Forum: Haus & Smart Home Was geschieht bei Sonnenaufgang mit der PV Spannung?


von Thomas R. (thomasr)


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Wir hatten hier schon mehrere Beiträge zu dem Thema: (zu) hohe PV 
Spannung (im Winter).

Was geschieht eigentlich an einem kalten Wintertag bei Sonnenaufgang 
genau?

Soweit ich das erinnere, wartet der WR auf eine ausreichende Spannung um 
arbeiten zu können. Dann versucht der MPPT die Leistung zu optimieren 
was regelmäßig zu einem starken Spannungseinbruch des Strings/Panels 
führt.

Eine Leerlauf-Stringsspannung oberhalb der Nenndaten des WR sollte 
natürlich vermieden werden. Aber kommt diese Leerlaufspannung überhaupt 
zu Stande? Oder wird sie nicht sofort "abgewürgt" und in den MPPT 
Bereich "verschoben"?

Wohlgemerkt: es geht nur um solche Anlagen bei denen der WR den String 
auch wirklich in den MPPT Bereich ziehen kann, also der String nicht 
völlig überdimensioniert ist, Grenzfälle also.

Eine Anfrage bei einem WR Hersteller zu der Angabe "max. 800 Volt" (bei 
einem MPPT Bereich von 200-650V) erbrachte die seltsame Antwort: 
"kurzzeitige Überspannung sollte nicht schaden" (aus dem Englischen).

Ein anderer Mitforist berichtete, daß sein WR schon bei 9 Volt 
Überschreitung des Maxbereiches auf Störung geht und gar nicht erst 
startet?

von Klaus (feelfree)


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Ich würde erst gar keine Experimente wagen und die Anlage sp planen, 
dass die Leerlauf-Stringspannung unterhalb des max. Eingangsbereich des 
WR liegt.

Und ja, die Spannung kommt zustande. Spätestens bei einem Netzausfall 
zur Mittagsstunde.

: Bearbeitet durch User
von Thomas R. (thomasr)


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Ja doch. Aber dann wäre halt für den Tag Schluß mit Erzeugung durch 
Abschaltung des Strings (durch eine zusätzliche Automatik)

Es gibt genügend Gründe für "Vollausbauten". Ich musste z.B. allein zum 
Reduzieren des Windangriffs eine Modulreihe "schließen" und damit hohe 
Spannungen in Kauf nehmen (oder Blindmodule/Bleche einsetzen)

Im Sommer kein Thema, im Winter eben ein Grenzfall.

Und eine Anlage für einen extrem seltenen Störfall auslegen?

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Thomas R. schrieb:
> Dann versucht der MPPT

Die meisten MPPT sind Buck step down Regler.

Da passiert bei einer Spannung unterhalb der Akkuspannung erst mal gar 
nichts

Wenn die EingangsSpannung über die Akkuspannung steigt, zieht der MPPT 
gerade so viel Leistung aus dem PV Modul dass der Leistungsertrag 
maximal wird, was dank quasi konstanter Akkuspannung sich darauf 
reduziert dass er den maximalen (Lade)Strom erreichen will. Je nach MPPT 
und PV Modul Aufteilung und Teilverschattung gelingt das besser oder 
schlechter.

Step up Boost MPPT sind schwieriger.

von Oliver S. (oliverso)


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Thomas R. schrieb:
> Was geschieht eigentlich an einem kalten Wintertag bei Sonnenaufgang
> genau?
>
> Soweit ich das erinnere, wartet der WR auf eine ausreichende Spannung um
> arbeiten zu können. Dann versucht der MPPT die Leistung zu optimieren
> was regelmäßig zu einem starken Spannungseinbruch des Strings/Panels
> führt.

Das kann so sein. Morgens steigt die Strahlungsintensität ja langsam 
genug an, so daß der MPPT das locker ausregeln kann.

Der kritische Fall ist eher die Mittagszeit mit voller Einstrahlung und 
einer einzelnen Wolke vor der Sonne. Wenn die dann weiter zieht, wirds 
sehr plötzlich sehr hell...

Oliver

von Rüdiger B. (rbruns)


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Dann nehm für das EINE Modul halt einen kleinen WR. Dann hast du auf 
Kosten von 2 PV Kabeln und einem BKW WR extra ALLE Problemem gelöst.

von Thomas R. (thomasr)


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Rüdiger B. schrieb:
> Dann nehm für das EINE Modul halt einen kleinen WR. Dann hast du auf
> Kosten von 2 PV Kabeln und einem BKW WR extra ALLE Problemem gelöst.

Das habe ich bereits gemacht: zwei Panels (1 pro String) arbeiten im 
Winter auf einen MWR statt im String.

Hier geht es aber um die grundsätzliche Frage nach dem Wirkmechanismus 
und möglichen Maßnahmen.

von Rüdiger B. (rbruns)


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Das der WR ab einer bestimmten Spannung ausschatet ist Aoftware, ob er 
die hohe Spnnung aushält: No RISC No Fun sagte mal HP.

von Achim H. (pluto25)


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Thomas R. schrieb:
> und möglichen Maßnahmen.
z.B. Einen kleinen Verbraucher bei 750V ein und 700V wieder abschalten.

Die Spannung entsteht nur in Fehlerfall (Netzausfall, WR überhitzt oder 
mehr Leistung installiert als der Mpp Bereich ausgleichen kann)
Überschritten sollte sie auf keinen Fall werden. Meist sind Igbts und 
Kondensatoren sehr auf Kippe dimensioniert.

von Michael B. (laberkopp)


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Thomas R. schrieb:
> möglichen Maßnahmen.

Wozu ?

von Purzel H. (hacky)


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Die Kaltueberhoehung ist ueberschaubar, planbar, kalkulierbar. Die 
Sperrschicht aendert sich mit -2mV/K, bei -30 Celsius, also 50 unter 
Zimmertemperatur sind's also 100 mV pro Zelle mehr.

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