Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Fluoreszenzpektrometer - Schrittmotor reparieren?


von Flo K. (gasfisher)


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Hallo zusammen,

bei uns im Labor steht ein Fluoreszenspektrometer Marke Perkin Elmer 
Modell LS50 aus dem Jahr 1991.
An sich lief das Gerät bisher sehr zuverlässig.

In letzter Zeit kommt aber immer wieder die Meldung "Motor Stepper 
Error".
Nach etwas Recherche im Netz habe ich folgenden Text gefunden: 
http://staff.washington.edu/wbeaty/chem_LS-55perkin.html

Darin beschreibt er, dass er beim Nachfolgemodell LS55 den Motor selbst 
getauscht hat. Leider nicht detailliert genug zum nachmachen.

Den Motor habe ich auch schon gefunden:
https://de.rs-online.com/web/p/schrittmotoren/8929167?cm_mmc=DE-PPC-DS3A-_-google-_-DSA_DE_DE_Automation_Index-_-Schrittmotoren%7C+Products-_-DYNAMIC+SEARCH+ADS&matchtype=&dsa-1697605355407&gclid=EAIaIQobChMI8MeQrsSngQMVy-93Ch2LuARNEAAYASAAEgKC7_D_BwE&gclsrc=aw.ds

Nur beim Getriebe, kann man den Sticker nicht mehr lesen. Und so wie 
sich das im Text von Bill oben anhört, ist wohl eher das Getriebe 
kaputt.
Also kann ich erstmal nicht rausfinden, welches Getriebe ich kaufen 
müsste.

Meine Frage ist jetzt, ob es hier jemand gibt, der sich mit solchen 
Geräten oder einer solchen Reparatur auskennt?? Oder jemand kennt, der 
sowas kann?

Habe natürlich auch schon bei Perkin Elmer angefragt. Dort soll eine 
Wartung/Kalibrierung 2.500 kosten. Exklusive nötiger Reparaturen. (

Vielleicht kennt sich ja hier jemand mit solchen Geräten aus, oder hat 
einen guten Tipp?
Ich bin für alle Tipps und Hinweise dankbar!

: Bearbeitet durch User
von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Das Getriebe wird proprietär sein. Bekommst du das nicht als Ersatzteil 
vom Hersteller? Bei der Montage/Demontage darauf achten, dass die 
Motorwelle axial nicht zu stark belastet wird. Das ist ein 
Scheibenschrittmotor. Die Magnetscheibe geht leicht kaputt wenn man zu 
viel Gewalt anwendet.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Stephan S. (uxdx)


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Der Kollege aus Washington hat das Getriebe mit Molybdänpaste 
geschmiert. Davon würde ich abraten, Fliessfett ist für Zahräder sicher 
besser geeignet.

Molypaste ist zäh, wird aber trotzdem irgendwann mal von den Flanken der 
Zahnräder abgerubbelt und dann ensteht der beschriebene Abrieb. 
Fliessfett fliesst wieder zurück, wird aber im Gegensatz zu Öl nicht 
weggeschleudert.

von Lukas T. (tapy)


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Jep, zerlegen, komplett entfetten und neu fetten und dann 
zusammensetzen.

PE ist weltbekannt für Spezialgetriebe und die bzw. ihre Fette werden 
alle irgendwann hart.

Ich habe Gaschromatographen von denen am Laufen, die ähnlich alt sind.

Ersatzteile gibt es nicht (bezahlbar).

von Flo K. (gasfisher)


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Lukas T. schrieb:
> Jep, zerlegen, komplett entfetten und neu fetten und dann
> zusammensetzen.

Und du meinst, das könnte schon reichen um den Fehler zu beheben?

Lukas T. schrieb:
> PE ist weltbekannt für Spezialgetriebe und die bzw. ihre Fette werden
> alle irgendwann hart.

Was ist PE?

Meine große Sorge ist, dass sich durch ein/Ausbau irgendwas verstellt 
und wenige zehntelmillimter einer falschen Position dann dazu führen, 
dass das Gerät falsche Werte liefert.
Hat da jemand Erfahrung, wie sensibel das Gerät ist?
Ist die ganze OP schwierig??

