Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Arbeitsmarkt in China


von Falk B. (falk)


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https://www.nzz.ch/international/china-warum-ist-die-jugendarbeitslosigkeit-so-hoch-nzz-ld.1752728

"Immer mehr Chinesen haben einen Universitätsabschluss und erwarten 
danach auch einen Job entsprechend ihren Qualifikationen. Allein dieses 
Jahr sind knapp 12 Millionen Uni-Abgänger auf den Arbeitsmarkt 
geströmt."

AUTSCH! Das kann nicht gut gehen, nicht mal in einem Riesenland wie 
China. Überakademisierung.

"Die jüngst veröffentlichten Zahlen vom Juni stellen aber mit 21,3 
Prozent einen neuen Rekordwert dar. Eine chinesische 
Wirtschaftsprofessorin schrieb in einem Artikel im Wirtschaftsmagazin 
«Caixin», die Quote könne sogar doppelt so hoch sein. Der Artikel wurde 
später zensiert."

Nein, nicht doch!

"Wie in China herrscht in Indien unter den Jungen ein intensiver 
Konkurrenzdruck. Während immer mehr nach einem höheren 
Universitätsabschluss streben in der Hoffnung auf gutbezahlte Jobs im 
Dienstleistungssektor oder als Beamte, müssen sie nicht selten Jobs als 
Chauffeur, Putzkraft oder Bauarbeiter annehmen."

Tja, IT ist nicht alles.

Dagegen herrschen hier im Vergleich geradezu paradiesische Verhältnisse.

: Gesperrt durch Admin
von Percy N. (vox_bovi)


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Falk B. schrieb:
> "Wie in China herrscht in Indien unter den Jungen ein intensiver
> Konkurrenzdruck. Während immer mehr nach einem höheren
> Universitätsabschluss streben in der Hoffnung auf gutbezahlte Jobs im
> Dienstleistungssektor oder als Beamte, müssen sie nicht selten Jobs als
> Chauffeur, Putzkraft oder Bauarbeiter annehmen."
> Tja, IT ist nicht alles.

Ist in yem Zusammenhang wohl auch nicht das zentrale Problem. 
"gutbezahlte Jobs im Dienstleistungssektor oder als Beamte" zielt zB 
auch auf BWL, VWL und Juristen.

Aber da die KPCh zunächst einmal den Kapitalismus zu seiner höchsten 
Stufe entwickeln möchte, um dann die große Transformation anzugehen, 
wird die eine oder andere systemimmanente Krise unvermeidlich sein.

Derweil steigern wir weiterhin von JahrxzzcJshr unseren Energieeinsatz. 
Wie sagte doch gleich bereits 1995 auf der ersten Umweltkonferenz in 
Berlin die damalige BMin für Umwelt: "Wir müssen unseren 
Energieverbrauch senken!". Das,waren sicherlich weise Worte von Frau Dr. 
rer nat M., aber keine einzige nachfolgende BReg hat auch nur 
ansatzweise darauf hingearbeitet. Der aktuelle BM für Wirtschaft war 
gerade erst in Jenua, um unsere Handelsbeziehungen zu vertiefen. Wir 
werden also auch weiterhin unsere Schnuttblumen wohlfeil und drisch per 
Luftfracht bekommen. Dass das wichtig ist für eine zufriedene 
Bevölkefung,,wusste man schon in der DDR; dort wurdd dieses Ziergestrüpp 
heftig subventioniert.

von Korax K. (korax)


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Percy N. schrieb:
> Wir
> werden also auch weiterhin unsere Schnuttblumen wohlfeil und drisch per
> Luftfracht bekommen. Dass das wichtig ist für eine zufriedene
> Bevölkefung,,wusste man schon in der DDR; dort wurdd dieses Ziergestrüpp
> heftig subventioniert.

Wir haben damals weder gescheite Schnutt- noch Schnittblumen bekommen.

Der Bauer drosch den Weizen, das wurde immer wichtiger für die 
Bevölkerung.

Schreib dich nicht ab, lerne ostdeutsch.
https://m.youtube.com/watch?v=_8WSAElDZ3c

von Percy N. (vox_bovi)


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Korax K. schrieb:
> Wir haben damals weder gescheite Schnutt- noch Schnittblumen bekommen.

