Forum: Platinen Identifikation eines Bauteils aus einem alten Labornetzteil


von M. W. (mw73)


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Guten Abend,

Kann mir jemand von euch sagen, um welches Bauteil es sich hierbei 
handelt. Wie gesagt stammt die Platine aus einem alten Labornetzteil der 
Firma Elwe. Es sieht "widerstandsähnlich" aus, hat auch ungefähr die 
Größe und ist in Serie wechselstromseitig vor dem Gleichrichter 
angebracht. Das Teil ist abgeraucht und das auf dem Bild ist baugleich 
(zumindest optisch) mit dem welches ich benötigen würde. Eine 
Widerstandsmessung mit dem Multimeter ergab ca. 0,2 Ohm und Durchgang 
ist in beide Richtungen vorhanden.
Vielleicht könnt ihr mir helfen.

Danke im Voraus, Markus

von H. H. (Gast)


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Ein Null Ohm Widerstand, und die sehen noch immer so aus.

von Harald K. (kirnbichler)


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M. W. schrieb:
> Das Teil ist abgeraucht

H. H. schrieb:
> Ein Null Ohm Widerstand

Diese Kombination klingt ... unerwartet. Was muss man machen, um einen 
Null-Ohm-Widerstand abrauchen zu lassen?

von M. W. (mw73)


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Hallo Harald, danke für die schnelle Info.
Ich dachte zwar auch an einen 0-Ohm-Widerstand, kam mir aber komisch 
vor. Weshalb sollte der Hersteller sowas machen. Das Layout ist ja nicht 
übermäßig kompliziert. Aber was könnte da wirklich die Ursache sein. Wie 
gesagt, das Teil ist ja über 30 Jahre alt.

LG Markus

von Harald K. (kirnbichler)


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H. H. ist üblicherweise sehr, sehr gut darin, Bauteile zu 
identifizieren.

Ich gehe davon aus, daß er da schon richtig liegen wird.

Was hast Du mit dem Labornetzteil angestellt?

von H. H. (Gast)


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Harald K. schrieb:
> Was muss man machen, um einen
> Null-Ohm-Widerstand abrauchen zu lassen?

Seine Strombelastbarkeit überschreiten.

von Michael B. (laberkopp)


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M. W. schrieb:
> Das Teil ist abgeraucht

> Eine Widerstandsmessung
> mit dem Multimeter ergab ca. 0,2 Ohm und Durchgang ist in beide
> Richtungen vorhanden.

Hört sich nicht wie abgeraucht an.

0.2Ohm bei 1W reicht bis 2.3A.

von Harald K. (kirnbichler)


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Michael B. schrieb:
> Hört sich nicht wie abgeraucht an.

Ich nehme an, daß das Exemplar auf dem Bild vermessen wurde ...

von M. W. (mw73)


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Harald K. schrieb:
> Was hast Du mit dem Labornetzteil angestellt?

ich nichts, ich soll es mir nur ansehen :)

Michael B. schrieb:
> 0.2Ohm bei 1W reicht bis 2.3A.

Das Netzteil liefert zwei Ampere

Harald K. schrieb:
> Ich nehme an, daß das Exemplar auf dem Bild vermessen wurde ...

Vermessen wurde das gesuchte Bauteil eines Baugleichen Netzteils

LG Markus

von Harald K. (kirnbichler)


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M. W. schrieb:
> Vermessen wurde das gesuchte Bauteil eines Baugleichen Netzteils

Und wie hast Du das Teil vermessen? Im aus- oder im eingebauten Zustand?

0.2 Ω kommt mir für einen 0-Ohm-Widerstand recht viel vor.

Welche Abmessungen hat das Ding? Kannst Du ein größeres Bild der Platine 
zeigen, auf der man mehr Bauteile sehen kann, damit man die Größe besser 
einschätzen kann?

(Ich hätte auf 1/8 Watt getippt, Michael meint 1 Watt .. und das hängt 
bei Widerständen und möchtegern-Widerständen von der Größe ab)

von H. H. (Gast)


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Wie wäre es mit einem Foto des abgerauchten Teils?

von Ge L. (Gast)


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M. W. schrieb:
> Ich dachte zwar auch an einen 0-Ohm-Widerstand, kam mir aber komisch
> vor. Weshalb sollte der Hersteller sowas machen. Das Layout ist ja nicht
> übermäßig kompliziert.

