Hallo, ich habe eine Prüfvorrichtung zur Kontaktierung von Lötperlen eines IC. Kontaktiert wird mit vergoldeten Prüfnadeln mit flachem Kopf. Der flache Kopf ist nötig, da die Perlen so klein sind, dass eine spizte Nadel nicht zuverlässig treffen würde und selbst Waffel-Köpfe zu grob wären, sodass schlimmstenfalls die Lötperle zwischen zwei Zacken läge, ohne zu kontaktieren. Das Problem ist nun, dass die flachen Nadelköpfe keinen zuverlässigen Kontakt herstellen. Ich gehe davon aus, dass es an der Oxidschischt liegt, die sich auf den Lötperlen bildet. Chemisch bin ich leider nicht sonderlich bewandert, aber ich hatte mich gefragt, ob es nicht eine Chemikalie gibt, die diese Oxidschicht beseitigt, ohne das IC-Gehäuse anzugreifen. Im Idealfall könnte man dann die Bauteile einsetzen, kurz einsprühen oder einpinseln und dann kontaktieren. Es sollte aber trotzdem flüchtig sein, damit das Bauteil nicht hinterher klebrig oder dergleichen ist. Der IC sollte nach der Prüfung noch neuwertig sein. Kennt jemand da zufällig etwas passendes?
:
Verschoben durch Moderator
Klassisches Flussmittel macht genau das, Oxidschicht lösen, aber erst bei Löttemperaturen und nicht bei Zimmertemperatur, mit Absicht damit es drauf bleiben kann ohnenach dem Lötvorgang alles weiter zu zerfressen. Säuren wie Salzsäure lösen deine Oxidschicht schnell auch bei Zimmertemperatur, arbeiten aber weiter bis sie verbraucht sind müssen also abgewaschen werden. Das Abwaschen ist der grösste Aufwand, und kann verkürzt werden, in dem man nicht mit hochkonzentrierter Säure anfängt, sondern nur in der Stärke die für eure wohl neuen Chips nötig ist. Auf Grund der Flüchtigkeit der Salzsäure, die Lagerung und Verarbeitung erschwert, würde ich Amidosulfonsäure nehmen. Wichtig: abwaschen, abwaschen, neutralisieren, abwaschen und nochmal abwaschen sonst haben die Kunden später am Chip keine Freude.
Be W. schrieb: > Kontaktiert wird mit vergoldeten Prüfnadeln mit flachem Kopf. Der flache > Kopf ist nötig, da die Perlen so klein sind, dass eine spizte Nadel > nicht zuverlässig treffen würde und selbst Waffel-Köpfe zu grob wären, > sodass schlimmstenfalls die Lötperle zwischen zwei Zacken läge, ohne zu > kontaktieren. Mit einem glatten Kopf kontaktierst Du so ziemlich garnichts. Ob eine Waffel einsetzbar oder eine Spitze trifft, hängt davon ab, wie genau Du den Prüfling positionieren kannst und wie stark Dein Nadelboden klappert. Einen fast spielfreien Nadelboden kann man bauen, wobei die Kollegen da gerne mal 100 Stunden Mechanik gebraucht haben. Das Hauptproblem ist die Positionierung des Prüflings. Deine Angaben sind zu vage, es braucht konkrete Maße und den Prüfling in der Hand. Lasse Dich von Leuten beraten, die etwas davon verstehen: https://ingun.com/ Über Chemie nachzudenken, ist eine Schnapsidee.
Manfred P. schrieb: > Mit einem glatten Kopf kontaktierst Du so ziemlich garnichts. Ob eine > Waffel einsetzbar oder eine Spitze trifft, hängt davon ab, wie genau Du > den Prüfling positionieren kannst und wie stark Dein Nadelboden > klappert. Im Prüfgerätebau wurden viele Geräte gebaut, die den Prüfling kontaktierten, und das funktionierte immer, solange die Präzision eingehalten wurde...
Mani W. schrieb: > Im Prüfgerätebau wurden viele Geräte gebaut, die den Prüfling > kontaktierten, und das funktionierte immer, solange die > Präzision eingehalten wurde... Ich glaube, dass ich das formuliert hatte. Ich war viele Jahre in dem Bereich aktiv und wir hatten, nicht ohne Grund, auch verschiedene Kopfformen und Federkräfte im Schrank. "Immer" unterschreibe ich nicht, da war schon Erfahrung notwendig, die wir uns erarbeiten mussten.
