Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wie SOLAR parallel schalten?


von Dirk E. (dirk_1980)


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Hallo.

Ich habe 4 Module auf 2 Strings aufgeteilt, aktuell sind nur 2 Module 
dran.
Nun will ich die parallel an den MPPT Laderegler anschliessen.
Ja mir ist klar das man am besten 2 MPPT hat, aber das habe ich nicht.

Angeblich kann man die auch einfach zusamen klemmen, aber das will ich 
nicht weil nächstes Jahr nochmal 2 Module dran kommen. Dann habe ich 
sauber nach ost,süd und west meine Module hängen. Mehr Platz ist dann 
auch nicht mehr.

So nun habe ich diese MC4 Verbinder gefunden wo einfach eine Diode drin 
ist, aber wenn ich mal ganz einfach rechne 0,6V * 12A == ein bischen 
warm für so ein Teil oder?

Die ganzen Idealen Dioden die ich finden kann sind <=80V, aber ich habe 
ca. 84V im leerlauf.
Passt wieder nicht so richtig!

Habt Ihr da noch eine Idee was man einsetzen kann?
Auch wenn ich 2 Dioden auf 2 Kühlkörper schell selber zusammen basteln 
kann.
Ist mir was fertiges zum kaufen bei so einer Anwendung lieber.
Am besten noch mit MC4 Verbinder und Wasserdicht, man darf ja mal 
wünsche haben.

: Verschoben durch Moderator
von Harald K. (kirnbichler)


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"Für alle Fragen rund um Mikrocontroller und sonstige digitale 
Elektronik."

von Christian M. (likeme)


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Man kann bei einer gleich ausgerichteten Fläche einfach parallel 
schalten. Dioden sind Energie verschwender.

: Bearbeitet durch User
von Paul B. (paule201)


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Dirk E. schrieb:
> Habt Ihr da noch eine Idee was man einsetzen kann?

Geld, um damit jemanden zu bezahlen der mehr Ahnung hat...

Dirk E. schrieb:
> aber wenn ich mal ganz einfach rechne 0,6V * 12A == ein bischen
> warm für so ein Teil oder?

Sind sie dafür vom Hersteller freigegeben oder nicht? Du musst da gar 
nichts rechnen.

Kauf dir 3 Microinverter mit jeweils zwei Anschlüssen für Module (eben 
das klassische Balkonkraftwerk, nur eben 3 mal) oder 3 MPPTs für 3 
Strings in 3 Himmelsrichtungen falls du auf 12/24/48V aus bist.

von Dirk E. (dirk_1980)


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Sorry bitte verschieben, sollte auch unter Haus... stehen.

Das Dioden nicht super sind ist mir klar, aber was ist die alternative?


3 Inverter, damit kommt meine Inselanlage aber mal überhaupt nicht kar.

Ob die freigegeben sind oder nicht, heis werden die und eine mögliche 
Brandquelle baut man sich nicht freiwillig ein.

: Bearbeitet durch User
von Rüdiger B. (rbruns)


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WR gehören nach drinnen wo sie kühl sind! Dann leben sie auch länger und 
du kannst auch einen Brückengleichrichter nehmen der sich besser kühlen 
lässt.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Mehrere Ketten (aka strings) von Solarmodulen mit Dioden parallel 
schalten ist nur ein schlechter Kompromiss, denn dabei ist die Kette mit 
der niedrigeren Spannung inaktiv und liefert NULL Leistung. Da ist es 
egal, ob normale oder ideale Dioden benutzt werden. Wenn man damit leben 
kann oder muss, los geht's. Wenn man aber die Solarleistung maximieren 
will, braucht man eine komplette Reihenschaltung oder mehre Eingänge am 
Wechselrichter.

von Dirk E. (dirk_1980)


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Mein WR ist im Gebäude, draussen wäres es mir im Winter für den auch zu 
kalt.

Brückengleichrichter? Am besten über 2 Dioden angeschlossen?
Ja die dicken mit dem Lock in der mitte kann man gut festschrauben, aber 
ich habe auch Dioden (60A) die ich festschrauben kann.

Die paar Watt verlusst sind mir egal, ich will die einfach entkoppeln.

Gibt es so was nicht als fertiges Teil?

von Rüdiger B. (rbruns)


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Du brauchst sowieso eine Trenneinrichtung ( Sicherungslastschalter ) im 
REG Gehäuse.

von Dirk E. (dirk_1980)


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Den Kompromiss muss ich eingehen!
Da die Module unterschiedlich ausgerichtet sind!

