Guten Tag, wende mich mit einer Suchanfrage an euch, da ich das passende leider nicht gefunden habe. Ich suche ein Soundmodul für ein Museumsprojekt. Der Trick ist der, dass man die Sounddateien mit variabler Geschwindigkeit zur Laufzeit des Stücks abspielen können soll, wobei sich die Tonhöhe nicht verändern darf. Ob das mit mp3 Dateien überhaupt gehen kann überblicke ich leider nicht, mit wav sollte es ja gehen. Für den Modellbau (Motorgeräusche usw.) gibt es das wohl, aber meist nur mit kurzer Laufzeit (Speichertiefe). Bei mir spielt die Baugrösse aber keine Rolle. Die Soundstücke müssen allerdings beliebig lang sein dürfen (SD-Karte), also nicht nur ein Modul, das einige Sekunden abspielen kann. Kennt jemand so ein Modul oder ein Modul auf dem ein IC ist, das vielleicht diese Eigenschaft versteckt hat? Selbstbau ist sicher eine Option, die Latte dürfte dafür für mich aber doch recht hoch liegen. Ein IC das man ansteuern kann wäre da schon viel einfacher und meine "Firmware Welt". Herzlichen Dank für jeden Tipp Michael
Nein, mit wav geht es auch nicht so einfach. Wenn ich einen 400Hz-Sinus mit den hinterlegten Werten und der bekannten Datenrate nur halb so schnell abspiele, kommt da ein 200Hz-Sinus am Ende raus. Wenn Speicherplatz keine Rolle spielt, könntest du das Audiofile mit Audacity in verschiedenen Geschwindigkeiten hinterlegen, Audacity kann die Geschwindigkeit ohne Tonhöhenänderung ändern, muss das aber berechnen. Das wäre nicht "on-the-fly".
Benutze "einfach" Sprachsynthese. Die kann langsam oder schnell plappern ohne die Tonhoehe aendern zu muessen. Aendert man die Abspielgeschwindigkeit, aendert sich normalerweise auch die Tonhoehe. Schlumpf- und Mickymousestimmen sind dir ja wohl bekannt. Mit einem "Pitchshifter" kann man das im begrenzten Masse beheben. Wie sich das bei den einfachen "Pitchshiftern" anhoert, kannst du mit dem Videoplayer "VLC" ausprobieren, Der kann dieses Kunststueck.
Christoph S. schrieb: > Nein, mit wav geht es auch nicht so einfach. Wenn ich einen 400Hz-Sinus > mit den hinterlegten Werten und der bekannten Datenrate nur halb so > schnell abspiele, kommt da ein 200Hz-Sinus am Ende raus. > Wenn Speicherplatz keine Rolle spielt, könntest du das Audiofile mit > Audacity in verschiedenen Geschwindigkeiten hinterlegen, Audacity kann > die Geschwindigkeit ohne Tonhöhenänderung ändern, muss das aber > berechnen. Das wäre nicht "on-the-fly". UPS, dann geht das ja gar nicht. Hatte mir vorgestellt, durch Variation der Abtastrate bzw. durch weglassen bzw. Mehrfachausgabe von Samples, dass das geht. Aber du hast recht, einige Versuche mit Excel zeigen, dass das nicht trivial ist. Sorry, hätte ich auch gleich machen können.
Hm, also bei diversen Playern kann ich die Geschwindigkeit anpassen, ohne die Tonhöhe bzw. merklich zu verändern. Das geht also auch "on-the-fly" -- allerdings braucht das etwas Rechenleistung. SingleBoardComputer könnten vielleicht ausreichend sein, da wäre nur das Problem der Ansteuerung bzw. des Benutzerinterfaces. Vielleicht ist auch eine stufenlose Geschwindigkeitsregelung gar nicht soo relevant, und man kommt mit einigen wenigen Geschwindigkeitsvarianten aus; dann könnte man die vorher berechnen, was aber Speicher benötigt, und braucht diese nur abzuspielen.
Achim H. schrieb: > Hm, also bei diversen Playern kann ich die Geschwindigkeit anpassen, > ohne die Tonhöhe bzw. merklich zu verändern. Das geht also auch > "on-the-fly" -- allerdings braucht das etwas Rechenleistung. Richtig, verschiedene Android-Apps können das. Aber die leben tatsächlich von der verbauten Rechenleistung. Aber damit wird es wieder schwierig, das über ein Poti einen Museumsbesucher bedienen zu lassen. > SingleBoardComputer könnten vielleicht ausreichend sein, da wäre nur das > Problem der Ansteuerung bzw. des Benutzerinterfaces. Wenn man einen Software dafür findet, ja. Selber schreiben mag durchaus anspruchsvoll sein und wird man wegen der externen Bedienung wahrscheinlich tun müssen.
Klingt nach einem Job für einen Raspberry PI. Poti einlesen über externen ADC (oder Trickschaltung, ggf. Drehgeber), passende Software damit steuern.
Falk B. schrieb: > Klingt nach einem Job für einen Raspberry PI. Poti einlesen über > externen ADC (oder Trickschaltung, ggf. Drehgeber), passende > Software damit steuern. Hähä. Es dürfte wohl an der "passenden Software" scheitern...