Mag sein; subventioniert waren sie gleichwohl:

"Und SED-Politbüromitglied Günter Schabowski hat sich für eine Kürzung 
der umfangreichen Subventionen ausgesprochen. In einem Interview der 
'Wirtschaftswoche‘ sagte er: „Subventionen sind für mich keine heilige 
Kuh. Ich habe mal versucht, in Berlin dahinterzukommen, was wir so alles 
subventionieren, und festgestellt: Wir subventionieren sogar Blumen und 
Taxifahrten. Pro eine Mark Taxigebühr gibt der Staat jedem eine Mark 
dazu. Das ist ein unmöglicher Zustand.“

https://taz.de/Kritik-an-Subventionen-und-Wirtschafts-Dirigismus/!1792612/

"Der Zielkonflikt kam nun voll zur Entfaltung: Während 1973 noch 0,65 
Prozent
des Nationaleinkommens in Umweltschutzmaßnahmen investiert worden
waren, sank dieser bereits niedrige Wert gegen Ende der 1980er Jahre auf
0,4 Prozent. Der dazugehörige Planteil P (Territorialplanung und Planung 
des
Umweltschutzes) umfasste dabei die vier Aspekte 
wissenschaftlich-technische
Aufgaben des Umweltschutzes, Investvorhaben des Umweltschutzes, ausge-
wählte Generalreparaturen an Grundmitteln des Umweltschutzes sowie
Wiederurbarmachung der bergbaulich genutzten Bodenflächen.124 Gleichzei-
tig wurde der Konsum massiv subventioniert. Während die Umweltinvesti-
tionen 1,3 Milliarden Mark betrugen, wurden allein Schnittblumen mit
450 Millionen Mark gestützt."


Huff, Über die Umweltpolitik der DDR, Geschichte und Gesellschaft 40 
(2014), 523 ff

Beitrag #7487661 wurde von einem Moderator gelöscht.
von (prx) A. K. (prx)


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Percy N. schrieb:
> "Wir müssen unseren Energieverbrauch senken!"

von Falk B. (falk)


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Percy N. schrieb:
> Huff, Über die Umweltpolitik der DDR, Geschichte und Gesellschaft 40
> (2014), 523 ff

Und was hat das mit dem Thema zu tun?
Mal wieder der König des Offtopics und nutzlosen Wissen.

von Thorsten M. (pappkamerad)


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Falk B. schrieb:
> 
https://www.nzz.ch/international/china-warum-ist-die-jugendarbeitslosigkeit-so-hoch-nzz-ld.1752728
>
> "Immer mehr Chinesen haben einen Universitätsabschluss und erwarten
> danach auch einen Job entsprechend ihren Qualifikationen. Allein dieses
> Jahr sind knapp 12 Millionen Uni-Abgänger auf den Arbeitsmarkt
> geströmt."
>
> AUTSCH! Das kann nicht gut gehen, nicht mal in einem Riesenland wie
> China. Überakademisierung.

Was ist schlimmer: In ein Studium zu investieren und hinterher zu 
bemerken, dass der Arbeitsmarkt das nicht hergibt und an einem 
Bankschalter zu enden. Oder zur Verhinderung einer Akademikerschwemme 
mit 16 von der Schule geschmissen zu werden und ab 18 die harte 
Realitaet der Fabrikarbeit kennen zu lernen.

Also Falk, auf was willst du raus?

Beitrag #7487683 wurde vom Autor gelöscht.
von Mike J. (linuxmint_user)


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Also mein Kommilitone ist nach seiner Ausbildung in Deutschland sehr gut 
in China unter gekommen. Ich gehe davon aus dass die Meldungen die man 
hier verbreitet ein möglichst schlechtes Bild von China zeichnen sollen.

Fakt ist dass er sich gefreut hat wieder nach China zu können. Klar gibt 
es in China die KPC und einige Probleme in der Gesellschaft, aber die 
gibt es hier auch, nur merken wir das nicht mehr, weil wir voll in dem 
System leben und uns extrem stark angepasst haben. Wir bekommen gar 
nicht mehr mit was hier alles verkehrt läuft. Man wird quasi 
betriebsblind.

