Forum: Offtopic Flammende Gasrohre - Kunst


von Jürgen (derkleinemuck)


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Ich habe schon öfter "Kunst"-Objekte gesehen, bei denen aus Rohren 
Figuren gebaut wurden, aus denen dann kleine Flämmchen schlagen. Bspw. 
https://www.schmitz-peter.de/ab/1500/Feuerfiguren_2.jpg

Ich denke nach einem Druckminderer ist der Betrieb an einer Gasflasche 
bedenkenfrei. Ein Gasherd oder -grill ist ja auch nichts anderes als ein 
Rohr mit Löchern. Die Flamme kann nicht ins Rohr, weil da keine Luft.

Leider finde ich nichts dazu im Web. Anscheinend fallen mir nicht die 
richtigen Suchbegriffe ein. Ich frage mich vor allem, wie groß die 
Löcher sein sollten. Es soll ja auch eher eine unsaubere Verbrennung mit 
gelber Flamme stattfinden, damit es eben nicht nach Gasherd aussieht. 
Oder wie lang kann ein einzelnes Rohr sein, damit von Anfang bis Ende 
ein halbwegs gleichmäßiges Flammenbild ergibt? Hat jemand eine passende 
Webseite oder Suche für mich?

von Stefan F. (Gast)


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Jürgen schrieb:
> Es soll ja auch eher eine unsaubere Verbrennung mit gelber Flamme
> stattfinden

Die Farbe ergibt sich aus der Temperatur der Flamme. Gelbe Flammen 
werden wohl eher mit Öl gemacht, schätze ich.

Allerdings gibt der Peter Schmitz an, dass sein Kunstwerk Propangas 
verwendet.

von Michael B. (laberkopp)


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Jürgen schrieb:
> Ich denke nach einem Druckminderer ist der Betrieb an einer Gasflasche
> bedenkenfrei. Ein Gasherd oder -grill ist ja auch nichts anderes als ein
> Rohr mit Löchern

Gasgrills arbeiten nach dem Bunsenbrennerprinzip  da wird das Gas mit 
Luft aka,Sauerstoff vorgemischt, bevor es durch die Löcher geht  und bri 
jedem Abschalten zündet das einmal kurz durch.

Die eigentlich Düse vor dem Rohr ist winzigklein (wir msn merkt wenn man 
versucht sie zu reinigen) und geht durch Sintermetall oder Stahlwolle 
als Rückschlagverhinderer.

Schliesslich will man eine blaue heisse Flamme und keine gelbe russende, 
daher kannst du davon ausgehen dass diese Kunstobjekte gerade NICHT so 
arbeiten sondern 100% Gas ausströmt.

Du willst aber nicht zu viel Gas also müssen auch dabei die Löcher klein 
sein. Wird die Gasmenge zu gross, wandelt sich in der Flasche nicht 
genug Flüssiggas in Gas um, verdampft nicht genug, der Druck sinkt, die 
Verteilung wird nicht mehr gleichmässig, zumal das Verdampfen den Kram 
auch noch abkühlt. Richtige Gasbrenner (Heissluftballons) verdampfen 
daher das Gas in einer Spirale durch die Flamme.

Wenn man die Einsritzventile eines Autos im ausgebauten Zustand arbeiten 
lässt, sieht man welche gewaltigen Flammen die 100kW eines Automotors 
ausmachen (und schwitzt in der Strahlungswärme).

von C. D. (derschmied)


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Michael B. schrieb:
> Wird die Gasmenge zu gross, wandelt sich in der Flasche nicht genug
> Flüssiggas in Gas um, verdampft nicht genug, der Druck sinkt

Naja, Propan hat nen Dampfdruck von ca. 8 bar bei 20°C, wenn der Jürgen 
mit seiner Feuerkunst nicht gerade Rammstein Konkurrenz machen will muß 
er sich da keine Gedanken machen..

Jürgen schrieb:
> Die Flamme kann nicht ins Rohr, weil da keine Luft.

DochDoch, Feuer ist wie Strom und macht mitunter unerwartete Sachen.

Michael B. schrieb:
> Die eigentlich Düse vor dem Rohr ist winzigklein (wir msn merkt wenn man
> versucht sie zu reinigen) und geht durch Sintermetall oder Stahlwolle
> als Rückschlagverhinderer.

Nennt sich Rückschlagsicherung, googeln & kaufen. Gehört an jede 
Gasbuddel, besser ist das.

Gruß, DerSchmied

von Jürgen (derkleinemuck)


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Danke so weit.
Ich würde mich ja freuen, irgendwo ein Projekt zu finden, bei dem das 
alles beschrieben ist. So könnte ich von den Erfahrungen lernen ohne 
selbst alles neu erfinden zu müssen und ggf. auch ein paar Fehler 
vermeiden, die Aua machen.

von C. D. (derschmied)


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Google mal nach Bühneneffekte Flammen.

Ist ein ganzer Berufszweig der sich damit befasst, kannst Dich auch 
ausbilden lassen. Aber innerhalb von 2 Tagen am Wochenende wirst so oder 
so kein Profi, Selbstüberschätzung bezahlt man im günstigsten Fall mit 
dem Verlust der Kopfbehaarung höhö...

DerSchmied

von Jürgen (derkleinemuck)


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von Michael B. (laberkopp)


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Jürgen schrieb:
> Ist irgendwie nicht ganz, was ich suche:

Nein.

Die müssen gigantischen Aufwand treiben, damit die Flammen so hoch 
werden.

von Musik og F. (musikog_f)


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Jürgen schrieb:

> Ich denke nach einem Druckminderer ist der Betrieb an einer Gasflasche
> bedenkenfrei.
Nein. ohne Flammenrückschlagverhinderer nicht

> Ein Gasherd oder -grill ist ja auch nichts anderes als ein
> Rohr mit Löchern.
Na dann bau doch mal so einen Defendi Regulator und Brenner auseinander.
Warum trägt der ein CE Kennzeichen und warum ist der nur für manche Gase 
zu benutzen?


> Die Flamme kann nicht ins Rohr, weil da keine Luft.
Die Logik funktioniert erst wenn dein Brenngas supersonisch strömt.

> Leider finde ich nichts dazu im Web.
Weil Pyrotechnik schnell unter “Bombenbau” fällt.
Pyrotechniker m/w/d ist ein klassischer Lehrberuf.
Den Hummig oder den Meyer, Moritz, Hoffmann findest du in der Bücherei.

BTW: HSLK’er haben auch ein wenig Pyrotechnik im Lehrplan. Manche HSLK 
spielen zu dolle. Gustaf Dalén (A.G.A.) bezahlte mit seinem Augenlicht, 
andere bezahlen höhere Preise.

Spiel mal mit Bärlappsamen (Lykopodium) das kann dir nicht so dolle um 
die Ohren fliegen. Die Staubflamme ist sehr sehr ansehnlich - bekannt 
aus Film und Fernsehen bis Ende 70er.
Als Lebensversicherung: Es brennt nur als Staub und deine Flamme hat 
keine grosse Leistung. Das Lager kann man gut sektionieren und erst 
Recht keine kontinuierliche Versorgung.

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