Vielleicht gibt es das Netzteil in verschiedenen Ausführungen, und ein 
anderes Modell braucht hier einen "richtigen" Widerstand. Daher musste 
der Bestückplatz vorgehalten werden. Und viele alte Automaten können 
keine Drahtbrücken, da nimmt man dann diese Widerstandsform.

von M. W. (mw73)


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bitte sehr, hier ist der Kandidat

von M. W. (mw73)


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Ich kann hier auch leider nur mutmaßen da es keine Unterlagen zu diesen 
Geräten gibt

LG Markus

von M. W. (mw73)


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...aber mal was anderes.
Für eine Reparatur muss ich mir einen entsprechenden Widerstand besorgen 
und hätte diesen bei Reichelt gefunden:

https://www.reichelt.de/at/de/drahtwiderstand-axial-3w-0-2-ohm-5--vit-cr254r0-2-p277710.html?&trstct=pol_0&nbc=1

von H. H. (Gast)


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M. W. schrieb:
> bitte sehr, hier ist der Kandidat

Stammt aus der gleichen Baureihe, aber wird wohl kein Null Ohm 
Widerstand gewesen sein.

von H. H. (Gast)


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M. W. schrieb:
> Ich kann hier auch leider nur mutmaßen da es keine Unterlagen zu
> diesen
> Geräten gibt

Schaltplan aufnehmen! Ist ja nur ein einfaches Labornetzteil.

von M. W. (mw73)


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..anbei noch ein Bild der Platine. Die Größe des Bauteils entspricht in 
etwa der eines Widerstandes

: Bearbeitet durch User
von Helmut -. (dc3yc)


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Die beiden Leistungswiderstände darüber sehen aber auch nicht mehr so 
gut aus.

von M. W. (mw73)


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Helmut -. schrieb:
> Die beiden Leistungswiderstände darüber sehen aber auch nicht mehr so
> gut aus.

ja, die werde ich gleich mit austauschen

von Peter N. (alv)


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H. H. schrieb:
> Harald K. schrieb:
>> Was muss man machen, um einen
>> Null-Ohm-Widerstand abrauchen zu lassen?
>
> Seine Strombelastbarkeit überschreiten.

So ein Widerstand ist doch eine Drahtbrücke mit einen 
Pseudo-Widerstandskörper umspritzt? Dann gehört einiges dazu, den 
durchzuschmoren....

Harald K. schrieb:
> 0.2 Ω kommt mir für einen 0-Ohm-Widerstand recht viel vor.

Hängt vom Meßgerät ab. Ich habe eins, das zeigt bei kurzgeschlossenen 
Meßspitzen 15 Ohm an...!

von Harald K. (kirnbichler)


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M. W. schrieb:
> Die Größe des Bauteils entspricht in
> etwa der eines Widerstandes

Das ist die übliche Größe von 1/8-Watt-Widerständen.

von H. H. (Gast)


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Peter N. schrieb:
> So ein Widerstand ist doch eine Drahtbrücke mit einen
> Pseudo-Widerstandskörper umspritzt?

Nein.

von M. W. (mw73)


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H. H. schrieb:
> Nein.

Hätte ich auch gedacht. Erklärst Du es uns?

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Ein schwarzer Ring, der nicht zum Farbschema paßt, soll doch sonst ein 
Kennzeichen für Sicher(ungs|heits)widerstände sein. Dafür spricht, daß 
er mit mattem Lack überzogen ist (die Glanzschicht ist, wenn es kein 
Artefakt ist, nur auf der oberen Seite, also nach Einbau hat jemand 
rumgepinselt) und daß er vor dem Gleichrichter genau an der richtigen 
Stelle sitzt, um eine durchlegierte Diode oder einen kurzgeschlossenen 
Elko durch Abrauchen einzubremsen und das Gerät zu retten. Bauzeit des 
Geräts also vermutlich zwischen "Primär- und Sekundärsicherung wie in 
der Guten Alten Zeit [tm]" und "gar keine Sicherheitsmaßnahmen mehr wie 
heute".

Auch wenn ich keinen Marktüberblick über Null-Ohm-Widerstände im Lauf 
der Jahrzehnte habe, war deren schwarzer Ring doch immer mittig und der 
Lack immer glänzend (und ich glaube auch immer beige.)

Die Bauzeit des Geräts spricht dafür, daß man auch mal eine Charge 
Sonderwerte bestellen konnte, die dann halt nicht gekennzeichnet wurde. 
Nebendran der graue Widerstand hat ja gar noch Ziffern drauf. Vielleicht 
ist auch das die Lösung: auf der Unterseite ist der Zahlenwert 
gestempelt. Die Leistungswiderstände scheinen auch mal Ziffern getragen 
zu haben.

Was ist das eigentlich in dem großen Bild für ein merkwürdiges Schwarzes 
Loch in der Mitte, das zwar wie eine Platinenbohrung aussieht, aber dann 
doch halbe Widerstände verschluckt?