Percy N. schrieb:
> Wir subventionieren sogar Blumen und
> Taxifahrten. Pro eine Mark Taxigebühr gibt der Staat jedem eine Mark
> dazu. Das ist ein unmöglicher Zustand.“

Diese Dinge sind alle relativ. Wenn der Staat die Bahn jetzt zu 100% 
anstatt zu 50% finanzieren würde, dann würde der Bürger kein Fahrgeld 
mehr bezahlen müssen, aber dann kommt das Geld eben mehr über die 
Steuern wieder rein.
Wenn bei der Bahn etwas gemacht wird, dann sind das ja eh Steuergelder 
die da verbraten werden. 
(https://ir.deutschebahn.com/de/db-konzern/investitionen/)


Meiner Ansicht nach ist es durchaus sinnvoll dem Bürger zu erklären dass 
die Bahn voll durch Steuern finanziert wird und ihm dann quasi 
aufzudrängen die Bahn möglichst effektiv zu nutzen. So reduziert man 
dann maximal den Verkehr auf der Straße. Wenn wir das mit der 
Energiewende und der Ökologie wirklich ernst nehmen würden, dann gäbe es 
gar keine Bedenkenträger mehr dagegen.

Aktuell ist die Bahn einfach nur unattraktiv, zu teuer und so wie es für 
mich aussieht versuchen die Vorstände der Bahn das Maximum für sich und 
die Aktieninhaber heraus zu holen. Daraus eine Aktiengesellschaft zu 
machen war eine doofe Idee.

von Mike J. (linuxmint_user)


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(prx) A. K. schrieb:
> Percy N. schrieb:
>> "Wir müssen unseren Energieverbrauch senken!"

Das ist nur der Energieverbrauch für Elektrischen Strom, das sagt wenig 
aus. Die Heizenergie, den Straßenverkehr, Flugverkehr, Schiffsverkehr 
usw. machen einen viel größeren Batzen aus.

Wenn man sich hinstellt, denkt dass man 100% regenerativen Strom hat und 
es dann geschafft hat, der hat das größte Problem dabei leider 
übersehen.
Deutschland schafft es nie über den Winter wenn man die Energie nicht 
effektiv im Sommer speichern kann.

von (prx) A. K. (prx)


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Mike J. schrieb:
> Das ist nur der Energieverbrauch für Elektrischen Strom

Die Quelle dieses Diagramms sieht das anders. "Der 
⁠Primärenergieverbrauch⁠ (PEV) bezeichnet den Energiegehalt aller im 
Inland eingesetzten Energieträger." Nicht nur von der Stromerzeugung.

https://www.umweltbundesamt.de/daten/energie/primaerenergieverbrauch

> Wenn man sich hinstellt, denkt dass man 100% regenerativen Strom hat

Falsche Baustelle. In den Rückgang des PEV geht beispielsweise bessere 
Wärmedämmung von Gebäuden ein, und effizienterer Energieeinsatz in der 
Industrie - steigende Energiepreise fördern Kreativität und 
Investitionbereitschaft.

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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(prx) A. K. schrieb:
> Die Quelle dieses Diagramms sieht das anders. "Der
> ⁠Primärenergieverbrauch⁠ (PEV) bezeichnet den Energiegehalt aller im
> Inland eingesetzten Energieträger." Nicht nur von der Stromerzeugung.

Und auch die Legende ist sehr interessant; ausgerechnet die "spannenden" 
Stellen der Grafik beruhen auf vorläufigen Schätzungen.

"Berlin – Der Verbrauch an Primärenergie verzeichnete 2022 einen 
Rückgang um 4,7 Prozent auf 11.829 Petajoule (PJ) beziehungsweise 403,6 
Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t. SKE) gegenüber dem 
Vorjahr. Der Rückgang ist vor allem auf Einsparungen infolge der 
gestiegenen Energiepreise und eine wärmere Witterung zurückzuführen.

Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen"

https://ag-energiebilanzen.de/energieverbrauch-faellt-2022-auf-niedrigsten-stand-seit-der-wiedervereinigung/#:~:text=Hauptursache%20f%C3%BCr%20diese%20Entwicklung%20waren,6%20auf%2023%2C8%20Prozent.

