Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Sicherung für DSL-Leitung


von Yoo G. (yoo_g)


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Bei einem Kundenanschluss (ADSL2) haben wir das Problem, dass alle 
bislang installierten Überspannungsschutzmaßnahmen (Fa. DEHN) nicht 
wirken und wir nach jedem größeren Gewitter trotzdem wieder eine 
DSL-seitig tote Fritzbox haben. Wir haben viele andere kritische oder 
exponierte DSL-Anschlüsse schon erfolgreich abgesichert, an diesem sind 
wir bislang gescheitert.

DEHN hat sich den Fall zusammen mit uns genauer angesehen, und Ursache 
ist sehr wahrscheinlich ein rel. hoher Stromfluss, während die Spannung 
deutlich unterhalb der Auslöseschwelle bleibt. Wir suchen also eine 
klassische Leitungssicherung, nur halt HF-fähig (bis 0,5-1MHz sollte 
reichen, ist nur ein 16k RAM).

Hat schon mal jemand ein ähnliches Problem gelöst oder kennt Ihr für 
derartige Anwendungen geeignete Sicherungen, idealerweise 
selbstrückstellend?

Ich habe im Forum hoch und runtergesucht, falls ich den passenden Thread 
übersehen haben sollte, währe ich für den Link dankbar.

CR

von Oliver S. (oliverso)


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Völlig planlos googlen findet z.B. sowas hier:
https://digicomm.de/de/produkte/dsl-flue-ueberspannungsschutz/

Oliver

von Harald K. (kirnbichler)


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Yoo G. schrieb:
> Wir suchen also eine klassische Leitungssicherung, nur halt HF-fähig
> (bis 0,5-1MHz sollte reichen, ist nur ein 16k RAM).

Hä? 16k RAM?!

von H. H. (Gast)


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Harald K. schrieb:
> Yoo G. schrieb:
>> Wir suchen also eine klassische Leitungssicherung, nur halt HF-fähig
>> (bis 0,5-1MHz sollte reichen, ist nur ein 16k RAM).
>
> Hä? 16k RAM?!

Er wird wohl einen 16MBit/s Anschluss meinen.

Beitrag #7487192 wurde vom Autor gelöscht.
Beitrag #7487198 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Peter K. (chips)


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was für eine Fritzbox war das ? hast du mal in der Box geschaut, was 
passiert ist?

Beitrag #7487206 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Ein T. (ein_typ)


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Harald K. schrieb:
> Yoo G. schrieb:
>> Wir suchen also eine klassische Leitungssicherung, nur halt HF-fähig
>> (bis 0,5-1MHz sollte reichen, ist nur ein 16k RAM).
>
> Hä? 16k RAM?!

Vermutlich ist der Rate Adaptive Mode gemeint.

Beitrag #7487215 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Da ist doch eher zu vermuten, dass der Überspannungsschutz nicht an 
geeigneter Stelle entsprechend niederimpedant mit dem Anlagenerder bzw. 
der zugehörigen Potentialausgleichsschiene verbunden ist. Das ganze 
hängt auch noch von der Netzform ab, d.h. im Falle eines TT-Netzes 
können auch bei korrekter Erdung erhebliche Spannungsdifferenzen bzw. 
-spitzen zwischen dem Neutralleiter und dem Schutzleiter auftreten, 
sofern kein geeigneter und funktionsfähiger(!) spezieller 
TT-Überspannungsschutz installiert ist.

Was haben denn die fachgerecht durchgeführten Messungen des 
Erdungswiderstandes usw. ergeben? Welche Netzform liegt denn dort vor?

Die beste Lösung wäre natürlich eine Umstellung auf einen 
Glasfaseranschluss.

: Bearbeitet durch User
von Εrnst B. (ernst)


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Yoo G. schrieb:
> Wir suchen also eine
> klassische Leitungssicherung, nur halt HF-fähig (bis 0,5-1MHz sollte
> reichen, ist nur ein 16k RAM).

Probier's einfach mal aus. Wenn 16Mbit über hunderte Meter olles 
Telefonkabel laufen, machen zwei Zentimeter Sicherungsdraht im 
Glasröhrchen m.M.n keinen großen Unterschied.

von Timo W. (timo)


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Yoo G. schrieb:
> DEHN hat sich den Fall zusammen mit uns genauer angesehen, und Ursache
> ist sehr wahrscheinlich ein rel. hoher Stromfluss, während die Spannung
> deutlich unterhalb der Auslöseschwelle bleibt.

Das glaube ich nicht. Hört sich eher wie eine faule Ausrede von DEHN an. 
Fritzboxen haben eigentlich einen relativ guten Überspannungsschutz am 
DSL Eingang.

Hat jemand die defekten boxen untersucht? Wie hat die Überspannung diese 
zerstört? Bei Fritzboxen die ich nach Überspannung geöffnet habe ist 
meist die Spannung vom DSL Eingang auf benachbarte Leitungen wie 5V 
Versorgung oder der Analog Anschluss über gesprungen. Das braucht sicher 
mehr als 2kV und da sollte ein externer Überspannungsschutz deutlich 
drunter bleiben.

Ist überhaupt sicher das die Box über den DSL Anschluss beschädigt 
wurde? Jede lange Leitung an der Fritzbox wirkt als mögliche Antenne in 
die eine hohe Spannung induziert werden kann. Z.B lange Leitungen an den 
analogen Telefonanschlüssen.

Was bei mir neben Grobschutz in der DSL Leitung immer geholfen hat ist 
die Fritzbox möglichst isoliert aufzustellen. Hartes Erden über 
Netzwerkanschluss oder USB ist eher Nachteilhaft. Im falle das nur 
Netzwerk gebraucht wird nur DSL, Netzteil und ein ungeschirmtes 
Netzwerkkabel verbinden. Oder sogar eine kurze Glasfaserstrecke zwischen 
Fritzbox und Switch.

von Timo W. (timo)


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Harald K. schrieb im Beitrag #7487198:
> H. H. schrieb:
>> Er wird wohl einen 16MBit/s Anschluss meinen.
>
> Achso. Schreiben wir also irgendwas mit 16 hin, egal was. Wie wäre es
> mit 'ner schnuckeligen 16jährigen, die versteht man doch auch?

Musst du immer alles vollkommen Fachfremd, unnötig und in keinster Weise 
hilfreich kommentieren? Bekommst du irgend ein Bonus per Beitrag 
unabhängig vom Inhalt?

Auch wenn die Schreibweise ungewöhnlich und etwas merkwürdig ist war mir 
sofort klar das ein 16.000 Rate Adaptive Mode gemeint ist. Also ein 
heutzutage gewöhnlicher 16MBit ADSL2 Anschluss.

von Yoo G. (yoo_g)


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Schade, ich hatte hier auf mehr fachliches Feedback gehofft ;(

Zum einen:
16k RAM heißt ausgeschrieben 16.000 kBit/s Rate Adaptive Mode, also 
Telekom-Sprech für einen 16.000er Anschluss, der nie 16 MBit erreicht. 
Beschreibung tut nix zur Sache, deshalb die Abkürzung.


Zum anderen:

1. Ich hatte extra dazugeschrieben, dass wir schon 'zig DSL-Anschlüsse 
(100+) erfolgreich abgesichert haben, da eine einfache Google-Suche 
anzubieten kann man sich sparen. Ich hab' E-Technik studiert und mache 
das seit 30 Jahren. Auch der angebotene Lösungsansatz ist ein 
ÜberSPANNUNGSschutz, wir suchen - um im Terminus zu bleiben - einen 
ÜberSTROMschutz, also eine einfache, für die HF-DSL-Signale geeignet 
Serien-Sicherung. Ich hatte extra dazugeschrieben, dass die Spannung 
unter der Auslöseschwelle bleibt. Was da ein Überspannungsschutz bringen 
soll, ist mir schleierhaft.

2. Wenn wir uns zusammen mit DEHN an einen deraritgen Fall machen, 
können alle davon ausgehen, dass sich keine Seite mit irgendwelchen 
billigen Erklärungen rausredet.

3. Wir haben inzwischen 5 defekte Fritzboxen von diesem Anschluss 
(7490/7590), die auch schon von mehrfach von AVM selbst begutachtet 
wurden, die sind ebenso ratlos, weil es eben kein klassischer 
Überspannungsschaden ist.

4. Und ja: einfache Schmelzsicherungen haben wir auch schon getestet, 
ging erwarungsgemäß nicht. Wir probieren gerade noch, die direkt 
einzulöten, weil wir die Halterungen als Störquelle vermuten.

Ich würde mich sehr über Rückmeldungen von Fachleuten freuen, die sich 
die Mühe machen, einen Post auch wohlwollend bis zu Ende zu lesen.

von Timo W. (timo)


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Schade dass du auf fachliches feedback in keinster Weise eingehst :(

Die FB 7490/7590 hat einen neben Filtern eingebaute Seriensicherungen. 
Die werden bei Überspannung hochohmig. Das mit dem Überstrom glaube ich 
also nicht. Du kannst natürlich die selbe Schaltung aus der FB noch mal 
nachbauen.

