Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik BGA64 brennen - Wer kann?


von Konstantin B. (konstantin_b459)


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Einen schönen guten Tag an alle!

Ich habe ein GL01GP11FFAR2 BGA64 Flash und ein Dump, das dorthin 
gebrennt werden muss. Genau gesagt, muss Flash komplett formatiert 
werden und mein Dump dorthin gebrennt. Selbstverständlich nicht 
kostenlos. Gerne kontaktieren Sie mich per PN

Vielen Dank im Voraus!

Mit freundlichen Grüßen
Konstantin Brecht

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Datenblatt von 2007, damals Hersteller Spansion:
https://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/207568/SPANSION/S29GL01GP11FFIR10.html

Datenblatt von 2017, Cypress / Infineon
https://www.mouser.de/datasheet/2/196/Infineon_S29GL01GP_S29GL512P_S29GL256P_S29GL128P_1-3167016.pdf

Ein IC im Ball-Grid-Array brennt man nicht so einfach, das sitzt 
normalerweise schon auf einer Platine. Und der Platinenentwerfer hat 
irgendeine Schnittstelle dazu vorgesehen.

von Konstantin B. (konstantin_b459)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Datenblatt von 2007, damals Hersteller Spansion:
> 
https://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/207568/SPANSION/S29GL01GP11FFIR10.html
>
> Datenblatt von 2017, Cypress / Infineon
> 
https://www.mouser.de/datasheet/2/196/Infineon_S29GL01GP_S29GL512P_S29GL256P_S29GL128P_1-3167016.pdf
>
> Ein IC im Ball-Grid-Array brennt man nicht so einfach, das sitzt
> normalerweise schon auf einer Platine. Und der Platinenentwerfer hat
> irgendeine Schnittstelle dazu vorgesehen.

Dear Christoph, danke für deine Rückmeldung. Der Chip ist schon 
ausgelötet, ihn zurückzulöten kann ich natürlich auch. Dieser Chip kann 
man sehr einfach programmieren/brennen, wenn man ein Adapter für BGA64 
hat, zum Beispiel für t48/t56 oder RT809H usw.. Alle diese Programmer 
unterstützen dieser Chip (NAND), Adapter habe ich leider nicht. Wenn ich 
hier niemanden finde, dann besorge ich mir ein, kostet es leider schon 
gute 60-80€ :(

von Bernd G. (Gast)


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Konstantin B. schrieb:
> Wenn ich
> hier niemanden finde, dann besorge ich mir ein, kostet es leider schon
> gute 60-80€ :(

Verstehe ich jetzt nicht. Damit gehört der Adapter doch zu den 
Schnäppchen unter seinesgleichen. Aber vllt findet sich jemand, der 
einen hat.

von Konstantin B. (konstantin_b459)


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Bernd G. schrieb:
> Konstantin B. schrieb:
>> Wenn ich
>> hier niemanden finde, dann besorge ich mir ein, kostet es leider schon
>> gute 60-80€ :(
>
> Verstehe ich jetzt nicht. Damit gehört der Adapter doch zu den
> Schnäppchen unter seinesgleichen. Aber vllt findet sich jemand, der
> einen hat.

Dear Bernd, danke für deine Rückmeldung. Schnäppchen unter 
seinesgleichen  vielleicht schon aber brauche ich es nur einmal, 
deswegen habe ich hier geschrieben, vielleicht hat es jemand

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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>Schnäppchen
ich kenne auch nur wesentlich höhere Preise für professionelle Adapter, 
z.B.
https://www.dobbertin-elektronik.de/programm/convert/bga64-2.1-nor-5.htm
513€

https://www.mouser.de/ProductDetail/Xeltek/CX5004?qs=LTZN2iSGCurbwKBavfnBrg%3D%3D
472€

Hier nur $79.00
https://xgecu.myshopify.com/products/bga64-2-in-1-adapter-kit-can-only-work-on-xgecu-t56-programmer-model-xg-bga64a-1-0-xg-bga64p-1-0


> Der Chip ist schon ausgelötet, ihn zurückzulöten kann ich natürlich auch.
Mutig! Ich kann zwar noch TQFP mit 0,5mm Pitch einlöten, aber BGA würde 
ich mir nicht zumuten. Wie ausgelötet, mit Heißluft? Wieviele 
Abblockkondensatoren sind dabei weggeschwommen? Vor dem Programmieren 
ist reballing fällig, und wie geht zurücklöten? Heißluft oder gleich 
teures Treibhausgas? Anschließend wieder die Kondensatoren an ihren 
Platz zurück?
https://de.wikipedia.org/wiki/Perfluorpolyether
Galden nimmt man soweit ich weiß.