Auch wenn ich garantiert auf den anderen Seiten noch ein paar Watt dazu 
bekommen könnte. Zurzeit (2 Module) habe ich Stunden lang < 120W obwohl 
auf die neuen (nicht angeschlossen) die Sonne scheint.
Klar hätte man die Watt auch noch gerne, aber wenn es nicht anders geht 
dann ist halt nur eine Seite aktiv.

Alternative?
Einfach parallel schalten?


Schalter sind da!

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Dirk E. schrieb:
> Alternative?
> Einfach parallel schalten?

Nein.

von Michael B. (laberkopp)


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Dirk E. schrieb:
> 3 Inverter, damit kommt meine Inselanlage aber mal überhaupt nicht kar.

Wechselrichter in Inselanlagen haben ganz andere Kennlinien als MPPT

Dirk E. schrieb:
> Nun will ich die parallel an den MPPT Laderegler

Laderegler, du hast also Akku.

Ein Akku kommt extrem gut damit klar, 1, 2 oder 3 MPPT direkt parallel 
geladen zu werden und jeder MPPT kann sich ideal an den Ertrag seiner 
Module anpassen und muss nicht den kleinsten gemeinsamen Nenner 
runtergehen.

Nach dem Akku darf dann der InselWR arbeiten, völlig unabhängig von den 
MPPT Ladern.

von Udo S. (urschmitt)


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Falk B. schrieb:
> Dirk E. schrieb:
>> Alternative?
>> Einfach parallel schalten?
>
> Nein.

Wo ist das Problem bei gleichen Modulen?
Die Strom-Spannungs Kennlinie zeigt dass auch schon bei wenig 
Beleuchtung die Leerlaufspannung erreicht wird. Also trägt auch ein 
beschattetes Modul noch zur Gesamtleistung bei, eben nur weniger.
Parallelschaltung ist bei unterschiedlicher Ausrichtung oder 
Teilbeschattung besser als Reihenschaltung.
Allerdings sollten es gleiche oder zumindest sehr ähnliche Module sein.

von Michael H. (micha_22)


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Udo S. schrieb:
> Also trägt auch ein
> beschattetes Modul noch zur Gesamtleistung bei, eben nur weniger.
> Parallelschaltung ist bei unterschiedlicher Ausrichtung oder
> Teilbeschattung besser als Reihenschaltung.

Bingo.

Einfach parallel schalten, macht man bei der klassischen Ost / West 
Doppelbelegung immer.

Noch besser wären natürlich 3 getrennte Laderegler.

von Falk B. (falk)


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Udo S. schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Dirk E. schrieb:
>>> Alternative?
>>> Einfach parallel schalten?
>>
>> Nein.
>
> Wo ist das Problem bei gleichen Modulen?

Die ungleiche Lage und damit Beleuchtung!

> Die Strom-Spannungs Kennlinie zeigt dass auch schon bei wenig
> Beleuchtung die Leerlaufspannung erreicht wird. Also trägt auch ein
> beschattetes Modul noch zur Gesamtleistung bei, eben nur weniger.

Und warum verbaut man dann Entkoppeldioden bei Parallelschaltung?

> Allerdings sollten es gleiche oder zumindest sehr ähnliche Module sein.

AHA!

von Wendels B. (wendelsberg)


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Dirk E. schrieb:
> draussen wäres es mir im Winter für den auch zu kalt.

Wechselrichter haben Probleme mit Waerme, nicht mit Kaelte.

von Achim H. (pluto25)


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Miß mal die Leerlaufspannug. Ist die vom schlecht beleuchteten höher als 
die MPP vom beleuchteten können die problemlos parallel. Ich hab hier 
welche die gehen so gewaltig runter, daß das dunklere die Leistung vom 
helleren "verbriet" :-(

von Dirk E. (dirk_1980)


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Morgens und arbends sind die Spannungen recht unterschiedlich (0 || 29V 
|| 71V).
Aber das ist nur für gut 1-2 Stunden so.
Bei Wolken  Regen  Schnee wird das sicherlich alles auf dem selben 
Level sich befinden (gegen 0V).

Also wenn ich das jetzt richtig verstehe sollte man die einfach parallel 
klemmen und das mit den Dioden vergessen.

