Forum: HF, Funk und Felder Mikrowellenbauelemente aus dem 3D-Drucker


von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Mal eine Frage an die HF-, Funk- und Antennen-Profis hier:

Wenn ich Mikrowellenbauelemente, z.B. "Resonator-Kammern", Wellenleiter 
oder Hornantennen für Frequezen um die 2,5GHz im 3D-Drucker aus 
Kunststoff (PLA, ABS ...) herstellen möchte, muss ich sie nachher ja mit 
Metall beschichten.

Gehen wir mal zunächst davon aus, dass es tatsächlich eine geschlossene 
Oberfläche aus "echtem" Kupfer, Silber oder Aluminium sei (keine Körner 
oder Partikel in Lack), erstmal egal, wie sie zustande kommen könnte.

Dabei stosse ich auf zwei Fragen:

1. Wie dick muss die Metallbeschichtung mindestens sein?

2. Objekte aus einem FDM-Drucker haben immer diese mehr oder weniger 
feine Rillenstruktur, in der Größenordnung 0,1...0,3mm. Wie störend 
wirkt sich das aus?

Danke für Hinweise.

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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zu 1.
https://de.wikipedia.org/wiki/Skin-Effekt
für 1,6 GHz: Eindringtiefe (Abfall auf 37 %) 1,66 µm

zu 2.
>um die 2,5GHz
bedeutet 300/2,5= 120 mm Wellenlänge, da sollten 0,1...0,3mm nichts 
ausmachen.

: Bearbeitet durch User
von Hp M. (nachtmix)


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Frank E. schrieb:
> Objekte aus einem FDM-Drucker haben immer diese mehr oder weniger
> feine Rillenstruktur, in der Größenordnung 0,1...0,3mm. Wie störend
> wirkt sich das aus?

Möglicherweise sogar positiv, wenn die Rillen etwas grösser sind. Es 
gibt eine Verbesserung bei Hornantennen, die "Rillenhörner", die keinen 
Astigmatismus aufweisen.
Ich habe den Erfinder, Dr. Wohlleben, mal kennengelernt, der es 
bedauerte, dass er sich diese Erfindung nicht hat patentieren lassen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Rillenhornstrahler


https://www.fhr.fraunhofer.de/de/geschaeftsfelder/verteidigung/multimodale-antennen-aus-dem-3d-drucker-jb-2019.html

: Bearbeitet durch User
von Kay-Uwe R. (dfias)


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Fraunhofer schrieb:
> ... Speisenetzwerk, aus der sie ihre Energie bezieht
Fraunhofer sollte sich mehr um Grundlagen als um Volkssprech kümmern. 
Gemeint ist Leistungsbezug.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> 2. Objekte aus einem FDM-Drucker haben immer diese mehr oder weniger
> feine Rillenstruktur, in der Größenordnung 0,1...0,3mm. Wie störend
> wirkt sich das aus?

Vermutlich ziemlich schlimm. Wie schlimm genau wird im Detail
davon abhaengen was du genau machst.

Du hast ausserdem eine beknackte Reproduzierbarkeit und im Rahmen
von Alterung und Temperatur wird sich sicher auch noch etwas
die Dimenion aendern.

Ein weiteres Problem wird darin bestehen deine Metallisierung
schoen gleichmaessig und niederohmig hinzubekommen.

Vanye

von Gerald B. (gerald_b)


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Stromlos versilbern, wie die Weihnachtsbaumkugeln von innen und früher 
Spiegel hergestellt wurden, oder halt mit Silberleitlack, womit man 
Heckscheibenheizungen reparieren konnte.
Hier das Silberspray sollte auch gehen:
https://www.tifoo.de/silberleitlackspray-150-ml

von Jonny O. (-geo-)


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Frank E. schrieb:
> Wie störend
> wirkt sich das aus?

