Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Messung der Unruhe bei analogen Uhren mittels Reflex-Lichtschranke


von Andreas G. (Gast)


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Einmal an die Frage an den Schwarm!

Vor langer langer Zeit Gab es einmal in einer typischen 
Elektronik-Bastlerzeitung (Die beste Zeit) entweder ELO Elektro etc. 
eine Anleitung wie man mit einer Reflexlichtschranke die Unruhe bzw. die 
Zeiten mittels Frequenzzähler (Periodendauer) ausmessen konnte. Ist hier 
noch irgendwie etwas in Erinnerung in Welchem Heft das war?

Danke für Rückmeldung.

von Harald K. (kirnbichler)


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Ist eine akustische Auswertung nicht viel einfacher?

von Manfred K. (4for)


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..nimm ein Mikrofon

von Mi N. (msx)


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Einfache Möglichkeit: ein RPiPico-Board verwenden.
http://mino-elektronik.de/fmeter/fm_software.htm#bsp_RP2040

Die Lichtschranke wirst Du vermutlich selber an Fin anschließen können.
Die Daten können per TXDO auf einem Terminal oder auch direkt auf einem 
2x16 LCD angezeigt werden.

von Andreas G. (Gast)


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Gute Idee...
Danke.

von Peter D. (peda)


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Die Geräte beim Uhrmacher nehmen alle den mechanischen Impuls auf, wenn 
der Anker das Steigrad freigibt. Dazu legt man die Uhr nur einfach auf 
das Gerät.

Wie zum Teufel soll man denn eine Lichtschranke in eine Armbanduhr 
fummeln?

von Thomas W. (goaty)


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Bei kleinen Uhren am besten akustisch, so machen es auch professionelle 
Zeitwaagen.
Für(Dreh-) Pendeluhren geht es auch mit einem Reflex Sensor gut. Ich 
verwende einen Miniatur Lasersensor von Omron.

von Mario M. (thelonging)


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Das nennt sich Zeitwaage. Da gibts ne App für. 
https://play.google.com/store/apps/details?id=com.watchaccuracymeter.app

Wenns unbedingt selbst gebaut sein muss:
https://mc.mikrocontroller.com/de/Zeitwaage.php

von Rainer W. (rawi)


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Peter D. schrieb:
> Wie zum Teufel soll man denn eine Lichtschranke in eine Armbanduhr
> fummeln?

Den Deckel der Uhr wird man schon abnehmen müssen.
Dann kann man einfach einen Laserpointer auf die Unruhe richten und sich 
aus angenehmer Entfernung das reflektierte Licht mit einem 
Photoempfänger angucken.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Die Geräte beim Uhrmacher nehmen alle den mechanischen Impuls auf,

Was nehmen die eigentlich als Referenz? Sollte deutlich genauer
sein als eine Uhr selber.

Vanye

von Achim M. (minifloat)


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Andreas G. schrieb:
> Vor langer langer Zeit Gab es einmal in einer typischen
> Elektronik-Bastlerzeitung (Die beste Zeit) entweder ELO Elektro etc.
> eine Anleitung wie man mit einer Reflexlichtschranke die Unruhe bzw. die
> Zeiten mittels Frequenzzähler (Periodendauer) ausmessen konnte.

Das war wohl Elektor im Jahr 1984...

Holländisch :)
https://archive.org/details/elektuur-1984-1987/Elektuur_243_1984_01/

Italienisch :)
https://archive.org/details/Elektor_1984-05_60

Französisch :)
https://archives.doctsf.com/documents/feuilleter_document.php?num_doc=71859&num_serie=211

Englisch kaufbar :(
https://www.elektormagazine.com/magazine/elektor-198401/45185

Deutsch kaufbar :(
https://www.elektormagazine.de/magazine/elektor-198401/47719

mfg mf

von Motopick (motopick)


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Vanye R. schrieb:
>> Die Geräte beim Uhrmacher nehmen alle den mechanischen Impuls auf,
>
> Was nehmen die eigentlich als Referenz? Sollte deutlich genauer
> sein als eine Uhr selber.

Zu Zeiten mechanischer "Wecker" galten 5 Minuten Gangabweichung
per Tag als tolerabel. Wer es genauer brauchte, z.B. die Seefahrt,
musste ein "Chronometer" kaufen. :)
Wem die 5 Minuten zu viel waren, hatte ueber ein kleines Hebelchen
auf der Rueckseite die Chance, die Gangabweichung zu reduzieren.
Dazu gibt/gab es ja das "amtliche" Zeitzeichen im Radio. :)

Heute sollte fuer "Consumerware", ein nicht temperaturkompensierter
Quarz genau genug sein. Viel wichtiger ist eine korrekte Datumsanzeige.
Statt Quarzen wurden auch Metallgabeln aehnlich einer Stimmgabel
eingesetzt. Ich habe hier z.B. noch ein Exemplar mit 125 Hz.
Das hat zum optischen "Auslesen" eine kleine Schlitzblende an der Gabel.