Aber warum gibt es dann diese Dioden?
Aus Spass werden die ja nicht hergestellt.

von Falk B. (falk)


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Dirk E. schrieb:
> Aber warum gibt es dann diese Dioden?

Um zu verhindern, daß in einer Parallelschaltung ein stark beleuchtetes 
Panel mit hoher Ausgangsspannung ein schwach beleuchtetes Panel mit 
deutlich geringerer Ausgangsspannung speist. Auch wenn das dabei nicht 
kaputt geht, geht Energie verloren, die nur sinnlos das dunkle Panel 
heizt. In einigen Anwendungen kann man damit leben, weil der Verlust 
nicht so extrem stark ist, weil eben auch ein schwach beleuchtetes Panel 
nahezu die volle Ausgangsspannung bringt, denn die ist logarithmisch von 
der Helligkeit abhängig.

Probier's einfach mal aus. Zwei Panels parallel schalten und eins 
abdecken. Dann miss mal, wieviel Strom durch das dunkle Panel fließt.

von Udo S. (urschmitt)


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Dirk E. schrieb:
> Morgens und arbends sind die Spannungen recht unterschiedlich (0 || 29V
> || 71V).

Bei so starken Unterschieden wahrscheinlich doch Dioden.

Falk B. schrieb:
> Probier's einfach mal aus

Das ist die beste Idee soweit du die notwendigen Messmittel hast.

Michael H. schrieb:
> Noch besser wären natürlich 3 getrennte Laderegler.

Dass pro String ein eigener MPP Tracker das Optimum ist sind sich ja 
alle einig. Die Frage ist wie viel mehr Energie kann man dadurch ernten 
und lohnt das den Aufwand.

von Falk B. (falk)


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Udo S. schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Probier's einfach mal aus
>
> Das ist die beste Idee soweit du die notwendigen Messmittel hast.

Er wird doch wohl ein Multimeter mit 10A DC Meßbereich haben . . .

von H. H. (Gast)


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Dirk E. schrieb:
> Die ganzen Idealen Dioden die ich finden kann sind <=80V, aber ich habe
> ca. 84V im leerlauf.
> Passt wieder nicht so richtig!

Dann baut man sich die ideale Diode eben diskret auf, ist ja kein 
Hexenwerk.

von Falk B. (falk)


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https://www.youtube.com/watch?v=WCOXkYzq-Lw

Da spricht vieles gegen Entkoppeldioden. Einfach Parallelschaltung 
reicht. Denn durch die Belastung des Ladereglers, egal mit oder ohne 
MPPT, sinkt natürlich die Klemmenspannung der Module, was die Differenz 
zwischen schwach beleuchteten (verschatteten) und stark beleuchteten 
Modulen vermindert. Damit fließt meist kein Strom rückwärts in die 
Module und es wird auch keine Energie verschwendet. Nur im Extremfall, 
wenn der Laderegler getrennt wird und die Module volle Leerlaufspannung 
liefern können. Das ist aber kein relevanter Betriebsfall.

: Bearbeitet durch User
von Christian M. (likeme)


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Falk B. schrieb:
> m zu verhindern, daß in einer Parallelschaltung ein stark beleuchtetes
> Panel mit hoher Ausgangsspannung ein schwach beleuchtetes Panel mit
> deutlich geringerer Ausgangsspannung speist. Auch wenn das dabei nicht
> kaputt geht, geht Energie verloren, die nur sinnlos das dunkle Panel
> heizt. In einigen Anwendungen kann man damit leben, weil der Verlust
> nicht so extrem stark ist, weil eben auch ein schwach beleuchtetes Panel
> nahezu die volle Ausgangsspannung bringt, denn die ist logarithmisch von
> der Helligkeit abhängig.

Man bemerkt gleich die Leute, die keine Ahnung haben... da es hierzu 
viel Geschwurbel gibt, hab ich das selber mal getestet und ein Projekt 
daraus gemacht Solarzaun mit 14 Platten Ost und 14 Platten 
Westausrichtung, alles Parallel, es fließt kein Strom in ein 
verschattetes Modul! NULL! nichtmal ein einziges Milliampere!

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Christian M. schrieb:
> alles Parallel, es fließt kein Strom in ein
> verschattetes Modul! NULL! nichtmal ein einziges Milliampere!

Das habe ich ja jetzt duch das Video oben gelernt. Bleibt trotzdem die 
Frage, wann Entkoppeldioden wirklich nötig sind.

von Christian M. (likeme)


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Falk B. schrieb:
> wann Entkoppeldioden wirklich nötig sind.