Und dann ist da auch noch diese Frage:
Das Gerät hat ja zwei Schrittmotoren, aber woher weiß ich, welcher den 
Fehler produziert?
Oder würdet ihr beide reinigen/ersetzen?
Das erhöht natürlich die Gefahr von einer Fehleinstellung des Geräts.

von Stefan W. (stefan_w246)


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Ich tippe ebenfalls auf verharztes Fett im Getriebe. Irgendwann reicht 
das Drehmoment des Schrittmotors nicht mehr aus und er verliert 
Schritte.
Getriebe ausbauen und in einem Becherglas mit Isopropanol im 
Ultraschallreiniger (Becherglas steht im Wasser) schallen. Man müsste je 
nach Aufbau entscheiden ob und wie das Getriebe dafür geöffnet werden 
muss. Falls man es öffnen kann sieht man wahrscheinlich das gelblich 
verfärbte verharzte Fett (erkennt man ja auch schon außen am Getriebe). 
Nach der Reinigung mit einem geeigneten Fett sparsam schmieren.

Da Schrittmotoren ja durchaus mal Schritte verlieren wird das Gerät die 
exakte Spiegelposition durch Anfahren von Endschaltern kalibrieren (man 
sieht ja die zwei Gabellichtschranken). Solange man die Position nicht 
extrem verstellt würde ich denke das es kein Problem ist.
Wenn verharztes Fett das Problem ist, macht es ja Sinn beide 
Motoren/Getriebe zu behandeln.

: Bearbeitet durch User
von Stephan S. (uxdx)


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Der Kollege aus Washington hat für eine Kalibrierung zusätzlich 
vorgeschlagen, eine bekannte Probe zu nehmen und dann ggf den Motor 
nachzujustieren http://staff.washington.edu/wbeaty/chem_LS-55perkin.html 
letzter Abschnitt

: Bearbeitet durch User
von Uli S. (uli12us)


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Das mit Getriebe reinigen erscheint mir auch am sinnvollsten. Dieses 
graue Teil mit blauen Deckeln dürfte das sein. Leider sieht man auf dem 
Foto nicht, wie man das ganze so weit zerlegen kann, dass das alles 
unfallfrei
demontiert und montiert werden kann. Fehlende Schmierung ist jedenfalls 
recht häufig der Grund, dass Geräte nicht mehr funktionieren, aber 
Vorsicht, nicht übertreiben, ein zuviel an Fett schadet mehr, wie 
zuwenig.

von Flo K. (gasfisher)


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Hallo zusammen,

also ich habe jetzt mal die Motor-Getriebe Einheit ausgebaut.
War gar nicht so schwierig. Habe vorher alle Positionierungen markiert.

Jetzt ist aber die große Frage, wie bekomme ich das Getriebe auf ohne es 
zu zerstören?!

Kennts sich jemand aus mit diesen Dingern?
Es sind ja ein paar Schlitzschrauben zu sehen.
Ich hab aber Sorge, dass mir da lauter Federn und Zahnräder entgegen 
springen, die ich nicht mehr korrekt eingesetzt bekomme.
Oder?

Und soll ich vorher den Motor vom Getriebe lösen? Geht vermutlich mit 
den vier Schrauben die oben in der Platine stecken...?!

von Flo K. (gasfisher)


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(habe mal auf der anderen Seite des Geräts verglichen.
Ich nehme einfach mal an, dass das das gleiche Getriebe ist.
Dort kann man immerhin den Sticker noch lesen.

Vielleicht weiß jemand was mit der Bezeichnung anzufangen?)

von Rainer W. (rawi)


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Flo K. schrieb:
> Was ist PE?