Eine Blitzeinschlag ist ein extrem schnelles Ereignis. Kurze flanke 
sozusagen hochfrequent. Ich habe Schmelzsicherungen getestet. Bevor die 
durch sind ist die Elektronik lange Tot. Die habe ich in Schutzmaßnahmen 
nur drinnen um bei extremen Ereignissen die Gasableiter zu entlasten.

Wenn die Boxen angeblich vom AVM untersucht wurden: Was war denn das 
Schadensbild?

Bei nahen Blitzeinschlägen ist der exakte Aufbau viel wichtiger als die 
Verwendeten Bauteile. Z.B. auch die Impedanz (bei hohen Frequenzen) und 
Verlauf der Potentialausgleichsleitung zum Überspannungsschutz.

Ich bin mir ziemlich Sicher dein Problem liegt woanders und nicht bei 
einem ominösem Überstrom.

von Anselm 6. (anselm68)


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...wie sieht die Erdung der angeschlossenen Geräte aus? (geschirmtes 
Netzwerkkabel?) Möglicher Weise gibt es hier durch Potentialverschiebung 
Probleme.

Was Sicherungen betrifft, gerade bei Glassicherungen kann man ja rein 
schauen wie diese aufgebaut sind, ich habe schon ein paar gesehen die 
wirklich nur aus einem Draht bestehen. Das sollte für HF kaum 
Beeinträchtigung gegen.

Anselm

von Timo W. (timo)


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Als schnelle Überstromsicherung in Datenleitungen setze ich meistens 
welche aus der Bourns TBU Serie ein.

Für DSL wäre laute Bourns TBU-CA050-500-WH geeignet.

Aber wie gesagt sind die Fritzboxen dagegen schon geschützt. Nur hohen 
common mode Überspannungen können die prinzipbedingt nicht ableiten (Da 
keine Erdung). Das muss extern gemacht werden. Sonst kommt es irgendwann 
intern zu Überschlägen auf andere Leiterbahnen.

von Peter D. (peda)


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Timo W. schrieb:
> Bei Fritzboxen die ich nach Überspannung geöffnet habe ist
> meist die Spannung vom DSL Eingang auf benachbarte Leitungen wie 5V
> Versorgung oder der Analog Anschluss über gesprungen.

Ein Überschlag auf die 5V deutet auf ein schlechtes Layout hin. Die 
kritische Strecke sollte immer erst der Eingangsstrafo sein und nicht 
andere Leiterzugabstände.
Wichtig ist auch, die Planes so zu unterteilen, daß Überschläge nicht 
unter ICs lang fließen können, sondern außen bleiben.

Ich denke aber auch, ohne exakte Analyse des Schadens kommt man da 
keinen Schritt weiter.
Zur Not muß man das Gerät wieder komplett funktionstüchtig machen, damit 
kein defektes Teil übersehen wird.

von Timo W. (timo)


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Peter D. schrieb:
> Ein Überschlag auf die 5V deutet auf ein schlechtes Layout hin. Die
> kritische Strecke sollte immer erst der Eingangsstrafo sein und nicht
> andere Leiterzugabstände.
> Wichtig ist auch, die Planes so zu unterteilen, daß Überschläge nicht
> unter ICs lang fließen können, sondern außen bleiben.

Naja Ich denke es ist der kompakten Bauweise und Schutzklasse 3 
geschuldet. Wenn beide DSL Adern eine hohes Potential haben (Ich habe es 
oben Common Mode Überspannung genannt) hat die FritzBox nichts zum 
Ableiten. (keine Erdung vorhanden) Kann also die Spannung auch nicht 
begrenzen. Das führt irgendwann halt zum Überschlag. Durch die kompakte 
Bauweise (viele Features in kleinem Gehäuse) ist es halt nicht einfach 
mit allem mehrere Millimeter Abstand zu halten.

Die 7390 hat z.B. einen der Internen Analog Anschlüsse direkt neben der 
DSL Eingangsschaltung. Bei einigen kV auf den DSL Leitungen schlägt es 
recht zuverlässig auf den Analog Anschluss über. Dieser ist kaum 
geschützt deshalb zerstört es von da den Rest der Elektronik. Hat sogar 
in einigen fällen isoliert Geräte (USB Speicher Sticks) an USB 
Anschlüssen verbrannt.

TLDR
Die Boxen sind eigentlich ganz gut geschützt können aber hohe 
Gleichtaktspannungen nirgendwohin ableiten. Das muss extern gemacht 
werden.

Außerdem sind es Schreibtischgeräte. Gedacht um Geräte direkt 
anzuschließen. Die internen Anschlüsse sind schlecht geschützt. Lange 
Leitungen an internen Ports können Störungen einfangen und auch zu 
Schäden führen.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Timo W. schrieb:
> Die Boxen sind eigentlich ganz gut geschützt können aber hohe
> Gleichtaktspannungen nirgendwohin ableiten. Das muss extern gemacht
> werden.

Genau, und warum gehst Du dann überhaupt nicht auf meine diesbezüglichen 
Ausführungen ein?

Was haben denn nun die fachgerecht durchgeführten Messungen an 
Anlagenerder, Potentialausgleich und Schutzleiter ergeben? Warum 
verschweigst Du so hartnäckig die Netzform, zumal Dehn bei einer 
ordentlichen Beratung wohl schon diese Fragen gestellt hat?

von Peter K. (chips)


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Timo W. schrieb:
> Die FB 7490/7590 hat einen neben Filtern eingebaute Seriensicherungen.
> Die werden bei Überspannung hochohmig

totaler Quatsch - nimmt mir schon die Lust, deinen Beitrag 
weiterzulesen, - zeig mal die Sicherungen !

Yoo G. schrieb:
> Ich würde mich sehr über Rückmeldungen von Fachleuten freuen

wenn du fachliches Feedback haben willst, musst du auch entsprechenden 
Input / mehr Details liefern - die Frage nach den Boxen hast du erst 
jetzt beantwortet, aber welcher Dehn-Schutz ist denn drin, was ist mit 
den Boxen passiert? Bilder von den defekten Platinen ? was hat AVM genau 
festgestellt?
erst mit solchen Informationen kannst du mit qualitativem Feedback 
rechnen

ich hab schon hunderte 7490 und 7590 hier gehabt mit Überspannung zwecks 
Reparatur und hab schon viele Fehlerbilder gesehen, aber mit deinen 
dürftigen Angaben kann man hier kaum was empfehlen
Weiterhin: Wenn Dehn und AVM das wirklich gründlich untersucht haben, 
wirst du hier auch schwer Hilfe finden

von Yoo G. (yoo_g)


Angehängte Dateien:

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@Timo
sorry.

> Ich habe Schmelzsicherungen getestet. Bevor die durch sind
> ist die Elektronik lange Tot.
das war auch meine Vermutung.

> Wenn die Boxen angeblich vom AVM untersucht wurden:
> Was war denn das Schadensbild?
keine erkennbaren Abweichungen an "Vorschaltung" und "DSL-Modem 
niederohmig". Die Rückmeldungen bei AVM sind immer sehr spartanisch, 
wenn die nix finden. Wir hatten je eine 7490 und 7590 zur Diagnose, eine 
haben sie aus Kulanz getauscht.

> Bei nahen Blitzeinschlägen ist der exakte Aufbau viel wichtiger
> als die Verwendeten Bauteile. Z.B. auch die Impedanz
Wir haben das mit DEHN alles schon durchgekaut, aber wenn sich das 
nochmal jemand vornehmen will, bin ich für jeden Hinweis dankbar:

Anschlussschema ist:
APL (EG innen) -> ÜS-Schutz in eigener Kiste -> Kabel (30m) -> (jetzt 
neu: 2.ÜS-Schutz) -> Fritzbox

Schadenverlauf anbei

Ab Verteiler an der Straße haben wir alles selber gebaut, der Anschluss 
war ehemals OPAL und hat im Straßenverteiler keine aktive Technik mehr, 
nur noch LSA-Klemmen. Der Rest des Ortes wurde mit LWL überbaut, nur der 
betreffende Kunde hat davon nix abbekommen.

Wir hatten bei keinem der Schäden einen Einschlag innerhalb von <3km, 
die Probleme kommen  immer nur von der Telekom (kein Problem mit ELT), 
der Anschluss liegt am Ende einer sehr langen Zuleitung (>3km), deshalb 
auch nur ADSL2 RAM, obwohl die VS VDSL kann.

Wie gesagt, wir haben eine gewissen Erfahrung, was ÜS-Schäden angeht und 
kennen auch die typischen Schadensbilder. An diesem Anschluss hatten wir 
mit den ursprünglich verlegten Cat7-Kabeln vom APL zur Fritzbox (etwa 
30m) mehrfach dass Problem, dass die Adern verschweißt waren, der 
Blitzschutz direkt am APL aber intakt.
Die DEHN 920310 und 922210 lösen bei 180V aus.
Anschluss an Erde mit 16mm², Erdungswiderstand (Fundament und 
Tiefenerder) um die 2 Ohm (gemessen bei Installation 2012), Anlage 
befindet sich im gleichen Gebäude, Verbindungskabel zur Fritzbox nur 
einseitig geerdet und beim letzten Schadensfall hatten wir den seltenen 
Fall, dass die Fritzbox sogar aus und nicht am Strom war.
Schadenbild an der Fritzbox ist eigentlich immer das Selbe: DSL-Modem 
defekt, Rest geht. Ich habe noch nix ausgelötet, weil wir die Boxen 
entweder über die Versicherung abgerechnet oder zu AVM eingeschickt 
haben, die letzte habe ich aber noch da.

