Einspeisende Wechselrichter für Solaranlagen haben i.a. eine Funktion, die sie bei einem Ausfall des Versorgungsnetzes abschaltet und das offenbar auch recht schnell (<1s). Insbesondere bei per Steckdose angeschlossenen Mikrowechselrichtern ist diese Funktion ja auch sicherheitsrelevant. Mich würde interessieren, wie diese Inselerkennung funktioniert. Ich könnte mir vorstellen, dass die Einspeisung kurz unterbrochen und die Spannung gemessen wird; fällt diese auf Null, liegt ein Stromausfall vor. Aber was wäre, wenn weitere WR am Netz hängen, die noch einspeisen? Hat jemand Literatur zu diesem Thema? Ich habe bisher nur eine Patentanmeldung gefunden, die mit Blindstromeinspeisung arbeitet, aber ist das die Standardmethode?
Google nach Netzimpedanzmessung, das machen relativ viele Geräte und schalten bei Netzimpedanzsprüngen ab. Außerdem werden weitere Parameter wie die Netzspannung und Frequenz ständig überwacht, sobald irgendwas aus den Grenzwerten herausläuft erfolgt eine Abschaltung. Danach prüfen die Geräte das Netz und wenn alles passt schalten nach 30..60 Sekunden wieder zu.
Hallo Fritz, das ist gerade ein heißes Thema in der Diskussion um die "betrügerischen" Deye Wechselrichter gewesen. Mit dem Stichwort "Deye" und "Mikrowechselrichter" oder "Balkonwechselrichter" findest du da bestimmt jede Menge,
Da findet man im Moment nur genug Stoff, wie ein NA-Schutz eben nicht aussehen sollte, vor allem wenn das tatsächlich verkaufte Gerät ganz offensichtlich nicht mehr seinem Zertifikat entspricht.
Thomas R. schrieb: > Hallo Fritz, > > das ist gerade ein heißes Thema in der Diskussion um die > "betrügerischen" Deye Wechselrichter gewesen. Mit dem Stichwort "Deye" > und "Mikrowechselrichter" oder "Balkonwechselrichter" findest du da > bestimmt jede Menge, Meines Wissens fehlte da nur ein zusätzliches Relais zur Netztrennung als "zweite Instanz", die eigentliche Inselerkennung hat sehr wohl funktioniert. Sind die Mikrowechselrichter eigentlich potentialfrei, d.h. sind Solarmodul und Netz galvanisch getrennt?
Fritz G. schrieb: > Ich könnte mir vorstellen, dass die Einspeisung kurz unterbrochen und > die Spannung gemessen wird; fällt diese auf Null, liegt ein Stromausfall > vor. Nein. Netzgeführte Wechselrichter speisen positiven Strom ein, wenn die Spanning steigt und negativen Strom, wenn die Spannung fällt und ins negative geht. Spannung kann nicht unendlich lange steigen oder fallen, also wird nach 10ms oder wenn die Spannung zu hoch (positiv wie negativ) wird abgebrochen. Die grid tie Wechselrichter können gar kein Inselnetz aufbauen, sie sind auf die Führung durch einen frequenzstabilen Generator angewiesen.
> Meines Wissens fehlte da nur ein zusätzliches Relais zur > Netztrennung als "zweite Instanz", die eigentliche > Inselerkennung hat sehr wohl funktioniert. In den EU-weit geltenden Normen wird verlangt, daß es zwischen einspeisendem Gerät zwei mechanisch trennende Schalteinrichtungen zu geben hat. Zwei, weil eines der Relais beim Abschalten (bzw. genau dann, wenn man es wirklich mal braucht) kleben könnte. Daß sich beide Relais im Fehlerfall nicht öffnen lassen ist extrem unwahrscheinlich, zumal sie beim Einschalten der ENS von der Elektronik getestet werden. > Sind die Mikrowechselrichter eigentlich potentialfrei, > d.h. sind Solarmodul und Netz galvanisch getrennt? Bei Mikrowechselrichtern, die primärseitig mit Schutzkleinspannung laufen, normalerweise ja. Blind darauf verlassen sollte man sich aber nicht, zumal gefühlte Millionen Chinaböller in Umlauf sind, die trotz Schutzkleinspannung keine bzw. nur eine unzureichend ausgeführte galvanische Trennung zum Stromnetz besitzen. Beispielsweise sind da Messwiderstände einfach so über die Trennung geführt, was mit einer sicheren galvanischen Trennung vom Netz absolut nichts mehr zu tun hat. Spätestens im Fehlerfall oder wenn wirklich mal 'ne Spannungsspitze aus dem Netz kommt, kann man daran so richtig schön eine gepflastert bekommen und wenn man Pech hat, war's das dann.
Fritz G. schrieb: > Aber was wäre, wenn weitere WR am Netz hängen, die noch einspeisen? Damit genau das nicht passiert, muss jeder Wechselrichter so eine Abschalteinrichtung haben. Stell dir vor das wäre nicht so, das EVU schaltet z.B. wegen Reparaturarbeiten den Strom ab und rückwirkend wird Strom von irgendeinem Wechselrichter eingspeist. Ok, die goldene Regel lautet ja: freischalten, auf Spannungsfreiheit prüfen, gegen Wiedereinschalten sichern, ev. kurzschliessen. Dann hauts den Wechselrichter eben zusammen... Wenn man den PV Strom trotz Netzabschaltung weiter nutzen möchte gibt es spezielle Schaltungen. Und diese darf zum Glück nur von einem Elektro Meisterbetrieb installiert werden.
Zur Netzerkennung kann man den Wechselrichter auch mit hoeherer Eigenfrequenz laufen lassen, zB 50.05Hz, welche dann auf 50.00Hz synchronisiert werden. Wenn der Wechselrichter also 50.05Hz zurueck misst ist das Netz weg.
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