Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schaltregler Störspannung eleminieren


von Kurt (sommerwin)


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Möchte als Neuling hier erstmal alle begrüssen.
Bei meinem alten Labornetzteil hat sich der Trafo (4 Sekundärwicklungen) 
verabschiedet und ist leider nicht mehr lieferbar. Das Netzteil ist von 
0-30V regelbar bei max 4A. Die Stabilisierungsschaltung hab ich jetzt 
durch einen 10A Schaltregler ersetzt, funktioniert soweit auch.
Abhängig von der Last sind der Gleichspannung am Schaltregler Ausgang 
bis zu 180mV starke HF Spitzen überlagert. 2 nachgeschaltete HF-Drosseln 
mit Kondensatoren konnten das Störsignal etwa 40dB reduzieren, das ist 
aber immer noch weit vom ursprünglichen Zustand des Netzteils entfernt.
Jetz kam mir die Idee, das Störsignal heraus filtern, aufbereiten und 
einem nachgeschalteten Summierer hinzu zu fügen, wodurch die Störung 
theoretisch aufgehoben werden sollte. Eine entsprechende Schaltung gabs 
vor vielen (30) Jahren mal in einem Buch, aber das iss nimmer 
auffindbar. War alles reine Analogtechnik...
Hat jemand so eine Schaltung oder einen anderen Lösungsvorschlag?

Dank vorab
Kurt

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Kurt schrieb:
> Die Stabilisierungsschaltung hab ich jetzt durch einen 10A Schaltregler
> ersetzt
Welchen denn? Denn man sollte ja schon grob wissen, worauf man sich da 
einlässt.

> Abhängig von der Last sind der Gleichspannung am Schaltregler Ausgang
> bis zu 180mV starke HF Spitzen überlagert.
Da schaut man sich noch nicht krumm an. wie sieht denn deine Schaltung 
und der Aufbau aus? Kann da alles kreuz&quer überkoppeln?

> 2 nachgeschaltete HF-Drosseln
> mit Kondensatoren konnten das Störsignal etwa 40dB reduzieren, das ist
> aber immer noch weit vom ursprünglichen Zustand des Netzteils entfernt
Für den ursprünglichen Zustand wirst du den Trafo nachwicklen/nachbauen 
müssen.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Kurt schrieb:
> durch einen 10A Schaltregler ersetzt, funktioniert soweit auch.
> Abhängig von der Last sind der Gleichspannung am Schaltregler Ausgang
> bis zu 180mV starke HF Spitzen überlagert. 2 nachgeschaltete HF-Drosseln
> mit Kondensatoren konnten das Störsignal etwa 40dB reduzieren

Das sind Spannungsangaben? Also ohne Drosseln 180mV und mit 40dB weniger 
also 1.8mV Störspannung? Das ist doch ein Spitzenwert.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Kurt schrieb:
> Bei meinem alten Labornetzteil

Typ, Modell des Gerätes? Vielleicht hatte da jemand eine Lösung für die 
Trafos. Vor vielleicht zwei Jahren konnte hier einem Postenden geholfen 
werden, indem er zwei Ringkerntrafos einbaute.

von Kurt (sommerwin)


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Sorry, ich hab mich verschieben, keine 40dB sondern 40%

von Kurt (sommerwin)


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Lothar M. schrieb:
> Kurt schrieb:
>> Die Stabilisierungsschaltung hab ich jetzt durch einen 10A Schaltregler
>> ersetzt
> Welchen denn? Denn man sollte ja schon grob wissen, worauf man sich da
> einlässt.
>
>> Abhängig von der Last sind der Gleichspannung am Schaltregler Ausgang
>> bis zu 180mV starke HF Spitzen überlagert.
> Da schaut man sich noch nicht krumm an. wie sieht denn deine Schaltung
> und der Aufbau aus? Kann da alles kreuz&quer überkoppeln?
>
>> 2 nachgeschaltete HF-Drosseln
>> mit Kondensatoren konnten das Störsignal etwa 40dB reduzieren, das ist
>> aber immer noch weit vom ursprünglichen Zustand des Netzteils entfernt
> Für den ursprünglichen Zustand wirst du den Trafo nachwicklen/nachbauen
> müssen.

Es handelt sich um dieses Modell:
https://www.amazon.de/ANGEEK-Wandler-Stromversorgung-Konverter-Netzteil/dp/B07RL9QD9M
Der Schaltregler wurde zwecks Abschirmung in ein Metallgehäuse 
eingebaut. Die Komponenten und Stromzufuhr sind über ein geschirmtes 
Kabel verbunden. Da pfeift also nix rein.
Die Störspannung kommt eindeutig vom Schaltregler, durch den Filter 
ist's jetzt nur noch etwa halb so hoch.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Kurt schrieb:
> Die Komponenten und Stromzufuhr sind über ein geschirmtes
> Kabel verbunden.

