Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik IC-Identifikation "PUJK"/Reparatur Steckdosenlampe Lidl


von Marvin B. (bema16)


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Hallo zusammen,

ich habe aktuell eine kaputte Lampe von der Verwandschaft auf dem Tisch. 
Es handelt sich um eine LIVARNO® LUX Steckdosenleuchte, die 2015 bei 
LIDL im Angebot war. Mittlerweile ist sie wohl nicht mehr im Sortiment, 
aber auf dieser Website ist das Angebot archiviert: 
https://offers.kd2.org/de/ch/lidl/pnNN/

Fehlerbild: Sobald die Lampe eingesteckt ist und das Poti mit 
integriertem Schalter aufgedreht wird, leuchtet die Lampe i.d.R. 
überhaupt nicht. Manchmal geht die Lampe für ein paar Sekunden an, 
allerdings nicht mit voller Helligkeit.

Die ausgebaute Platine enthält ein Schaltnetzteil, welches (laut 
Silkscreen auf der Platine) 12 V erzeugt. Das Schaltnetzteil hängt 
dauerhaft am Netz, da sich der Poti-Schalter auf der Sekundärseite 
befindet. Die andere Platinenhälfte enthält einen Operationsverstärker 
und einen Transistor, womit die LED angesteuert wird.
Auf der Platine befindet sich eine Drahtbrücke (L2, für eine richtige 
Spule hat das Geld wohl nicht gereicht), mit der die Versorgung zur 
OPV-/Transistor-Schaltung abgetrennt werden kann. So konnte ich das 
Schaltnetzteil separat testen. Also Last habe ich zwei 1 W 
LED-Halogenstrahler angeschlossen, was der verbauten LED in der Lampe (2 
W laut Typenschild) entspricht.
Beim ersten Test haben die Halogenstrahler geleuchtet, die Spannung 
schwankte zwischen 6 und 9 V. Nach ein paar Sekunden brach die Spannung 
auf auf 2 V ein und es war ein Surren hörbar.
Bei allen nachfolgenden Versuchen haben die Halogenstrahler nicht mehr 
geleuchtet. Nach dem Einschalten steigt die Spannung innerhalb von 
einigen Sekunden von ca. 2 V auf 4 V an und verharrt dort. Ab und zu 
sind kurze Pfeifgeräusche hörbar.

Um den Fehler weiter eingrenzen zu können, wäre ein Datenblatt des 
verwendeten Schaltregler-ICs hilfreich. Leider blieb meine Suche nach 
dem SMD-Code ("PUJK") im Internet erfolglos. Unter PU finde ich den 
Ricoh R1225N122C, der aber m.M.n. nicht passt (Eingangsspannung max. 
18,5 V, externer FET fehlt auf Platine etc.).
Hat evtl. jemand eine Idee, um welches IC es sich handeln könnte?

Viele Grüße

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Marvin B. schrieb:
> Um den Fehler weiter eingrenzen zu können, wäre ein Datenblatt des
> verwendeten Schaltregler-ICs hilfreich.

Och, tausch doch einfach E1, was soll denn sonst kaputt gehen ausser den 
Elkos ?

Ein Widerstand der dauernd an hoher Spannung liegt, aber R1 hat man 
schon weggespart, es gibt wohl Startstrom über den IC intern.

von Wolf17 (wolf17)


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60000 Stunden in Betrieb? Ich schlage vor, zuerst die üblichen 
Verdächtigen, E1 E2 E4 auszubauen und zu messen.

: Bearbeitet durch User
von Steffen E. (steffene)


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Ohne Gewähr

SMPS Controller "Universal standby and auxiliary powersupplies up to 8 W 
using C2162DX2"

Marking PUxx

https://www.datasheetarchive.com/C2162DX2-datasheet.html

von H. H. (Gast)


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Steffen E. schrieb:
> SMPS Controller "Universal standby and auxiliary powersupplies up to 8 W
> using C2162DX2"

Hut ab!

von Marvin B. (bema16)


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Michael B. schrieb:
> Och, tausch doch einfach E1, was soll denn sonst kaputt gehen ausser den
> Elkos ?

Ich habe im ersten Beitrag vergessen zu erwähnen, dass ich das bereits 
gemacht habe (ja, ich weiß, Salamitaktik, sorry dafür). Da ich keine 4,7 
uF Elkos mit 400V zur Hand hatte, habe ich die zwei Primärelkos 
probeweise durch zwei 33 uF Elkos ersetzt, während ich für den 220 uF 
auf der Sekundärseite einen passenden Ersatz verbaut habe. Leider hat 
dies am Problem nichts geändert.
Weiterhin habe ich den Keramikkondensator C8 (am Ausgang des Netzteils) 
ausgelötet und geprüft, aber dieser war i.O. und wurde deshalb von mir 
wieder eingebaut.

Gestern Abend habe ich die Lampe noch probeweise ein paar mal 
eingeschaltet und auf einmal war der Sicherungswiderstand (FR1) hin 
(keine Spannung am Elko dahinter und unendlich großer Widerstand mit dem 
Multimeter messbar). Ich vermute, dass die Eingangskapazität mit 33 uF 
zu einem zu hohen Einschaltstrom geführt hat.

Wolf17 schrieb:
> 60000 Stunden in Betrieb?

Ich weiß nicht, ob die Lampe dauerhaft am Netz war oder bei 
Nichtbenutzung ausgesteckt wurde. Aber auf jeden Fall sollte die Lampe 
schon viele Betriebsstunden hinter sich haben.

Steffen E. schrieb:
> SMPS Controller "Universal standby and auxiliary powersupplies up to 8 W
> using C2162DX2"

Das sieht sehr gut aus, die Beispielschaltung im Datenblatt passt auf 
den ersten Blick auch zu der Schaltung, die auf der Platine aufgebaut 
ist. Super, damit kann ich weitermachen, aber zunächst muss ich mir 
einen neuen Sicherungswiderstand und passende Elkos mit 4,7 uF besorgen.

von Marvin B. (bema16)


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Kurzes Update:
Die neuen Elkos und Ersatz für den Sicherungswiderstand sind 
eingetroffen. Nun tut sich wieder etwas (Spannung an den Primärelkos und 
am Ausgang vom Netzteil), aber am Problem hat sich nichts geändert - 
nach wie vor keine stabile Spannung am Ausgang des Schaltreglers.

Ich werde am Wochenende mal die Stromversorgung für das IC genauer unter 
die Lupe nehmen - zum Starten scheint nach meinem Verständnis die 
Schaltung rund um den Transistor relevant zu sein. Evtl. hat der 
Keramik-C am Emitter des Transistors oder einer der Widerstände einen 
Knacks…

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