Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug ABS transparent biegen


von Christian M. (christian_m280)


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Hallo Foraner,
ich muss transparentes ABS, 0.7mm dick, auf eine Länge von 281mm 
seitlich in einem definierten Radius biegen. Dafür habe ich mir aus Holz 
eine Lehre gefertigt mit dem entsprechenden Innenradius.
1. Versuch: Am Ende des Radius eingespannt und gewärmt, anschliessend 
gebogen.
2. Versuch: Die gerade Fläche eingespannt und den Radius umgebogen.

Probleme: Der Haarföhn ist ein bisschen zu wenig heiss, der 
Heissluftföhn zu heiss, man muss aus erheblicher Distanz heizen. Der 
Radius liegt bei beiden Varianten nicht schön an und gibt, vor allem bei 
der 1. Variante, erhebliche Unregelmässigkeiten. Das leichte Verziehen 
des Materials kann man korrigieren.
Welche Möglichkeiten habe ich noch, und hat jemand Erfahrung mit sowas?
Für alle Tipps bin ich dankbar, habe aber nicht mehr soviel Material um 
endlos auszuprobieren.

Gruss Chregu

von Roland E. (roland0815)


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- Die Form zweiteilig als "Gesenk" und "Stempel" anlegen.
- Das ABS im Backofen heizen, die Formen auch vorwärmen. Ideal die 
gleiche Temperatur.
- Das Werkstück ins (warme) Gesenk legen und Stempel drauf. Belasten, 
warten, fertig.

So hben wir im Werkunterricht Mal/Mischpaletten für die Erstklässler 
gemacht. Gesenk und Stempel nicht vorgewärmt, aber da musste man dann 
schnell sein, sonst war die Plaste wieder hart bevor der Stempel richtig 
drauf saß.

Die Profis machen so was mit Vakuum über den Stempel.

: Bearbeitet durch User
von Christian M. (christian_m280)


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Roland E. schrieb:
> Die Form zweiteilig als "Gesenk" und "Stempel" anlegen.

Uff, ja. Ich habe es befürchtet. Das schaffe ich dieses Jahr nicht mehr, 
dann halt Nächstes.

Wäre PETG ein geeigneteres Material? Das gibt's auch in Platten à 0.7mm 
Stärke. Ich denke, das Problem mit den Formen bleibt...

Danke!

Gruss Chregu

von Rainer G. (ergerd)


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Vielleicht ist das eine Lösung:
https://youtu.be/Bo7ISUtobIo?feature=shared

Ich habe mir solch eine Biegemaschine selber gebaut. Sie hat mir schon 
gute Dienste im Gehäusebau geleistet.

von Uli S. (uli12us)


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Die Schnelligkeit ist halt das Problem. Ich würde die Platte im Backofen 
anwärmen auf die Schablone legen, die muss aber grösser sein, wie das 
Biegeteil, das ganze dann in so eine Vakuum-Kissentasche reinlegen und 
mitm Saugstauber die Luft raus. Aber aufpassen. die Schablone darf keine 
scharfen Kanten haben, sonst perforierts die Tasche.

von Daniel F. (df311)


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von Christian M. (christian_m280)


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Danke für die Tipps, aber es muss ein bestimmter Radius sein, viel 
grösser im Verhältnis zur Dicke. Ich habe mal die Zeichnung mit rosa 
Linie eingezeichnet.

Gruss Chregu

von Rainer W. (rawi)


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Christian M. schrieb:
> Probleme: ..., der Heissluftföhn zu heiss, ...

> Welche Möglichkeiten habe ich noch, und hat jemand Erfahrung mit sowas?

Heißluftföhn mit Temperaturregelung, evtl. (improvisierte) Düse zum 
gleichmäßigen Erwärmen auf voller Breite.

von Martin S. (sirnails)


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Bei einem Brand beim EMSler sind unsere Adapter mit gegrillt worden. Die 
haben auch Acrylglas. Je nach Hitzeeintrag ist das Glas richtig schön in 
Kontur geschmolzen. Ohne Risse, ohne Brandwunden.

Ich würde daher einfach mal versuchen, Schablone und Platte in den 
Backofen zu legen und mit Umluft moderat und langsam aufzuwärmen. 
Irgendwann wird das Acryl weich und fängt an, sich zu legen. Dann noch 
einen Ticken mehr wärme, und einfach abwarten, bis das Ergebnis 
zufriedenstellend ist.

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