Forum: PC Hard- und Software RS232 auslesen


von Maurice H. (maeckes)


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Hallo,

ich möchte die Daten einer RS232 Schnittstelle auslesen.

Ich habe bereits von Digitus einen USB auf Seriell Adapter
https://amzn.eu/d/eMneOZl

Und dazu hätte ich einen Laptop mit Windows 10.

Kann ich den Com-Port einfach mit dem CMD-Tool auslesen oder benötige 
ich eine spezielle Software?
Gibts da was als Freeware?

Baud-Rate etc kenne ich leider auch nicht von der Schnittstelle. Eine 
Doku konnte ich leider nicht bekommen.

Viele Grüße!

von Helmut -. (dc3yc)


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Das Tool zum Bedienen der seriellen Schnittstelle nennt sich 
"Terminalprogramm", z.b. HTERM oder Brayterm oder auch PuTTY. Wenn du 
die Schnittstellenparameter nicht kennst, bleibt dir nur das 
Ausprobieren.
Um welches Gerät handelt es sich denn?

von Harald K. (kirnbichler)


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Wenn das Gerät aber mit seiner seriellen Schnittstelle ein Protokoll 
verwendet, wird das Verwenden eines Terminalprogrammes nichts bringen, 
denn das Gerät wird erst dann Daten senden, wenn es dazu aufgefordert 
wurde.

Was ist das für ein Gerät, und was ist über die Schnittstelle noch 
bekannt?

Nebenbei:

"Hterm" und "Bray" sind übrigens keine Terminalprogramme, auch wenn sie 
gerne so bezeichnet werden. Das sind Schnittstellentest- und 
Analsyeprogramme.

Ein Terminalprogramm bildet ein Terminal (wie z.B. DEC VT100) nach, das 
machen Putty, Teraterm oder auch das "gute" alte Hyperterminal.

von Michael B. (laberkopp)


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Maurice H. schrieb:
> Kann ich den Com-Port einfach mit dem CMD-Tool auslesen

Was auch immer das CMD Tool ist.

CMD ist die Kommandooberfläche und sie bietet das Kommando COPY COM1: 
file.log an, damit werden die über COM1 empfangenen Bytes (default 
Baudrate 9600bps, sonst MODE vorweg  wie Mode Com1: Baud=9600 Parity=N 
Data=8 Stop=1) in die Datei file.log geschrieben, aber wann hört die 
Übertragung auf ? Bei einem Ctrl-Z in der Datei. Ob du das willst ? Und 
mit /b weiss er gar nicht mehr, wann er aufhören soll, abschiessen des 
Programms ist nicht die feine englische Art

https://learn.microsoft.com/de-de/windows-server/administration/windows-commands/copy

Also besser ein Terminalprogramm verwenden wie HTerm.

von Motopick (motopick)


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Mann koennte auch ganz vorwitzig ein: type COM1: versuchen. :)

Evtl. muss Mann mit dem mode Befehl COM1: noch in die richtige
Stimmung versetzen.

von Maurice H. (maeckes)


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Also das Gerät ist ein Siemens AquaStop WFT 10.D12S
Entwickelt durch Siemens Building Technologies so wie Landis & Staefa 
Divison.
In der Betriebsanleitung wird die RS232-Schnittstelle nur benannt. „Das 
Bedienteil umfasst eine RS232-Schnittstelle“.

Meine Hoffnung ist es, den Durchfluss auslesen zu können.

Das Kommandozeilen-Tool war nur eine Idee.
Meine Hoffnung ist, dass das Gerät die Messwerte selbstständig ausgibt 
und dazu keine Abfrage nötig ist.
Ich also nur die Baudrate herausfinden und ggf. von Hex umwandeln muss.

Das ist mit Putty möglich?

Ich danke schon mal!

von Motopick (motopick)


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> Ich also nur die Baudrate herausfinden und ggf. von Hex umwandeln muss.

> Das ist mit Putty möglich?

Mit viel Geduld ja. Neben der Baudrate kommt ja auch noch
die, wenn vorhanden, Parityeinstellung.
Mit Stopbits=1 kann Mann eher nicht viel falsch machen.

Das Putty Hexdumps der eingegangenen Daten erzeugt,
waere mir aber neu. :)
Vielleicht kann es eine Logdatei mit Hexdaten erzeugen?

von Motopick (motopick)


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P.S.
Es waere Siemnens durchaus zuzutrauen, eine nicht standardisierte
Baudrate zu verwenden. Also z.B. 50 kBaud.
Dann kannst du bis zum Sanktnimmerleinstag probieren.

von Michael B. (laberkopp)


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Motopick schrieb:
> Dann kannst du bis zum Sanktnimmerleinstag probieren.

