Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Komplexe Leistungsanpassung


von Larry (lawnchairlarry)


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Folgende Aufgabe war Teil unserer Klausur (Schaltung: siehe Anhang):
Z_2 besteht aus einer Reihenschaltung zweier Bautele. Bestimmen Sie 
diese so, das in Z_2 die maximale Wirkleistung umgesetzt wird.

Geübt wurde das so nicht, im Skript findet sich auch ledeglich die 
Leistungsanpassung für eine Reihenschaltung. Was der Prof. sich dabei 
wieder gedacht hat kann man nur raten. Nach meinem Verständnis müsste 
man aber die Blindleistung der Spule kompensieren. Z_2 besteht danna lso 
aus einem Kondensator und einem Widerstand. Wenn der Widerstand dann 
unendlich klein ist hat man eine unendlich hohe Leistung. R_1 spielt 
dabei eigentlich gar keine Rolle. Was meint ihr?

: Verschoben durch Moderator
von Andreas M. (elektronenbremser)


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Mir fehlt der Bezug zur digitalen Komponente, sonst hättest du das 
bestimmt in einem anderen Forum gefragt.

von Klaus R. (klara)


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Larry schrieb:
> Bestimmen Sie
> diese so, das in Z_2 die maximale Wirkleistung umgesetzt wird.

Es ist ja nur von Wirkleistung die Rede.
mfg Klaus

von Larry (lawnchairlarry)


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Sorry, das hätte natürlich eher ins Analog Forum gehört. Ich kanns 
leider nicht selber verschieben.
Und ja es ist nur nach der Wirkleistung gefragt. Da die Spule vor dem 
Z_2 geschaltet ist müsste ich diese ja kompensieren um eine möglichst 
hohe Wirkleistung in Z_2 zu erhalten. Damit überhaupt eine Wirkleistung 
geleistet werden kann muss natürlich ein Ohmscher Widerstand (also 
realteil) enthalten sein.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Larry schrieb:
> Nach meinem Verständnis müsste
> man aber die Blindleistung der Spule kompensieren

Eventuell hlft die Lektüre dieses PDFs:

https://dl6gl.de/media/files/impedanzanpassung-matching.pdf

Lastimpedanz (ZL= RL+jXL=! RS-jXS) = komplex konjugierte Quellimpedanz 
(ZS= RS+jXS

auf Seite 2 geht es richtig los.

Larry schrieb:
> R_1 spielt
> dabei eigentlich gar keine Rolle. Was meint ihr?

Da die Aufgabe wahrscheinlich für Überflieger und Schnellchecker soooo 
einfach ist, soll man den eingezeichneten R1 noch dem reellen Widerstand 
des Z2 hinzu rechnen und dafür eine Parallel-Reihen-Transformation 
durchführen.

mfg

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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In dem Falle stellst Du die Gleichung für Z_ges auf. Du bestimmst C in 
Z2 so, dass sich die Imaginärteile aufheben.

Ergebnis wäre nichts anderes als der Resonanzfall.

von Sophie T. (sophie_t)


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Christian S. schrieb:
> Lastimpedanz (ZL= RL+jXL=! RS-jXS) = komplex konjugierte Quellimpedanz
> ZS= RS+jXS

Die Quellimpedanz ist aber ZQ=XL||R1 .
Wenn man etwas rumrechnet kommt man auf ZQ=1/(R1^2+w^2*L^2) * 
(R1*w^2*L^2 + j*R1^2*w*L). Die Lastimpedanz muss dann sein: 
ZL=1/(R1^2+w^2*L^2) * (R1*w^2*L^2 - j*R1^2*w*L).

von Larry (lawnchairlarry)


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Korrekt, das es eine Parallelschaltung ist macht es hier kompliziert.
Deshalb habe ich jetzt mal den studentischen Weg genommen und es mir 
einfach gemacht und das ganze in eine Ersatzspannungsquelle mit 
komplexem Innenwiderstand umgewandelt :D (siehe rechnung).

Der Innenwiderstand hätte dann 50 Ohm + j 50 Ohm (in serie). Damit ist 
es dann einfach eine Leistungsanpassung zu machen.