Der Primärenergieeindatz ist also zurückgegangen, weil es 1. ohnehin 
schön warm war und wir uns 2. sowieso nicht mehr hätten leisten können.

Aber jetzt soll es ja günstigen "Indusriestrom" geben, meint jedenfalls 
ein Minister, und diese Leute wissen bestimmt immer ganz genau, was sie 
tun ...

von Percy N. (vox_bovi)


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Mike J. schrieb:
> Percy N. schrieb:
>> Wir subventionieren sogar Blumen und
>> Taxifahrten. Pro eine Mark Taxigebühr gibt der Staat jedem eine Mark
>> dazu. Das ist ein unmöglicher Zustand.“
>
> Diese Dinge sind alle relativ. Wenn der Staat die Bahn jetzt zu 100%
> anstatt zu 50% finanzieren würde, dann würde der Bürger kein Fahrgeld
> mehr bezahlen müssen, aber dann kommt das Geld eben mehr über die
> Steuern wieder rein.

Sag mal, muss Dir jetzt wirklich jemand den Unterschied zwischen 
Massenverkehrsmittel und Taxi erklären?

von Falk B. (falk)


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Mike J. schrieb:
> Also mein Kommilitone ist nach seiner Ausbildung in Deutschland sehr gut
> in China unter gekommen.

Aha. Und aus diesem einen Beispiel rechnest du auf den Rest des Landes 
hoch. Interessant.

> Ich gehe davon aus dass die Meldungen die man
> hier verbreitet ein möglichst schlechtes Bild von China zeichnen sollen.

Nö. Diese und ähniche Nachrichten hört man aus verschiedenen Quellen, 
die mutmaßlich kein direktes Interesse an einem Runterschreiben von 
China haben. Und die internen Medien in China sind alle zensiert. Na, 
dämmert's?

> Fakt ist dass er sich gefreut hat wieder nach China zu können. Klar gibt
> es in China die KPC und einige Probleme in der Gesellschaft, aber die
> gibt es hier auch, nur merken wir das nicht mehr, weil wir voll in dem
> System leben und uns extrem stark angepasst haben. Wir bekommen gar
> nicht mehr mit was hier alles verkehrt läuft. Man wird quasi
> betriebsblind.

Du lenkst ab. Fast schon wie die Jubelpresse.

> Meiner Ansicht nach ist es durchaus sinnvoll dem Bürger zu erklären dass
> die Bahn voll durch Steuern finanziert wird und ihm dann quasi
> aufzudrängen die Bahn möglichst effektiv zu nutzen. So reduziert man
> dann maximal den Verkehr auf der Straße. Wenn wir das mit der
> Energiewende und der Ökologie wirklich ernst nehmen würden, dann gäbe es
> gar keine Bedenkenträger mehr dagegen.

Du solltest nach China oder einen ähnlich autokratischen Staat gehen, 
dein Weltbild passt gut dazu!

> Aktuell ist die Bahn einfach nur unattraktiv, zu teuer

Und dank sozialistischem 49 Euro Ticket meist rappelvoll mit, naja . . .

> und so wie es für
> mich aussieht versuchen die Vorstände der Bahn das Maximum für sich und
> die Aktieninhaber heraus zu holen. Daraus eine Aktiengesellschaft zu
> machen war eine doofe Idee.

Du bist auch so ein verträumter Sozialismusanhänger, nicht wahr?

von Falk B. (falk)


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(prx) A. K. schrieb:
> Falsche Baustelle. In den Rückgang des PEV geht beispielsweise bessere
> Wärmedämmung von Gebäuden ein, und effizienterer Energieeinsatz in der
> Industrie - steigende Energiepreise fördern Kreativität und
> Investitionbereitschaft.

Oder Abwanderung . . . andere Länder haben komischerweise bisweilen 
deutlich niedrigere Enrgiepreise.

von Falk B. (falk)


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Thorsten M. schrieb:
>> AUTSCH! Das kann nicht gut gehen, nicht mal in einem Riesenland wie
>> China. Überakademisierung.
>
> Was ist schlimmer: In ein Studium zu investieren und hinterher zu
> bemerken, dass der Arbeitsmarkt das nicht hergibt und an einem
> Bankschalter zu enden.