Flo K. schrieb:
> Perkin Elmer

von Torsten B. (butterbrotstern)


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Hersteller ist https://www.portescap.com/de-DE/
Dort finde ich nur den Motor:
https://www.portescap.com/-/media/project/automation-specialty/portescap/portescap/pdf/specification-pdfs/specifications_p310.pdf

und allgemeines über Getriebe:
https://www.portescap.com/de-de/produkte/zubeh%C3%B6r/getriebe

Willst Du ein neues Getriebe kaufen, nur weil das Fett hart wurde?

Mach die 4 Schlitzschrauebn auf und reinige mit (Feuerzeug-)Benzin oder 
Bremsenreiniger. Mit Ethanol dauert es länger. Da sind nur 3 Zahnräder 
drin.
Danach gut trocknen lassen und etwas weiches Fett an die Zahnräder.
Den Motor selbst auf keinen Fall öffnen.

Postleitzahlen-Angabe wäre hilfreich.
Wenn zu weit, kannst Du den Motor auch verschicken?

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Rainer W. schrieb:
> Flo K. schrieb:
>> Was ist PE?
>
> Flo K. schrieb:
>> Perkin Elmer

Oder . ..

https://de.wikipedia.org/wiki/Pe

Man muss es mit der Erfindung eigener Abkürzungen nicht übertreiben.

kmh, ICE und Eschede, PVC FCKW is nich OK!

von Flo K. (gasfisher)


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Also da waren doch ein paar mehr als 3 Zahnräder drin.
Habe die Dinger mit WD40 vorgereinigt und nun für ein paar Tage in 
Isopropanol eingelegt.
Die Kugellager (Deckelplatten) allerdings nicht. Da hab ich Sorge, dass 
ich die nicht mehr gefettet bekomme.

Ich hatte das Gefühl, dass die große Welle die aus dem Getriebe raus 
geht, etwas schwergängig läuft.

Mit was genau soll ich denn das Getriebe dann am Montag am besten 
schmieren?
Ich habe hier ein hochpräzisions-Schlitten-Öl. Das ist für einen 
Schneideschlitten aus der Medizintechnik.

Sonst hätte ich noch Kompass-Öl oder Silikon-Öl, Kompressor-Öl, 
PTFE-Spray oder Kontak Gold 2000 spray im Regal stehen....?!?

Ich kann natürlich auch was kaufen...
Was empfehlt ihr mir?

von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

Ich würde möglicherweise SKF Kugellagerfett vorschlagen. Da sollte 
eigentlich nichts schief gehen. Bin allerdings kein Experte und könnte 
mich irren. Ich habe ein paar eigene Sachen in der Vergangenheit damit 
neu eingefettet und hatte danach auch nach Jahren keine Folgeprobleme.

Gerhard

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Habe die Dinger mit WD40 vorgereinigt und nun für ein paar Tage in
> Isopropanol eingelegt.

Ausgezeichnet! Eine der ganz wenigen Anwendungen fuer die WD40
geeignet ist. :-)

> Die Kugellager (Deckelplatten) allerdings nicht. Da hab ich Sorge, dass
> ich die nicht mehr gefettet bekomme.

Steht auf den Lagern irgendeine Nummer drauf? Sowas wie 6025ZZ oder so?
Wenn du Glueck hast sind das genormte Standardlager die du einfach
so kaufen kannst.
Ansonsten pruefen ob sich die Lager leicht und ohne Geraeusche
drehen lassen.
Wenn sie komische Geraeusche machen oder Spiel haben muessen
die neu. Wenn sie nur schwer drehen kann auch das Fett darin
verharzt sein. Die Lager sind von beiden Seiten mit einem Blech
verschlossen. Ein geuebter Schlosser kann sowas aufmachen,
das alte Fett rausspuelen (WD40) und neu fetten.

> Ich kann natürlich auch was kaufen...
> Was empfehlt ihr mir?

https://www.amazon.de/LIQUI-MOLY-Langzeitfett-Lithium-Art-Nr/dp/B00295CR0U/

Oder irgendein anderes Lithiumverseiftes Fett.