Meine Vermutung:

Da sich die HF-Ströme fast nur an der Oberfläche bewegen, müssen sie der 
Rauheit folgen. Je nach Struktur, kann das dann ein Vielfaches des Weges 
sein, den der Strom bei einer glatten Oberfläche nehmen müsste. Dadurch 
steigt der ohmsche Anteil und somit die Dämpfung an.

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Schau mal da:

https://www.youtube.com/watch?v=bo8pQmKgwgw&t=1965s

PS: seit wann geht das mit Angeben vom Time-Code mit "&t=..." ?
Ist mir bisher nicht aufgefallen :)

73

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Je nach Größe der Struktur könnte man die Fläche nach dem 3D-Druck 
abschleifen oder füllern (oder beides), dann wird die auch glatt falls 
die Layer-Riffel nicht durch die Metallbeschichtung ausgeglichen werden.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Hans W. schrieb:
> seit wann geht das mit Angeben vom Time-Code mit "&t=..." ?

Quasi ewig.

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Asche auf mein Haupt! :)

von Helmut -. (dc3yc)


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Wie wäre es mit sputtern? Da kannst auch Gold verwenden im µm-Bereich. 
Damit würdest du die Rauhheit kompensieren.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Die aufgetragene Materialdicke ist beim Sputtern viel zu gering... ich 
glaube nicht, daß damit die Layer-Riffel des 3D-Drucks geschlossen 
werden, wahrscheinlich lagert sich das Material auch nur ungleichmäßig 
ab und man bekommt nicht mal eine durchgehende elektrische Verbindung 
zustande.

von Uli S. (uli12us)


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Man könnte sich das ganze auch direkt aus Metall drucken lassen, das 
kostet dann natürlich, vielleicht geht auch sowas, wie dieses 
Flüssigpolymer verfahren, damit lassen sich viel feinere Strukturen 
herstellen wie mit Filamentdruckern.

Als letzte Möglichkeit gäbe es feinguss, wobei das gedruckte Teil als 
Muster dient, nach Formerstellung dann aufgelöst, eventuell ausgebrannt 
wird und durch das gewünschte Metall ersetzt.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Uli S. schrieb:
> Man könnte sich das ganze auch direkt aus Metall drucken lassen,
> das ...

Ja, die Alternativen sind bekannt. Es geht mir aber gerade darum, 
kostengünstig und kurzfristig (d.h. innerhalb von Stunden) z.B. zu 
Objekten für Versuchsaufbauten zu kommen.

Für die Metallisierung werde ich demnächst mal Folgendes probieren und 
ggf. hier darüber berichten:

- Verwendung von leitfähigem ("conductive") Filament
- Grundbeschichtung mit Silberlack, Silbernitrat oder EMV-Sprühlack
- darauf dann Kupfer mittels "klassischer" Galvanik aus 
Kupfersulfatlösung oder von einer Kupferanode

... mal sehen, was dabei herauskommt.

Die Objekte sollen übrigens nur auf den "notwendigen" bzw. "aktiven" 
Flächen beschichtet werden, nicht etwa rundum. Deshalb verspreche ich 
mir einen verbesserten Stromfluss durch das leitfähige Filament "von 
hinten" hindurch. Ich weiss, dass das Zeug Widerstandswerte im 
KOhm-Bereich hat, ist aber sicher besser als GOhm :-)

: Bearbeitet durch User
von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Hans W. schrieb:
> Schau mal da:
>
> https://www.youtube.com/watch?v=bo8pQmKgwgw&t=1965s
>
Sehr schön, danke. Macht Hoffnung.

von Gerald B. (gerald_b)


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Frank E. schrieb:
> - Verwendung von leitfähigem ("conductive") Filament
> - Grundbeschichtung mit Silbernitrat oder EMV-Sprühlack
> - darauf dann Kupfer mittels "klassischer" Galvanik aus
> Kupfersulfatlösung oder von einer Kupferanode

> ... mal sehen, was dabei herauskommt.