Sie sind gut fürs Gewissen. Ich habe sie z.B. verwendet als ich Flächen 
mit unterschiedlicher Plattenzahl UND Ausrichtung parallel verschaltet 
habe. Walmdach, 7Platten Ost, 6 Süd, 7 West....  Die Diode nimmt dir 
immer eine Zelle einer Platte weg und verwandelt sie in Wärme :-)

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Christian M. schrieb:
> Man bemerkt gleich die Leute, die keine Ahnung haben... da es hierzu
> viel Geschwurbel gibt, hab ich das selber mal getestet und ein Projekt
> daraus gemacht Solarzaun mit 14 Platten Ost und 14 Platten
> Westausrichtung, alles Parallel, es fließt kein Strom in ein
> verschattetes Modul! NULL! nichtmal ein einziges Milliampere!

Man bemerkt gleich die Leute, die einfach mal fake news, also schlicht 
gelogene Aussagen aus dem Ärmel schütteln um, ja um was eigentlich, um 
die Welt ein bisschen mehr an die eigene Ahnungslosigkeit und Dummheit 
heranzuführen wohl, quasi der AfD Querdenker der Elektronik.

Ein Blick auf ein PV Modul Strom/Spannungsdiagramm zeigt sofort den 
Unterschied zwischen Kurzschlusssstrom und Strom im MPP, den der MPPT 
entnimmt: es gibt eine Differenz, und die Differenz ist exakt der im 
Panel durch die Photozellen in Leitrichtung abfliessende Strom. Und bei 
Parallelschaltung ohne Sperrdioden fliesst genau derselbe Strom durch 
das verschattete Modul, denn es sind dieselben Photozellen in derselben 
Anzahl, der verlotene Strom wird also doppelt so gross, die Leistung 
sinkt, bei z.B. 10% Unterschied zwischen Leerlaufstrom und MPP Strom um 
weitete 10%.

Der einzige Grund wenn 0mA durch die parallelen Module fliesst ist, wenn 
dort der bei der Spannung intern abfliessende Strom weil es nicht ganz 
dunkel ist selbst erzeugt wird. Aber dann wurde man dort als 
Leerlaufspannung zumindest die MPP Spannung der anderen, durch den MPPT 
Regler belasteten Module messen. Das war aber nicht der Fall, die 
Spannung lag ja deutlich drunter.

So einfach ist Physik, da fällt dein ahnungsloses Gequatsche sofort dumm 
auf.

von Christian M. (likeme)


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wenn einem die Argumente ausgehen kommt: quasi der AfD Querdenker der 
Elektronik... is immer so ;-) Das ist wie *, die landen sofort auf 
IGNORE!

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Alternative Naturgesetze...

von Michael B. (laberkopp)


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Christian M. schrieb:
> landen sofort auf IGNORE!

Ja, man schafft sich seine eigene Blase, fern ab von Widrigkeiten wie 
physikalischen Naturgesetzen "pah, für wen gelten schon Gesetze, ich 
steh über den Dingen" und Widerworten.

von Christian M. (likeme)


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Michael B. schrieb:
> Christian M. schrieb:
>> landen sofort auf IGNORE!
>
> Ja, man schafft sich seine eigene Blase, fern ab von Widrigkeiten wie
> physikalischen Naturgesetzen "pah, für wen gelten schon Gesetze, ich
> steh über den Dingen" und Widerworten.

Kauf dir paar Platten und mach bitte selber Versuche!

von H. H. (Gast)


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Christian M. schrieb:
> Kauf dir paar Platten und mach bitte selber Versuche!

Die Versuche wurden längst gemacht.

Man muss auch nicht bei jeder Apfelsorte einzeln testen, ob sie vom Baum 
runter fallen.

von Falk B. (falk)


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https://www.youtube.com/watch?v=q8mRpbnimQM

Die Zusammenfassung ab 18:36

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Falk B. schrieb:
> Nur im Extremfall, wenn der Laderegler getrennt wird und die Module volle 
Leerlaufspannung
> liefern können. Das ist aber kein relevanter Betriebsfall.

Wenn selektierte Module verwendet werden, dann ist in der Regel das 
abgeschattete Modul kühler. Dies reduziert den Rückstrom in das Panel 
erheblich. Nicht mehr so gut funktioniert das, wenn das obere Panel die 
gesamte aufsteigende warme Luft der unteren Panele abbekommt.

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