Vanye

p.s: Die meisten Menschen haben eine Stoerung im Gehirn wenn
sie irgendwo ein neues Lager auf dem Tisch liegen sehen.
Die MUESSEN das in die Hand nehmen und das mal ordentlich drehen
lassen. Dabei ist das fuer ein neues Lager ohne Fett eigentlich
nicht so gut. .-)

von Stephan S. (uxdx)


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Vanye R. schrieb:
> https://www.amazon.de/LIQUI-MOLY-Langzeitfett-Lithium-Art-Nr/dp/B00295CR0U/
>
> Oder irgendein anderes Lithiumverseiftes Fett.

Genau so sehe ich das auch. Lithium-Fett ist ideal für Zahnräder. Die 
Bronzelager bekommen auch Fett, wenn die aus massiver Bronze sind. Falls 
die aus Sinterbronze sind (leicht körnige Struktur), dann brauchen die 
keine Schmierung, weil dauergeschmiert. Ich denke aber eher, dass das 
massive Bronzelager sind, denn die Sinterbronze haben eine 
Dauerschmierung mit Öl, das würde durch ein Fett herausgelöst werden.

> Die Kugellager (Deckelplatten) allerdings nicht. Da hab ich Sorge, dass
> ich die nicht mehr gefettet bekomme.

Kugellager sind seit vielen Jahren genormt, Sonderanfertigungen werden 
nur selten verwendet. Miss mal mit einer Schiebelehre Innendurchmesser 
(d), Aussendurchmesser (D) und Breite (B) der Kugellager, das kannst Du 
dann in die Suchmaske der gängigen Kugellagerverkäufer eingeben, z.B. 
https://www.kugellager-express.de/rillenkugellager 
https://www.ekugellager.de/rillenkugellager, die Kugellager im Bild 
haben beidseitig Stahldichtungen, dann kommt als Zusatz nach der Nummer 
noch ZZ dazu, ggf ginge auch 2x Kunststoff-Dichtung, das wäre dann 2RS. 
Bei so einem Präzisionsgerät würde ich Markenhersteller nehmen, wie SKF, 
INA, FAG, kostet bei kleinen Lagern nur unwesentlich mehr.

: Bearbeitet durch User
von Uli S. (uli12us)


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6025ZZ da passt warscheinlich ein Dutzend der Teile in das loch für die 
Welle. 125er Bohrung ist schon ne Hausnummer. Da wird eher 606 oder 
ähnliches draufstehen. Mit Glück 608, dann kannst einfach nen Skater 
schlachten. Bzw eine Rolle davon.

von J. T. (chaoskind)


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Flo K. schrieb:
> Lukas T. schrieb:
>> PE ist weltbekannt für Spezialgetriebe und die bzw. ihre Fette werden
>> alle irgendwann hart.
>
> Was ist PE?

Ich dachte auch erst "wieso denn jetzt Polyethylen?".

Falk B. schrieb:
> Oder . ..
> https://de.wikipedia.org/wiki/Pe
> Man muss es mit der Erfindung eigener Abkürzungen nicht übertreiben.

Generell ist es nie verkehrt, die Uneindeutigkeit möglichst gering zu 
halten :D

> kmh, ICE und Eschede, PVC FCKW is nich OK!

Das dass noch jemand kennt :D

von Hp M. (nachtmix)


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Flo K. schrieb:
> Sonst hätte ich noch Kompass-Öl oder Silikon-Öl, Kompressor-Öl,
> PTFE-Spray oder Kontak Gold 2000 spray im Regal stehen.

Hüte dich vor Silikonöl!
Das hat einen niedrigen Dampfdruck und eine derart geringe 
Oberflächenspannung, dass es nach einer Weile überall zu finden ist, wo 
es nicht hingehört.
Auf optischen Bauteilen können schon monomolekulare Schichten stören, 
und auf Relaiskontakten verbrennt es, und das dabei entstehende SiO2 
verhindert eine einwandfreie Kontaktgabe.

von Stephan S. (uxdx)


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Uli S. schrieb:
> Mit Glück 608, dann kannst einfach nen Skater
> schlachten. Bzw eine Rolle davon.