Ja, berichte mal.
Auf das Kupfer würde ich als Abschluss aber versilbern, wegen dem 
Skineffekt. Selbst bei 13 MHz Industriefrequenz ist bei Coils aus 
Kupferrohr eine Versilberung drauf.

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Es gibt haufenweise Videos auf YouTube zum Thema Galvanisieren von 3d 
druck-modellen.

Ganz so easy scheint das nicht zu sein... Thomas sanlanderer hat 
z.b.irgendwann aufgegeben, obwohl es bei vielen super, super easy 
ausgesehen hat.

Wäre aber auch an einem Update interessiert... Habe zwischen 10 und 
26.5GHz noch ein "Loch" in meinem messantennen-zoo :)

73

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Wäre aber auch an einem Update interessiert... Habe zwischen 10 und
> 26.5GHz noch ein "Loch" in meinem messantennen-zoo :)

Mit so niedrigen Frequenzen habe ich keine Erfahrung, aber im V-Band
war der Versuch zu drucken ziemlich entaeuschend.

Aber muss wohl jeder seine eigenen Erfahrungen machen und vielleicht
klappt ja hier und da auch mal etwas wenn man nicht zu hohe Ansprueche
hat.

Vanye

von K. M. (kmj)


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>... Layer-Riffel ... Oberflächenrauheit

Das Botox Äquivalent zur Oberflächenglättung von 3D Drucken nennt sich 
Aceton Dampfbehandlung.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Klingt sehr explosiv. Von Modellbahnern habe ich gelesen, das man alte 
Loks und Waggons mit Spiritus aus der Sprayflasche glänzend bekäme.

Rums!! – Da geht die Pfeife los
Mit Getöse, schrecklich groß.
Kaffeetopf und Wasserglas,
Tobaksdose, Tintenfaß,
Ofen, Tisch und Sorgensitz
Alles fliegt im Pulverblitz.
https://www.projekt-gutenberg.org/wbusch/maxmor1/chap003.html

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Das Botox Äquivalent zur Oberflächenglättung von 3D Drucken
> nennt sich Aceton Dampfbehandlung.

Jaja, alles zu schlecht. :)

Aergerlicherweise finde ich die Quelle nicht mehr. Aber ich hab mal
ein Paper von einem amerikanischen Astronomen gelesen der die 
notwendigen
Genauigkeiten bei HF-Klempnermaterial untersucht hat.

Bei 100Ghz war eine Genauigkeit der Bauteile, also Waveguides, Antennen
usw von 1/100mm notwendig, bei 10Ghz war es so in der Gegend von 1/10mm.
Das sind wohlgemerkt Masse, also z.B Innendurchmesser von einem 
Waveguide.
Die Oberflaechenrauhigkeit muss noch deutlich besser sein.

Deshalb versilbert und vergoldet man wohl auch. Man will wohl so die
Rauhigkeit verbessern.

Jetzt moegen das ja vielleicht Maximalwerte sein fuer Leute die mit
hoechster Empfindlichkeit in den Himmel lauschen und bestimmt kommt
man fuer irgendwelches Gebastel mit etwas weniger aus, aber ich
denke es zeigt in welche Richtung das geht.

Vanye

von Uli S. (uli12us)


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Das ganze galvanikprojekt braucht aber erstmal ne leitfähige Unterlage, 
ohne die geht gar nix. Ich hab ja auch schon diverse Sachen gesehen, 
Babyschuhe, Rosen sind da quasi standard, auch Spinnennetze sind 
machbar, fragt mich aber bloss niemand, was da gemacht wurde, um die mit 
ner leitfähigen Schicht zu überziehen, ohne sie zu zerstören.
Früher mal hab ich gelesen, ABS wär etwas leitend, hab aber niemals mehr 
was drüber gehört. Es gab auch mal vor langen Jahren Spritzgegossene 
Schraubkappen, die goldglänzend waren, die kamen in genau dem Zustand 
aus der Maschine. Aber was das genau für ein Material war, entzieht sich 
meiner Kenntnis. Bzw, ob das überhaupt eine Metallschicht war, oder 
vielleicht auch nur ein Kunststoff, der sich an der schnell abkühlenden 
Werkzeugoberfläche so färbte. Das einzige, was da an leitfähiger 
Beschichtung zuverlässig funktioniert, soll silberleitfarbe sein, aber 
auch dabei gibts sicher besser oder schlechter funktionierende.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Uli S. schrieb:
> Das ganze galvanikprojekt braucht aber erstmal ne leitfähige
> Unterlage,