@Andreas:
> Welche Netzform liegt denn dort vor?
TN-S, aber wie bereits o.g.: beim letzten Schadensfall hing die Fritzbox 
nur am DSL (weil Störung) und Internet kam per LTE-Router, selbst das 
LAN-Kabel von der Fritzbox zum Switch war ab, also ausnahmsweise mal 
keinerlei Einfluss von ELT-Seite. Ist auch kein Eigenheim sondern eine 
Baufirma ist, die einen eigenen 20kV-Trafo und eine ziemlichen gute 
Erde/Pot. hat, Neubau irgendwann Anfang der 2000er.

von Peter D. (peda)


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Timo W. schrieb:
> Durch die kompakte
> Bauweise (viele Features in kleinem Gehäuse) ist es halt nicht einfach
> mit allem mehrere Millimeter Abstand zu halten.

Ja, man bräuchte einen DSL-Trenntrafo, mit schön großen Abständen durch 
getrennte Schenkel je Wicklung. Ein Trafo wäre ideal, da ja schon lange 
kein Speisestrom mehr übertragen wird. Aber sowas scheint es nicht zu 
geben.

Die üblichen Schutzboxen vertrauen nur auf Ableitung und haben keine 
Isolation mittels Trafo. Wenn dann deren Erdanschluß zu hochohmig ist, 
haben sie praktisch keinerlei Schutzwirkung.

Yoo G. schrieb:
> Bei einem Kundenanschluss (ADSL2) haben wir das Problem, dass alle
> bislang installierten Überspannungsschutzmaßnahmen (Fa. DEHN) nicht
> wirken

Wurde denn die Erdimpedanz gemessen und auch alle Erdanschlüsse 
überprüft?
Notfalls muß ein neuer Ringerder verlegt werden.

von Yoo G. (yoo_g)


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@Peter
Fotos muss ich suchen, ich sehe mal, ob ich die letzte tote FB noch da 
habe. Die drei letzten Fälle hatte ich aber selber auf dem Tisch, da war 
nix zu sehen. Wonach suchst Du? Vielleicht kann ich das ja dann ja 
gleich vergrößern lassen ...

von Peter D. (peda)


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Yoo G. schrieb:
> An diesem Anschluss hatten wir
> mit den ursprünglich verlegten Cat7-Kabeln vom APL zur Fritzbox (etwa
> 30m) mehrfach dass Problem, dass die Adern verschweißt waren

Da müssen ja länger große Ströme geflossen sein. Das klingt dann weniger 
nach kurzen Blitzen, sondern eher nach Erdungsproblemen. Vielleicht in 
einem Trafohäuschen des Energieversorgers.
Man kann mal mit einer Stromzange die Ausgleichsströme in den einzelnen 
Erdanschlüssen an der zentralen Erdschiene im Haus messen.
Und dann wird wohl der Eingangstrafo im Router durchgebrannt sein. Das 
sind ja auch nur sehr dünne Wicklungen.

von Monk (roehrmond)


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Peter D. schrieb:
> Die üblichen Schutzboxen vertrauen nur auf Ableitung und haben keine
> Isolation mittels Trafo. Wenn dann deren Erdanschluß zu hochohmig ist,
> haben sie praktisch keinerlei Schutzwirkung.

Deswegen würde ich genau diesen Erdanschluß doppelt und dreifach 
überprüfen. Außerdem würde ich die Schutzbox im Keller installieren, 
nahe am Hauseingang und am Ringerder-Erder (an dem auch die 
Elektroverteilung hängt).

: Bearbeitet durch User
von Yoo G. (yoo_g)


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Danke für den Tipp mit den Bourns TBU. Das sieht genau nach dem aus, was 
mir vorschwebte.

Hat den schon mal jemand in einer DSL-Strecke am Ende verbaut?

Wir sind im Juni mal mit einem Oszi an die Klemmen eines DEHN 920310 
ran. Auch wenn ich weiß, dass das für HF nicht ganz exakt ist, bei einem 
mit dem Schätzeisen gemessenen Serienwiderstand von 0.46Ohm kamen da 
durchaus mal Ströme um die 600mA vor, der Gleichspannungsanteil lagt 
aber nur bei etwa 200mA. Reicht dann der TBU-CA050-500-WH noch?

Wir werden den Effekt ja auch erst nächstes Jahr testen können, die 
Gewittersaison ist für dieses Jahr wahrscheinlich durch. Ich löte das 
einfach mal rein und wenn die Verbindung dann noch stabil ist, sehen wir 
mal weiter. Auf jeden Fall vielen Dank für den Hinweis.

von Harald W. (wilhelms)


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Steve van de Grens schrieb:

> Deswegen würde ich genau diesen Erdanschluß doppelt und dreifach
> überprüfen. Außerdem würde ich die Schutzbox im Keller installieren,
> nahe am Hauseingang und am Ringerder-Erder (an dem auch die
> Elektroverteilung hängt).

Und dorthin gehört auch ein Grob-Blitzschutz in der Netzleitung,
die ins Haus führt. Speziell in ländlichen Gegenden, wo man noch
Freileitungen in der Mittelspannungs- und 400V-Ebene hat. Bei
Blitzeinschlägen direkt in die Freileitungen reichen irgendwelche
Schutzschaltungen (Feinschutz) in der Nähe der Geräte nicht aus.

von Yoo G. (yoo_g)


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@Peter

> Da müssen ja länger große Ströme geflossen sein. Das klingt dann
> weniger nach kurzen Blitzen, sondern eher nach Erdungsproblemen.
ja, aber bitte von wo nach wo sollen denn da Ströme fließen. Die 
Fritzbox hängt potentailfrei an Ihrem Schaltnetzteil, der 
Verbindungskabel ist nicht geerdet/geschirmt und bis letztes Jahr gab's 
den zweiten ÜS-Schutz im 1.OG auch noch nicht. Ich verstehe die 
Bedenken, aber selbst wenn innerhalb des Gebäudes ein Problem im 
Pot.-Ausgleich bestünde (was es nicht tut), dann würde nix über die 
DSL-Leitung fließen.

> Und dann wird wohl der Eingangstrafo im Router durchgebrannt sein.
> Das sind ja auch nur sehr dünne Wicklungen.
Welche wäre das?

@Steve
> Deswegen würde ich genau diesen Erdanschluß doppelt und dreifach
> überprüfen.
Haben wir. Mehrfach. Werte sind mehr als OK, und auch kein messbarer 
Potentialunterschied zwischen 1.OG und EG.
Und: es ist kein Eigenheim ! Der Serverraum im 1.OG hängt auch nur etwa 
3m (durch's Geschoss hindurch) von der Haupt-ELT-Verteilung entfernt mit 
5x35mm² Cu dazwischen, das ist mehr als die meisten für den 
Potentialausgleich verwenden.

> Außerdem würde ich die Schutzbox im Keller installieren
Das Gebäude hat keinen Keller und der ÜS-Schutz hängt 20cm neben dem APL 
und etwa 1m vom nächsten Tiefererder entfernt ...

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Yoo G. schrieb:
> Anschluss an Erde mit 16mm², Erdungswiderstand (Fundament und
> Tiefenerder) um die 2 Ohm (gemessen bei Installation 2012),

Das ist elf Jahre her! In vielen Regionen ist in den letzten Jahren der 
Grundwasserspiegel sehr stark abgesunken, so dass viele Erder 
mittlerweile im Trockenen liegen. Hier (S-H) sind viele Baugruben bis in 
3-4 m Tiefe furztrocken, ganz im Gegensatz zu früher, als sich 
eigentlich immer etwas Grundwasser ansammelte. Das ist nicht meine 
persönliche Erfahrung, sondern die einer Bekannten, die sich als 
Baugutachterin jeder Tag so etwas anschauen muss.

> Ist auch kein Eigenheim sondern eine
> Baufirma ist, die einen eigenen 20kV-Trafo und eine ziemlichen gute
> Erde/Pot. hat, Neubau irgendwann Anfang der 2000er.

Naja. Das bedeutet, dass es im Gegensatz zu üblichen Installationen 
keinen verteilten Erder (Betriebserder beim Trafo, bei TN-C(-S) etliche 
miteinander verbundene Anlagenerder bei den Häusern) gibt, sondern ggf. 
nur einen gemeinsamen. Und wenn der einen Wackelkontakt hat, trocken 
liegt, fehlverdrahtet wurde, o.ä., dann schlagen ggf. Störungen auf der 
Oberspannungsseite durch kapazitive Kopplung direkt auf die 
Unterspannungsseite durch, und das können zig Kilovolt sein, und das vor 
allem auch entsprechend niederohmig, wodurch die vermuteten hohen Ströme 
auftreten können.