Ob ein billiges Skater-Kugellager in ein Präzisionsinstrument gehört? 
Aufgrund der zahlreichen Zahnräder im Getriebe dürfte das eine 
Untersetzung von 1:>100 sein, da gehört evtl sogar ein Präzisionslager 
rein

von J. T. (chaoskind)


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Stephan S. schrieb:
> dürfte das eine Untersetzung von 1:>100 sein,

1:720, steht auf einem der Bilder hier

Flo K. schrieb:

von Uli S. (uli12us)


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Stephan S. (uxdx) 16.09.2023 17:11; Täusch dich nicht, die Skaterlager 
sind mit höchster Präzision gefertigt. was genaueres als abec7 oder wars 
abec5 gibts gar nicht.

von Flo K. (gasfisher)


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Hallo zusammen!
so, habe jetzt mal die Kugellager unter die Lupe genommen.
Leider keine Beschriftung vorhanden.

Mir ist aufgefallen, dass die "oben" und "unten" eine anderes Maß haben.
Also außerhalb des Getriebegehäuses und innerhalb.
Sie stecken quasi bis zur Anschlagskante drin. Hoffe ihr versteht was 
ich meine.

Gemessen habe ich folgendes:
Außendurchmesser getriebeseitig: 14,0mm
Außendurchmesser Außenseite: 13,7mm
Innendruchmesser: 6,35mm
Dicke: 4,75mm

Weiß jetzt nicht ob man ohne genaue Bezeichnung da das passende 
Ersatzlage finden kann...
Aber vielleicht reicht es auch die mit Öl zu behandeln?

von Flo K. (gasfisher)


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Vanye R. schrieb:
> https://www.amazon.de/LIQUI-MOLY-Langzeitfett-Lithium-Art-Nr/dp/B00295CR0U/
>
> Oder irgendein anderes Lithiumverseiftes Fett.

kurze Rückfrage:
würde bei Conrad bestellen, auf Grund kürzerer Lieferzeit.
Ist das hier das richtige? :

https://www.conrad.de/de/p/liqui-moly-lm-47-3510-langzeitfett-100-g-891264.html

Hat die selbe Artikelnummer, es steht aber nirgends was von Lithium.

??

von Stephan S. (uxdx)


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Flo K. schrieb:
> Mir ist aufgefallen, dass die "oben" und "unten" eine anderes Maß haben.
> Also außerhalb des Getriebegehäuses und innerhalb.
> Sie stecken quasi bis zur Anschlagskante drin. Hoffe ihr versteht was
> ich meine.

Nennt sich Kugellager mit Bund oder Flansch-Kugellager

> Gemessen habe ich folgendes:
> Außendurchmesser getriebeseitig: 14,0mm
> Außendurchmesser Außenseite: 13,7mm
> Innendruchmesser: 6,35mm
> Dicke: 4,75mm

Die 6,35 deuten auf zöllige Lager hin.
Dass da nur 0,3 mm Differenz zwischen innen und aussen sind, wundert 
mich. Es gibt zöllige Kugellager 1/4" x 1/2" Zoll, also innen 6,35 und 
aussen 12,7 (der evtl. Flansch ist dann grösser als 12,7)

> Aber vielleicht reicht es auch die mit Öl zu behandeln?

Bloss kein Öl, geschlossene Kugellager werden gefettet, es sei denn, sie 
sind offen und laufen im Ölbad, das ist hier aber nicht der Fall.

von Stephan S. (uxdx)


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Flo K. schrieb:
> https://www.conrad.de/de/p/liqui-moly-lm-47-3510-langzeitfett-100-g-891264.html

Das ist MoS2-Fett, das eher nicht, das ist für hohe Belastungen und 
meist zäh.

Nimm einen Bleistift uns drehe damit den Innenring der Lager, gehen die 
völlig leicht und ohne zu ruckeln, dann würde ich eher davon ausgehen, 
dass die Schmierung noch ausreicht.