Wenn es denn der mal wäre! Ist es oft genug nicht!

> Oder zur Verhinderung einer Akademikerschwemme
> mit 16 von der Schule geschmissen zu werden und ab 18 die harte
> Realitaet der Fabrikarbeit kennen zu lernen.

Niemand wird von der Schule geschmissen. Das ist Schwarz-Weiß Malerei.

> Also Falk, auf was willst du raus?

Das sagt das Wort "Akademikerschwemme" doch schon. Es ist ein Irrtum, 
nicht nur in China, daß ein ungesund hoher Anteil an Akademiker eine 
gute Sache und erstrebenswert ist. Nicht nur, weil dieser Anteil nicht 
sinnvoll auf dem Arbeitsmarkt gebraucht wird, sondern auch, weil mehr 
und mehr "Akademiker" ein eher niedriges Niveau haben. So wie die 
Abiturienten. Deren Zahl ist mittlerweile sehr hoch, das 
durchschnittliche Niveau invers propotional dazu eher niedrig. Masse 
statt Klasse.
Und die Lernbullemie in China, Korea und Japan ist höchst fragwürdig. 
Genau wie deren Arbeitswahn. Siehe deren demographische Entwicklung!

von Max M. (maxi123456)


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Ich bin äußerst froh hier in meiner strukturschwachen Gegend jetzt einen 
Job als Entwickler in der Forschung bekommen zu haben, während 
gleichzeitig der Arbeitsmarkt absolut nichts hergibt. Wenn ich in der 
Jobbörse suche sind dort hier (in einer Großstadt) gerade mal 12 offene 
Informatikerstellen offen. Etwas IT Administration und son Blödsinn wie 
Azure, Office 365 etc.

17 Millionen. So viele halten in Deutschland ungefähr den Laden am 
laufen. Die Hälfte der Einwohner geht arbeiten, davon ist es aber nur 
ein Bruchteil, der wirklich für unseren Wohlstand arbeitet. So viele 
Bullshitjobs, so viele Jobs als Beamte und Verwalter in Behörden, 
unglaublich. Nur ein Bruchteil hält dieses Land zusammen.

Auch China braucht keine Millionen Akademiker. Auch China wird den 
selben Prozess wie der Western durchlaufen: Wirtschaftswunder, langsame 
Überalterung und Abwanderung und irgendwann wandern auch dort die Firmen 
ab.

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Falk B. schrieb:
> Das sagt das Wort "Akademikerschwemme" doch schon. Es ist ein Irrtum,
> nicht nur in China, daß ein ungesund hoher Anteil an Akademiker eine
> gute Sache und erstrebenswert ist. Nicht nur, weil dieser Anteil nicht
> sinnvoll auf dem Arbeitsmarkt gebraucht wird, sondern auch, weil mehr
> und mehr "Akademiker" ein eher niedriges Niveau haben. So wie die
> Abiturienten. Deren Zahl ist mittlerweile sehr hoch, das
> durchschnittliche Niveau invers propotional dazu eher niedrig. Masse
> statt Klasse.

Da liegt das reale Problem: nicht jeder würde jeden Hochschulabsolventen 
immer und überall als Akademiker bezeichnen; in Frankreich geht man mit 
dem Titel eher sparsam um.

Im Interesse internationaler Vergleichbarkeit hat man sich anscheinend 
auf eine bestimmte Quote "sekundärer" und "tertiärer" Bildungsabschlüsse 
geeinigt; ich meine mich an 50% Abitur und 30% Studienabschluss zu 
erinnern.

Das Ganze krankt aber daran, dass die Bildungsgänge und -boographien 
international alles andere als vergleichbar sind (btw auch national 
nicht: was ist im kfm Bereich das Pendant zum yHandwerksmeister?), so 
dass sich allenfalls eine grob vereinfachte Einstufung ergeben kann.

Und wenn nun in einem wirtschaftlich bedeutenden Land ein einigermaßen 
tauglicher Facharbeiter als Engineer bezeichnen darf, liegt es nahe, 
seinem deutschen Techniker-Kollegen den Titel "Ingenieur" nicht 
vorenthalten zu wollen.