Ob bzw. wie sich das mit einer FB verträgt, die nur an der DSL-Strippe 
hängen und mit keiner anderen Leitung verbunden gewesen sein soll, kann 
ich mangels Ortkenntnis usw. nicht beurteilen. Wenn die FB z.B. auf 
einem Blech im Netzwerkschrank gelegen hat, kann auch hier die 
kapazitive Kopplung schon ausreichen.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Andreas S. schrieb:

> In vielen Regionen ist in den letzten Jahren der
> Grundwasserspiegel sehr stark abgesunken, so dass viele Erder
> mittlerweile im Trockenen liegen.

Man muss eben mal öfters mal draufpinkeln. :-)
Das sollte man aber nicht gerade während eines Gewitters tun.

von Timo W. (timo)


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Ok wenn Kabel durchbrennen/überschlagen geht es um ordentlich 
Überspannung. War das Kabel über längere Strecken geschmolzen oder war 
es ein punktueller Überschlag?

Das zeigt auf jeden Fall das der Überspannungsschutz bei weitem nicht 
ausreicht. Ich hoffe das ihr die Grundlagen bezüglich Blitzschutz 
beherrscht. Der ohmsch widerstand interessiert nicht. Wichtig ist die 
Impedanz bei hohen Frequenzen. Potentialausgleich und Signalleitung 
sollten gleichen Verlauf habe und Abstand zu anderen Leitungen. Ein 
Hochspannungsimpuls kann auch in eine andere Leitung einkoppeln und so 
Filter überspringen.

Was mit auffällt: Deine Dehn Schutzgeräte sind scheinbar nur 
Gasableiter. Die lassen noch relative viel durch bevor die zünden. 
Scheint mir nur als reiner Grobschutz geeignet. Als Geräteschutz habe 
ich immer Kombigeräte mit Gasableiter und TVS-Dioden verbaut. War glaub 
ich dieser: 
https://www.phoenixcontact.com/de-de/produkte/ueberspannungsschutz-fuer-informationstechnik-dt-tele-shdsl-2801593

Die TBU sollten reichen. IIRC habe ich genau die bisher verbaut. Deine 
Messungen sind falsch. Sind wohl eher unter 100mA. Und 
Gleichspannungsanteil sollte es gar nicht geben können da 
Koppelkondensatoren und ein Übertrager verbaut ist.

von Peter K. (chips)


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Yoo G. schrieb:
> Wonach suchst Du? Vielleicht kann ich das ja dann ja
> gleich vergrößern lassen

Unterseite mit den LAN-Ports und den EMV-Cs, bei 7590 auch der Bereich 
um den DSL-Trafo
auf Bildern ist nicht immer alles erkennbar, Messungen sagen mehr aus -
wobei bei 7490 üblicherweise nur der DSL-Modem-Chip und evt. ein LAN-PHY 
stirbt, bei der 7590 stirbt üblicherweise gleich der SOC mit - 
Fehlerbild: nur Power-LED leuchtet konstant, sonst tut sich nichts
kannst mir die Boxen ja mal schicken, dann schau ich mir die mal an
Gruß
Chips

von Peter K. (chips)


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Peter D. schrieb:
> Und dann wird wohl der Eingangstrafo im Router durchgebrannt sein. Das
> sind ja auch nur sehr dünne Wicklungen.

nee, in hunderten von Fällen noch nie gesehen

von Stefan F. (Gast)


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Yoo G. schrieb:
>> Außerdem würde ich die Schutzbox im Keller installieren
> Das Gebäude hat keinen Keller und der ÜS-Schutz hängt 20cm neben dem APL
> und etwa 1m vom nächsten Tiefererder entfernt ...

Klingt gut.

Gibt es keine konkreten Daten zu den Überspannungsschutzmaßnahmen von 
Dehn? Wovor genau schützen sie wie gut? Schaltplan? Hast du die Dinger 
mal getestet?

von Achim H. (anymouse)


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Peter K. schrieb:
> Weiterhin: Wenn Dehn und AVM das wirklich gründlich untersucht haben,
> wirst du hier auch schwer Hilfe finden

Sehr guter Punkt, es sei denn die denken zu grob bzw. nur in ihren 
eigenen Schema.

Meine Meinung als Laie: Kann man die Ursachen bzw. Größen schon etwas 
eingrenzen?

Wo gab es denn Überspannungen -- zwischen den DSL-Adern, DSL-Adern 
gegenüber PE (PE kommt ggf. auch übers Netzwerk), auf der Leitungsseite, 
oder aber auf dem Hausnetz?

Was sollte so eine Fritzbox eigentlich aushalten?

Von alleine gibt es eigentlich keinen Überstrom, der braucht immer eine 
höhere Spannung. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass bei niedriger 
aber längerer Überspannung gewisse Schutzelemente nicht anspringen. 
Vielleicht sind die Schutzmaßnahmen von DEHN etc. noch zu grob. Gelten 
die 180V Grenze eigentlich sowohl für Gleichtakt als auch Gegentakt?

180V und 1MHz sind ja nicht soo viel. Vielleicht reichen da ja noch eine 
geeigente Kombination von R, L und Suppressor-Dioden. Und man könnt 
unterschiedliche Werte für Gleich- und Gegentakt realisieren. Über 
Widerstände können die Ströme in Fehlerfall begrenzt werden.

von Yoo G. (yoo_g)


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@Andreas:
> Das ist elf Jahre her!
Die Erde ist OK, Grundwasser liegt bei -0,8m an, die Tiefenerder sind 
5m+. Ich habe nur keine aktuellen Messwerte, der Anschluss bis zum Erder 
ist aber das erste was wir jedes mal prüfen.

> Naja. Das bedeutet, dass es im Gegensatz zu üblichen Installationen
> keinen verteilten Erder ...
TN-S, Erde am Gebäude/Trafo i.O.

> Wenn die FB z.B. auf einem Blech im Netzwerkschrank gelegen hat,
> kann auch hier die kapazitive Kopplung schon ausreichen.
??? Wenn ich das richtig verstanden habe, dann gehst Du davon aus, dass 
das PE-Potential vom Potential der DSL-Zuleitung soweit abgewichen ist, 
dass es einen Stromfluss auf dem DSL-Kabel gegeben hat über kapazitive 
Einkopplung dieser Differenz auf die FB-Platine ??? Das ist zwar sehr 
theoretisch möglich, aufgrund der Kabel-Querschnitte (PE) wäre die 
induktive Kopplung vermutlich deutlich relevanter. Die FB ist weit weg 
von irgendwelchen Masseflächen, maximal ein Ständer der Trockenbauwand 
...

@Steve:
wie gesagt, auf der ELT-Seite keinerlei Probleme (Grobschutz im EG und 
Feinschutz auf jeder Etage, keine Verbindung der FB zum Stromnetz)

@Timo:
Timo W. schrieb:
> War das Kabel über längere Strecken geschmolzen oder war
> es ein punktueller Überschlag?
Das haben wir nicht prüfen können, weil das Kabel inzwischen eingeputzt 
war (Werkstatt halt) und wir nach Verwendung aller Doppeladern dann 
einfach ein neues gezogen haben.
Die Messung mit dem Oszi war nur um nachzusehen, ob irgendwelche 
Reflexionen erkennbar sind, der Unterschied zwischen HF-Impedanz und 
Ohmschem Widerstand ist schon bekannt ... Ich war mir nur über die 
maximalen Ströme im Unklaren, bei den ersten ADSLern ging da richtig 
Leistung über die Leitung.

> Potentialausgleich und Signalleitung sollten gleichen Verlauf haben
darauf haben wir keinen Einfluss, sind wie gesagt nur <3m, Erdkabel in 
die eine Richtung, Erder in die andere

> Ein Hochspannungsimpuls kann auch in eine andere Leitung einkoppeln
> und so Filter überspringen.
das ist schon klar, deshalb hatten wir ja auch nochmal einen ÜS-Schutz 
auf der anderen Seite der Leitung direkt vor der Fritzbox eingebaut. 
Dass die Dioden in dem 922220 fehlen ist mir noch gar nicht aufgefallen, 
die Vorgänger (922400) hatten alle noch welche. Ich werde mal den 
PhoenixContact kurz vor die FB bauen und den TBU danach, mal sehen, ob's 
reicht, hoffe dass die Dämpfung nicht zu groß wird.

@Stefan:
https://www.dehn.de/store/f/32692314/Artikelnummer_PDF/922220.pdf und
https://www.dehn.de/store/f/32692335/Artikelnummer_PDF/922400.pdf

@Peter:
Die letzte 7590 ist auch bei der Versicherung. Ich versuche mal eine 
oder zwei zurückzubekommen und würde mich dann nochmal melden und auf 
Dein Angebot zurückkommen. Bis auf das erste Mal lebten die FBs immer 
noch (GUI/LAN zugängig), nur die DSL-Seite bekam kein Sync mehr.

von Monk (roehrmond)


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Yoo G. schrieb:
> Ich verstehe die
> Bedenken, aber selbst wenn innerhalb des Gebäudes ein Problem im
> Pot.-Ausgleich bestünde (was es nicht tut), dann würde nix über die
> DSL-Leitung fließen.

