Angestoßen durch den Parallelthread zu D-Class Amps möchte ich eure Meinung zu einer Zweckentfremdung wissen: Für große (innerbetriebliche) Veranstaltungen nutze ich schon mal 100Volt LS, Leitungslängen gerne 50m und mehr. Das sind meist JBL Control 25 in der ELA Ausführung. Da kommen schon mal 20 LS und mehr zusammen. Um mir den teuren (und schweren) 100Volt Verstärker zu ersparen benutze ich dafür eine Behringer NU6000 Endstufe, die angeblich 2 x 3.100Watt an 4 Ohm machen soll (hahahah, bei einem Anschluß mittels Kaltgerätestecker) Tatsächlich liefert diese aber bei Vollaussteuerung knapp 100Volt ohne nennenswerte Verzerrungen und auch ohne spürbare Leistungsbegrenzung. Das wäre ja auch verständlich, denn wirklich viel Leistung wird ja im ELA Betrieb nicht abgenommen, vielleicht mal 500Watt oder so. Aber warum ist das stabil? Immerhin besteht die Last ausschließlich aus den Transformatoren in den parallel geschalteten LS. Ein normaler HiFi Verstärker steigt sofort aus wenn man ihm einen Trafo zu befeuern gibt...
:
Bearbeitet durch User
Können mehrere Gründe sein, zum Einen erzeugen die Trafos Blindleistung, mit denen die ELA-Endstufen klarkommen müssen bzw. das erzeugt halt in linearen Endstufen zusätzliche Verlustleistung und dann muss die Endstufe damit klarkommen, wenn ein nicht unerheblicher Teil dieser Leistung wieder zurückkommt. Dafür haben diese Endstufen Freilaufdioden am Ausgang wodurch Spannungsspitzen wieder zur Betriebsspannung zurückgeführt werden und der Rest wird halt in den Transistoren verheizt. Wenn man nun viel induktive Last an eine kleine Endstufe anschließt, führt das zur Überlastung. Entweder durch Überhitzung oder gleich durch Überstrom.
Thomas R. schrieb: > Um mir den teuren (und schweren) 100Volt Verstärker zu ersparen benutze > ich dafür eine Behringer NU6000 Endstufe, die angeblich 2 x 3.100Watt an > 4 Ohm machen soll (hahahah, bei einem Anschluß mittels > Kaltgerätestecker) Da werkelt ein IRS20957S und zwei IRFB4227, und ein paar ES1D als zusätzliche Freilaufdioden. Die Endstufe läuft mit +/-83V.
> IRS20957S
Also nicht ganz 500Wrms... für's Wohnzimmer reicht das gerade so.
Thomas R. schrieb: > Ein normaler HiFi Verstärker steigt sofort aus wenn man ihm einen Trafo > zu befeuern gibt... Märchen.
Ben B. schrieb: >> IRS20957S > Also nicht ganz 500Wrms... für's Wohnzimmer reicht das gerade so. Naja, bei einem Kennschalldruck von 98dB/W/m wird das schon etwas ungemütlich ;-)) 500W RMS hört sich aber realistischer an als die propagierten 3.100W. Wobei ja die AusgangsSPANNUNG tatsächlich erreicht wird. Da muß eine gute Leistungsüberwachung drin werkeln ;-))
Heinrich K. schrieb: > Thomas R. schrieb: >> Ein normaler HiFi Verstärker steigt sofort aus wenn man ihm einen Trafo >> zu befeuern gibt... > > Märchen. Im Vorfeld der Anschaffung des Behringer mit mehreren Verstärkern getestet. Selbst manche "Profiendstufen" mochten das nicht. Die hatten aber sowieso zuviel Gewicht für den Zweck.
Thomas R. schrieb: > einen Trafo Niemand weiß genaueres bezüglich des Trafos, ob er ähnich wie ein Lautsprecher etwa mindestens 2 bis 3 Ohm Impedanz an seinem Eingang zeigt. mfg
Es gibt hier keinen "einen" Trafo. Die verwendeten Boxen sind als 100Volt-ELA-Version genannt worden. Der Übertrager ist bereits vom Hersteller in der jeweiligen Box eingebaut und auch richtig angepasst.
Ein normaler HiFi > Verstärker steigt sofort aus wenn man ihm einen Trafo zu befeuern > gibt... Ach was!
