Hi, bei uns wurde am Wochenende ein FI/RCD eingebaut, und dabei fiel öfter der Strom aus (altes Haus ohne Pläne, irgendwo waren L und N nachträglich verbunden). Dabei hat es an einer Steckdose, bei der L nicht anständig geklemmt war, ein USB-Steckernetzteil und den Rollowickler zerstört. Beide mit Schmauchspuren. Den Rollowickler (jaromat classic up 23/15) würde ich gerne reparieren. Dazu habe ich ihn zerlegt und einen defekten Varistor gefunden und ausgelötet. Weitere Schäden an der Platine kann ich nicht erkennen. Der Kondensator daneben sieht ok aus, eine Sicherung konnte ich nicht finden. Von Elektronik habe ich leider zu wenig Ahnung, daher meine Fragen: - kann der Austausch des Varistors schon ausreichen? - wie sind die sich verjüngenden Leiterbahnen auf der Rückseite zur 230V Klemme zu erklären? Soll das eine Art Sicherung sein? Momentan messe ich da keinen Durchgang bei den Leiterbahnen, könnte aber an der Verschmutzung liegen. Varistoren habe ich bestellt. Ich würde nur gern vermeiden, dass mir das gleich wieder um die Ohren fliegt, wenn das erwartbar ist. Vorhandenes Werkzeug: Löt- und Entlötstation, Multimeter Schöne Grüße Andreas
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> Der Kondensator daneben sieht ok aus
wenn du das Teil eh grad offen hast, tausche den Kondensator gleich mit.
Andreas H. schrieb: > - wie sind die sich verjüngenden Leiterbahnen auf der Rückseite zur 230V > Klemme zu erklären? Soll das eine Art Sicherung sein? Ja.
Andreas H. schrieb: > Den Rollowickler (jaromat classic up 23/15) würde ich gerne reparieren. > Dazu habe ich ihn zerlegt und einen defekten Varistor gefunden und > ausgelötet. > Weitere Schäden an der Platine kann ich nicht erkennen. Der Kondensator > daneben sieht ok aus, eine Sicherung konnte ich nicht finden. 1. Mach mal ein Foto der ganzen Platine. 2. Prüfe auf jeden Fall die 4 Eingangs-Dioden 3. Die Schaltung ist möglicherweise ähnlich aufgebaut wie die von Rademacher bzw. Schellenberg. Siehe Anhang. (Brückengleichrichter versorgt Trafo->Kleinspannung, sowie 230V gehen über Relais zum Motor). Dann kann auch "weiter hinten" noch was defekt sein.
Die 0,47µF lassen mich aber ein Kondensatornetzteil vermuten zumal im Bild da gleich das erste Relais folgt und kein Trafo. Auf jeden Fall muß die Platine von allen Metalldampfniederschlägen gereinigt werden sonst knallt es gleich wieder!
Andreas H. schrieb: > Soll das eine Art Sicherung sein? Ja, aber "Leiterbahnschmelzsicherungen" sind ein erstaunlich komplexes Gebiet. Wie hier offensichtlich von Laien blauäugig nach Gutdünken eindesignt sind sie brandgefährlich: - https://schmelzleiter.de/herstellung/pruefung-und-analyse/99-leiterbahnsicherungen-warum-bei-ueberlastung-brandgefahr-droht Und der dort zu findende Link: - https://www.dbu.de/OPAC/ab/DBU-Abschlussbericht-AZ-27125.pdf ●DesIntegrator ●. schrieb: > wenn du das Teil eh grad offen hast, tausche den Kondensator gleich mit. Und mach die dünnen Leiterbahnen mit einem Draht anständig breit, dann löst bei einem Fehler wenigstens der Leitungsschutzschalter aus.
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Bei euer Bauerei an der Verteilung ist es vielleicht passiert, das Null mal kurz gefehlt hat. Die Verbraucher auf allen 3 Plasen bilden eine Sternschaltung und am Sternpunkt stellt sich dann eine zufällige Spannung ein (deine Null läuft weg) Die Phase auf der dein Varistor hängt, hat offensichtlich mehr Spannung "gesehen", weil auf den anderen beiden Phasen vielleicht gerade der Wasserkocher, oder eine Herdplatte betrieben wurden. Baue eine Glasrohrsicherung mit Drähten oder eine Miniatursicherung oder einen 10 Ohm Sichrungswiderstand ein. Alles ist besser, als die Sollbruchstelle der Leiterplatte, die will und nicht kann.
Wow, vielen Dank für soviel Hilfe! Anbei Bilder der gesamten Platine, ich habe sie mit Iso gereinigt. Die Leiterbahn-Sicherungen sind offenbar beide geflogen, es ist kein Durchgang mehr zu messen. Der äussere 230V Anschluss geht an die Spule bei den Dioden, der Innere an den Varistor. Das kann ich mit Kabeln oder Draht brücken. Mal sehen ob ich da eine bzw. zwei Sicherungen unterbringen kann. Der Wickler hat Nennleistung 70W, d.h. eine 1-2A Sicherung sollte reichen? Die Dioden sind laut Multimeter ok. 0.56V in einer Richtung, 0.L "Overload" in der Anderen. Varistor und Elko sind bestellt, "leider" ist morgen Feiertag. @Gerald: Ich hatte dem Elektriker nur interessiert zugeschaut, an der Hausverteilung mache ich mangels Plan gar nichts :-)
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Deine Platine sieht vom "Grundriss" meiner sehr ähnlich. Hat da einer beim anderen abgekupfert, sind es Nachfolge-Rirmen, oder ist das Konstruktionsprinzip so eindeutig, das das alles fast identisch konstruiert ist? ok, bei deiner ist mittlerweile ein Kondensator-Netzteil anstelle des Trafos, und das Hühnerfutter ist ein bischen anders. Und du hast 3 Relais (warum auch immer). Schau dir auf jeden Fall dein Triac oder Thyristor an.
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Kurzes Update und erste Erfolgsmeldung: Varistor habe ich getauscht. Der Ersatz-Elko ist leider zu breit und passt nicht ins Gehäuse. Insgesamt ist das extrem beengt. Eine Glas-Schmelzsicherung 1A habe ich in der 230V Zuleitung untergebracht, für die Zweite war kein Platz. Dort bin ich nur mit dem Anschlussdraht des Varistors auf die 230V Klemme gegangen. Ich denke, nachdem das eh Wechselstrom ist, sollte die Sicherung in der einen Leitung reichen. Der Motor läuft im Test (ohne Last, d.h. ohne Rollo) wieder wie gewünscht. Die Einstellungen für oben/unten mache ich später, bin aber zuversichtlich dass das alles wieder funktioniert. Vielen Dank an Alle! Andreas
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