: Bearbeitet durch User
von Stephan S. (uxdx)


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Habe mich mal umgesehen, es gibt eine Kugellagergrösse R188, das sind 
6,35 x 12,7 x 4,76 mm (1/4" x 1/2" x 3/16"), mit Flansch wäre das FR188 
oder SFR188, gibt es z.B. bei agrolager.de

von Flo K. (gasfisher)


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Shit!
ich muss mich oben vertippt haben!
Entschuldigung!

Der innenseitige Außendurchmesser ist tatsächlich 12,7mm nicht 13,7mm.

Das von dir raus gesuchte Lager scheint mir tatsächlich das richtige zu 
sein. Vielen lieben Dank dafür! das ist echt großartig! :)
Ich habe direkt welche bestellt in der Edelstahl-Variante.

Jetzt stellt sich mir nur noch die Frage, wie dich die Lager raus und 
die neuen rein bekomme.
Einfach am Schraubstock eine passende große Nuss hinten unterlegen und 
dann WD40 drauf und pressen?
Oder muss ich da Bauteile erwärmen?
Oder gibt es eine andere Technik dafür?

von Flo K. (gasfisher)


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Stephan S. schrieb:
> Flo K. schrieb:
>> https://www.conrad.de/de/p/liqui-moly-lm-47-3510-langzeitfett-100-g-891264.html
>
> Das ist MoS2-Fett, das eher nicht, das ist für hohe Belastungen und
> meist zäh.

Also doch nicht dieses Fett von Liqui Moly?
Auch nicht das von Amazon? (scheint mir das gleiche zu sein)

Oder dieses?
https://www.conrad.de/de/p/shell-gadus-s2-v220-2-400g-lube-shuttle-kartusche-lithium-hochleistungs-mehrzweckfett-mit-ep-zusaetze-811681331.html

Hat zufällig jemand eine Empfehlung bzgl. eines geeigneten 
Schmiermittels für mich?


> Nimm einen Bleistift uns drehe damit den Innenring der Lager, gehen die
> völlig leicht und ohne zu ruckeln, dann würde ich eher davon ausgehen,
> dass die Schmierung noch ausreicht.

Also als ich die direkt während dem Ausbau gedreht habe, gingen die eher 
zäh und nicht richtig gleichmäßig.
Mittlerweile, nach dem ich die Platten inklusive Lager zum Reinigen mit 
WD40 behandelt habe und auch die Lager mal ordentlich hin und her 
gedreht habe, gehen die eigentlich ziemlich gut.
Habe aber die Sorge, dass es an dem WD40 liegt und es daher keine 
langfristige Sache sein wird. Eher im Gegenteil, dass die 30 Jahre alte 
Lagerschmierung damit nun endgültig Geschichte sein wird.
Daher werde ich die jetzt ersetzen.

von Thomas F. (igel)


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von Flo K. (gasfisher)


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Ok.
Li-Fett ist bestellt.

Hier ein Zwischenstand nach der Reinigung (Foto).

Hat noch jemand Tipps zum Aus- und Einbau der Kugellager?

von Stephan S. (uxdx)


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Flo K. schrieb:
> Oder dieses?
> 
https://www.conrad.de/de/p/shell-gadus-s2-v220-2-400g-lube-shuttle-kartusche-lithium-hochleistungs-mehrzweckfett-mit-ep-zusaetze-811681331.html

Das reicht Dir dann für die nächsten 200 Jahre ...

Thomas F. schrieb:
> Flo K. schrieb:
> Wenn es Conrad sein soll dann dieses:
> 
https://www.conrad.de/de/p/crc-multipurpose-grease-mehrzweckfett-100-ml-828658.html

Genau das hätte ich Dir auch empfohlen, ist ein Universal-Fett für alles 
mögliche.

> oder:
> 
https://www.conrad.de/de/p/pressol-ep-nlgi-2-schraubkartusche-500-g-ep-hochleistungsfett-nlgi-2-1-st-2373541.html

wäre auch ok

> oder:
> https://www.conrad.de/de/p/pressol-400g-nlgi-2-mehrzweckfett-400-g-811337.html

auch ok

Die Kartuschen sind halt ziemlich unhandlich.

