Hallo, ich schreibe gerade eine Projektarbeit, in welcher ich auch einen RC-Filter thematisiere. Dabei möchte ich eine Rechnung zu den Ripple und der Einschwingzeit aufstellen. Ich habe oft gesehen (beispielsweise hier: https://www.mikrocontroller.net/articles/Pulsweitenmodulation), dass dfür die Formel 5RC verwendet wird. Da ich meine Rechnung mit wissenschaftlichen Quellen belegen muss, suche ich daher nach Literatur, in der dies beschrieben wird. Jedoch wurde ich bisher noch nicht fündig. Habt ihr Ideen wonach ich suchen muss? Danke schonmal!
:
Verschoben durch Moderator
Adrian A. schrieb: > Ich habe oft gesehen (beispielsweise hier: > https://www.mikrocontroller.net/articles/Pulsweitenmodulation), dass > dfür die Formel 5RC verwendet wird. Das ist eine Faustformel, denn nach t=5RC ist die Ausgangsspannung entsprechend der e-Funktion auf über 99% angestiegen: - https://www.elektronik-kompendium.de/sites/grd/0205301.htm > Dabei möchte ich eine Rechnung zu den Ripple und der Einschwingzeit > aufstellen. Passive RC-Filter haben keine "Einschwingzeit", weil sie nicht schwingfähig sind. Und den Ripple berechnet man über die Filterfrequenz und den Abstand zur PWM-Frequenz. In der einfachsten Form so wie dort: - http://www.lothar-miller.de/s9y/archives/11-RC-Glied-fuer-PWM.html Adrian A. schrieb: > Habt ihr Ideen wonach ich suchen muss? In jedem etwas theorielastigeren Buch zum Thema analoge Elektronik findest du das.
:
Bearbeitet durch Moderator
Lothar M. schrieb: > Passive RC-Filter haben keine "Einschwingzeit", weil sie nicht > schwingfähig sind. Und den Ripple berechnet man über die Filterfrequenz > und den Abstand zur PWM-Frequenz. In der einfachsten Form so wie dort: > - http://www.lothar-miller.de/s9y/archives/11-RC-Glied-fuer-PWM.html Danke für deine Antwort. Ich möchte eine Rechnung mit einer 12 bit auflösung machen. Also nutze ich hier dann nicht 5RC sondern 8,..RC?
Beitrag #7475245 wurde von einem Moderator gelöscht.
Adrian A. schrieb: > Danke für deine Antwort. Ich möchte eine Rechnung mit einer 12 bit > auflösung machen. Also nutze ich hier dann nicht 5RC sondern 8,..RC? 5RC bedeutet 99%. Wenn Du 8RC nimmst, dann wird es schon schwierig diesen Wert nachzuweisen. Dazu müßte das Meßgerät dann schon sehr genau sein. Also sind 8RC weniger praktikabel. mfg Klaus
Klaus R. schrieb: > 5RC bedeutet 99%. Wenn Du 8RC nimmst, dann wird es schon schwierig > diesen Wert nachzuweisen. Alles klar, danke. Ich habe mich an der Tabelle von Lothar orientiert, weshalb ich dachte, dass ich be einer Auflösung von 12 Bit T*8,... rechnen muss. Gruß, Adrian
Moin, Adrian A. schrieb: > Klaus R. schrieb: >> 5RC bedeutet 99%. Wenn Du 8RC nimmst, dann wird es schon schwierig >> diesen Wert nachzuweisen. Natuerlich kann das "etwas schwierig" werden, sowas messtechnisch nachzuweisen, vor allem per Multimeter. > Alles klar, danke. Ich habe mich an der Tabelle von Lothar orientiert, > weshalb ich dachte, dass ich be einer Auflösung von 12 Bit T*8,... > rechnen muss. Das wuerde ich auch so machen. Wenn du 12 Bit Aufloesung haben willst, ist's ja etwas doof, wenn dein Signal immer um mehrere Bit hinundher zuppelt. Klar ist 8.317766RC ein etwas unhandlicher Wert. Ein simples RC-Filter 1. Ordung ist halt auch keine Raketenwissenschaft. Es hat schon Gruende, warum man auch Filter hoeherer Ordnung bauen kann. Gruss WK
Als kleine Info: Ich habe Spannungen vor dem ADC eines Messgeräts eingespeist und dafür mehrere MEthoden verglichen, mit welchen man die SPannung einstellen kann (Spannungsteiler mit Digitalpotentiometer, PWM mit TIefpass oder fertiger DAC).
Adrian A. schrieb: > Ich möchte eine Rechnung mit einer 12 bit auflösung machen. Also nutze > ich hier dann nicht 5RC sondern 8,..RC? Du musst 8,31RC abwarten, bis der Kondensatorspannung nur noch 1/4096 zum Endwert fehlt. Der Witz ist aber, dass du wegen der 12Bit eine 4096 fach höhere PWM-Frequenz brauchst als deine Filterfrequenz ist. Wenn du also eine 1kHz-PWM mit 12 Bit Auflösung hast, dann 1. brauchst du für diese PWM eine Taktfrequenz von 4,096 MHz und es 2. braucht das nötige RC-Glied 4096/1kHz * 8,31 = 33 Sekunden(!!) um den ausgegebenen Analogwert auf das letzte LSB auszuregeln In der Praxis wirst du könntest du jetzt noch mit der PWM-Frequenz ein wenig hoch, aber mit üblichen µC ist bei 20MHz dann Schluss. Damit kommst du dann auf eine "Reaktionszeit" von ca. 7 Sekunden. Adrian A. schrieb: > Spannungsteiler mit Digitalpotentiometer Das macht ja zum Glück niemand. Obwohl sich da sicher einige Gedanken machen, dass man "zur Erhöhung der Auflösung" zwei solcher Potis hintereinander schalten könnte.
