Forum: Offtopic Strahlungsintensität Röntgengerät


von Kevin (Gast)


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Hallo,

ich habe mich letztens gefragt, ob man mit einem Geigerzähler die 
Strahlendosis beim Röntgen messen kann. Im Internet habe ich Werte 
gefunden, wie "ein CT erzeugt eine Dosis von 2 mSv". Angenommen der Scan 
dauert 2 Min. Dann würde das doch bedeuten, dass wenn man einen 
Geigerzähler in die Maschine stellt, an die gleiche Stelle wie sonst die 
Werkstücke, dann müsste dieser doch 60 mSv/h anzeigen oder? Hat jemand 
sowas schonmal gemacht? Was sind so die stärksten Strahlungsleistungen, 
die ein Röntgengerät der Zahnmedizin, CT usw. schaffen?

von Eduard I. (eiten)


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Ich denke ja, da das Zählrohr ionisierende Strahlung mist, also Alpha-, 
Beta-, Gamma-, Photonen- und Röntgenstrahlung.

von Kevin (Gast)


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Ja, messen geht sicher, aber ich möchte wissen, wie HOCH die Werte sind, 
die von einer Röntgenröhre ausgehen. Ich kann mir da kaum eine 
Vorstellung machen, die hoch die Werte wären. Darum wäre es klasse, wenn 
jemand genaue Zahlen hätte.

von Uwe (neuexxer)


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Ein "Geigerzähler" ist ein Auslösezähler.

Falls die Energie eines ionisierenden Teilchens bzw. Quants ausreicht,
wird ein Zählimpuls nur ausgelöst.
Eine Ionen- bzw. Energiedosis lässt sich also nicht direkt bestimmen.

Das ganze ist ziemlich unübersichtlich, s. z.B.:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sievert_(Einheit)

von Kevin (Gast)


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Danke, das ist wirklich interessant. Trotzdem zeigt ein Geigerzähler ja 
etwas an. Jetzt wäre nur noch die Frage, ob jemand damit schon Erfahrung 
gemacht hat und seine Messwerte einmal nennen könnte. Ich weiß, dass die 
Messwerte praktisch nutzlos sind, aber ich würde einfach gerne wissen, 
was ein solches Gerät anzeigen würde.

von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


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Kennst du Rapp Instruments, der hat ne Webseite da sind auch solche 
Messungen an röntgenquellen dargestellt.

von Marco K. (fuerst-rene)


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Moin, 1tens dein Geigerzähler geht im CT kaputt
oder warum darf man kein Metall mitnehmen?
2tens im Herbst in der Sonne auf dem Feld im Gras ein nickerchen hat 
mehr belastung für dich.
Keine Sorge, in der Natur gibt es stärkere Quellen.

von Εrnst B. (ernst)


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Marco K. schrieb:
> Moin, 1tens dein Geigerzähler geht im CT kaputt
> oder warum darf man kein Metall mitnehmen?

Im CT ist Metall kein Problem. Du meinst vmtl. MRT. Aber das arbeitet 
nicht mit Röntgenstrahlen, sondern mit Magnetfeldern.

Marco K. schrieb:
> Keine Sorge, in der Natur gibt es stärkere Quellen.

Wenn man gerne Äpfel mit Nashörnern vergleicht, ja.
z.B. ist so ein Krokodil-Biss schädlicher als einmal Thorax-Röntgen.
Bei einem Zecken-Biss hingegen kann's mal so und mal so ausgehen.

von Jörg (zwischenfrequenz)


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Moin Kevin,

Sievert (Sv) sind gewichtete Gray (Gy). Der Gewichtungsfaktor wurde 
eingeführt, weil unterschiedliche Strahlung unterschiedlich schädlich 
für menschliche Zellen ist. Die Faktoren wurden nach neueren 
Erkenntnissen auch schon mal angepasst. Für Photonen, also unter anderem 
die dich interessierende von Röntgenröhren ausgehende Strahlung, ist der 
Faktor derzeit 1 (einheitenlos).