Als ahnungloser Laie bin ich neugierig. Wie sieht so eine Prüfvorrichtung aus? Hat jemand ein Foto?
Be W. schrieb: > Prüfnadeln mit flachem Kopf Ist nicht unbedingt ein Oxymoron. Platinenprüfungen erfolgen ab Werk so, evtl. könnte der Federdruck erhöht werden?
Danke für eure Antworten. Der Waschprozess klingt schon abschreckend, dann werden wir uns eher eine andere Lösung überlegen. Stefan F. schrieb: > Als ahnungloser Laie bin ich neugierig. Wie sieht so eine > Prüfvorrichtung aus? Hat jemand ein Foto? Die können ganz unterschiedlich aussehen. Traditionell so: https://www.atx-hardware.de/ Sie können aber auch so aussehen: https://www.eloprint.de/
Be W. schrieb: > dann werden wir uns eher eine andere Lösung überlegen. > [..] > Die können ganz unterschiedlich aussehen. Traditionell so: > https://www.atx-hardware.de/ Dann zeige denen Dein Problem.
Be W. schrieb: > Die können ganz unterschiedlich aussehen. Traditionell so: > https://www.atx-hardware.de/ > Sie können aber auch so aussehen: > https://www.eloprint.de/ Interessant. Das sieht allerdings verdammt teuer aus. Ist wohl nix für's Hobby :-)
Stefan F. schrieb: > Interessant. Das sieht allerdings verdammt teuer aus. Ist wohl nix für's > Hobby :-) Die machen da kein Geheimnis draus: https://www.eloprint.de/preisrechner/
Magnus M. schrieb: > Stefan F. schrieb: >> Interessant. Das sieht allerdings verdammt teuer aus. Ist wohl nix für's >> Hobby :-) > > Die machen da kein Geheimnis draus: > https://www.eloprint.de/preisrechner/ Ja für Hobby ist das nix. Im Vergleich sind die aber trotzdem sehr günstig und vor allem extrem schnell und unkompliziert. Kann ich nur empfehlen.
Be W. schrieb: > Ja für Hobby ist das nix. Im Vergleich sind die aber trotzdem sehr > günstig und vor allem extrem schnell und unkompliziert. Kann ich nur > empfehlen. ?!? Wenn die Mechanik, also Halterung und Schliesmechanismus vorhanden ist, kann ich mich an Lochplatten erinnern in die die PogoPin Prüfnadeln nur eingesteckt wurden, Kabel der InCircuitTester angelötet wurden, und fertig war die Laube, das dauerte keinen Nachmittag und der HiWi war nicht teuer. Ja, die Lochplatten hatten 0.1" Raster die Testpunkte mussten auf der Platine dazu passen, aber man muss ja nicht blöd sein nur um die Preise zu treiben.
Michael B. schrieb: > Wenn die Mechanik, also Halterung und Schliesmechanismus vorhanden ist, Die fällt nicht vom Himmel, die muß gebaut werden. Netürlich fährt die parallel und ist mit gehärteten Führungsstifeten / Gleitbuchsen fast spielfrei. > kann ich mich an Lochplatten erinnern in die die PogoPin Prüfnadeln nur > eingesteckt wurden, Kabel der InCircuitTester angelötet wurden, und > fertig war die Laube, das dauerte keinen Nachmittag und der HiWi war > nicht teuer. Quatsch. Der HiWi braucht eine konkrete Vorgabe, deren Erstellung durch Fachpersonal deutlich mehr als er kostet. > Ja, die Lochplatten hatten 0.1" Raster die Testpunkte mussten auf der > Platine dazu passen, "0.1" Raster" klingt nach Landmaschinenbau der 60er Jahre. Meine Mechanikkollegen haben es durchaus hin bekommen und wir brauchten es auch, erheblich kleinere Raster zu kontaktieren. Wo es möglich war, wurden im Layout Prüfflächen angelegt, aber halt nicht immer. Natürlich braucht man in der Leiterplatte Zentrierbohrungen und Fangstifte in der Prüfaufnahme. Schade, dass es damals noch keine Digitalknipsen gab, ich habe viele Jahre Prüftechnik für recht filligrane Geräte erstellt.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.