Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Lebensdauer Solarzelle


von Mark W. (kram) Benutzerseite


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Welchen Einfluss hat der Betrieb einer Solarzelle auf deren Lebensdauer?
Also was mich genau interessiert ist, ist eine Solarzelle, die schon 30 
Jahre auf Lager liegt genauso gut wie eien Neue? Es geht um die 
elektrische Ausbeute ueber die Zeit.

: Verschoben durch Moderator
von Vanye R. (vanye_rijan)


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So gut wie eine neue kann sie kaum sein weil es ja auch verbesserungen 
bei neuen Solarzellen gibt. Was die Energieeffizienz angeht koennte ich 
mir vorstellen das die erhalten bleibt wenn sie immer im dunkeln war. 
Aber was auf jedenfall gealtert ist das ist der Kunststoff, 
Loetverbinder, Kabel usw. Also denke ich das die 
Ausfallwahrscheinlichkeit ansteigt. Zum Beispiel weil eine Dichtung 
versagt und da dann Wasser reinlaeuft.

Vanye

von M. K. (sylaina)


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Die Zelle selbst dürfte selbst bei Sonneneinstrahlung keine signifikante 
Änderung erfahren haben. Problematisch sind lediglich die Kunststoffe, 
die dürften spürbare Alterunghseffekte aufweisen.

von Michael B. (laberkopp)


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Mark W. schrieb:
> ist eine Solarzelle, die schon 30 Jahre auf Lager liegt genauso gut wie
> eien Neue?

Nein.

Aber das Silizium altert vor allem durch die (erzeugte) Spannung, ca. 
0.1% pro Jahr, und das hätte man bei Lagerung nicht. Oxidation und 
Kunststoffalterung aber schon.

https://photovoltaik.org/photovoltaikanlagen/solarmodule/degradation-von-solarmodulen

: Bearbeitet durch User
von Christian M. (likeme)


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Ich habe neulich 30 Jahre alte Module von einer Scheune, die abgerissen 
wurde, abgestaubt. Das waren echte "handgesägte" Dickschicht Waver 
Raritäten! Eine von 10 war am Anschuss Kasten undicht, die restlichen OK 
und lieferten ca. 70-80% von dem was drauf stand. Die Alterung des 
Silizium ist m.M. nach marginal, wie oben beschrieben. Diese Alterung 
durch Betrieb kann ich bestätigen, ebenso eine fast nicht Alterung wenn 
sie nur herumstehen.

von Emeritiert (Gast)


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von Gerald K. (geku)


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Mark W. schrieb:
> Welchen Einfluss hat der Betrieb einer Solarzelle auf deren
> Lebensdauer?
> Also was mich genau interessiert ist, ist eine Solarzelle, die schon 30
> Jahre auf Lager liegt genauso gut wie eien Neue? Es geht um die
> elektrische Ausbeute ueber die Zeit.

Auf jeden Fall ist die Effizienz bei neueren Zellen (neue Technologie) 
besser. Ich würde auf jeden Fall den aktuellen Stand der Technik aufs 
Dach geben.

Zur eigentlichen Frage:

Jeder Teil unterliegt einer Alterung. Bei guter Verpackung ist die 
Alterung geringer als am Dach. Die Ausfallwahrscheinlichkeit hängt davon 
ab wo man in der Badewannenkurve liegt.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Ausfallrate

von Flip B. (frickelfreak)


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Moderne Siliziumzellen altern nicht siginifikant, ältere module sind 
häufig opfer von minderwertigen polymeren, die ihre optischen oder 
isolationseigenschaften verlieren.

Dünnschicht ist da ein anderes thema, die altern ganz schön, 
elektrochemisch.

Weshalb heutige modulhersteller immer noch 25% leistungsminderung 
angeben, ist insbesondere um garantieansprüche zu verhindern, wenn in 
der gesamtanlage mal die eine oder andere Bypassdiode durch 
überspannungsevents durchlegiert.

von Mark W. (kram) Benutzerseite


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Vielen Dank fuer die Antworten schonmal. Ich denke das hilft schon 
weiter.

