Hallo, ich habe mehrere baugleiche Aktivlautsprecher von Yamaha (Modell MS 60S irgenwo aus den 90ern). Bei einem davon ist das interne Netzteil defekt, allerdings habe ich nur rudimentäre Kenntnisse von Elektronik. Ich habe mal vergleichsmessungen zwischen einem Funktionierenden und nicht funktionierenden Netzteil gemacht. Folgendes Fehlerbild (natürlich außer, dass der Lautsprecher keine Musik spielt): - Power LEDs leuchten nicht In der auffällig ist, dass in der funktionierenden Schaltung parallel zu den LEDs ca. 1,9 VAC anliegen, bei der defekten 35 VAC. Die LEDs sind defekt (Multimeter, Diodentest-Funktion). Was ich nicht verstehe: Wo kommen die 1,9 VAC her? Ist die Spannung an der defekten LED so hoch, weil die LED defekt ist? Oder ist die LED defekt, weil die Spannung so hoch ist? Hier noch ein paar Details zur Schaltung: Die drei Anschlüsse (auf dem Foto zu Testzwecken ausgelötet - daher sehen die Lötstellen etwas "wild" aus) BL, RE und RE kommen vom Transformator. Die Werte sind bei der funktionierenden und defekten Schaltung identisch. Links die 6 Lötstellen untereinander in Reihe sind ein Anschluss in Richtung Verstärker-Modul, aber für die Tests nicht angesteckt. Die Anschlüsse 1-3 (von oben nach unten) sind für das Audio-Signal vom Verstärker zurück, da auf dieser Platine auf den Fotos im oberen Teil noch eine 2-Wege Frequenzweiche mit drauf ist. Natürlich wurden beide unter gleichen Bedingungen (ohne Last, ohne weitere Verbraucher) gemessen. Die VDC nach dem Brückengleichrichter ist auch bei beiden Schaltungen identisch - daher vermute ich, dass dieser in Ordnung ist? Zum Testen habe ich nur ein Multimeter zur Verfügung. Leider kein Oszilloskop. Bin für jeden Tipp Dankbar, was defekt sein kann. Grüße mm85
Falls es relevant / hilfreich ist, hier noch ein Foto von der Platinenvorderseite
Beitrag #7488093 wurde von einem Moderator gelöscht.
Die LEDs werden ja mit 35VAC betrieben, über einen 3,3k Vorwiderstand. Die Parallelschaltung ist natürlich Murks, man hätte sie wenigstens antiparallel schalten sollen. Im Schaltplan ist ein Fehler...
Michael M. schrieb: > Die VDC nach dem Brückengleichrichter ist auch bei beiden Schaltungen > identisch - daher vermute ich, dass dieser in Ordnung ist? Ich denke dein Multimeter misst Mist. Gleichrichter auslöten und die Dioden einzeln nachmessen. Ich tippe darauf dass der Gleichrichter defekt ist. Das würde auch die defekten Leds erklären, denn >30V Sperrspannung mögen die nicht. Bei dem Schaltplan stimmt was nicht. Der Verbindungknoten unter dem Gleichrichter sitzt an der verkehrten Kreuzung. So würde die Diode unten links des Brückengleichrichters kurzgeschlossen. Und beide Leds parallel mit einem Vorwiderstand ist Murks. Edit: Hinz war schneller
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Beitrag #7488102 wurde vom Autor gelöscht.
Wow! Danke für die schnelle Antwort. Ich werde heute Abend oder morgen den Gleichrichter auslöten und ausmessen. Verstehen tue ich es immer noch nicht - auch mit dem von Hinz geänderten Schaltplan hängen die LEDs doch immer noch an den rund 35V vom Transformator hinter dem Wiederstand. Ist das nicht im er noch viel zu viel? "Ich denke dein Multimeter misst Mist." Das kann ich nicht ausschließen. Ist ein Fluke Modell 175. Auch nur zum Verständnis für mich: ist das hierfür nicht geeignet oder ist meine Art zu messen einfach Mist? Grüße mm85
Ich glaube, da ist noch ein Fehler: Der 'Leitungsknoten' direkt oberhalb von R402 muss eine Leitung höher. Das passt dann auch mit der Polung der LEDs. Edit: Vertan, lt. Fotos
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So müsste der Schaltplan jetzt eigentlich richtig sein. Wenn nur eine LED defekt ist, dann wird weiterhin die Flussspannung von 1,9V von der parallel geschalteten, heilen LED gemessen. Zwei LEDs direkt parallel ist aber sowieso Murks.
Enrico E. schrieb: > So müsste der Schaltplan jetzt eigentlich richtig sein. Schau dir die Platine mal an. So wie es aussieht sind die Leds tatsächlich an Mittelabgriff und einer Seite des Trafos angeschlossen. Dann müsste man sie antiparallel anklemmen. Da die Zuleitungen aber über einen zweipoligen Stecker gehen wurde vielleicht ein Stecker falsch herum angesteckt und das hat zu dem Defekt der Leds geführt.