: Bearbeitet durch User
von Detlef W. (detlefr)


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Motopick schrieb:
> Zu Zeiten mechanischer "Wecker" galten 5 Minuten Gangabweichung
> per Tag als tolerabel

Das ist Unsinn. Selbst einfache mechanische Wecker liefen in der Regel 
auf 30s/d genau.

Eine optische Aufnahme ist nicht ganz einfach. Da die Unruh - bitte ohne 
e am Ende, zwischen zwei und vier Schenkel hat, und dann noch die Anzahl 
der Schenkel die am Sensor vorbei kommen Amplitudenabhängig ist, ist es 
nicht ganz trivial.

Wie schon geschrieben, machen fast alle Zeitwaagen die Aufnahme 
akustisch. Über die Geräusche kann mann dann auch noch gleich die 
Amplitude ausrechnen, wenn mann den Hebungswinkel des Werks kennt.

Zur optischen Aufnahme gibt es ein mir bekannts Gerät von Witschi. Damit 
das vernünftige Werte ausspuckt, müssen aber diverse Parameter vom 
Uhrwerk hinterlegt sein.

Vanye R. schrieb:
> Was nehmen die eigentlich als Referenz? Sollte deutlich genauer
> sein als eine Uhr selber.

Die Zeitwaagen haben in der Regel einen Temperaturstabilisierten Quarz 
und können per GPS kalibriert werden.

von Peter D. (peda)


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Die Zeitwaage prüft auch, ob das Geräusch an beiden Anschlägen 
symmetrisch ist. Ansonsten verschlechtert sich die Ganggenauigkeit 
erheblich. Die Unruhfeder ließ sich entsprechend justieren. Ein Hebel 
für die Mittellage und ein Hebel für die Verkürzung des schwingenden 
Bereiches.

von Motopick (motopick)


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> Das ist Unsinn. Selbst einfache mechanische Wecker liefen in der Regel
> auf 30s/d genau.

Das ist so pauschal auch Unsinn. Ich hatte selbst solche Wecker,
die im Auslieferzustand zwar keine 5 Minuten erreichten, aber von
30 s/d weit entfernt waren.

von Ingo W. (uebrig) Benutzerseite


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Motopick schrieb:
> Ich habe hier z.B. noch ein Exemplar mit 125 Hz.
> Das hat zum optischen "Auslesen" eine kleine Schlitzblende an der Gabel.

Solche Exemplare wurden auch eingesetzt, um Motoren, zum Beispiel für 
Fernschreibmaschinen auf exakte Drehzahl zu justieren. Dazu waren am 
Fliehkraftregler Strichmarkierungen angebracht (Stroboskop).
Lange bevor bei Mikrocontrollern die Baudrate durch Quarz und 
Frequenzteiler eingestellt wurde ;-)

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Lange bevor bei Mikrocontrollern die Baudrate durch Quarz und
> Frequenzteiler eingestellt wurde ;-)

Mittlerweile wird an Mikrocontrollern die Baudrate ja durch
RC-Oszillator und Calibrierregister eingestellt. Wir sind also
wieder da wo unsere Vorfahren waren. :-D

Vanye

von (prx) A. K. (prx)


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Harald K. schrieb:
> Ist eine akustische Auswertung nicht viel einfacher?

Rein technisch gesehen ja, es funktioniert auch. In der Praxis kann die 
Erkennung einen erheblichen Jitter drin haben, und eine Abhängigkeit des 
Geräusches von der Zeigerstellung.

Eine Lichtschranke ist mehr was für Pendeluhren.

: Bearbeitet durch User
von Andreas G. (Gast)


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Genau das ist es... mein gedächtnis aus Bastler-Zeiten.
Halt noch ohne den Uc-Gebumse. (Spaßkiller).
"Gute alte" - Analoge-Zeit. Vor 40 Jahren.
Aber erstaunlich, wie sich die Leute doch so gezielt noch daran 
erinnern.

Danke Nochmals.


