen variablen Kühlschrankkompressor habe ich schon, > der sich mit einem Wald-und_Wiesen-FU verträgt, den werde ich demnächst > benutzen. Mein Respekt an euch beide! So viele Kälteanlagenbastler gibt es nicht....
Thomas R. schrieb: > Mein Respekt an euch beide! Danke! Thomas R. schrieb: > So viele Kälteanlagenbastler gibt es nicht.... Ja, leider. Warum das so ist, kann ich nur raten. Exotisch ist es sicherlich auch. Schade ist es, weil es wenig Leute gibt, mit denen man sich austauschen kann. Ich habe heute den Fixedspeed-Kompressor in meinem kleinen Testaufbau durch einen Variablen ersetzt. Bis jetzt bin ich nicht zufrieden, weil ich auf Anhieb mit einem Performancegewinn gerechnet habe, der sich aber nicht einstellte. Es ist natürlich noch viel zu früh um negativ zu urteilen. Die Frage nach den Datenblättern zu den Kompressoren ist auch in meinem Fall eine schwierige. Ich weiß nicht, ob bei meinem vari-Kompressor (VTB1111Y) ein Asynchron- oder Synchronmotor verbaut ist. Das zu wissen ist aber sehr wichtig. Ich betreibe ihn mit einem normalen FU für Asynchronmotoren und der Kompressor läuft recht ruhig, braucht aber zu viel elektrische Leistung. Die Widerstände und Induktivitäten sind an der Wicklung symmetrisch. Beides sprich für einen Asynchronmotor, aber richtig sicher bin ich mir nicht. Als nächstes muss der originale FU genutzt werden und mit dem normalen FU in Sachen Leistungsaufnahme verglichen werden... naja, ich will nicht den Thread kapern, aber hoffe, dass ich noch andere Kältetechniker/-bastler finde. Im Kältetreff gibt es ein paar, aber nur wenige...
Die Wicklungen sind beim Synchron- und Asynchronmotor identisch. Also evtl. in der Auslegung verschieden, aber gleicher Aufbau, gleiche Verschaltung.
Ben B. schrieb: > Die Wicklungen sind beim Synchron- und Asynchronmotor identisch. Richtig, aber ;-) der Rotor natürlich nicht. Der asynchrone Rotor ist relativ homogen und das Magnetfeld interessiert dessen Stellung nicht. Beim synchronen Rotor haben der Magnet und der Blechteil einen unterschiedlichen Effekt auf die "gesehene" Induktivität. Die Induktivitäten sind rotorstellungsabhängig und nicht symmetrisch.
Silvio K. schrieb: > Bis jetzt bin ich nicht zufrieden, weil > ich auf Anhieb mit einem Performancegewinn gerechnet habe, der sich aber > nicht einstellte. Auf Werbung rein gefallen? Die Inverter haben nur einen brauchbaren Betriebszustand (den der die Fix von alleine hat ;-) Der Rest besteht aus Verbilligung die dann teurer verkauft werden kann weil's ja modern ist. Das haben die von den PKW Herstellern gelernt. Ein kleines Motörchen das im Nennlastbetrieb überlastet wird. Aber den nutzt ja niemand länger, so daß das Ganze die Garantie überlebt.
> Richtig, aber ;-) [..]
Mir musst das nicht sagen, ich weiß wie solche Motoren aussehen.
Du kannst es halt von außen nicht messen, weil der Motor gekapselt ist.
Man kann also nicht an der Welle drehen oder so. Dabei würde sich bei
permanenterregten Motoren die Induktivität der Windungen messbar ändern
bzw. eine deutlich messbare Spannung an den Wicklungen induziert werden,
Asynchronmotoren zeigen diese beiden Effekte so gut wie gar nicht. Man
kann auch kein Rastmoment fühlen...
Was vielleicht funktionieren könnte, einen relativ starken
Gleichspannungs-Stromimpuls in eine der Wicklungen (bzw. einphasig an
den Anschlüssen) zu schicken. Wenn dabei ein fühlbares Drehmoment
entsteht, spräche dies für einen permanenterregten Motor, weil sich der
Rotor nach dem Magnetfeld ausrichtet. Eine (stillstehende)
Asynchronmaschine interessiert das nicht, da zuckt ohne Drehfeld gar
nichts.
Ben B. schrieb: > Gleichspannungs-Stromimpuls in eine der Wicklungen (bzw. einphasig an > den Anschlüssen) zu schicken. Danke. Sehr einfacher und damit guter Ansatz!!!
Beitrag #7486982 wurde vom Autor gelöscht.
Naja Kältebastler gibt es schon einige, ich alleine habe schon 4 im Freundeskreis. Ich hab damit auch 2005 als Hobby gestartet und mach es inzwischen Hauptberuflich. Bei Youtube kannst auch mal bei Patrickclouds schauen. Das ist ein Teil unserer Bastellein, die 5-stufige Kaskade hatte ich während meiner Lehrzeit gebaut. Wenn du willst, kannst vorbei kommen und mein Keller räumen, da wohnen noch genug Bauteile. Wenn du bei Youtube mal beim Herrn der8auer suchst, findest auch noch nen Chiller und eine Kaskade von mir.
Eher Mittelhessen anstatt Berlin. Bauteile habe ich noch viel hier was ih nicht mehr benötige, aber zum Wegwerfen zu schade ist.
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