Hallo, Ich soll ein uraltes Gerät reparieren. Der Maschinenbauer möchte das sicher noch ein paar Jahre betreiben und ich soll seine Maschine immer wieder warten. Nun, da ist ein alter Prozessor drin und so wie es früher eben war ein EPROM verbaut, gesockelt, DIL28. Meine Idee ist davon ein Backup zu ziehen und die Daten zumindest in einer BIN Datei ab zu legen, für den Notfall. Ob das EPROM überhaupt noch "gut" ist oder nicht schon jetzt irgend welche Bits gekippt sind weis ich nicht. Jedenfalls der Hersteller dieser Maschine hat gar keine Unterlagen mehr, auch kann er keine Ersatzteile mehr liefern. Das Problem, ich habe keinen EPROMer und nur um das einmal zu lesen will ich mir jetzt auch keinen kaufen. Meine Idee wäre einen Zähler-IC für die Adressgenerierung und den /CS und /RD Pin ansteuern und die Daten per 8-Bit parallel aus zu lesen und dazu ein keines STM32 Board zu verwenden der das dann per UART an den PC sendet. Das sollte mit relativ wenig Aufwand für diese einmalige Sache ausreichend sein. STM32 habe ich zu genüge hier rum liegen und Erfahrung ebefalls. Doch die Frage in die Runde: Wie würdet ihr das machen? Andere Lösungen? Sollte einfach nur Daten auslesen und mit wenig Aufwand auf zu bauen sein. Ein GALEP will ich mir jetzt nicht kaufen, und Billig-China Teile kommen mir aus Prinzip schon nicht ins Haus (nur Ärger vorprogrammiert).
Markus M. schrieb: > Das Problem, ich habe keinen EPROMer und nur um das einmal zu > lesen will ich mir jetzt auch keinen kaufen. > Doch die Frage in die Runde: > Wie würdet ihr das machen? Ich würde in die Runde fragen ob Dir jemand den Chip ausliest. Dafür solltest Du die Bezeichnung des Eprom angeben.
Markus M. schrieb: > Das Problem, ich habe keinen EPROMer und nur um das einmal zu lesen will > ich mir jetzt auch keinen kaufen. Und wie schreibst du im Fehlerfall? > STM32 habe ich zu genüge hier rum liegen und Erfahrung ebefalls. Kann man machen. Den Zähler kann man sich sparen, wenn der Controller genügend Pins hat. > Sollte einfach nur Daten auslesen und mit wenig Aufwand auf zu bauen > sein. Einfacher als das geht nicht. Hat ja nur 28 Pins ;-) Musst nur auf 5V achten.
2x HC4040 als Zähler für den Adressbus, die Daten und die Steuerleitungen direkt vom µC. Ggf Pegelwandler zwischen STM und EPROM (die laufen mit 5V).
Jörg R. schrieb: > Ich würde in die Runde fragen ob Dir jemand den Chip ausliest. Dafür > solltest Du die Bezeichnung des Eprom angeben. Dann muss du den aber per Post verschicken. Da hat ein gewisses Risiko, daß der IC verloren geht. Besenfalls wohnt jemand in der Nähe.
Falk B. schrieb: > Jörg R. schrieb: >> Ich würde in die Runde fragen ob Dir jemand den Chip ausliest. Dafür >> solltest Du die Bezeichnung des Eprom angeben. > > Dann muss du den aber per Post verschicken. Da hat ein gewisses Risiko, > daß der IC verloren geht. Besenfalls wohnt jemand in der Nähe. Ja, richtig. Wenn es dem Besitzer der Maschine aber wichtig ist sollte der Chip nicht unbedingt als Warensendung versendet werden. Vielleicht kann der User der den Chip ausliest auch gleich 1 oder 2 Kopien anfertigen. Denn wie Du in Deinem ersten Kommentar schreibst nutzt dem TO die Datei im Fehlerfall nichts.
Da die Maschine wichtig ist, sollte sowohl das Ausbauen als auch das Auslesen des EPROMs jemand vor Ort machen, der auch sehr genau weiß, was er da anstellt. Wenn das EPROM unsachgemäß ausgebaut wird, wenn es durch Statik einen Knacks bekommt, wenn es ungeeignet verpackt wird, wenn es beim Versand verloren geht ... dann ist die Maschine recht unweigerlich hinüber. Da sollte man auch keine Selbstbauexperimente veranstalten, sondern sich jemanden organsieren, der das ganze sicher kann. Oder die Maschine ist dann doch nicht so wichtig.
Markus M. schrieb: > Ich soll ein uraltes Gerät reparieren. Der Maschinenbauer möchte das > sicher noch ein paar Jahre betreiben und ich soll seine Maschine immer > wieder warten. Ist doch ganz einfach. Der Auftraggeber bezahlt das für diesen Zweck erforderliche Werkzeug.