Aber sicher doch!

von Yoo G. (yoo_g)


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@Steve
>> Ich verstehe die Bedenken, aber selbst wenn innerhalb des
>> Gebäudes ein Problem im Pot.-Ausgleich bestünde (was es nicht tut),
>> dann würde nix über die DSL-Leitung fließen.
> Aber sicher doch!
Na nu bin ich aber mal gespannt: Fritzbox hängt wie beschrieben nur am 
DSL (kein Power, kein LAN, keine Erde am Verbindungskabel) frei an einer 
Trockenbauwand, keine Leiterschleifen o.ä.
Wo bitte soll da bei Spannungen <180V der Stromfluss herkommen, der auf 
0,8er Adern einen Kurzschluss verursacht? Induktive Einkopplungen wären 
normalerweise symmetrisch, da sollte auf dem Kabel nix fließen ...

von Peter D. (peda)


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Ich hab hier mal einen Anbieter für Trenntrafos gefunden:

https://hvi-tec.ch/ht/broadband-isolation-transformer/?&SingleProduct=500

von Monk (roehrmond)


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Yoo G. schrieb:
> Wo bitte soll da bei Spannungen <180V der Stromfluss herkommen

Ich gehe davon aus, dass im Fehlerfall weit mehr als 180V Differenz 
zwischen den betroffenen Leitungen liegen.

> Induktive Einkopplungen wären normalerweise symmetrisch, da
> sollte auf dem Kabel nix fließen

Den Fall hatte ich dabei nicht im Sinn. Ich würde mich allerdings nicht 
auf die Symmetrie verlassen, wenn der Blitz einschlägt. Selbst FI 
Schalter sind nicht 100% symmetrisch. Sie springen bei einem Kurzschluss 
manchmal raus, obwohl der ganze Strom schön sauber von L nach N 
geflossen ist.

: Bearbeitet durch User
von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Es gibt ein paar verschiedene Wege der Zerstörungsmöglichkeiten.

Das muß ja eine extrem blitzreiche Gegend sein, wenn man sich die Liste 
der Ereignisse anschaut. Wie lange ist denn die Leitung bis zur 
Gegenstelle?

Läuft da noch DC-gekoppelte Telefonie drüber bzw. könnte man sich von 
dieser verabschieden (durch VoIP ersetzen) ?

von Frederic S. (frederics)


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Um die Vermutung das die Störung über die DSL Leitung kommt zu 
bestätigen sollte eine zweite Fritzbox genauso (gleiche 
Steckdosenleiste, gleicher Switch) angeschlossen werden nur ohne DSL. 
Dann sieht man ob der Einschlag wirklich über die DSL Leitung kommt.

Zum begrenzen von Überspannung und überstrom probiere mal zwei 
Wiederstand ca. 1000 Ohm in Reihe in der DSL Leitung, das begrenzt den 
Strom und somit über den FB onternen Überspannungsschutz auch die 
Spannung.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Dann funktioniert DSL nicht mehr.

von Wolf17 (wolf17)


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gelöscht

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Im Prinzip sind die Konzepte zu den Überspannungsschutzmaßnahmen mit 
einer Macke. Bei mir gab es im Nachbarhaus einen Blitzeinschlag. Bei 
allen waren die Router kaputt, bei mir nicht.

Yoo G. schrieb:
> Na nu bin ich aber mal gespannt: Fritzbox hängt wie beschrieben nur am
> DSL (kein Power, kein LAN, keine Erde am Verbindungskabel) frei an einer
> Trockenbauwand, keine Leiterschleifen o.ä.

Wenn die Box betrieben wird, steckt nur das DSL-Kabel im Modem, die 12V 
2A für die Fritzbox werden wireless übertragen und alle anderen Geräte 
sind über WLAN verbunden.

Oder Du behauptest der Nutzer hatte rechtzeitig vor dem Gewitter den 
Netzstecker gezogen und die Box ist trotzdem gestorben.

von Ge L. (Gast)


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Bei einem Blitzschlag oder einer kräftigen Überspannung dürfte es 
relativ egal sein, ob die betroffenen Geräte betrieben werden oder 
nicht. Angeschlossen sein reicht aus. Ob die pn-Übergänge nun forward 
oder reverse biased sind, macht bei angelegten Fremdpotentialen dieser 
Größenordnung keinen Unterschied mehr.

von Monk (roehrmond)


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Mal angenommen, die Fritzbox ist nur an einem einzigen Kabel 
angeschlossen, wo der Blitz einschlägt. Ich denke, selbst dann kann sie 
kaputt gehen, weil ihre Gehäuseoberfläche eine gewisse kapazitive 
Bindung an ihre Umgebung hat.

Wenn wir Menschen in Turnschuhen eine 230 V Phase anfassen, bekommen wir 
ja auch einen gehörigen Schlag. Im Falle eines Blitzes sicher noch viel 
heftiger.

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Steve van de Grens schrieb:
> Wenn wir Menschen in Turnschuhen eine 230 V Phase anfassen, bekommen wir
> ja auch einen gehörigen Schlag.

Das kann ich nicht bestätigen. Als Schüler hatte ich mal ein 
Allstromradio, wo ein Knopf fehlte. Wenn man dann an die Achse faßte, 
hat es nur ganz leicht gekribbelt.

Dagegen habe ich in der heutigen modernen Wohnung heftige 
Ausgleichsströme auf der Kabelbuchse. Wenn ich das Antennenkabel in den 
Plasma-TV mit Schukoanschluß stecke, gibt es einen kräftigen Funken. Und 
tunlichst sollte man nicht vorher beide Anschlußseiten mit der Hand 
überbrücken, das zeckt heftig.

: Bearbeitet durch User
von Michael H. (micha_22)


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Weil hier einige das Szenario mit der zerstörten Fritzbox anzeifeln, ich 
kann das bestätigen.

Wir leben auf dem Land, die Telefonleitung kommt noch per Mast ins Haus, 
der nächste Verteiler ist gut 2km entfernt. Uns hat es die Fritzbox bei 
jedem stärkerem Gewitter (ca 1x pro Jahr, trotz Überspannungsschutz, 
etc) zerlegt. Es waren überwiegend 7490 die war damals hatten. Meist war 
lediglich der DSL Eingang / Modem danach nicht mehr intakt.

Es waren keine direkten Blitzeinschläge, o.ä. es hat durch das Gewitter 
wohl lokale Potentialunterschiede oder so gegeben die dazu geführt 
hatten. Erst seit wir Glasfaser haben hat sich das Problem erledigt.

: Bearbeitet durch User
von Nevs (noname_user)


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Wenn man das richtig herausgelesen hat besteht gar keine OI Anbindung an 
das Gebäude, sondern per Erdkabel?
Hat sich da noch niemand die Mühe gemacht an den Ursachen mal zu 
Forschen?
Die Auswirkungen zu eliminieren ist ja dann erst nötig wenn man an der 
Auslösung nichts mehr optimieren kann.
Eine Fritzbox, u. dann noch dieser Typ im Einsatz bei einer Fa., das 
lässt auch schon auf den Level der dortigen IT schließen.
Der Standort der FB wurde auch noch nicht geändert, dafür aber die 
Kabelzuführung von Kat 7 auf 3 mit 0,8 mm.
Das liest sich so als ob da Experimente nur in eine Richtung laufen, die 
Ursachenfindung ist wohl total unwichtig?
Das PDF da oben sagt auch eher wenig aus, der Inhalt ist schon 
bezeichnend was da eigentlich als wichtig angesehen wird. Von IT-Netzen 
u. deren Absicherung scheint Dehn keinen Plan, wie in dem Fall, zu 
haben?
Mit einer LWL Strecke vom EG (HAR) ins OG wäre das Thema doch schon 
erledigt, wenn das Gebäude an sich so blitzempfindlich ist.
Die Leitungsführung wird sicher an der Außenwand innen entlang laufen u. 
der angrenzende Außenbereich eine Freifläche darstellen?
Das vorherige Kat7-Kabel wurde auch normgerecht geerdet u. installiert, 
warum wurde dann auf ein Kat3 mit 0,8 mm geändert?
Die Versicherung zur Regulierung ist auch immer noch die gleiche?
Das läuft nun schon über 5 Jahre u. es gab schon solcher 8 Vorfälle?

Yoo G. schrieb:
> Wo bitte soll da bei Spannungen <180V der Stromfluss herkommen, der auf
> 0,8er Adern einen Kurzschluss verursacht? Induktive Einkopplungen wären
> normalerweise symmetrisch, da sollte auf dem Kabel nix fließen ...
Die Fragen müsste doch ein E-Techniker locker beantworten können?