Man könnte zumindest mal ein Oszilloskop anschliessen. Wenn man es hat. 
Nachdem die Dinger inzwischen aber nicht mehr 1 Monatslohn kosten 
sondern eher 1 Stundenlohn sollte man so was haben.

von Motopick (motopick)


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Dem geistigen Duktus dieses Forums folgend, ist
> Man könnte zumindest mal ein Oszilloskop anschliessen

natuerlich keine Loesung. Nach der hat der TO naemlich nicht gefragt.
Vermutlich hat er also keinen
> Stundenlohn
dafuer uebrig.

von Maurice H. (maeckes)


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Siemens habe ich natürlich auch schon mehrfach kontaktiert.
Die leiten das jedes Mal intern weiter und die Antwort bleibt dann aus 
:D

von Harald K. (kirnbichler)


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Maurice H. schrieb:
> Also das Gerät ist ein Siemens AquaStop WFT 10.D12S

Mit der Bezeichnung können übliche Suchmaschinen nichts anfangen.

Um eine Schlauchplatzsicherung ("AquaStop") wird es sich ja wohl nicht 
handeln; wozu sollte die eine serielle Schnittstelle haben?

Bitte Link auf Bedienungsanleitung oder irgendeine Webseite, auf der das 
Produkt erwähnt wird.

: Bearbeitet durch User
von DSGV-Violator (Gast)


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Was zeigt Scope an TX? Was an RX?

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Mir hat die herkömmliche Ente das hier empfohlen:
https://www.manualslib.de/manual/509800/Siemens-Wft10.html#manual
das Handbuch von 1999.
Allerdings ist zur Schnittstelle (9-pol. DSub der Abbildung nach) nur 
erwähnt, dass Servicekräfte damit Grenzwerte verstellen können. 
Baudraten, Protokoll und ähnlich unwichtiges wird verschwiegen.

https://www.der-hammer.info/pages/terminal.html
die Downloadseite zu Hterm. Für Linux, auch den Raspberrry Pi gibt es 
Cutecom.
https://cutecom.sourceforge.net/

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Mir hat die herkömmliche Ente das hier empfohlen:
> https://www.manualslib.de/manual/509800/Siemens-Wft10.html#manual

Immerhin.

Wenn man das Leerzeichen zwischen "WFT" und "10" weglässt, dann findet 
die Spionageseuche auch was, u.a. das Original:

https://sid.siemens.com/api/khub/documents/OOCuWhiI6_FJ3Bebg9L9gA/content?Ft-Calling-App=ft%2Fturnkey-portal&Ft-Calling-App-Version=4.1.38&filename=10885_de.pdf

Ich fürchte aber, daß das ganze zu keinem Ergebnis führen wird.

a) Das Ding ist uralt

b) Das Ding ist von Siemens und Siemens will nur "autorisierte" 
Techniker daran herummachen lassen

Abgesehen davon:

c) Das ist eine Konfigurationsschnittstelle. Ohne entsprechende Stimuli 
wird das Gerät auf der Schnittstelle recht wahrscheinlich nichts 
ausgeben, und durch Gerate herauszufinden, wie die aussehen mögen, ist 
illusorisch.

: Bearbeitet durch User
von Maurice H. (maeckes)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Allerdings ist zur Schnittstelle (9-pol. DSub der Abbildung nach) nur
> erwähnt, dass Servicekräfte damit Grenzwerte verstellen können.

Wobei man die halt eben auch einfach durch das Bedienfeld verstellen 
kann.

Ich werde mal testen, ob und was geht, bevor ich pauschal den Kopf in 
den Sand stecke ;)

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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>Meine Hoffnung ist es, den Durchfluss auslesen zu können.

Das sieht leider schlecht aus:
"Der Volumengeber leitet die erfassten Daten über eine Anschlussleitung 
an die Überwachungseinheit weiter. Diese vergleicht die aktuellen Daten 
mit den parametrierten Grenzwerten. Wird ein Grenzwert überschritten 
bzw. wird von einem externen Gerät ein Alarm ausgelöst, unterbricht das 
Absperrventil die Wasserversorgung."

Zur Schnittstelle:
"Parametrierung: Die Grenzwerte der Überwachungskriterien lassen sich 
nur von autorisierten Servicekräften am Gerät oder mit einem PC über die 
RS232-Schnittstelle einstellen. Diese sind für jeden Wochentag sowie für 
Tag und Nacht separat einstellbar.