Hab ich doch genau so geplant:

Leitfähiges Filament.

Hat einige kOhm pro cm, aber um ganz langsam eine dünne Basis 
aufzutragen, sollte es genügen. Versuchsweise will ich das mit Silber 
(Sprüh oder aus Nitrat) oder Kupfer-EVM-Lack verstärken. Wenn dann 
einmal eine halbwegs leitende Basis-Beschichtung steht, sollte man 
theoretisch nahezu beliebig dick auftragen können ...

: Bearbeitet durch User
von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Schau dir mal die Fehlversuche von Thomas Sanladerer an... der hatte 
damit nicht wirklich gute Erfolge.

Andere scheinen damit aber klar zu kommen.

73

von GHz N. (ghz-nerd)


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Eine generische Antwort kann man nicht geben, wegen zwei zentralen 
Punkten:

1) Die Qualität der Resultate hängt extrem davon ab, welche Mittel man 
zur Verfügung hat und wie viel Zeit man bereit ist in die Optimierung 
des Prozesses zu stecken.

2) Nicht jede Mikrowellen-Komponente reagiert gleich empfindlich auf die 
Limitierungen des 3D-Drucks. Es ist ein riesiger Unterschied, ob man 
eine einfache Waveguide Hornantenne (recht tolerant bezüglich 
Rauigkeiten, Leitfähigkeit und Abmessungen) oder einen Cavity-Diplexer 
mit hoher Güte und Trennschärfe fertigen möchte...

von Gerald B. (gerald_b)


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Hans W. schrieb:
> Es gibt haufenweise Videos auf YouTube zum Thema Galvanisieren von 3d
> druck-modellen.
>
> Ganz so easy scheint das nicht zu sein... Thomas sanlanderer hat
> z.b.irgendwann aufgegeben, obwohl es bei vielen super, super easy
> ausgesehen hat.

Ich habe mal in der Galvanik gearbeitet. Eines ist elementar wichtig:
Fettfreie Oberflächen, keine Fingerabdrücke!
Wenn das Zeug aus dem 3D Drucker kommt, am besten nur noch mit 
Handschuhen anfassen.
Da wurde immenser Aufwand getrieben. Erst Abkochentfettung mit 
Seifenlösung, mehrmals spülen, dann bei metallischen Teilen teilweise 
Anätzen, um Oxid und Zunder zu entfernen, dann elekrolytisch reinigen, 
erst mittels Wassersoff, dann halbe Zeit Sauerstoff, um eingelagerten 
Wasserstoff aus dem Atomgitter rauszubekommen und dann erst das 
eigentliche Galvanisieren.
Bei Plastik (haben wir nicht verarbeitet) kann es sein, das je nach 
Material auch chem. aufgerauht wird.
Merke: der Dreck, der nicht draufkommt, den brauchst du nicht entfernen 
;-)

von Aron A. (arone)


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Das Antenna Test Lab hat auch einen netten Artikel mit Messungen und 3D 
Dateien veröffentlicht.

https://antennatestlab.com/3dprinting

von Uli S. (uli12us)