Im Prinzip müßtest Du das Gehäuse HF-Dicht machen indem alle Leitungen 
über solche Filterdurchlässe durch das Gehäuse laufen:
https://telemeter.info/de/hf-mikrowellentechnik/hf-filter/durchfuhrungsfilter/pi-filter-2304

Wobei allerdings diese Filter mit niedrigerer Frequenz für den 
Dämpfungsbeginn benötigt würde, wie zum Beispiel:
https://exxelia.com/en/product/detail/427/fp-100
https://msa-components.com/product/ft170-emi-rfi-filters-t-type/

von Arno H. (arno_h)


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Kurt schrieb:
> Es handelt sich um dieses Modell:
> 
https://www.amazon.de/ANGEEK-Wandler-Stromversorgung-Konverter-Netzteil/dp/B07RL9QD9M

Stimmt der Link, das ist ein StepUp.

Arno

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Dieter D. schrieb:
> Kurt schrieb:
>> Die Komponenten und Stromzufuhr sind über ein geschirmtes
>> Kabel verbunden.
>
> Im Prinzip müßtest Du das Gehäuse HF-Dicht machen indem alle Leitungen
> über solche Filterdurchlässe durch das Gehäuse laufen:
> 
https://telemeter.info/de/hf-mikrowellentechnik/hf-filter/durchfuhrungsfilter/pi-filter-2304
>
> Wobei allerdings diese Filter mit niedrigerer Frequenz für den
> Dämpfungsbeginn benötigt würde, wie zum Beispiel:
> https://exxelia.com/en/product/detail/427/fp-100
> https://msa-components.com/product/ft170-emi-rfi-filters-t-type/

Wird aber nix bringen bei leitungsgeführten Größen.

Sinnvoll wäre den Schaltregler so (2)3-5V über der gewünschten 
Ausgangsspannung einzustellen und dann nochmal den Mist durch die 
Schalterei linear nachzuregeln.

Das wird sich aber mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht vernünftig machen 
lassen bzw. den Aufwand nicht lohnen.

Im übrigen... bist du sicher, dass du einen Step-Up regler haben willst?
Ich meine, wenn du ursprünglich 4 Wicklungen hattest, dann wird mit 
hoher Wahrscheinlichkeit nicht immer die volle Spannung verwendet, 
sondern die Wicklung umgeschaltet... 4A sind wahrscheinlich noch anders 
machbar, aber wenn das nicht so vorgesehen war, dann killst du dein 
Netzteil thermisch, wenn du da einfach immer volle Spannung draufjagst.

73

von Michael B. (laberkopp)


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Kurt schrieb:
> Hat jemand so eine Schaltung oder einen anderen Lösungsvorschlag?

Bei 10A willst du Signale addieren ? So ein Quatsch.

Lebe mit den Störungen (entferne deine Filter denn sie verschlechtern 
die Regelung des Netzteils) oder bau halt wieder das Originalnetzteil 
zuammen wenn du ein lineargeregeltes haben wolltest.

Kurt schrieb:
> hat sich der Trafo (4 Sekundärwicklungen)
> verabschiedet und ist leider nicht mehr lieferbar.

Alles ist lieferbar. Trafos kann man wickeln. Das machen viele Firmen 
für dich.

Wahrscheinlich soll es aber einfach nur wieder billigst sein.

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Kurt schrieb:
> Es handelt sich um dieses Modell:

Könntest Du bitte auch das Modell Deines Labornetzgerätes nennen?

von Kurt (sommerwin)


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Arno H. schrieb:
> Stimmt der Link, das ist ein StepUp.
> Arno

https://www.amazon.in/CentIoT%C2%AE-Converter-Step-down-Constant-1-2V-36V/dp/B07VZWQHQK?th=1

Sorry, das ist das richtige Modul...

Hans W. schrieb:
> Im übrigen... bist du sicher, dass du einen Step-Up regler haben willst?
> Ich meine, wenn du ursprünglich 4 Wicklungen hattest, dann wird mit
> hoher Wahrscheinlichkeit nicht immer die volle Spannung verwendet,
> sondern die Wicklung umgeschaltet... 4A sind wahrscheinlich noch anders
> machbar, aber wenn das nicht so vorgesehen war, dann killst du dein
> Netzteil thermisch, wenn du da einfach immer volle Spannung draufjagst.

Die Wicklung wurde nicht umgeschaltet. Auf dem Trafo waren 2 
Hilfswicklungen, schätze die +- Erzeugung für die OP's und noch eine 
weitere.

Hab den Wandler deswegen auch einiges grösser gewählt, damit er nicht an 
die Leistungsgrenze kommt.

Leider find ich den Schaltplan aus dem Buch nimmer, da wurde die 
Stabilisierung mit einem Addierer oder Subtrahierer realisiert. Die 
Ausgangspannung war damit äusserst stabil und ein Jitter so gut wie 
nicht mehr messbar.

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