Forum: Offtopic Warum sind die Anschlussdrähte von LED's so dick ?


von Jan (1b11b111b)


Lesenswert?

Ei guden,

Mich macht das verrückt,
warum sind die Anschlussdrähte von LEDs so dick ?

Durch LEDs fließen ja maximal nur 20 Milliampere, also warum sind die so 
dick ? Es ist erstens schwierig sie anzulöten denn je dünner ein Draht 
ist desto einfacher kann man ihn anlöten und außerdem stecke ich auch 
gerne mal mehrere Drähte durch ein Lötauge einer Lochrasterplatine und 
das geht dann oft nicht weil der Draht so dick ist bei einer LED.

Ich feile die Drähte schmaler und hab auch schon überlegt sie schmaler 
zu ätzen mit Eisen3Chlorid.

Ach ja das gleiche Problem ist natürlich auch bei Transistoren.

Danke falls irgendjemand eine Vermutung/Ahnung hat !

: Verschoben durch Moderator
von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


Lesenswert?

Jan schrieb:
> je dünner ein Draht
> ist desto einfacher kann man ihn anlöten

Nö, je dünner, desto beschissener sind sie zu löten. Bei den 
Fertigungsprozessen die üblich waren, als THD-LED noch aktuell waren, 
versuchte man möglichst wenige verschiedenen Bohrdurchmesser pro Platine 
zu verwenden. Ein z.B. 0,2mm Draht in einem 0,8mm Loch, soviel Lötzinn 
bekommst du mit der Welle garnicht in das Loch um das sauber zu 
verschließen und keine   kalten Lötstellen zu fabrizieren. Daher 
Fertigung möglichst viele Bauteile mit gleichen/ähnlichen Drahtstärken.

Jan schrieb:
> mehrere Drähte durch ein Lötauge einer Lochrasterplatine
Zweckentfremdung von Einzelstücken durch Bastler hat die Hersteller noch 
nie interessiert, da zählt nur was Millionenfach vom Band läuft und bei 
der Fertigung möglichst wenig Probleme/Nacharbeiten verursacht.
PS: nimm Streifenraster, da kann man einfacher nebeneinanderliegende 
Löschen verwenden...

von Roland E. (roland0815)


Lesenswert?

Die Beine sind Zt Kühlkörper.

von Rainer W. (rawi)


Lesenswert?

Jan schrieb:
> Ich feile die Drähte schmaler und hab auch schon überlegt sie schmaler
> zu ätzen mit Eisen3Chlorid.

Kauf dir doch die LEDs als Chip und bonde sie direkt auf die Platine, 
genauso die Transistoren ;-)

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


Lesenswert?

Roland E. schrieb:
> Die Beine sind Zt Kühlkörper.

Bei 20mA-LEDs hält sich der Kühlbedarf in Grenzen.

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Jan schrieb:
> warum sind die Anschlussdrähte von LEDs so dick ?

Du meinst vermutlich 3mm und 5mm LED.

Jemals reingeguckt wie die aufgebaut sind ?

Der LED-Chip klebt auf der Schmalseite des Anschlussbeins, und damit das 
was wird, wird das Blech dort noch breitgekloppt zu einer kleinen Wanne.
Wie willst du das mit noch dünnerem Blech oder gar Draht machen ?

Ich habe hier LED mit dünneren Drahtbeinen, aber die sind anders 
aufgebaut

https://de.rs-online.com/web/p/ir-leds/8768805

Aber deren aufwändigere Konstruktion willst du sicher nicht bezahlen. 
Irgendwas hast du ja immer zu meckern.

Dabei gibt es heute viele schöne LED die dir gar keine Vorschriften 
machen wie dick die Anschlussdrähte sind, die haben keine, da kannst du 
selber welche dranlöten, z.B. dünnen Kupferlackdraht.

https://leds-and-more.de/SMD-LED-mit-Anschluss-Draht-0402-Rot-40-mcd-120

Dass man damit die LED selbst befestigen muss weil die dünnen Drähte sie 
nicht mehr in Position halten  ist ein Nachteil den klügere LED 
Produzenten mit dickeren Drähten zum Glück für Millionen Kunden 
geschickt umgehen.

Störend (fürs Experimentiersteckbrett) dicke Anschlussbeine haben TO220 
Transistoren, aber bei bis zu 211A sind die doch winzig, und man kann 
sie um 90 Grad verdrehen, Torsion, dann passen sie doch.

von Teo D. (teoderix)


Lesenswert?