Udo S. schrieb: > Enrico E. schrieb: >> So müsste der Schaltplan jetzt eigentlich richtig sein. > > Schau dir die Platine mal an. So wie es aussieht sind die Leds > tatsächlich an Mittelabgriff und einer Seite des Trafos angeschlossen. > Dann müsste man sie antiparallel anklemmen. Da die Zuleitungen aber über > einen zweipoligen Stecker gehen wurde vielleicht ein Stecker falsch > herum angesteckt und das hat zu dem Defekt der Leds geführt. Das mit dem Falsch gesteckten Stecker kann ich ausschließen, da diese "Steckkontakte" fest verbunden sind. Der Lautsprecher hat ja jahrelang Funktioniert ohne dass ihn jemand geöffnet hat.
Michael M. schrieb: > "Ich denke dein Multimeter misst Mist." Das kann ich nicht ausschließen. > Ist ein Fluke Modell 175. Auch nur zum Verständnis für mich: ist das > hierfür nicht geeignet oder ist meine Art zu messen einfach Mist? Nein, ich hatte mich wohl geirrt und dachte die Leds sind an der DC Seite angeschlossen. Aber nach dem Bild der Platine sitzen sie tatsächlich direkt am Trafo. Dann müssen sie aber antiparallel angeschlossen werden. Und genau dann ergibt das auch Sinn: Michael M. schrieb: > In der auffällig ist, dass in der funktionierenden Schaltung parallel zu > den LEDs ca. 1,9 VAC anliegen Am Vorwiderstand fällt der Rest der Spannung ab, und bei der positiven Halbwelle leitet eine Led, bei der negativen die andere. Was du misst ist die FLusspannung der Led mit 1,9V. Verpolt man aus Versehen eine Led, gehen beide kaputt.
H. H. schrieb: > Und den Schmauch entfernen! Ja mach ich - der Schmauch ist erst ihm Rahmen der Fehlersuche zu sehr später Stunde durch eine nicht mehr ganz ruhige Hand entstanden :-D.
Michael M. schrieb: > Ist die Spannung an der defekten LED so hoch, weil die LED defekt ist? Ja. Normalerweise sollte durch den Strom durch die LED (geraten: 5mA pro LED) eine viel größere Spannung am Widerstand R402 (geraten: 33V) abfallen. Der Schaltplan ist ... im besten Fall komisch. Ist es wirklich eine Wechselspannung über den LEDs? Oder nur pulsierende Gleichspannung? Was sagt denn das DMM, wenn die Spannung als DC gemessen wird?
Achim H. schrieb: > Oder nur pulsierende Gleichspannung? Wo sollte die herkommen? Auf der Platine ist der LED Vorwiderstand direkt mit Abgang vom Transformator verbunden.
Michael M. schrieb: > In der auffällig ist, dass in der funktionierenden Schaltung parallel zu > den LEDs ca. 1,9 VAC anliegen, bei der defekten 35 VAC. > Die LEDs sind defekt (Multimeter, Diodentest-Funktion). Kein Wunder, bei direkt parallel geschalteten LEDs. Erst die eine, dann die andere. Auch in Japan leben dumme Leute. Enrico E. schrieb: > So müsste der Schaltplan jetzt eigentlich richtig sein Ja. Michael M. schrieb: > Die VDC nach dem Brückengleichrichter ist auch bei beiden Schaltungen > identisch Na ja, klingt erst mal, als ob das Netzteil Spannung liefert und nur die falsch hineinkonstruierten LED es nicht überlebt haben. Aber dann müsste der Verstärker arbeiten. -4 ist Masse (vom Multimeter) -6 ist plus (ca. 40V) -5 ist minus (ca. 40V) -3 wird irgendwas mit Netzausfallerkennung und Einschaltverzöherung zu tun haben, sollte Wechselspannung liefern, aber nur wenn du es über 10k mit Masse verbindest. Man sieht an dem 6-poligen Anschluss daß Funken geflogen sind, ein Überschlag wegen Überspannung. Zumindest mal sauber machen. Aber das kann natürlich Folgefehler nach sich gezogen haben.
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Michael B. schrieb: > Kein Wunder, bei direkt parallel geschalteten LEDs. > Erst die eine, dann die andere. > Auch in Japan leben dumme Leute. > > Enrico E. schrieb: >> So müsste der Schaltplan jetzt eigentlich richtig sein > > Ja. Nein, schau dir das Bild der Platine an.
Der Schmauch stammt von "mir" - ich hab aus versehen die beiden Lötstellen mit der Messpitze verbunden und ich vermute dabei hat sich einer oder beide Kondensatoren unten auf der Platine entladen.
Udo S. schrieb: > Nein, schau dir das Bild der Platine an. Wenn man sich den Gleichrichter genau anschaut, dann hat Udo doch wiederum Recht und der Schaltplan von Herrn Hinz stimmt dann auch wieder. Die LEDs müssen jetzt nur noch antiparallel geschaltet werden, damit sie sich gegenseitig vor zu hoher Reversespannung schützen können.
Also die Dioden sind antiparallel geschaltet. Sind definitiv beide defekt. Werde mal ein paar neue besorgen und einlöten. Gleichrichter hab ich ausgelötet und gemessen - sieht gut aus. Ich werde nach dem LED Tausch berichten
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