:
Bearbeitet durch Moderator
Dergute W. schrieb: > Das wuerde ich auch so machen. Wenn du 12 Bit Aufloesung haben willst, > ist's ja etwas doof, wenn dein Signal immer um mehrere Bit hinundher > zuppelt. Danke für deine Antwort. Ich habe mich in meinem Vergleich auf einen einfachen RC-Filter beschränkt, da ich in meiner Schaltung 8 solcher analogen Signale erzeugen wollte und Filter höherer Ordnung natürlich zu einer höheren Komplexität und Anzahl an Bauteilen führt, was ab einem Punkt dann keinen Sinn mehr macht im Vergleich zu einem DAC mit 8 Kanälen
Adrian A. schrieb: > da ich in meiner Schaltung 8 solcher analogen Signale erzeugen wollte Nimm zwei billige 4-fach DAC. Oder einen einzigen 8-fachen wie den ADS7951.
:
Bearbeitet durch Moderator
Lothar M. schrieb: > Oder einen einzigen 8-fachen wie den ADS7951. Ich habe den DAC7678 verwendet. Mir geht es jetzt nur noch um eine saubere Ausarbeitung meiner Arbeit.
Moin, Adrian A. schrieb: > Ich habe mich in meinem Vergleich auf einen > einfachen RC-Filter beschränkt, da ich in meiner Schaltung 8 solcher > analogen Signale erzeugen wollte und Filter höherer Ordnung natürlich zu > einer höheren Komplexität und Anzahl an Bauteilen führt, was ab einem > Punkt dann keinen Sinn mehr macht im Vergleich zu einem DAC mit 8 > Kanälen Ist schon klar. Aber die Einfachheit der Schaltung bedeutet fuer dich dann halt, dass du lange warten musst, bis sich dein Wert eingestellt hat. Zumindest in der Theorie. In der Praxis wird's eh ungenauer, weil natuerlich aus einem µController Pin niemals eine Spannung mit der entsprechenden Genauigkeit rauskommt. Gruss WK
Lothar M. schrieb: > Passive RC-Filter haben keine "Einschwingzeit", weil sie nicht > schwingfähig sind. Und den Ripple berechnet man über die Filterfrequenz > und den Abstand zur PWM-Frequenz. In der einfachsten Form so wie dort: > - http://www.lothar-miller.de/s9y/archives/11-RC-Glied-fuer-PWM.html Kannst du mir noch sagen, woher die Formel Tau * ln(2^n) kommt?
Adrian A. schrieb: > woher die Formel Tau * ln(2^n) kommt? Der ln ist die Kehrfunktion der (Kondensatorlade-) e-Funktion. Wenn du sagst: "ich möchte warten bis 99% des Endwerts erreicht sind, so dass Fehler also nur noch 1/100stel ist", dann ist ln(100) = 4.605, was sich (zur Sicherheit aufgerundet) gut mit der Faustformel 5RC deckt.
:
Bearbeitet durch Moderator
Lothar M. schrieb: > 2. braucht das nötige RC-Glied 4096/1kHz * 8,31 = 33 Sekunden(!!) um den Nochmal eine kurze Nachfrage: Müssten die 4096 nicht noch durch 4 geteilt werden? (https://www.edn.com/cancel-pwm-dac-ripple-with-analog-subtraction/)
Adrian A. schrieb: > Lothar M. schrieb: >> 2. braucht das nötige RC-Glied 4096/1kHz * 8,31 = 33 Sekunden(!!) um den > > Nochmal eine kurze Nachfrage: Müssten die 4096 nicht noch durch 4 > geteilt werden? Das kommt darauf an, auf wie viele LSB du den durch den Ripple entstehende Fehler reduzieren möchtest. Allgemein ist die die Ripple-Amplitude bei einem Rechtecksignal mit 50% Tastverhältnis (also da, wo der Ripple am größten ist)
Die Näherung ganz rechts gilt für τ >> T_PWM. Dann wird aus dem exponentiellen Lade-/Entladeverlauf näherungsweise ein Dreieckssignal, das die Berechnung etwas vereinfacht. In dem von dir verlinkten Artikel ist V_ripple nicht die Amplitude, sonderen der Spitze-Spitze-Wert, weswegen dort im Nenner statt der 8 eine 4 steht. Damit sich für benachbarte PWM-Stufen (also Stufen mit 1 LSB Differenz) die geglätteten Ausgangssignale pegelmäßig durch den Ripple nicht überlappen, darf die Ripple-Amplitude maximal ½ LSB betragen, also
Bei einer n-Bit-PWM ist
Damit lautet die obige Bedingung
Natürlich darf τ auch gerne größer sein, bspw. – wie von Lothar vorgeschlagen – viermal so groß, um zu erreichen, dass der Ripple-Fehler weitgehend im Quantisierungfehler untergeht.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.