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Ums anätzen wird man besonders bei Plastik wohl gar nicht rumkommen. Da 
das
ja je nach Sorte ein gutes Trennmittel ist, wird die Metallschicht nicht 
unbedingt besonders begierig drauf sein, sich dort anzulegen. Vielleicht 
sollte man auch mal stromlose galvanik probieren. Das klappt aber leider 
nur bei wenigen Metallen.  Beispielsweise Nickel. Das ist aber wiederum 
nicht einfach weiter zu verarbeiten. Und erfordert recht hohe 
Temperaturen, die das Material aushalten muss.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Aron A. schrieb:
> Das Antenna Test Lab hat auch einen netten Artikel mit Messungen
> und 3D
> Dateien veröffentlicht.
>
> https://antennatestlab.com/3dprinting

Danke, sehr schöner Artikel.

Schade, dass es hier immer noch Knallfrösche gibt, die sowas als "nicht 
lesenswert" bewerten, wie bescheuert muss man eigentlich sein ... naja.

von Arno H. (arno_h)


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Frank E. schrieb:
> Schade, dass es hier immer noch Knallfrösche gibt, die sowas als "nicht
> lesenswert" bewerten, wie bescheuert muss man eigentlich sein ... naja.

Bis Mitternacht immer minus 1 und danach dann die Posts, weil die 
Moderatoren ja auch mal ruhen wollen. Auch spezielle Freunde, mindestens 
einen habe ich auch. Da ist der Inhalt des Posts unerheblich.

Arno

von Benedikt S. (benedikt_s)


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https://www.experimentalchemie.de/versuch-049.htm

Tollens Reaktion zur Versilberung.

von Hp M. (nachtmix)


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Benedikt S. schrieb:
> Tollens Reaktion zur Versilberung.

Das funktioniert zumindest auf glatten Glasoberflächen ganz gut, und es 
gibt 1000 ähnliche Rezepte zur Versilberung, die u.U. besser 
funktionieren.
Den Wikipedia Artikel hierzu finde ich besser, denn er erwähnt auch die 
Explosionsgefahr, die beim Lagern der ammoniakalischen Silberlösung 
eintreten kann. Mangels Mess- bzw. Dosiermöglichkeit neigen Bastler ja 
dazu fertige Lösungen, insbesondere von teuren Chemikalien, 
aufzubewahren.
Das sollte man hier nicht tun.

Ein Tipp aber noch: Wer silberhaltige Lösungen anfertigt, sollte 
unbedingt destilliertes bzw. vollentsalztes Wasser verwenden, weil im 
Leitungswasser einige Ionen vorhanden sind, z.B. Chlorid, Sulfat, 
Carbonat, die mit Silberionen schwerlösliche bzw. unlösliche 
Niederschläge ergeben.
Das Ergebnis wäre eine trübe Lösung, die evtl nicht das tut, was man 
erwartet.

Ausserdem muss man sehr aufpassen, dass man mit silberhaltigen Lösungen 
nicht empfindliche Oberflächen oder die Haut benetzt.
Das ergibt tiefschwarze und sehr waschechte Flecken, die schwer zu 
entfernen sind.
Auf der Haut wachsen diese oberflächlichen Schwärzungen innerhalb 
einiger Wochen aus, aber bei anderen Dingen muss man chemisch nachhelfen 
(Mit Iodtinktur (Apotheke) in Silberiodid verwandeln, und dieses danach 
mit Natriumthiosulfat "Fixiersalz" auflösen und abwaschen.)


Im Übrigen enthält der verlinke Versuchbeschreibung einen Fehler, der 
sofort ins Auge fällt:
>Dieser Niederschlag kann dann mit weiterer Ammoniak-Lösung in einem 
>Silberdiamin-Komplex gebunden werden, der wiederum in Lösung geht.

Bei Wikipedia wird diese Verbindung richtig als 
"Diamminsilber(I)-komplex" bezeichnet. Auch wenn das eine "m" einem 
Laien zu verzeihen ist, sollten solche Fehler in einem Fachartikel nicht 
vorkommen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Fällt eh flach, dank der deutschen Hysterie unobtainium.

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