Achim M. schrieb:
> Andreas G. schrieb:
>> Vor langer langer Zeit Gab es einmal in einer typischen
>> Elektronik-Bastlerzeitung (Die beste Zeit) entweder ELO Elektro etc.
>> eine Anleitung wie man mit einer Reflexlichtschranke die Unruhe bzw. die
>> Zeiten mittels Frequenzzähler (Periodendauer) ausmessen konnte.
>
> Das war wohl Elektor im Jahr 1984...
>
> Holländisch :)
> https://archive.org/details/elektuur-1984-1987/Elektuur_243_1984_01/
>
> Italienisch :)
> https://archive.org/details/Elektor_1984-05_60
>
> Französisch :)
> 
https://archives.doctsf.com/documents/feuilleter_document.php?num_doc=71859&num_serie=211
>
> Englisch kaufbar :(
> https://www.elektormagazine.com/magazine/elektor-198401/45185
>
> Deutsch kaufbar :(
> https://www.elektormagazine.de/magazine/elektor-198401/47719
>
> mfg mf

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Das (deutsche) Elektor 1/84 habe ich sogar hier. 7 Seiten plus nochmals 
ein spiegelverkehrtes Platinenlayout in der Heftmitte, mit weißer 
Rückseite. Das konnte man einölen und im Durchlicht direkt Platinen 
belichten.
Laserpointer waren damals noch unbekannt.
Aber meinen ersten Mikrocomputer hatte ich schon fünf Jahre zuvor 
gekauft.

: Bearbeitet durch User
von Achim M. (minifloat)


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Andreas G. schrieb:
> Aber erstaunlich, wie sich die Leute doch so gezielt noch daran
> erinnern.

Ich bin nach '84 geboren ... hab in den 2000ern mal Papas Elektorhefte 
aus den 80ern quergelesen. Das Titelbild ist mir hängengeblieben.

mfg mf

von Andreas G. (Gast)


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Dann haben Sie sicherlich Ihren weg in der Eöektronik etc.gemacht.
Prima, es freut mich um so viel engagement. Das ist nicht mehr 
selbstverständlich.
Richtig ???

Gruß
AG


Achim M. schrieb:
> Andreas G. schrieb:
>> Aber erstaunlich, wie sich die Leute doch so gezielt noch daran
>> erinnern.
>
> Ich bin nach '84 geboren ... hab in den 2000ern mal Papas Elektorhefte
> aus den 80ern quergelesen. Das Titelbild ist mir hängengeblieben.
>
> mfg mf

von Achim M. (minifloat)


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Andreas G. schrieb:
> Richtig ???

Leider in der Software gelandet (und viel zu viele Hardwarefehler 
gefunden).

Leider musste archive.org die deutsche und die englische Heftesammlung 
unsichtbar machen, damit die Altartikel als PDF verscheuert werden 
können und zusätzlich in neuen Heften wieder aufgewärmt werden können. 
Sehr schade.

mfg mf

von Manfred P. (pruckelfred)


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Detlef W. schrieb:
>> Was nehmen die eigentlich als Referenz? Sollte deutlich genauer
>> sein als eine Uhr selber.
> Die Zeitwaagen haben in der Regel einen Temperaturstabilisierten Quarz
> und können per GPS kalibriert werden.

Quark. Elektronische Geräte, um eine Armbanduhr nachzujustieren, gab es 
schon lange vor GPS.

von H. H. (Gast)


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Manfred P. schrieb:
> Detlef W. schrieb:
>>> Was nehmen die eigentlich als Referenz? Sollte deutlich genauer
>>> sein als eine Uhr selber.
>> Die Zeitwaagen haben in der Regel einen Temperaturstabilisierten Quarz
>> und können per GPS kalibriert werden.
>
> Quark. Elektronische Geräte, um eine Armbanduhr nachzujustieren, gab es
> schon lange vor GPS.

Das hindert aber niemand daran heute GPS zu verwenden.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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> lange vor GPS
konnte man auch die TV-Zeilenfrequenz der öffentlich-rechtlichen 
benutzen. Die war auf ein Atomnormal gerastet. Die Kommerzkanäle haben 
da gespart, angeblich konnte man das Umschalten der Videoabspieler an 
einer Frequenzänderung sehen. Oder man hatte einen Langwellenempfänger 
für Droitwich oder DCF77.

von Detlef W. (detlefr)


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Manfred P. schrieb:
> Detlef W. schrieb:
>>> Was nehmen die eigentlich als Referenz? Sollte deutlich genauer
>>> sein als eine Uhr selber.
>> Die Zeitwaagen haben in der Regel einen Temperaturstabilisierten Quarz
>> und können per GPS kalibriert werden.
>
> Quark. Elektronische Geräte, um eine Armbanduhr nachzujustieren, gab es
> schon lange vor GPS.

Meine Aussage bezog sich auf den aktuellen Stand der Technik. Das es 
früher auch etwas anderes gab sollte jedem klar sein. In ganz frühen 
Zeiten ging es sogar ganz ohne Elektronik  ;-)

von Andreas G. (Gast)


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Früher sind die Dinosaurir auch noch geflogen ...

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