Hm... die Frage ist halt, wie viel ist dir deine Arbeit wert. Die TL866 Eprommer gehen eigentlich ganz gut und kosten nicht die Welt. Auch, ob du den ersten Auslesenvorgang unbedingt mit einem selbst gebauten Lesegerät und einem wichtigen Eprom machen musst, halte ich für (zumindest) gewagt. Aus versehen am falschen PIN +5V angeschlossen und das war's fürs wichtige Eprom. Du könntest ja mal posten, in welchem PLZ Bereich du wohnst und evtl. liest dir jemand das Eprom aus.
Der STM32 hat "FT" Pins, diese sind 5V Tolerant, die sind dann meine Wahl für die Daten-Bits. Auch kann man den FT Pin als Open-Drain Output konfigurieren und einen PullUp auf 5V legen, dann passt es auch mit den Ausgängen. Extra Geschwindigkeit brauche ich ja nicht. Den 4040 als Adress-Decoder ist sinnvoll da der STM32 nicht all zu viele FT Tolerante Pins hat. Und einen 100-Pinner wollte ich jetzt auch nicht verschwenden. Bevor ich den Wertvollen EPROM in meine Bastel-Schaltung stecken würde, würde ich natürlich erst mal das irgend welchen alten aus der Bastelkiste testen, da liegen noch genügend herum. Den genauen EEPROM Typ kenne ich noch nicht, das Foto ist nicht gut genug. Ich bekomme die Platine am Freitag und habe dann das WE für die Reparatur. Die Schaltung ist auch nicht ganz kaputt, Handbetrieb geht aktuell noch. Nur geht der Eingang der Referenzierung nicht, daher laufen die Automatik Programme nicht. Der Schalter geht, die LED auf der Platine geht auch, Optokoppler habe ich schon mal durchgetauscht. Also ist es irgend etwas danach oder dazwischen auf der Platine.
Hast Du einen alten PC mit ISa oder PCI Slots? Dann besorge Dir für wenig Geld eine Ethernet-Karte. Viele von denen haben einen EPROM-Sockel für ein Bootrom drauf. Damit hast Du Deinen Chip ohne allzu viel viel Gebastel ausgelesen. Wenn man jetzt noch den genauen Typ wüsste... fchk
Also, das kommt mir alles schon ein wenig Trollig vor. Wenn ich als Maschinenbauer keinen Huni für einen EPROMER ausgeben will kann die Maschine auch nur Schrott sein. Bastellösung? Für eine möglicherweise teure Maschine -> NoGo. Freue dich auf die Regress Forderung deines möglichen Auftraggebers der wartet auf einen solchen Profi. Ciao
Klaus R. schrieb: > Die TL866 Eprommer gehen eigentlich ganz gut und kosten nicht die Welt. Vielen Dank für den Tipp! Die sind zwar günstig, wie gut die Qualität ist sei mal dahin gestellt. Dafür können die auch GAL16V8 auslesen, davon sind auf der Karte ebenfalls 2 drauf. Gekauft, das Nachfolgemodell "T48 XGecu".
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Markus M. schrieb: > ... GAL16V8 auslesen ... Aber nur wenn der Lese/Kopierschutz nicht aktiviert ist. A security cell is provided in the GAL16V8 devices to prevent unauthorized copying of the array patterns. Once programmed, this cell prevents further read access to the functional bits in the device. This cell can only be erased by re-programming the device, so the original configuration can never be examined once this cell is programmed.
Falk B. schrieb: > Und wie schreibst du im Fehlerfall? Ein EPROM zu beschreiben ist kein Hexenwerk. Muss ja nicht unbedingt der intelligente "Fast Mode" sein für ein einmaligen Schreiben für die nächsten 10 Jahre. Wenn der TO schon eine Lese-Routine programmiert, ist er vom Schreiben gar nicht mehr so weit weg. Ob allerdings die 3,3V-Pegel eines STM32 reichen, weiß ich nicht, könnte aber klappen. Es wird wohl ein CMOS-EPROM für 5V sein, das sollte oberhalb Vcc/2 durchaus einen High-Pegel erkennen können.
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Markus M. schrieb: > Das Problem, ich habe keinen EPROMer und nur um das einmal zu lesen will > ich mir jetzt auch keinen kaufen. EPROMer habe ich hier. Kommst du irgendwann mal durch Dresden gefahren? Traust du der Post einen sicheren Versand zu? Was für einer ist es, 2764, 27128, wie schnell? Alte Teile als Ersatz habe ich möglicherweise auch da.
@Jörg, vielen Dank für das Angebot. Ich habe mir jetzt einen einfachen EPROMer gekauft, kommt Freitag an.
Du solltest in jedem Fall einen EPROM brennen und einsetzen, ob die gelesenen Daten überhaupt stimmen. Ist quasi wie mit einem Backup, das installiert man auch erstmal probeweise zurück.