Ben B. schrieb: > Also nicht ganz 500Wrms... für's Wohnzimmer reicht das gerade so. Ja, fürs Heizen im Winter. :-)
Thomas R. schrieb: > Ein normaler HiFi > Verstärker steigt sofort aus wenn man ihm einen Trafo zu befeuern > gibt... Was ist denn ein "normaler", nenn dochmal eine exakte Bezeichnung. Normalen AB-Endstufen macht ein Trafo nichts aus. Ein Unterschied kann nur bei D-Endstufen bestehen. D-Verstärker für den Heimbereich sind oft extrem sparsam mit Filtern ausgestattet. Die können nur Lautsprecher direkt über kurze Strippen treiben. Es gibt sogar filterlose D-Verstärker, d.h. der Lautsprecher hängt direkt an den MOSFETs. Dann ist quasi der Lautsprecher die Filterdrossel. D-Verstärker für Trafolast müssen so gut gefiltert sein, daß keine HF mehr zum Ausgang durchschlägt und Wirbelstromverluste usw. erzeugt.
Peter D. schrieb: > Normalen AB-Endstufen macht ein Trafo nichts aus. Ein Unterschied kann > nur bei D-Endstufen bestehen. Dir ist schon klar, dass (A)B Stufen nicht beliebig cos-phi können? Eine D-Endstufe kann dagegen vollkommen beliebige Lasten treiben. Die Filter haben damit nix zu tun. Ich sehe das an meiner günstigen 2.4kW (AB,,-)Endstufe regelmäßig. Die macht gute 115V@50/60Hz und die gehen dann an einen 115/230V Trenntrafo. Damit versorge ich meine testobjekte bei einigen Prüfungen. Gelegentlich muss ich da dann noch einen 1kW Heizlüfter zum Messobjekt dazu hängen, um die Last etwas vergräglicher zu bekommen... Ein billiger spartrafo für 115/230V geht da übrigens nicht... Da schwingt der Verstärker auf. 73
Hans W. schrieb: > Ein billiger spartrafo für 115/230V geht da übrigens nicht... Da > schwingt der Verstärker auf. Ein Lautsprecher ist typisch eine hauptsächlich ohmsche Last, d.h. ein Chassis mit 8Ω Impedanz hat einen Wicklungswiderstand von etwa 6Ω (75%). Ein Trafo wird dagegen deutlich unter 1Ω haben. Die Gegenkopplung für Trafolast muß daher entsprechend berechnet sein. Eine Schwingspule ist ein Kompromiß aus ohmschen Widerstand, Masse und Magnetfeldstärke (Polabstand), daher hat sie einen so schlechten Wirkungsgrad. Ein Trafo hat diese Beschränkungen nicht.
:
Bearbeitet durch User
Das hat mit dem Widerstand der Trafo Wicklung nicht unbedingt zu tun. Solange eine Last dran hängt siehst du ohnehin quasi nur die Last. Audio verstärker sind eigentlich ziemlich langsame "op-amps". Daher ist der Phase margin das geringere Problem... Da hilft eigentlich immer der Heizstrahler um das gerade zu biegen, damit der Klirrfaktor schön klein bleibt. Problematisch sind bipolare Endstufen (damit meine ich BJT und IGBT) Designs. Die können nicht alle 4 Quadranten und können daher nicht beliebige Lasten (weil eben cos-phi begrenzt). Nachdem man für audio doch etwas höheren Takt braucht sind bei class D eigentlich immer MOSFETs verbaut (zumindest ist mir noch kein igbt Design untergekommen... Ich komme aber nicht aus der Branche...) Und genau da sehe ich mit dem spar Trafo meine Probleme. Strom steigt, transistor dreht Strom ab weil er nicht leiten kann und schwupps gibt's einen super Schwinger... Da scheint die streuinduktivität von meinem echten Trenntrafo klein genug zu sein, damit das noch geht. Umgekehrt scheinen die PFCs gut genug die Kapazität zu "verstecken" (außerhalb der "Netzfrequenz" meine ich), dass es damit auch geht. Besser wäre natürlich ein schöner closed-loop Class-D verstärker mit MOSFETs... Aber ich habe schnell was zum testen gebraucht und das Budget war für das ursprüngliche Projekt nicht groß genug... Jetzt hab ich meine BJT Class AB Verstärker und solange es nicht sein muss, bleibt er :) Aber ich will diesen thread jetzt nicht komplett OT ziehen.. es ging ja um 100V Systeme und nicht um Netz-simulation ;) 73
Hans W. schrieb: > Nachdem man für audio > doch etwas höheren Takt braucht sind bei class D eigentlich immer > MOSFETs verbaut (zumindest ist mir noch kein igbt Design > untergekommen... Als Bassverstärker gibts/gabs das schon mit IGBTs. Und die Brüder sind seither auch schneller geworden...
Naja bis 250V macht man eigentlich seit superjunction keine igbt mehr... Das müßen dann entsprechende Brocken in der Gewichtsklasse über 5kW sein.. wundert nicht nich, dass ich sowas noch nicht gesehen habe :) 73
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.