Welche Bandbreite hat eigentlich der DSL, wenn der mit nur 1 MHz hier 
beschrieben wird, ADSL2+ geht bis 2,2.
Das liest sich eher wie ein ungeklärtes Rätsel wo noch so viele Fragen 
offen sind aber die Lösung nur in eine Richtung mit der Brechstange 
versucht wird.
Die Telekom wurde dazu auch schon befragt, also nicht unbedingt der 
Service?

: Bearbeitet durch User
von Nevs (noname_user)


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Michael H. schrieb:
> Uns hat es die Fritzbox bei jedem stärkerem Gewitter (ca 1x pro Jahr,
> trotz Überspannungsschutz, etc) zerlegt.

Und die Versicherung hat immer schön reguliert?
Wie sah überhaupt der Über-U-Schutz so aus, auch auf Seiten der Telekom?
Deren Technik scheint ja recht unverwüstlich dagegen zu sein,
Vllt. sollte man sich mal diese Seite auf dem DSLAM dessen Schutz 
ansehen, oder zum Hersteller Kontakt aufnehmen, um sich da was 
abzuschauen?
Dass ein Freileitungs- oder Erdkabel der Telekom davon Schaden nimmt, 
wäre auch neu, es erwischt immer nur die Technik am Kd.Ende.
So schwer kann ja nun die Physik dazu nicht sein.

Peter D. schrieb:
> Dagegen habe ich in der heutigen modernen Wohnung heftige
> Ausgleichsströme auf der Kabelbuchse.

Und das Problem noch nicht untersucht u. behoben? Ist das vllt. nun eine 
sogenannte Test-Stellung? Die Frau oder Mitbewohner finden das noch ok?

von Michael H. (micha_22)


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Unwichtig schrieb:
> Und die Versicherung hat immer schön reguliert?

Die Box war von M-Net und wurde immer brav ausgetauscht. Man hatte dann 
halt 2-3 Tage kein Internet / Telefon.

von Frank O. (frank_o)


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Yoo G. schrieb:
> DEHN hat sich den Fall zusammen mit uns genauer angesehen, und Ursache
> ist sehr wahrscheinlich ein rel. hoher Stromfluss, während die Spannung
> deutlich unterhalb der Auslöseschwelle bleibt.

Haben die in der Region dieses Kunden etwa andere Blitze?
Tut mir leid, aber das kann ich nicht glauben.

Man könnte, um das zu beweisen, eine Adapterplatine bauen.
Die zwischen Eingang der Fritzbox und der DSL-Leitung liegt. Die 
Leiterbahnen schön weit auseinander und dann sehr dünn, dünner als das 
was in der FB abbrennt. Wenn es wirklich der Strom ist, dann sind die 
Bahnen weg und die Fritzbox heile. Wenn die FB weg ist, dann gab es 
einen Überschlag und dann war es eine hohe Spannung.

: Bearbeitet durch User
von Nevs (noname_user)


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Michael H. schrieb:
> Die Box war von M-Net ....

Ach, in Bayern gibt es solche Zustände auch? ;-)
Na ja, die Physik ist auf dem ganzen Planeten überall gleich.
Nur dass es überall gleich schlecht läuft, ach ja wir leben ja in 
D-Land.

von Frank O. (frank_o)


Angehängte Dateien:

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Ich würde mich einmal mit der FB genau befassen. Da kann man vielleicht 
schon was sehen.

von Harald W. (wilhelms)


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Steve van de Grens schrieb:

> Wenn wir Menschen in Turnschuhen eine 230 V Phase anfassen, bekommen wir
> ja auch einen gehörigen Schlag.

Bei Schuhen mit isolierender Sohle spürt man so gut wie garnichts.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Wenn der Blitz in der weiteren Nähe einschlägt, kommt es zu einer 
Potentialdifferenz des Erdpotenzials zwischen FB und DSLAM. Umso besser 
beide Systeme geerdet sind, umso schlimmer wird es. Es gibt zwei 
wichtige Stellen für einen Ausfall:
1. Das Netzteil der FB
2. Der DSL-Part der FB

Die common-mode Spannung über die FB zerstört diese!


Schlägt der Blitz in nächster Nähe ein, ist es egal ob die FB 
angeschlossen ist oder nicht. Sie wird dann elektromagnetisch zerstört!

von Michael J. (jogibaer)


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Hallo,

in Deinem pdf steht bei einigen Ereignissen Kurzschluß auf Aderpaaren.

Was ist das für ein Kabel, wie oder wo ist dieses verlegt und hast 
dieses
mal aufgeschnitten? Eventuell kommt man so auf die Ursache.
War mal das Kabel zum DSL Verteileŕ betroffen?

Hat das Gebäude einen Blitzschutz und ist dieser i.o.?

Jogibär

PS:

Abdul:

Die common-mode Spannung über die FB zerstört diese!
Diese verschmort aber nicht immer das Kabel, oder?

: Bearbeitet durch User
von Nevs (noname_user)


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Yoo G. schrieb:
> Ab Verteiler an der Straße haben wir alles selber gebaut, der Anschluss
> war ehemals OPAL und hat im Straßenverteiler keine aktive Technik mehr,
> nur noch LSA-Klemmen. Der Rest des Ortes wurde mit LWL überbaut, nur der
> betreffende Kunde hat davon nix abbekommen.
OPAL-Gebiete haben nur LWL zur nächsten VST, keine CuDa per HK, also 
woher soll der DSL-Anschluß gespeist werden wenn nicht aus einem 
OD-DSLAM, der noch dazu in der Nähe stehen "muß" (wird), wgn. Überbau 
OPAL auf FTTC.
Wenn ihr das FM-Kabel vom KVz selber installiert habt, was ich mal 
bezweifle, dann wäret ihr doch der Verursacher des Problems!
Seit wann lässt sich die Telekom in ihr Handwerk eingreifen, das geht 
max. ab APL los. Oder was ist mit VT an der Straße gemeint, ein APL vor 
dem Grundstück am Mast?

Yoo G. schrieb:
> Wir hatten bei keinem der Schäden einen Einschlag innerhalb von <3km,
> die Probleme kommen immer nur von der Telekom (kein Problem mit ELT),
> der Anschluss liegt am Ende einer sehr langen Zuleitung (>3km), deshalb
> auch nur ADSL2 RAM, obwohl die VS VDSL kann.
Blitz- oder Über-U empfindliche Leitungen werden von der Telekom im KVZ 
u. am APL mit den entsprechenden Maßnahmen versehen, die sind dem 
DSL-Signal natürlich nicht gerade dienlich, weil für herkömmliche 
Telefonie (Übertragungsverfahren) konzipiert.
Wenn die Ursache von der Telekom kommen würde, darf man sich ja gern an 
die wenden. Nur wer das letzte Stk. Kabel angeblich selber baut, hat da 
wohl schlechte Karten. Ist der APL eigentlich korrekt geerdet, genau wie 
die Zuleitung die ja unterirdisch kommt?
Wie lang ist eigentlich die komplette TAL mit welchem Querschnitt, weil 
bei 3 km müssten schon noch über 8 MBit ankommen, mit 0,4er natürlich 
nicht mehr. Ist das nun eine OI oder UI Versorgung durch die Telekom, 
die Über-U kommt über den APL aus deren Netz zum Kd. ins Gebäude in 
dessen Netz, also über den APL? Seid ihr der Meinung.
Wie erfährt man dass die Adernpaare im Hauskabel verschmolzen sind, oder 
ist das nur eine Vermutung wgn. dem  Kurzschluss auf der DA?

Wenn die Trassenzuführung von der Telekom OI ist, was die 
Über-U-Einkopplung erklären würde, dann wäre eine LWL Versorgung ein 
Klacks, ergo muß das VersorgungsKabel wohl UI kommen, weil verlegt sein? 
Womit die Einstreuung u. Empfindlichkeit bei Blitzen ausgeschlossen 
werden kann.
Existiert auf dem Anschluss eigentlich noch eine Speise-U wgn. POTS oder 
ISDN, was es ja schon ewig nicht mehr gibt? Denn wenn nicht könnte man 
ja die Auslöseschwelle auf der Leitung herabsetzen wgn. angeblich zu 
wenig Über-U.
Von verschmolzenen FM- oder Daten-Leitungen nach Blitzeinwirkung habe 
ich noch nie was gesehen oder gehört.

> Wie gesagt, wir haben eine gewissen Erfahrung, was ÜS-Schäden angeht und
> kennen auch die typischen Schadensbilder. An diesem Anschluss hatten wir
> mit den ursprünglich verlegten Cat7-Kabeln vom APL zur Fritzbox (etwa
> 30m) mehrfach dass Problem, dass die Adern verschweißt waren, der
> Blitzschutz direkt am APL aber intakt.
> Die DEHN 920310 und 922210 lösen bei 180V aus.
> Anschluss an Erde mit 16mm², Erdungswiderstand (Fundament und
> Tiefenerder) um die 2 Ohm (gemessen bei Installation 2012), Anlage
> befindet sich im gleichen Gebäude, Verbindungskabel zur Fritzbox nur
> einseitig geerdet
Der Kabelverlauf im Haus diese 30 mtr. wären vllt. auch noch 
interessant, die Frage kam aber oben schon mal.
Was wollte er > Frank O. (frank_o) 30.08.2023 12:56 eigentlich damit 
sagen?
Ich hätte ja eine Vermutung, nur ist das wohl nicht das Problem.

von Frank O. (frank_o)


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Unwichtig schrieb:
> Was wollte er > Frank O. (frank_o) 30.08.2023 12:56 eigentlich damit
> sagen?