In der Simulation kommt das etwa hin: 
http://falstad.com/circuit/circuitjs.html?ctz=CQAgjCAMB0l3BWEA2AnNAzAFi2DCxItsxkkNIQliqBTAWjDACgA3cZSgJi0tMuRYo4KpQxcE0LmmGUYCZgBsOAoeNWzMYABwYI9LpkhhU0sF22lxqDFGYB3EBm1DBTrhsgOnLkDzEefrx2jupBfJzhdgDGPkL8cVFysPDIGMgoYNBYAOyoqFjaCJa8ghJQKSwAToluzvGRlAheNWH+7p7gcMzOKCAAYhB8XZSMIABKtADOAJZTAC4AhgB20bQ92lQDQxXwcEMpcPnHJ6f5IGMAwosADovRM0ur60A

: Bearbeitet durch User
von Larry (lawnchairlarry)


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Sorry, ist vielleicht etwas undeutlich ausgedrückt. Ich habe den Z_2 als 
Lastwiderstand betrachtet und dann den rest der Schaltung umgewandelt in 
eine Ersatzspannungsquelle. Dann sind Ohmscher und Komplexer Widerstand 
in Reihe.
Wie das Leistungsangepasst wird wurde ja oben schon erwähnt.

von Robert M. (r0bm)


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Larry schrieb:
> Ich habe den Z_2 als
> Lastwiderstand betrachtet und dann den rest der Schaltung umgewandelt in
> eine Ersatzspannungsquelle. Dann sind Ohmscher und Komplexer Widerstand
> in Reihe.

Ohne Spannung oder Strom berechnen zu müssen:
- Last Z2 entfernen und Quelle U0 kurzschließen.
- Quellimpedanz ist L||R1.
- Parallel- in Serienschaltung umwandeln.
- Last Z2 ist der konjugiert komplexe Wert davon.

von Larry (lawnchairlarry)


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Der Begriff Quellimpedanz ist mir neu aber ja, Z_2 kommt auf's selbe 
raus.
Mir fällt allerdings auf das dass Ersatzquellenverfahren hier zu 
versagen scheint wenn es darum geht dann die Ströme und Phase der Quelle 
zu berechnen. Offenbar funktioniert das im komplexen nicht?

von Robert M. (r0bm)


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Larry schrieb:
> Mir fällt allerdings auf das dass Ersatzquellenverfahren hier zu
> versagen scheint wenn es darum geht dann die Ströme und Phase der Quelle
> zu berechnen. Offenbar funktioniert das im komplexen nicht?

Auf welche Ströme und welcher Phase beziehst du dich? Graphische 
Lösungen sind in diesem Fall extrem hilfreich um sich einen schnellen 
Überblick zu verschaffen.

Die Urspannung der Ersatzquelle ist identisch mit der Spannung an R1 
(ohne Last Z2). Diese Spannung bekommst du über den Strom 
(U0/SQR(XL²+R1²)) der durch L und R1 fließt.

von Larry (lawnchairlarry)


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von H. H. (Gast)


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Larry schrieb:
> Naja, die Ersatzquelle verhält sich offenbar nicht gleich, obwohl
> sie es
> sollte:

Das kommt davon, dass man sein Rechenergebnis nicht auf Plausibilität 
überprüft.

von Robert M. (r0bm)


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Larry schrieb:
> Naja, die Ersatzquelle verhält sich offenbar nicht gleich, obwohl sie es sollte:

Die Induktivität der Ersatzquelle ist um den Faktor 1000 zu groß 
geraten.

von Larry (lawnchairlarry)


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xD ja da hat wohl jemand ein m vergesen. Ok jetzt passt's. Die Sannungen 
und Ströme sind natürlich erst ab den Klemmen der Ersatzquelle 
vergleichbar, also eigentlich nur über Z_2.

Gut, dann wär wohl alles geklärt, eigentlich gar nicht so schwer. 
(komplexen) Innenwiderstand ermitteln und Leistung anpassen, eigentlich 
das selbe wie bei Ohmschen schaltungen, nur eben komplex. Als 
Transferleistung trotzdem ein bisschen knackig für's zweite Semester, 
wenn man das vorher so noch nie gemacht hat.

Danke an euch, ihr seid spitze!

von H. H. (Gast)


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Larry schrieb:
> Als
> Transferleistung trotzdem ein bisschen knackig für's zweite Semester,
> wenn man das vorher so noch nie gemacht hat.

Ein Studium ist kein Wunschkonzert.

von Larry (lawnchairlarry)


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> Ein Studium ist kein Wunschkonzert.

Ach deshalb tanzt niemand nach meiner Pfeife.

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