Dazu gehört auch, dass als Eingangsqualifikation höhere Schulabschlüsse 
verlangt werden müssten; daher ist es zumindest insoweit sinnvoll und 
wünschenswert, etwa def Hälfte jeder Alterskohorte einen entsprechenden 
Abschluss zu ermöglichen bzw aufzudrängen. Da die Leute nicht wirklich 
mehr können müssen, kann man auch das Niveau getrost senken.

Das Nachsehen haben diejenigen, die "echte" akademische Studiengänge 
anstreben, auf die sie mit Rücksicht auf ihre weniger anspruchsvollen 
Jahrgangskameraden nicht ordentlich vorbereitet werden. Das Nachsehen 
haben auch diejenigen, die mit einem RSA alten Brauchtums hervorragend 
auf eine technische Ausbildung vorbereitet gewesen wären und jetzt 
sinnlos Zeit vergeuden durch den Besuch von Unterrichtseinheiten, deren 
Lehrinhalte sie rrühestens dann gebrauchen könnten, wenn sie sie längst 
vergessen haben werden.

> Und die Lernbullemie in China, Korea und Japan ist höchst fragwürdig.
Du bist doch sonst so für die Auslese?
> Genau wie deren Arbeitswahn. Siehe deren demographische Entwicklung!
Letztere wird das Problem früher oder später auf die eine oder andere 
Weise lösen.

von Percy N. (vox_bovi)


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Max M. schrieb:
> 17 Millionen. So viele halten in Deutschland ungefähr den Laden am
> laufen. Die Hälfte der Einwohner geht arbeiten, davon ist es aber nur
> ein Bruchteil, der wirklich für unseren Wohlstand arbeitet. So viele
> Bullshitjobs, so viele Jobs als Beamte und Verwalter in Behörden,
Ganz zu schweigen von den Lehrern, Professoren, Richtern, 
Staatsanwälten, Polizisten, Feuerwehrleuten, Bankern, Immobilienmaklern, 
Ärzten, Sozialversicherungsfachangestellten, Rechtsanwälten, 
Altenpflegern, Krankenschwestern ... kein Schwein von denen hat auch nur 
für einen einzigen Euro irgend etwas produziert!
> unglaublich. Nur ein Bruchteil hält dieses Land zusammen.

Dafür danken wir anderen Dir recht herzlich!

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Falk B. schrieb:
> Dagegen herrschen hier im Vergleich geradezu paradiesische Verhältnisse.
Du hast im Grunde Recht. Den ganzen bürokratischen Blödsinn, den wir 
veranstalten und die überbordende Verwaltung die wir uns überall bis hin 
in den Betrieben aufladen, kann man sich nur leisten, wenn es einem **zu 
gut** geht.

Wie schon das Sprichwort mit dem Esel und dem Eis andeutet.

Aber, und das ist der Witz:
"Dies ist kein Forum für allgemeine gesellschaftliche und politische 
Diskussionen."

Und genau das, nämlich "gesellschaftlich und politisch" ist diese 
Diskussion hier. Wir werden hier noch so ausgiebig diskutieren und 
irgendwelche internationalen Aspekte und Abhängigkeiten aufzählen 
können, aber letztlich wird all das nichts ändern. Deshalb ist eine 
dahingehende Diskussion hier absolut nutzlos und vergeudete Zeit.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Lothar M. schrieb:
> Wir werden hier noch so ausgiebig diskutieren und
> irgendwelche internationalen Aspekte und Abhängigkeiten aufzählen
> können, aber letztlich wird all das nichts ändern. Deshalb ist eine
> dahingehende Diskussion hier absolut nutzlos und vergeudete Zeit.

Genauso wie all diese Polit-Talk Sendungen im TV.
Die bringen unterm Strich auch rein garnichts.

von Max M. (maxi123456)


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Percy N. schrieb:
> Lehrern, Professoren, Richtern,
> Staatsanwälten, Polizisten, Feuerwehrleuten, Bankern, Immobilienmaklern,
> Ärzten, Sozialversicherungsfachangestellten, Rechtsanwälten,
> Altenpflegern, Krankenschwestern

Sind sind alle eingerechnet. Ok, Immobilienmakler natürlich nicht. Und 
viele Professoren auch nicht (z.B. so ein Unsinn wie Genderstudies 
etc.).