Dass vielleicht schon auf dem Weg zur Fritzbox nicht alles so in Ordnung 
ist und der Fehler schon auf den Leitungen der Telekom liegt.
Es kann natürlich nicht ein konkreter Fehler angezeigt werden, aber 
vielleicht gibt es zumindest ein Hinweis durch evtl. Störungen.

: Bearbeitet durch User
von Nevs (noname_user)


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Dann habe ich dich ja richtig verstanden, nur 4 Minus-Punkte-Geber 
wieder mal nicht, wie so oft hier.
UnSymmetrie im Kabel erzeugt echt komische Effekte

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Frank O. schrieb:
> Ich würde mich einmal mit der FB genau befassen.

Genau an dem Diagramm wäre zu erkennen, warum sich der wirksamere 
Überspannungsschutz nicht am Markt länger etablieren konnte. Ein paar dB 
weniger Signal konnte bei mehr als 10% der Nutzer zu verringerten 
Datenraten führen.

Yoo G. schrieb:
> 180V

Der Überspannungsschutz reagiert bei meinem Teil bei 90V.

: Bearbeitet durch User
von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Michael J. schrieb:
> Abdul:
> Die common-mode Spannung über die FB zerstört diese!
> Diese verschmort aber nicht immer das Kabel, oder?

Darauf kann ich mir keinen Reim machen. Denn dazu müßte eine erhebliche 
Spannung (und auch Energie) zwischen den Adern vorliegen. Die induzierte 
Spannung durch einen Blitz hebt sich längs eigentlich auf, sodass beide 
Adern die gleiche Spannung haben. Vielleicht liegt ein 
Verdrahtungsfehler vor.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Yoo G. schrieb:
> und beim letzten Schadensfall hatten wir den seltenen
> Fall, dass die Fritzbox sogar aus und nicht am Strom war.

Hier fehlt noch die Angabe, ob das Netzteil aus der Steckdose gezogen 
war und auch kein LAN-Kabel oder irgend etwas anderes angeschlossen war.

Wenn dem so war, dann ist anzunehmen, das irgendwo auf dem ganzen 
Leitungsweg ein Überspannungsleiter nur an einer der Adern hängt oder 
eine starke Abweichung aufweisen. Dieser Fehler kann auch im Kasten beim 
DSL-Anbieter vorliegen. Sehr ungewöhnlich wäre noch ein Fehler, das 
irgendjemand einen Überspannungsableiter mit einem Glättungskondensator 
4kV in Reihe geschaltet hätte an einer Ader. Oder eine Ader hat einen 
Schaden an der Isolierung und schlägt auf der Strecke irgendwo durch.

Es gibt Möglichkeiten so etwas zu messen, aber das geht nur in 
Abstimmung mit dem DSL-Betreiber der physikalischen Hauszuleitungen. 
Wenn bei so einer Sache der Überspannungsschutz dort gegrillt wird, gibt 
es richtig Ärger.

Ansonsten bleibt Dir nur übrig so eine Schutzschaltung in die 
DSL-Leitung einzuschleifen:
1
----|FSich|----+---
2
               |
3
DSL           TVS    To Fritz
4
               |
5
----|FSich|----+---

TVS: Überspannungsableiter 90V
FSich: Feinsicherung 50mA, superflink

Eventuell wird es notwendig zwei solche Stufen hintereinander zu 
schalten mit kleiner werdender Überspannungsableiterspannung und 
Feinsicherungsnennstrom.

(Später kommt noch der sternförmige Überspannungsschutz gegen PE aller 
Leitungen hinzu.)

von Yoo G. (yoo_g)


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@Peter
> Ich hab hier mal einen Anbieter für Trenntrafos gefunden:
> https://hvi-tec.ch/ht/broadband-isolation-transformer/?&SingleProduct=500
Cool, danke. Bestätigt mal wieder: irgendwo gibt's immer einen, der so 
was mal baut und anbietet. Ich hab mir da schon einen Wolf gesucht.

@Michael
>> Uns hat es die Fritzbox bei jedem stärkerem Gewitter (ca 1x pro Jahr,
>> trotz Überspannungsschutz, etc) zerlegt.
> Telekom ... deren Technik scheint ja recht unverwüstlich
> dagegen zu sein,
jein, bei unserem Kunden hat es jedesmal auch die Ortsvermittlung 
zerlegt. Deshalb war beim letzten Mal auch die Fritzbox ab, weil es zwei 
Wochen vorher die Telekom erwischt hatte, unsere Installation es aber 
überlebt hatte und wir den Kunden per LTE versorgen mussten. Warum es 
bei dem ständig im Umkreis einschlägt wissen wir auch nicht, ist weder 
sonderlich exponiert noch größere Überlandleitungen in der Nähe ... Ab 
Mai gibt's dort mindestens zweimal im Jahr einen blitzbedingten Ausfall 
der ganzen kabelgebundenen Internetverbindungen.
Wir hatten bei dem gleichen Kunden aber vor Jahren einen noch viel 
interessanteren Blitzeinschlag: neben einer Stahlkonstruktions-Halle mit 
Blitzableiter und 'zig auskrakenden Stahlträgern hat es drei Meter neben 
der Halle in einen 5m niedrigeren Baum eingeschlagen.

@Abdul
Keiner der Schäden wurde durch Blitzeinschlag <3km verursacht, immer 
deutlich weiter weg. Die Kabelwege der Telekom sind halt nur dort sehr 
lang.

@Michael
Die erste Verkabelung war Std. Cat7 4x2x0,6 twisted pair Litze, 
anschließend haben wir 4x2x0,8 massiv verlegt, seitdem zerschießt es nur 
noch die Fritzbox.
> Hat das Gebäude einen Blitzschutz und ist dieser i.o.?
Ja, umlaufend und auf auf ELT-Seite.

@Unwichtig
>> Ab Verteiler an der Straße haben wir alles selber gebaut, der Anschluss
>> war ehemals OPAL und hat im Straßenverteiler keine aktive Technik mehr,
>> nur noch LSA-Klemmen. Der Rest des Ortes wurde mit LWL überbaut, nur der
>> betreffende Kunde hat davon nix abbekommen.
> OPAL-Gebiete haben nur LWL zur nächsten VST,
danke für die Belehrung, wir sind seit fast 20 Jahren Telekom-Partner 
...

> der noch dazu in der Nähe stehen "muß" (wird)
sagt wer? DSLAM liegt wie bereits beschrieben knapp 4 km Kabelweg weg, 
Luftlinie etwa 3

> Wenn ihr das FM-Kabel vom KVz selber installiert habt,
> was ich mal  bezweifle, dann wäret ihr doch der Verursacher
> des Problems!
warum? Wir haben nur das Erdkabel vom ehemaligen OPAL-Verteiler, aus dem 
alle aktive Technik entfernt wurde und nur noch die LSA+-Rasten rechts 
und links benutzt sind (ist quasi nur noch ein KVz) zum APL (im Haus, 
nicht am Mast) verlegt, lt. Arbeitsprotokoll waren es 12m.

> Seit wann lässt sich die Telekom in ihr Handwerk eingreifen,
wir verlegen ständig i.A. der Telekom Anschlusskabel, was daran "ins 
Handwerk pfuschen" sein soll lasse ich mal dahingestellt.

> Wenn die Ursache von der Telekom kommen würde, darf man sich ja
> gern an die wenden.
Na rate mal, was wir in den vergangenen Jahren schon gemacht haben. Die 
waren auch schon 'zig mal vor Ort und haben auch die Erdung des APL 
geprüft und auch im Juli den APL nochmal getauscht.

> Wie lang ist eigentlich die komplette TAL mit welchem Querschnitt
> , weil bei 3 km müssten schon noch über 8 MBit ankommen,
> mit 0,4er natürlich nicht mehr.
Wir haben das Standard-Erdkabel 3x4x0,8 verlegt, im "KVz" sieht der 
Querschnitt auch nach mind. 0,6 aus.

> Ist das nun eine OI oder UI Versorgung durch die Telekom
alles UI.

> Wie erfährt man dass die Adernpaare im Hauskabel verschmolzen sind,
> oder ist das nur eine Vermutung wgn. dem Kurzschluss auf der DA?
Jein. Der erste Kurzschluss 2017 kurz nach der Inbetriebnahme war etwa 
2m hinter dem APL, da konnten wir ran und das Kabel austauschen. Das war 
auf etwa 5 mm durch die Isolation verschmolzen, die Isolierung war aber 
auf mind. 2 cm verfärbt. Die Folgeschäden ab 2018 konnten wir - wie 
bereits beschrieben -  nur per Kabeldiagnosegerät verorten, da sie in 
einem verputzen Bereich liegen, Nagerfraß können wir ausschließen. Die 
Widerstandswerte deuten auf einem deutlichen Kurzschluss hin, die 
Cat7-Kabel haben eine ziemlich dicke Isolation.