Ob S. schrieb: > Falk B. schrieb: >> Klingt nach einem Job für einen Raspberry PI. Poti einlesen über >> externen ADC (oder Trickschaltung, ggf. Drehgeber), passende >> Software damit steuern. > > Hähä. > > Es dürfte wohl an der "passenden Software" scheitern... https://de.wikipedia.org/wiki/SoX https://sox.sourceforge.net/sox.html Michael schrieb: > Der Trick ist der, dass > man die Sounddateien mit variabler Geschwindigkeit **zur Laufzeit**² des > Stücks abspielen können soll, wobei sich die Tonhöhe nicht verändern > darf. ² **könnte zum Problem werden**
Also bei bestimmten WAV-Editoren am PC gibt es die Möglichkeit zu "transponieren". Mit der Auswahl, "ursprüngliche Länge beibehalten" oder nicht. Bei "Länge beibehalten" kommen bei mir Artefakte hinzu. Also hörbare Lücken, oder Jittern. Bei etwa einem temperierten Halbton rauf oder runter klappt das noch einigermaßen, bei einer Oktav höher, sind Lücken deutlich hörbar. Hatte mich früher schon damit beschäftigt, aber die Ergebnisse waren nicht zufriedenstellend. Beitrag "Tonhöhenverschieber mit Eimerkettenspeicher" Der Rechenaufwand muss schon ein bisschen höher sein. Mir ist momentan auch kein Player bekannt, der wirklich in der Hinsicht total überzeugen würde. ciao gustav P.S.: Die Freilaufdioden im alten Schaltplan sind falsch herum gepolt.
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Wenn nicht genug CPU-Kraft fürs Resampling vorhanden ist, hilft vielleicht einer von diesen: https://www.ti.com/audio-ic/interface/sample-rate-converters/products.html Gibt es sicher auch von anderen Herstellern.
ABer mal ganz grundlegend. Welche Tondatei soll da abgespielt werden und was soll die variable Geschwindigkeit bei konstanter Tonlage bringen?
Michael schrieb: > UPS, dann geht das ja gar nicht. Hatte mir vorgestellt, durch Variation > der Abtastrate bzw. durch weglassen bzw. Mehrfachausgabe von Samples, > dass das geht. Aber du hast recht, einige Versuche mit Excel zeigen, > dass das nicht trivial ist. Sorry, hätte ich auch gleich machen können. Lies das hier: https://en.wikipedia.org/wiki/Audio_time_stretching_and_pitch_scaling Hier werden die mathematische Verfahren aufgezeigt, die man hier verwenden kann. fchk
Herzlichen Dank allen für die super Informationen. Damit habe ich tolle Fakten warum wir das Projekt mit unseren Mitteln (Zeit) und know how so nicht umsetzen können. Viele Grüsse Michael
Es gab MP3-Player, die das konnten. Es gibt auch noch portable MP3- und PCM-Aufnahmegeräte, wie z.B. Olympus LS-P1 und Nachfolger (LS-P2 usw.). Diese können 50% bis 350% Abspielgeschwindigkeit. Man müßte Strippen anlöten und die Tasten per MCU drücken.
Zino schrieb: > Es gab MP3-Player, die das konnten. Es gibt auch noch portable MP3- und > PCM-Aufnahmegeräte, wie z.B. Olympus LS-P1 und Nachfolger (LS-P2 usw.). > Diese können 50% bis 350% Abspielgeschwindigkeit. Man müßte Strippen > anlöten und die Tasten per MCU drücken. Super, das ist genau das was ich suchte. Habe mir gerade das Manual des Olympus LS-1 angeschaut. Die Funktion ist nicht einmal tief im Menue versteckt, so dass man das wohl leicht durch einen Controller steuern könnte. Ob es tatsächlich noch MP3 Player mit dieser Funktion gibt? Solche Player sind wahrscheinlich längst von den Handys abgelöst. Egal, dann halt mit dem Olympus. Das macht wieder Hoffnung. Danke und viele Grüsse Michael
Falk B. schrieb: > und > was soll die variable Geschwindigkeit bei konstanter Tonlage bringen? Beim Zusammenschneiden verschiedener Aufnahmen, vielleicht ein Instrument zu hoch, anderes zu tief gestimmt. Ausgleich. So soll übrigens durch diese Tonhöhendifferenz-"Panne" der ARD-"Tatort" Trailer entstanden sein. Eigentlich war das nicht so geplant. Die Bandmaschinen war wohl nicht 100%-ig justiert. ciao gustav
Es muß nicht Olympus sein, z.B. der TASCAM DR-05X tut's auch. Die Olympus LS-Px sind relativ einfach zu öffnen, aber doch recht winzig. Bei den Zoom-Geräten ist der Bereich für die Geschwindigkeitsänderung eher klein und die Stufen groß. Geh' einfach mal die Anleitungen durch: https://www.thomann.de/de/portable_recorder.html
Zino schrieb: > Bereich für die Geschwindigkeitsänderung Geschwindigkeitsänderung ist ja nicht das Problem. Es soll aber das Tempo gleich bleiben, und Tonhöhe rauf oder runter. Ohne irgendwelche hörbaren Artefakte. Oder umgekehrt, Tempo rauf und runter, dabei Tonhöhe gleich. https://www.youtube.com/watch?v=zTtzllDQUlE ciao gustav
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