Stromzangen haben ja eine CAT Einstufung, die üblicherweise auf der Zange eingeprägt ist. (z.B. CAT II 600V/CAT III 300V) Ich frage mich, was das genau bedeutet. (leider habe ich keinen Zugriff auf die entsprechende Norm, vmtl. DIN EN 61557 wo das wahrscheinlich erklärt ist) Meine erste Vermutung ist: Diese CAT Einstufung gilt für das Messen an nicht isolierten Leitern. Meine zweite Vermutung ist: Die CAT Einstufung gilt nicht, wenn an isolierten Leitern gemessen wird (z.B. String Kabel Photovoltaik) - Vorausgesetzt die Isolierung ist intakt. Hintergrund: Photovoltaik Anlagen werden ja nach CAT III eingestuft. Sollte die zweite Vermutung nicht stimmen, müsste eine Stromzange beim String Strom messen, ja mindestens nach CAT III 1000V zugelassen sein - obwohl man die String Leitung ja problemlos mit der Hand anfassen kann (weil doppelt isoliert und in der Regel an einigen Stellen offen verlegt). Mir leuchtet nicht ein, warum eine Stromzange bei isolierten Leitern eine so hohe Kategorisierung haben muss... P,S: Ich rede hier nicht über die Messkabel-Anschlüsse sondern nur über die Zange selber, und bei Zangenmessung sind keine Messkabel angeschlossen.
CAT bezeichnet die sogenannte Überspannungskategorie. Es gibt 4 Kategorien, von IV = Einspeiseebene bis I = besonders geschütztes Niveau. Die Zuordnung erfolgt anhand der zu erwartenden transienten Überspannungen. Auf Einspeiseebene, also gleich nach dem Trafohäuschen, sind die höchsten transienten Spannungen zu erwarten. Hier darf nur mit Instrumenten der CAT IV gemessen werden.
Was die CAT Einstufung ist, ist klar, es geht mir um die Einstufung von Stromzangen. (Siehe obiges Posting) Eine offen verlegte Leitung, die von Menschen berührt werden kann (und ein Mensch hat keine CAT Einstufung) darf nur mit CAT III 1000V Stromzangen gemessen werden? Daher meine zwei Vermutungen im ersten Post. Vielleicht hat ja jemand Zugriff zu den Normen und kann die Einstufung von Stromzangen erläutern.
Christian K. schrieb: > Ich rede hier nicht über die Messkabel-Anschlüsse sondern nur über die > Zange selber, und bei Zangenmessung sind keine Messkabel angeschlossen. Ich vermute, dass Du genau das tust. Könnte es sein, dass die Einstufung des Messgerötes sich auf die Anschlüsse der Strippen bezieht?
Hier mal ein Bild als Beispiel: Es gibt zwei Stellen wo die CAT Einstufung angegeben ist, einmal bei den Anschlüssen der Messleitung und einmal auf der Zange selber. Aber trotzdem interessant: Dritte Vermutung: Die CAT Angabe gilt nur für die Messleitungen... Dagegen spricht, dass Stromzangen ohne Anschlüsse für Messleitungen trotzdem eine CAT Einstufung haben.
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Bearbeitet durch User
Christian K. schrieb: > Ich frage mich, was das genau bedeutet. (leider habe ich keinen Zugriff > auf die entsprechende Norm, vmtl. DIN EN 61557 wo das wahrscheinlich > erklärt ist) Wenn ich nach "CAT Einstufung" Google bekomme ich ersten Treffer:https://www.meilhaus.de/news-aktionen/blog/blog-cat/ wo das erklärt wird. Kannst du das wirklich nicht?
Christian K. schrieb: > warum eine Stromzange bei isolierten Leitern eine so hohe > Kategorisierung haben muss... Technisch vermutlich nicht, juristisch (Regress bei Unfällen) aber vielleicht schon. Ich weiß nicht, ob die Aussage in der Wikipedia stimmt, dass eine Messung nur mit Geräten mit entsprechender Kennzeichnung erlaubt ist, könnte es mir aber vorstellen. Und gerade bei Stromzangen dürften solche hohen Einstufungen leicht zu erreichen sein. Also warum nicht draufschreiben, was das Gerät kann...
Wenn sich nichts geändert haben sollte, dann entspricht die Kategorie auf dem Gerät, welche Spannungklassen maximal gemessen werden darf, wenn der Leiter nicht ausreichend isoliert sein sollte. D.h. Worst Case. Ob jedoch Ströme durch gut isolierte Leitungen höherer Spannung gemessen werden, weiß ich nicht.
Christian K. schrieb: > .. > P,S: Ich rede hier nicht über die Messkabel-Anschlüsse sondern nur über > die Zange selber, und bei Zangenmessung sind keine Messkabel > angeschlossen. Es gibt Leistungsmesszangen bei denen Zange und Messleitung gleichzeitig benutzt werden, z.B. Benning CM12. Es gibt auch Stromzangen die keine Messbuchsen haben, z.B. Benning CM P2. Weit verbreiteter sind allerdings die Zangenmultimeter.
Christian K. schrieb: > Aber trotzdem interessant: > Dritte Vermutung: Die CAT Angabe gilt nur für die Messleitungen... Die Angabe an den Messleitungsanschlüssen gelten nur für das Gerät an sich. Verwendest Du Messleitungen mit mehr als 4mm freier Messspitze gilt dafür in jedem Fall CATII. Hast Du eine selbstgestrickte Messleitung mit nicht doppelt isolierter Leitung und Sicherheitssteckern gilt das eben gesagte ebenso.
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