: Bearbeitet durch User
von Bernd G. (Gast)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Mutig!

Zumal man mit ausgelöteten BGA auch noch gute Chancen hat, die 
Programmierfassung irreversibel zu vergurken.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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In noch eingelötetem Zustand hätte man jedenfalls die hoffentlich 
vorhandenen Programmieranschlüsse z.B. mit einem Arduino ansteuern 
können. Soweit ich im Datenblatt gesehen habe, braucht der Chip keine 
erhöhte Programmierspannung, aber viele Datenbus- und Adressbuspins 
sowie WE und CE.

von Konstantin B. (konstantin_b459)


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Christoph db1uq K. schrieb im Beitrag
>
>> Der Chip ist schon ausgelötet, ihn zurückzulöten kann ich natürlich auch.
> Mutig! Ich kann zwar noch TQFP mit 0,5mm Pitch einlöten, aber BGA würde
> ich mir nicht zumuten. Wie ausgelötet, mit Heißluft? Wieviele
> Abblockkondensatoren sind dabei weggeschwommen? Vor dem Programmieren
> ist reballing fällig, und wie geht zurücklöten? Heißluft oder gleich
> teures Treibhausgas? Anschließend wieder die Kondensatoren an ihren
> Platz zurück?
> https://de.wikipedia.org/wiki/Perfluorpolyether
> Galden nimmt man soweit ich weiß.


Dear Christoph, noch mal, hier müssen Sie gar keine Sorgen machen, ich 
weiß schon was ich mache und 0 Kondensatoren waren weg gegangen, da Sie 
bisschen mehr wissen möchten, ich arbeite mit Heißluft, Station von JBC 
(JTSE), JBC als Lötkolben und Leica S9i als Mikroskop ;) alles muss 
schon gut sein, ich habe Ahnung und Hände

von Konstantin B. (konstantin_b459)


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Naja, es ist auch leichter jetzt mit den Jumpern den Chip zum Programmer 
verbunden (T56), übrigens, es gibt Pinout für 64BGA Adapter. Gute Stunde 
- zwei Arbeit, dann fertig

Vielen Dank an alle!

von Hans-Georg L. (h-g-l)


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Einen BGA Chip programmiert man üblicherweise nicht in einem Sockel vor 
dem einlöten. Wahrscheinlich war er an einem Controller auf dem Board, 
wo er eingelötet war, angeschlossen und wurde "in circuit" über JTAG 
programmiert.

von Falk B. (falk)


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Es reichen ZWEI Kabel zum Brennen! ;-)

https://www.youtube.com/watch?v=emJsHKINn-s

von Marc X. (marc_x)


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Hans-Georg L. schrieb:
> Einen BGA Chip programmiert man üblicherweise nicht in einem Sockel vor
> dem einlöten. Wahrscheinlich war er an einem Controller auf dem Board,
> wo er eingelötet war, angeschlossen und wurde "in circuit" über JTAG
> programmiert.

Woher kommt diese pauschale Aussage, das ein BGA nicht in einem Sockel 
programmiert wird? Genauso kann man auch behaupten das sämtliche andere 
Chips in einem SMD Package nicht im Sockel programmiert werden.