Fehlermeldungen: Mit einem angeschlossenen PC lassen sich die letzten 30 
Warn- und Alarmmeldungen sowie die aktuelle Parametrierung auslesen.

Einstellbereiche der Grenzwerte:
Impulswertigkeit Volumengeber
Maximalfluss
Flussmenge
Flussdauer
Minimaltemperatur
Alarmeingang
Alarmausgang
Warnungsausgang
Offzeit"

von Maurice H. (maeckes)


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Woher stammen diese Informationen?
Habe ich das in der Anleitung übersehen?

von Christian M. (christian_m280)


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Na so lasst doch den TO einfach mal das Kabel anschliessen und hterm 
starten, das kostet nix. Und wenn da Daten kommen sollten, sieht man es 
gleich, auch wenn's Kauderwelsch ist. Dann nur noch die Baudrate 
einstellen, fettich. Wenn etwas kommt!

Gruss Chregu

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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>Woher stammen diese Informationen?
In beiden Handbüchern (die scheinen identisch zu sein):

"Volumengeber" auf Seite 2
"Parametrierung" und "Fehlermeldungen" auf Seite 3
"Einstellbereiche der Grenzwerte" auf Seite 6

Aber Chregu hat recht, Probieren geht über Studieren
(die englische Redensart: https://de.wikipedia.org/wiki/Puddingprobe)
Wenn überhaupt etwas rauskommt, kann man die Baudrate und andere 
Parameter einfach ausprobieren. Ich fürchte nur, dass die Schnittstelle 
irgendwie aufgefordert werden muss, etwas zu senden.

Ein paar Fotos vom Gerät gibts bei Amazon:
https://www.amazon.de/Landis-Staefa-WFT10-Steuerung-Stellantrieb/dp/B07LC1DB84

Die englische Ausgabe des Handbuchs ist leider auch nicht besser
https://www.manualshelf.com/manual/siemens/wft10/user-manual-english.html

Schön wäre eine so ausführliche Serviceanleitung, wie hier für ein 
anderes Siemens-Gerät von 2000;
https://hvac.de/en/index.php?controller=attachment&id_attachment=2110

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Angehängte Dateien:

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Wenn das mit der seriellen Schnittstelle nicht klappt, könnte man auch 
den Durchfluss-Sensor direkt anzapfen. Da wäre ein Oszilloskop auch 
wieder nützlich.

Die vier Leitungen sind vermutlich 2 Betriebsspannungen und zwei 
Datenleitungen. Leider stehen außer den Farben keine weiteren Angaben 
dran.

Ich vermute, das sind nur "Impulse pro Zeiteinheit", die man linear auf 
Liter pro Minute oder ähnliches umrechnen kann. Das kann dann jeder 
Arduino erledigen.
Solche Sensoren werden gern mal mit 24V versorgt, und die Ausgänge sind 
"open collector" mit einem pull-up Widerstand. Das müsste man noch 
verringern. Die Frequenz beträgt wahrscheinlich nur ein paar Hertz.

von Rainer W. (rawi)


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Maurice H. schrieb:
> Meine Hoffnung ist, dass das Gerät die Messwerte selbstständig ausgibt
> und dazu keine Abfrage nötig ist.
> Ich also nur die Baudrate herausfinden und ggf. von Hex umwandeln muss.
>
> Das ist mit Putty möglich?

Wenn das Ding von sich aus Daten schickt, reicht ein Oszi oder ein LA, 
um sich die Baudrate anzugucken. Ein LA kann allerdings evtl. mit etwas 
mehr Aufwand verbunden sein, weil der oft keine RS232-Pegel unterstützt.

von Rainer W. (rawi)


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Harald K. schrieb:
> Maurice H. schrieb:
>> Also das Gerät ist ein Siemens AquaStop WFT 10.D12S
>
> Mit der Bezeichnung können übliche Suchmaschinen nichts anfangen.

Vielleicht musst du dich mal von Altavista lossagen. Inzwischen ist 
Google recht üblich ;-)
https://www.manualslib.de/manual/509800/Siemens-Wft10.html

von Harald K. (kirnbichler)


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Rainer W. schrieb:
>> Mit der Bezeichnung können übliche Suchmaschinen nichts anfangen.

Scherzkeks. Das war Google.

Daß ich zwischenzeitlich das Original des PDFs gefunden habe statt der 
schlechten "manualslib"-Kopie, das ist Dir entgangen?

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