> Existiert auf dem Anschluss eigentlich noch eine Speise-U wgn. POTS
nein. Ist zusammen mit sechs weiteren DSL-Anschlüssen von 
Industriekunden das einzige, was über die Verteiler noch läuft.

Die Techniker der Telekom sind auch einigermaßen frustriert, da die seit 
5 Jahren quasi jährlich zu einer Reparatur in der OV ausrücken und das 
Problem nicht in den Griff bekommen.

@Dieter
> Hier fehlt noch die Angabe, ob das Netzteil aus der Steckdose gezogen
Nein, aber der Anschlussstecker an der FB war raus.

> kein LAN-Kabel oder irgend etwas anderes angeschlossen war.
hatte ich geschrieben: es steckte nur ein Kabel im DSL-Port an der FB.

> Oder eine Ader hat einen Schaden an der Isolierung und schlägt
> auf der Strecke irgendwo durch.
Das war auch unsere Vermutung, die restlichen anderen Kunden an der 
Leitung haben leider nur irgendwelche SDSL-Anschlüsse mit <2 MBit/s, die 
sich nicht vergleichen lassen. Deren Modems wurden aber auch schon 
mehrfach getauscht.

> Es gibt Möglichkeiten so etwas zu messen, aber das geht nur in
> Abstimmung mit dem DSL-Betreiber der physikalischen Hauszuleitungen.
2020 hat die Telekom die komplette Leitung durchgemessen, es war 
coronabedingt von uns bloß keiner dabei. Es wurde auch das Adernpaar im 
Verteiler auf der Straße gewechselt und dann hat's ja auch ein Jahr 
gehalten.

> FSich: Feinsicherung 50mA, superflink
Das haben wir schon probiert, die normalen Schmelzsicherungseinsätze mit 
Sand direkt angelötet (allerdings 500mA) und in Summe vielleicht 30cm 
Kabel, selbst nur auf einer Seite -> kein Sync mehr.

Wir versuchen es jetzt erst einmal mit dem Vorschlag von Timo und 
tauschen den DEHN im 1.OG durch den Phoenix-ÜS-Schutz aus und schalten 
die TBU dahinter. Beides bestellt, aber noch nicht da. Dann sehen wir 
weiter.

Allen kompetenten Helfern vielen Dank!

von Monk (roehrmond)


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Yoo G. schrieb:
> die normalen Schmelzsicherungseinsätze mit
> Sand direkt angelötet (allerdings 500mA) und in Summe vielleicht 30cm
> Kabel, selbst nur auf einer Seite -> kein Sync mehr.

Die schmelzen doch beim Löten.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Yoo G. schrieb:
> normalen Schmelzsicherungseinsätze

Es müssen Sicherungen mit geradem durchgängigem dünnen ungewendelten 
Draht sein.

Wenn es mit Sicherung nicht funktioniert, dann ist das Signal so 
schwach, das die Box den Eingang auf maximale Empfindlichkeit schaltet.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ich hatte bei meinen Experimenten mal Serienwiderstände ausprobiert. Die 
Verbindungsqualität reagiert da überaus sensibel drauf.


3km Leitungslänge heißt halt 3km asymmetrischer Spannungstrichter bei 
unglücklicher Ausrichtung der Anordnung. Die Differenzspannung kommt 
dann per DSL-Kabel direkt auf die FB. Mit derer kostengünstigen Design 
ist somit sofort Schluß. Eine der Isolationsstrecken schlägt durch. Kann 
der DSL-Übertrager sein, das Netzteil oder LAN oder Telefonie, 
USB-Gerätschaften.


Ein paar Teile aus der Schrottkiste und fertig ist die Laube. Geht schon 
seit Jahren hier im Dorf. Vorher hatte es mir in 15 Jahren zwei Fritzen 
geröstet, da auch lange Leitung ins nächste Dorf.

Viel Glück

von Philipp K. (philipp_k59)


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ich würde ein Modem so weit möglich wie es geht richtung Anschluss 
setzen, immernoch mit dem Dehn Schutz, vielleicht sogar ein Typ 3 
Netzseitig für das modem und mit LWL Konverter weiter auf die Fritzbox..

16K Modems kriegste bei ebay für 5 Euro, wenn es dann durchschiesst hat 
man keine Verluste.

von Electronic E. (electronic_eel) Benutzerseite


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Yoo G. schrieb:
> Danke für den Tipp mit den Bourns TBU. Das sieht genau nach dem aus, was
> mir vorschwebte.
>
> Hat den schon mal jemand in einer DSL-Strecke am Ende verbaut?

Ich hab hier ein fertiges Design mit u.a. Bourns TBU als 
VDSL-Überspannungsschutz:

https://github.com/electroniceel/vdsl-surge-protection

Das Design ist Open Hardware, jeder kann die gerne nachbauen.

Funktioniert bei mir und meinen Bekannten bisher ohne Probleme.

Wenn Du so einen herausfordernden Standort hast würde mich sehr 
interessieren wie sich meine Schaltung dort macht.

@Yoo Du darfst Dich gerne bei mir melden wenn Du einen haben möchtest, 
ich hab glaube ich noch eine Platine übrig.

von Monk (roehrmond)


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Electronic E. schrieb:
> würde mich sehr interessieren wie sich meine Schaltung dort macht.

Es wäre schön, wenn du den Schaltplan dort in einem Standard 
Grafikformat bereitstellen würdest. Dann kann man ihn sich ansehen ohne 
das Cad Programm installieren zu müssen.

von Mike J. (linuxmint_user)


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Yoo G. schrieb:
> Hat schon mal jemand ein ähnliches Problem gelöst oder kennt Ihr für
> derartige Anwendungen geeignete Sicherungen, idealerweise
> selbstrückstellend?

Bau das System ein und du hast eigentlich keine Probleme mehr:
Beitrag "Re: DSL-Blitzschutz"

Das was dort als GND bezeichnet wird (die Massefläche der Platine), das 
ist über eine 6mm² Litze Leitung mit dem Potentialausgleich des Hauses 
verbunden.
Die Sicherungen haben bei mit 100mA, ist aber eigentlich relativ 
unkritisch wie hoch der Wert ist.

Dieser DSL-Überspannungsschutz sorgt dafür dass keine Gleichspannung 
fließen kann, das System funktioniert bei mir und meinen Eltern seit 
vielen Jahren und ich hatte nie wieder Probleme mit dem Ausfall einer 
FritzBox.

Das System ist sehr einfach gestaltet und man kann damit 100Mbit/s und 
mehr ohne Probleme durch bekommen. Die Datenrate ist mit dem System 
sogar leicht besser geworden. :-)

von Electronic E. (electronic_eel) Benutzerseite


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Steve van de Grens schrieb:
> Es wäre schön, wenn du den Schaltplan dort in einem Standard
> Grafikformat bereitstellen würdest. Dann kann man ihn sich ansehen ohne
> das Cad Programm installieren zu müssen.

Der Schaltplan ist doch als PDF in der Readme verlinkt, suche nach "PDF 
version of the schematics".

von Monk (roehrmond)


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Electronic E. schrieb:
> Der Schaltplan ist doch als PDF in der Readme verlinkt, suche nach "PDF
> version of the schematics".

Upss, sorry. Ich habe heute einen Quadratschädel.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Electronic E. schrieb:
> Ich hab hier ein fertiges Design mit u.a. Bourns TBU als
> VDSL-Überspannungsschutz:
> https://github.com/electroniceel/vdsl-surge-protection
> Das Design ist Open Hardware, jeder kann die gerne nachbauen.
> Funktioniert bei mir und meinen Bekannten bisher ohne Probleme.

Wie lange sind die Leitungen bei dir und deinem Bekannten? Beide VDSL?

von Electronic E. (electronic_eel) Benutzerseite


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Abdul K. schrieb:
> Wie lange sind die Leitungen bei dir und deinem Bekannten? Beide VDSL?

Seit Sommer 2020 habe ich 8 Stück davon bei mir und verschiedenen 
Bekannten im Einsatz. Leitungslängen zwischen 50 und 300m. Alles VDSL.

Die zusätzliche Dämpfung ist messbar, macht sich aber in der 
Geschwindigkeit up/down oder Latenz nicht bemerkbar. Ich hab einiges an 
Geschwindigkeitsvergleichen mit/ohne gemacht und keine der Leitungen 
zeigt da einen Unterschied. 250 MBit / 40 MBit funktioniert.

Bisher hat da noch kein Blitz so eingeschlagen daß die Sicherungen oder 
der Gasableiter von meinem Überspannungsadapter durch sind oder das 
DSL-Modem zerstört wurde. Ob ohne etwas passiert wäre kann ich natürlich 
nicht wissen.

: Bearbeitet durch User
von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ja, das mit der kleinen Losgröße ist da immer ein Problem.

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