Forum: HF, Funk und Felder Was macht ein 27.12 MHz Quarz in einem 433.92 MHz Empfaenger?


von Motopick (motopick)


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Der Empfaenger gehoert zu einer "drahtlosen" Tuerklingel, die ganz
offenbar im 433 MHz Band arbeitet.
Ein Pendler ist es nicht. Er erzeugt in der Umgebung kein Rauschen.
ZF-Filter sind ebenfalls keine zu sehen.

Ist das ein Direktmischer?

Das ganze besteht aus 3 ICs, von denen einer wohl die HF-Aufbereitung
macht, ein zweiter der das Codesignal dekodiert, und einem dritten
der die Melodien abspielt.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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16 * 27,12 = 433,92 …

von Motopick (motopick)


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> 16 * 27,12 = 433,92 …

Diese Rechnung habe ich auch schon gemacht.
Die Frage bleibt, was der Empfaenger damit anfaengt.

von Helmut -. (dc3yc)


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Motopick schrieb:
> Die Frage bleibt, was der Empfaenger damit anfaengt.

Der mischt damit das Empfangssignal auf eine ihm genehme Frequenz, um 
das resultierende Signal zu decodieren.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wird schon eine Art Direktmischer sein. Die Frequenz wird intern 
vervielfacht, z.B. per PLL.

von Motopick (motopick)


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An einen Direktmischer glaube ich blos nicht.

Vermutlich liegt die ZF dann wohl im NF-Bereich.
Ich werde ihn mal auf eine Luftspule legen, und ihm ein wenig
modulierte NF anbieten. :)

Mal sehen was passiert.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Motopick schrieb:
> n einen Direktmischer glaube ich blos nicht.

Warum nicht? Ist ein einfaches und preiswertes Empfängerkonzept.

> Vermutlich liegt die ZF dann wohl im NF-Bereich.

Das ist ja genau der Punkt eines Direktmischers. Je nach Modulation, im 
Falle einer OOK ist die "ZF" dann nur noch im Hertz-Bereich.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Dann ist der Empfänger aber taub, denn da rauschen Transen schön laut. 
Deswegen nimmt man besser 1kHz bzw. bei CMOS aufwärts 100kHz oder mehr.

von G. H. (schufti)


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ja genau, die Empfänger SIND taub. Soll ja auch nur deinen Sensor/Geber 
empfangen und muss dann trotzdem noch die der (zu nahen) Nachbarn per ID 
und CRC ausfiltern.

von Motopick (motopick)


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> die Empfänger SIND taub

Daran glaube ich ja nun gar nicht. Die muessen ja auch in Bauten
mit mehreren Stockwerken noch funktionieren. Nichtfunktion zieht
da sofort eine Reklamation nach sich.
Taub muss ja auch gar nicht, weil die Dinger einen "Code" benutzen.


> Deswegen nimmt man besser 1kHz bzw. bei CMOS aufwärts 100kHz oder mehr.

Das denke ich naemlich auch. So eine niedrige ZF kann ja schon
von "Wursttechnik" verarbeitet werden. DC waere da schon sschwieriger.

Mit einer genauen Messung von Sende- und Oszillatorfrequenz des
Empfaengers, bekmmt man den genauen Wert der ZF ja freihaus geliefert.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Wenn ich mich recht erinnere, gab es jedenfalls so einen Chip von TFK. 
Falls das Gerät etwas älter ist.

Die ZF kann halt irgendwo sein, wird aber in einem festen rationalen 
Verhältnis zu 27,12MHz sein. Es gibt sogar komplexe ZF bei 0Hz dann mit 
einem "Loch" bei DC.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Man konnte mit den billigen CB-Quarzen auch Empfänger für das 
2m-Amateurband bauen.
Das sind 9MHz-Quarze, die auf der dreifachen Frequenz angeregt werden.
Wenn man sie auf der fünffachen Frequenz um 45 MHz betriebt und 
verdreifacht, liegt man um 10,7 MHz unter einer Frequenz im 2m-Band.
Die Zeiten sind nur längst vorbei, dass ein 12-Kanalgerät 24 Quarze 
enthielt.

Anderes Beispiel: Die Umsetzer für Satelliten-TV enthalten heute auch 
einen 27MHz-Quarz, seit man billige PLL-Oszillatoren für 10 GHz bauen 
kann. Damit wird die PLL auf die zwei Standardfrequenzen 9,75 oder 10,6 
GHz geregelt.
Um den Amateursatelliten QO-100 zu empfangen gibt es Quarze um 25 MHz, 
damit wird der PLL-Oszillator heruntergestimmt.

: Bearbeitet durch User
von Motopick (motopick)


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> Wenn ich mich recht erinnere, gab es jedenfalls so einen Chip von TFK.
> Falls das Gerät etwas älter ist.

Es ist topaktuelle :) Technik. Nuex altes.
Bemerkenswert ist, dass kein schwarzer Klecks auf der Platine ist.

> Die Zeiten sind nur längst vorbei, dass ein 12-Kanalgerät 24 Quarze
> enthielt.

Apropos TFK: Telecar. :)

> seit man billige PLL-Oszillatoren für 10 GHz bauen kann

Die 10 GHz Dopplerradare benutzen wohl einen keramschen Resonator
und einen GaAs-FET.
Die Gunnoszillatoren haben zumindest bei mir immer zufruedenstellend
funktioniert.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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> Dopplerradare
http://www.pabr.org/radio/lnblineup/lnblineup.en.html
Das war auch bis vor ein paar Jahren der Normalfall. Inzwischen hat sich 
das geändert, leider geben die Händler keine Angaben, was da drin 
steckt. Also 25 MHz ist für LNB der Normalfall, 27 schon ein 
Spezialfall.
Das sollte auch nur heißen, es gibt aktuelle Entwicklungen, die nicht 
mehr so aussehen wie früher. Auch der Chip hier könnte einen kompletten 
PLL-Oszillator enthalten, ohne direkten Bezug zur Endfrequenz.

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