PS: Auch mein Job ist eigentlich sinnlos.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Lothar M. schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Dagegen herrschen hier im Vergleich geradezu paradiesische Verhältnisse.
> Du hast im Grunde Recht. Den ganzen bürokratischen Blödsinn, den wir
> veranstalten und die überbordende Verwaltung

Das allein ist nicht das Problem, wenn gleich ein größeres Teilproblem.

> die wir uns überall bis hin
> in den Betrieben aufladen, kann man sich nur leisten, wenn es einem **zu
> gut** geht.
>
> Wie schon das Sprichwort mit dem Esel und dem Eis andeutet.

War das nicht eher die Kuh?

> Aber, und das ist der Witz:
> "Dies ist kein Forum für allgemeine gesellschaftliche und politische
> Diskussionen."

Tja, dumm halt nur, daß rein technische Diskussionen bei aktuellen 
Themen wie Energiewende, E-Mobilität oder Arbeitsmarkt kaum möglich 
sind.

> Und genau das, nämlich "gesellschaftlich und politisch" ist diese
> Diskussion hier. Wir werden hier noch so ausgiebig diskutieren und
> irgendwelche internationalen Aspekte und Abhängigkeiten aufzählen
> können, aber letztlich wird all das nichts ändern.

Also sollten wir keinerlei Diskussionen mehr führen? Ändert doch eh nix!

> Deshalb ist eine
> dahingehende Diskussion hier absolut nutzlos und vergeudete Zeit.

Das ist deine Meinung und die bleibt dir unbenommen. Andere Leute sehen 
das anders.

von Falk B. (falk)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> Genauso wie all diese Polit-Talk Sendungen im TV.
> Die bringen unterm Strich auch rein garnichts.

Oh doch, die bringen viel! Ablenkung der Massen und die Illusion der 
Demokratie!

von Falk B. (falk)


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Percy N. schrieb:
>> ein Bruchteil, der wirklich für unseren Wohlstand arbeitet. So viele
>> Bullshitjobs, so viele Jobs als Beamte und Verwalter in Behörden,
> Ganz zu schweigen von den Lehrern, Professoren, Richtern,
> Staatsanwälten, Polizisten, Feuerwehrleuten, Bankern, Immobilienmaklern,
> Ärzten, Sozialversicherungsfachangestellten, Rechtsanwälten,
> Altenpflegern, Krankenschwestern ... kein Schwein von denen hat auch nur
> für einen einzigen Euro irgend etwas produziert!

Du hast die Telephondesinfizierer vergessen!

von Udo S. (urschmitt)


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Falk B. schrieb:
> Dagegen herrschen hier im Vergleich geradezu paradiesische Verhältnisse.

Das Zitat von dir drucke ich aus und rahme es ein!

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Falk B. schrieb:
>> Wie schon das Sprichwort mit dem Esel und dem Eis andeutet.
> War das nicht eher die Kuh?
Nein, denn der Esel ist eben das Tier, dem nicht die größte Intelligenz 
nachgesagt wird und der deshalb aufs Eis geht:
- 
https://www.swr.de/wissen/1000-antworten/wenn-es-dem-esel-zu-wohl-wird-geht-er-aufs-eis-was-bedeutet-das-100.html

Die Kuh ist das Tier, das man vom Eis holen muss, damit man weiterhin 
Milch hat:
- 
https://www.warum-magazin.de/ressort/redewendungen/warum-sagt-man-die-kuh-vom-eis-holen

Falk B. schrieb:
> Lothar M. schrieb:
>> Deshalb ist eine
>> dahingehende Diskussion hier absolut nutzlos und vergeudete Zeit.
> Das ist deine Meinung und die bleibt dir unbenommen.
Hast du das "**hier**" geflissentlich überlesen? Meine Aussage ist: du 
kannst **hier** (oder am Stammtisch im "Scharfen Eck") alles Mögliche 
zur Weltpolitik diskutieren. Es wird nichts bewirken.

> Andere Leute sehen das anders.
Das mag sein, aber trotzdem gelten **hier** die **hiesigen** 
Nutzungsbedingungen.

: Bearbeitet durch Moderator
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