Markus M. schrieb: > Ob das EPROM überhaupt noch "gut" ist oder nicht schon jetzt irgend > welche Bits gekippt sind weis ich nicht. Die Bits kippen nicht schlagartig um, sondern werden mit der Zeit immer schlechter. Anfangs lassen sie sich noch mit abweichender VCC richtig lesen. Ein Verify mit minimaler und maximaler VCC schafft Vertrauen. Bei einem Verify-Fehler bei einer der drei Spannungen sind die Daten bei den anderen beiden Spannungen wahrscheinlich noch richtig.
Bauform B. schrieb: > bei einer der drei Spannungen sind die Daten Vielen Dank für den Tipp. Ich werde es versuchen. Ich kann die Spannung erst mal minimal erhöhen, z.B. 5,2V und schauen ob das Ergebnis identisch ist. Nicht dass sich die Maximum Rating durch die Alterung nach unten verschoben hat und ich damit den Chip grille.
Es kann sich auch lohnen, ihn mal ins Tiefkühlfach zu legen und danach neu auszulesen.
Markus M. schrieb: > Ich kann die Spannung erst mal minimal erhöhen, z.B. 5,2V und schauen ob > das Ergebnis identisch ist. Nicht dass sich die Maximum Rating durch die > Alterung nach unten verschoben hat und ich damit den Chip grille. Was für eine grandiose Idee, wenn der Besitzer die Maschine noch weiter betreiben will - ein Kurzschluss gebastelt, und das Eprom ist hin - und die Maschine auch.
Markus M. schrieb: > Nicht dass sich die Maximum Rating durch die > Alterung nach unten verschoben hat und ich damit den Chip grille. Genau das kann aber passieren. Die Isolation kann nachlassen und die Stromaufnahme steigt an. Ich hatte mal so einen EPROM, den konnte man nicht mehr anfassen. Schön mit Druckluftspray gekühlt, lies er sich aber noch einmal bei 4,5V auslesen. Und wie gesagt, unbedingt einen neuen brennen und mit dem Gerät testen. Ein Backup nützt nur dann was, wenn man weiß, daß die Daten auch stimmen. Sonst stehen im Backup nur Lottozahlen.
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Kleine Rückmeldung zum EPROMer von XGecu T48 (TL866-3G): Funktioniert gut, Kaufempfehlung für jeden der so etwas gebrauchen kann. Getestet mit: - Standard EPROMs 27Cxxx - I2C EEPROM's 24Cxx - GAL's konnte er problemlos auslesen - Ein defekter GAL war in meiner Kiste, da sagte der T48 dass die Stromaufnahme zu hoch ist ... was man nicht alles so hat :-/ - Logik IC's der 40xx und 74xx kann der ebenfalls testen, einige habe ich mal geprüft (z.B. 74HC47). - Es wird eine "Device.Info" angezeigt wie genau man den Chip ein zu legen hat, auch kann man Chips per 16-Poligem Stecker in der Schaltung programmieren, z.B. SOIC EEPROMs, dazu muss man nur dafür sorgen dass ein anderer Master nicht dazwischen fummelt (in Reset halten). Er ist jetzt sein ein paar Stunden "meines", wie lange der hält wird sich zeigen, anosnten bin ich sehr zufrieden.
Markus M. schrieb: > XGecu T48 (TL866-3G) Sehr alte EPROMs wird das Ding vermutlich nicht programmieren können, oder kann das höhere Programmierspannungen als die Vorgängermodelle? So etwas wie 2708 oder 2716 braucht 25 Volt anstelle der bei neueren EPROMs üblichen 21 oder 12 Volt.
Das weis ich nicht. So alte EPROM's habe ich ohnehin nicht in meiner Kiste.
Harald K. schrieb: > So etwas wie 2708 oder 2716 braucht 25 Volt anstelle der bei neueren > EPROMs üblichen 21 oder 12 Volt. Nicht nur das, 2708 und TMS2716 brauchen auch zusätzlich zu den +5V Versorgung noch +12V und -5V. Die können auch nur wirklich historische Programmiergeräte oder zusätzlich Adapter bereitstellen.
Abgesehen davon ist das ein Programmiergerät der unteren Preisklasse, von diesem erwarte ich nicht dass es solche Uralt Spezial Spannungen kann. Wer so etwas unbedingt braucht muss eben dafür tiefer in die Tasche greifen und das ist nicht mein Ziel gewesen.
Einige dieser billigen Chinaböller haben keinen ADC für die Programmierspannung, sondern können nur diskrete Werte erzeugen. Für EPROMs reicht das aus, bei GALs sind die Brennergebnisse dann Glückssache. Deren Vpp will präzise eingehalten werden und ist auch noch vom Fertigungslos abhängig. Den erforderlichen Wert liest der Brenner aus der MES des Chips. Unter dem Namen TL866 werden sehr unterschiedliche (äußerlich natürlich gleich aussehende) Geräte verkauft. Was man bekommt hängt vom Händler ab. Ob das beim T48 auch schon so ist oder ob diese noch alle original von XGecu stammen weiß ich nicht. Aber sobald ein Produkt läuft geht das Klonen los.
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