: Bearbeitet durch User
von M. W. (mw73)


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Danke für Deine umfangreiche Ausführung. Alle mir bis jetzt bekannten 
0-Ohm-Widerstände waren entweder beige oder blau und hatten den Ring in 
der Mitte. Ich denke ich kann mich jetzt nur auf die Messung ~2 Ohm 
verlassen bzw. muss ich das Bauteil ohnehin ausbauen und finde 
vielleicht wirklich auf der Unterseite noch einen aufgedruckten 
Zahlenwert. Ansonsten bestelle ich die 2-Ohm-Widerstände.

Ich danke euch allen für die zahlreichen und informativen Postings und 
euer Interesse am Thema.

Ich denke der Thread kann als closed betrachtet werden.

LG Markus

von H. H. (Gast)


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M. W. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Nein.
>
> Hätte ich auch gedacht. Erklärst Du es uns?

Dazu wäre eine extra Produktionslinie nötig, und das wäre viel zu teuer.

Man dreht einfach die Schichtdicke hoch, bis der Widerstand ausreichend 
klein ist, dann lässt sich das auf der vorhandenen Produktionslinie 
fertigen.

von H. H. (Gast)


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Wollvieh W. schrieb:
> Ein schwarzer Ring, der nicht zum Farbschema paßt, soll doch sonst ein
> Kennzeichen für Sicher(ungs|heits)widerstände sein.

Hat damit nicht das geringste zu tun.

von Klaus R. (klaus2)


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Wollvieh W. schrieb:
> Was ist das eigentlich in dem großen Bild für ein merkwürdiges Schwarzes
> Loch in der Mitte,

Ohoh...wenn sich das ausdehnt, gibts ein Problem! Bitte beobachten!

Klaus.

von Thorsten S. (thosch)


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Wollvieh W. schrieb:
> Was ist das eigentlich in dem großen Bild für ein merkwürdiges Schwarzes
> Loch in der Mitte, das zwar wie eine Platinenbohrung aussieht, aber dann
> doch halbe Widerstände verschluckt?

Da wurde eindeutig im Bild herumretuschiert. Aus welchem Gtund auch 
immer.

von Thorsten S. (thosch)


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Bild vergessen, hier ist es...
Das retuschierte "Loch" ist trotz Aufhellung tiefschwarz.

von Enrico E. (pussy_brauser)


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Thorsten S. schrieb:
> Das retuschierte "Loch" ist trotz Aufhellung tiefschwarz.

Nimm das schwarze Loch mal da weg, damit man mal sehen kann, wie es 
dahinter aussieht!

von Stefan W. (stefan_w234)


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Harald K. schrieb:
> 0.2 Ω kommt mir für einen 0-Ohm-Widerstand recht viel vor.

Mit einem 34401A in Vierleitermessung wäre das deutlich zuviel. Mit 
einem gängigen Handmultimeter auch der "besseren" Kategorie ein völlig 
normaler Messwert, allein die Messleitungen haben schon einige Zehntel 
Ohm.

von M. W. (mw73)


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Sorry für das Bild. Der Fleck ist mir gar nicht aufgefallen. 
Wahrscheinlich hab ich bei der Skalierung mittels Gimp versehentlich auf 
den Pinsel gedrückt. Hier kommt das Bild ohne Fleck.

Was mir noch aufgefallen ist, rechts oben, wo die Steckleiste ist, sind 
noch zwei solche Bauteile. Hier mess ich mit dem Multimeter bei beiden 
genau Null Ohm.

: Bearbeitet durch User
von Wollvieh W. (wollvieh)


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M. W. schrieb:
>
> Was mir noch aufgefallen ist, rechts oben, wo die Steckleiste ist, sind
> noch zwei solche Bauteile.

Kann man auf dem Bild leider nicht erkennen, da die verwackelten 
Reflexionen wie ein halbes Dutzend Farbringe aussehen. :)
Nur der Neugier halber, hat denn der Widerstand aus dem allerersten Bild 
tatsächlich einen Lackfehler oder ist das auch ein Artefakt?

von Rainer W. (rawi)


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M. W. schrieb:
> ..anbei noch ein Bild der Platine. Die Größe des Bauteils entspricht in
> etwa der eines Widerstandes

Das nenne ich mal eine klare Aussage.
Widerstände gibt es von einigen 1/1000 Watt bis zu mindestens einigen 
hundert Watt.

von Route_66 H. (route_66)


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Allgemeine Frage:
Warum sind so viele Widerstände (und vielleicht auch andere Bauelemente) 
aus DDR-Produktion auf der Platine?

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Route_66 H. schrieb:
> Warum sind so viele Widerstände (und vielleicht auch andere Bauelemente)
> aus DDR-Produktion auf der Platine?

Die gabs 1992 für lau.

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Ich hatte mich gewundert, warum es bei einem IC-Datum von 1992 soviele 
Bauteile wie aus einem 70er-Jahre-Fernseher drin hat. Insbesondere die 
offenen Trimmer und die Widerstände mit aufgedruckten Zahlenwerten.

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