Wir haben viele Jahre einen Programmierservice betrieben, teilweise 
sogar im Schichtbetrieb, über unsere Maschinen gingen jährlich Millionen 
von Bauteile und darunter auch einige BGAs. Das war viele Jahre der 
Standard wenn es um große Datenmengen ging, weil das Programmieren die 
Taktzeiten in der Fertigungslinie kaputt gemacht hätte und auch heute wo 
das Programmieren in der Fertigungslinie immer mehr zum Standard wird 
stellen große gut gefüllte Speicher ein Problem dar. Ein Mikrocontroller 
ist schnell programmiert, ein eMMC oder NAND mit mehreren Gigabytes an 
Daten braucht seine Zeit, daher hängen in einer Fertigungslinie oft 
mehrere Flash-Zellen aneinander um mehrere Panels gleichzeitig 
programmieren zu können, die Zeit wird sich hier durch Parallelisierung 
erkauft.

von Harald K. (kirnbichler)


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Marc X. schrieb:
> Woher kommt diese pauschale Aussage, das ein BGA nicht in einem Sockel
> programmiert wird?

Weils halt aufwendig ist (sündhaft teurer Spezialsockel), und weils halt 
oft unnötig ist, da es im Rahmen der Inbetriebnahme/Test/Kalibrierung 
des Geräts nach dem Bestücken erfolgen kann.

Hier kommt dann noch erschwerend dazu, daß das ein bereits ausgelötetes 
BGA ist, das also mit Reballing- und Lötpastenschmadder verziert ist. 
Will das jemand wirklich in seinen sündhaft teuren und empfindlichen 
BGA-Programmiersockel stecken?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Marc X. schrieb:
> Woher kommt diese pauschale Aussage, das ein BGA nicht in einem Sockel
> programmiert wird?
Eigentlich hast erst du die Aussage pauschalisiert. Denn der Post, auf 
den du dich beziehst, schreibt davon, dass BGAs "üblicherweise" in 
circuit programmiert werden.

> über unsere Maschinen gingen jährlich Millionen von Bauteile
Das ist der Witz daran: auch ihr hättet euch das Programmieren eines 
einzelnen ausgelöteten Bauteils mit zweifelhafter Vorgeschichte 
fürstlich entlohnen lassen.

von Marc X. (marc_x)


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Lothar M. schrieb:
> Marc X. schrieb:
>> über unsere Maschinen gingen jährlich Millionen von Bauteile
> Das ist der Witz daran: auch ihr hättet euch das Programmieren eines
> einzelnen ausgelöteten Bauteils mit zweifelhafter Vorgeschichte
> fürstlich entlohnen lassen.

Naja Einzelstücke und Kleinserie waren nicht wirklich unser 
Geschäftsfeld. Wir hätten das wahrscheinlich schon gemacht, wenn wir 
einen passenden Sockel und Treiber dafür gehabt hätten, dann wären 
Rüstkosten und ein paar Cent für das Programmieren des Bauteils 
angefallen, aber ich stimme dir zu das die Kosten dafür für den TO zu 
hoch gewesen wären. Herkunft wäre prinzipiell egal für uns gewesen, wir 
müssen das Teil ja nirgends verbauen, es hätte nur sauber und mit Sockel 
kontaktierbar sein müssen. Ich glaube auch schon mal irgendwann hier 
erzählt zu haben wie wir damals für einen Controller-Hersteller 
LKW-Ladungen mit Schüttgut 3 dimensional optisch kontrolliert* und 
gegurtet haben.

Wir hatten auch einen Kunden (Automotive) der musste mal „antike“ 
Steuergeräte nachproduzieren, das war eine Stückzahl von gerade mal 200 
Bauteilen. Das haben wir dann ganz klassisch manuell mit einem von uns 
entwickelten Gang-Programmiergerät und der dazugehörigen DOS Software 
gemacht, weil die Kosten für die Entwicklung eines passenden 
Maschinen-Sockel-Moduls und Treiber die Kosten gesprengt hätten. Die 
Chips haben wir dann händisch gegurtet (dafür gibt es zum Beispiel 
Maschinen von Advantek, wir hatten eine ATR-1000)


*Wir hatten eine enge Partnerschaft mit dem Chip-Hersteller und waren zu 
dem Zeitpunkt meines Wissens der einzige Programmierdienstleister mit 
vollautomatischer 3D Inspektion zum kontrollieren der Bauteilanschlüsse.

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