1Gy = 1 J / kg, also die pro bestrahlter Masse absorbierte Energie. Was 
an Energiespektrum aus der Röhre rauskommt und die Zellen erreicht, 
hängt von der Röhre und ihrer elektrischen Betriebsparameter ab. Bei 
einfachen medizinischen Röntgengeräten kann der Bediener Hochspannung 
und Strahlstrom einstellen, die Zeit wird üblicherweise geschlabbert, 
Mediziner nehmen es mit Einheiten nicht immer so genau. Kennt man die 
Zeit, dann kennt man die eingangsseitige Energie. Was die Röhre daraus 
macht, also das Energiespektrum ist von Spannung und Röhre abhängig. Das 
Datenblatt der jeweiligen Röhre hilft da weiter.

Mit einem Geigerzähler mit Zählrohr kannst du Ereignisse (Photonen) 
zählen, gewichtet mit der spektralen Empfindlichkeit des Zählers. Zeigt 
er etwas anderes als Ereignisse pro Sekunde an, so ist das nach 
angenommenem Faktor umgerechnet. Andere Strahlungsmessgeräte wie 
Spektrometer sind aussagekräftiger.

von Kevin (Gast)


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Wir haben eine Röntgenröhre bei uns an der Uni. Da sowieso gerade nicht 
viel los ist, habe ich gefragt und haben wir einfach mal gemessen ... 
Bei einer Entfernung von 3 m und einer Beschleunigungsspannung von 70kV 
haben wir über 10mSv/h gemessen. Höher kann der Geigerzähler nicht 
messen. War schon beeindruckend. Die Strahlung war nicht einmal stark 
genug, um eine Verstärkungsfolie zum Fluoreszieren zu bringen. Im 
Nebenraum betrug die Strahlung hinter der Röhre ca. 20uSv/h, was auch 
recht beeindruckend ist, da diese durch eine Betonwand gekommen ist. In 
der Medizin werden aber wohl DEUTLICH stärkere Strahlungen verwendet und 
dann eben wirklich nur für sehr kurze Zeit. Ich schätze mal im Sievert 
Bereich?

Beispiel
Wenn man bei einer Aufnahme ca. 1mSv aufnimmt und 1 Sekunde lang 
bestrahlt wird, dann würde das bedeuten, dass die Lampe eine Intensität 
von 3,6 Sv/h erzeugt? Wie man die Fläche mit einbezieht weiß ich jetzt 
nicht... das ist ja recht kompliziert, aber man kann sich sicher sein, 
die Strahlung ist nicht ungefährlich.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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http://www.kronjaeger.com/hv-old/xray/dose/index.html
ich dachte, er hätte auch mit dem Geigerzähler gemessen, benutzt aber 
hier ein professionelles Messgerät

von Andrew T. (marsufant)


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Kevin schrieb:
> Im
> Nebenraum betrug die Strahlung hinter der Röhre ca. 20uSv/h, was auch
> recht beeindruckend ist, da diese durch eine Betonwand gekommen ist.

Und es ist sogar Barytbeton de besonders schrimt bzw. eine Wand mit 
Verkleidung -- eben wegen der Strahlenschutzbestimmungen in Deutschland 
(ich vermute mal da ist "Deine Uni," in TakaTukaLand gelten natürlich 
andere Vorgaben.)


> In
> der Medizin werden aber wohl DEUTLICH stärkere Strahlungen verwendet

Nein, wozu auch ?
Um einen Röntgenfilm oder eine 2D-Halbleiterdetektor beim Arzt zu 
belichten -- benötigt es wenig Dosisleistung.


>  und  dann eben wirklich nur für sehr kurze Zeit.

Richtig, ca. 15...100ms.

>  Ich schätze mal im Sievert  Bereich?


Wohl kaum, schlieslich soll es der Patient ja schadlos überleben, und 
das Arztpersonal auch .-)

von Marco K. (fuerst-rene)


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Εrnst B. schrieb:
> Im CT ist Metall kein Problem. Du meinst vmtl. MRT. Aber das arbeitet
> nicht mit Röntgenstrahlen, sondern mit Magnetfeldern.

Danke, da habe ich wirklich was verwechselt, sorry

von Udo S. (urschmitt)


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Kevin schrieb:
> Ich schätze mal im Sievert Bereich?

Kevin meint wahrscheinlich die Leistung in Sievert/h.

Die ist natürlich so hoch wie es geht, damit die Belichtungszeit 
möglichst kurz wird und damit das Bild möglichst wenig verwackelt.

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