Flo K. schrieb:
> Habe aber die Sorge, dass es an dem WD40 liegt und es daher keine
> langfristige Sache sein wird. Eher im Gegenteil, dass die 30 Jahre alte
> Lagerschmierung damit nun endgültig Geschichte sein wird.
> Daher werde ich die jetzt ersetzen.

WD40 ist fast 100% Petroleum, damit wäschst Du das Fett nur aus. Die 
Kugellager kosten ja nicht viel, da bist Du für die nächsten 30 Jahre 
(oder so) wieder auf der sicheren Seite.

> Einfach am Schraubstock eine passende große Nuss hinten unterlegen und

Genau so, mit Gefühl pressen, Du siehst dann schon, ob das Lager 
"kommt". Das neue Lager genauso wieder rein, möglichst ohne Erwärmung 
bzw. nur die Scheibe, in der Lager sitzt erwärmen.

von Uli S. (uli12us)


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Lithiumfett gibts doch in jedem Baumarkt. Da braucht man doch nicht beim 
blauen Zeh Versandkosten zahlen. Möglicherweise kriegt man das sogar in 
der Tanke.

von Rainer W. (rawi)


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Falk B. schrieb:
> Man muss es mit der Erfindung eigener Abkürzungen nicht übertreiben.

PE sind die Initialen der beiden Gründer Richard S. Perkin und Charles 
W. Elmer.
Was genau soll daran eine eigene Erfindung sein. Die Schöpfungstiefe 
wäre marginal ;-)

: Bearbeitet durch User
von Stephan S. (uxdx)


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Uli S. schrieb:
> Lithiumfett gibts doch in jedem Baumarkt. Da braucht man doch nicht beim
> blauen Zeh Versandkosten zahlen. Möglicherweise kriegt man das sogar in
> der Tanke.

Ich habe bei einer grossen Baumarktkatte KEIN Lithiumfett bekommen 
können,"nehmen Sie doch MoS2, das ist viel besser und hält viel mehr 
aus".
MoS2 ist vielleicht fürs Auto oder Fahrrad akzeptabel, aber nicht für 
ein feinmechaniches Präzisiongerät.

von Flo K. (gasfisher)


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Hallo zusammen,
noch ein kurzes Update für die Nachwelt:

nach der Reinigung und Schmierung habe ich alles wieder zusammen gebaut.
Das Gerät läuft seither - haben bisher nur ca. 30 Referenzmessungen 
durchgeführt - wieder ohne Probleme. Der Fehler am Schrittmotor ist 
nicht mehr aufgetaucht! :)

Zu Beginn waren die gemessenen Werte etwas zu niedrig. Durch Justage des 
Metallfähnchens, dass auf dem Spiegelarm montiert ist (nicht das am 
Motor; siehe erstens Foto im Thread) konnte die Sensitivität nochmal 
erheblich gesteigert werden.

Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich bei allen für eure 
Beteiligung und Hilfe bedanken!!
Das hat mir wirklich sehr geholfen! :)

Viele Grüße!

von Stephan S. (uxdx)


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Flo K. schrieb:
> Hallo zusammen,
> noch ein kurzes Update für die Nachwelt:

> nach der Reinigung und Schmierung habe ich alles wieder zusammen gebaut.
> Das Gerät läuft seither - haben bisher nur ca. 30 Referenzmessungen
> durchgeführt - wieder ohne Probleme. Der Fehler am Schrittmotor ist
> nicht mehr aufgetaucht! :)

> Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich bei allen für eure
> Beteiligung und Hilfe bedanken!!
> Das hat mir wirklich sehr geholfen! :)

Freut mich!

von Lukas T. (tapy)


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Sehr schön. Es freut mich immer, wenn altes Laborgerät weiter "leben" 
darf.
So schlecht ist der Kram nämlich oft noch gar nicht.

Sehr, sehr schön und danke für die Fotos. Die sind zwar für mich 
retraumatisierend, aber schön!

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