Jan schrieb:
> warum sind die Anschlussdrähte von LEDs so dick ?

Hmmm ~1,5cm bis zur Frontplatte und das eventuell noch mit nem 90° 
Knick... Ich möcht das mit dünneren Drähten, nich zusammen fummeln 
müssen!

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Tri Tra Trollala.

von Rainer D. (rainer4x4)


Lesenswert?

Jan schrieb:
> und außerdem stecke ich auch
> gerne mal mehrere Drähte durch ein Lötauge einer Lochrasterplatine und
Au weia


> das geht dann oft nicht weil der Draht so dick ist bei einer LED.
>
> Ich feile die Drähte schmaler und hab auch schon überlegt sie schmaler
> zu ätzen mit Eisen3Chlorid.
>
> Ach ja das gleiche Problem ist natürlich auch bei Transistoren.

Man merkt das heute Trolltag ist!

von Jan (1b11b111b)


Lesenswert?

Irgendwer W. schrieb : Nö, je dünner, desto beschissener sind sie zu 
löten . . . .

Meine Antwort : Also ich versuche momentan eine neue Fädeltechnik zu 
entwickeln. Ich platziere die Bauteile auf der Seite der 
Lochrasterplatine wo sich die Lötaugen befinden und von der Unterseite 
stecke ich blanken 0,2 mm verzinnten Draht durch. Erstmal stelle ich die 
ganzen Drahtverbindungen her die sich nicht kreuzen und dann möchte ich 
sauber ein Stück Papier über die komplette Platine kleben um die blanken 
Drähte ab zu isolieren und dann löte ich halt die ganzen 
Drahtverbindungen an die sich kreuzen.

Dabei ist mir aufgefallen dass dieser sehr dünne 0,2 mm Draht spielend 
und kinderleicht am Lötauge anzulöten ist, ich stecke den Draht durch 
und Knicke ihn um. Das macht richtig Spaß so dünn bedrahtete Lötaugen 
zuzulöten, da kann man auch vier Drähte durchstecken und anlöten.

Das ergibt so bombensichere feste Verbindungen das ich die überstehenden 
Drähte durch hin und her Bewegungen abreißen kann , ja ich weiß 
angelötete Drähte soll man keiner mechanischen Belastung aussetzen oder 
mit dem Seitenschneider abknipsen aber bei der Sache habe ich ein so 
gutes Gefühl dass ich es trotzdem so mache.

Ich löte hin und wieder auch mal völlig unbedratete Lötaugen zu um 
darauf Drähte zu verzinnen und das funktioniert auch wunderbar.

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Jan schrieb:
> Also ich versuche momentan eine neue Fädeltechnik zu entwickeln

Wer wegen besonderer Fertigungstechniken besonders verpackte Bauteile 
haben will, muss deren Sonderanfertigung halt bezahlen.
Es gibt genug Firmen, die eine fürstliche Bezahlung nicht ablehnen 
werden, und dann auch Unsinniges herstellen wie es sich der Kunde 
wünscht.

Aber lass mich raten: dein Portemonnai ist nicht tief genug.

von Roland E. (roland0815)


Lesenswert?

Rainer W. schrieb:
> Roland E. schrieb:
>> Die Beine sind Zt Kühlkörper.
>
> Bei 20mA-LEDs hält sich der Kühlbedarf in Grenzen.

Denkst du. Der Kristall ist winzig, gemessen an den 30..50mW aufwärts je 
nach Farbe, die da bei 20mA frei werden. ICs in der Verlustklasse haben 
da deutlich massivere Rahmen drunter und sind größer.

Wimre in einem Osram Datenblatt für 5mm LED stand mal drin, dass man die 
Beine nicht kürzer als der Prägebereich (bzw Verdickung) an den Beinen 
machen solle, weil sie der Wärmeabfuhr bzw thermische Masse für den 
Pulsbetrieb dienen.

von Teo D. (teoderix)


Lesenswert?

Roland E. schrieb:
>> Bei 20mA-LEDs hält sich der Kühlbedarf in Grenzen.
>
> Denkst du. Der Kristall ist winzig, gemessen an den 30..50mW

OK, mal angenommen das Plaste hätte 1000(!) K/W. Das wären bei 50mW, 50K 
über Raumtemperatur. Da es ohne Benle nicht geht... Neee, das hat andere 
Gründe, warum die so dick sind.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.