Und auch fuers Verschieben, hatte ich nicht bemerkt, dass es im falschen 
Forum gelandet war.

von Harald W. (wilhelms)


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Gerald K. schrieb:

> Auf jeden Fall ist die Effizienz bei neueren Zellen (neue Technologie)
> besser. Ich würde auf jeden Fall den aktuellen Stand der Technik aufs
> Dach geben.

M.E. ist bei Solarzellen nicht unbedingt der Ertrag pro Fläche wichtig,
sondern eher der Ertrag pro Euro Kaufpreis. Wenn die billigeren Zellen
allerdings eine geringere Lebensdauer haben, hat man Pech gehabt.

von Gerald K. (geku)


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Harald W. schrieb:
> M.E. ist bei Solarzellen nicht unbedingt der Ertrag pro Fläche wichtig,
> sondern eher der Ertrag pro Euro Kaufpreis. Wenn die billigeren Zellen
> allerdings eine geringere Lebensdauer haben, hat man Pech gehabt.

Je größer der Ertrag pro Fläche umso schnell rechnet sich die 
Investition und die Gefahr das Ende der Lebensdauer vor dieser zu 
erreichen wird geringer.

Bei 400W statt 300W verkürzt sich die Zeit um 1/4 (z.B statt 12 Jahre 
nur 9 Jahre)

von Klaus (feelfree)


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Gerald K. schrieb:
> Bei 400W statt 300W verkürzt sich die Zeit um 1/4

Und jetzt mach mal deine Milchmädchenrechnung nochmal, wenn das 
400W-Modul 50% Aufpreis gegenüber dem 300W Modul kostet.

Beitrag #7503887 wurde vom Autor gelöscht.
von Peter R. (pnu)


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Die Jagd auf maximalen Ertrag ist unsinnig, wenn kein Speicher für den 
Überschuss damit verbunden ist.

Das Maximum ist meist völlig wertlos, wenn es ins Netz zurückgespeist 
wird:
entweder zum Witzpreis bezahlt oder durch Rücklaufsperre des Zählers 
überhaupt nicht.

Der Ertrag wird schnell nutzlos wenn man über das untere Drittel des 
Eigenverbrauchs hinauskommt.

: Bearbeitet durch User
von Bruno V. (bruno_v)


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Gerald K. schrieb:
> Auf jeden Fall ist die Effizienz bei neueren Zellen (neue Technologie)
> besser. Ich würde auf jeden Fall den aktuellen Stand der Technik aufs
> Dach geben.

Ich sehe da auch keinen Sinn drin. Wenn die Fläche da ist, geht es nur 
um die Gesamt-Kosten über die Laufzeit.

1kWp 30 Jahre alt liefert genauso viel Strom wie 1kWp in brandneu.

von Gerald K. (geku)


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Peter R. schrieb:
> Die Jagd auf maximalen Ertrag ist unsinnig, wenn kein Speicher für den
> Überschuss damit verbunden ist.

Mir wurde von einem seriösen Errichter von einem Speicher abgeraten.

Die Amortisation des Speichers ist viel schwieriger zu erreichen als bei 
der restlichen Anlage. Im Winter bekommt man den Speicher meistens nicht 
voll (kürzere Tageslänge, Schnee stehen größerem Verbrauch an Licht und 
Wärme gegenüber). Überschuß gibt es meisten im Somner. Da ist es besser 
diesen Überschuß für die Klimaanlage zu verwenden.

von Emeritiert (Gast)


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Peter R. schrieb:
> Das Maximum ist meist völlig wertlos, wenn es ins Netz zurückgespeist
> wird:
Es ist auch gesamtwirtschaftlich wertlos, wenn es in großem Stile 
geschieht, weil kaum Verbraucher da sind, um diesen Peak zu verarbeiten. 
Er wird sogar zum Promlem. Mit Solar lässt sich landesweit nur der 
Tagesgrundbedarf abdecken. Alles weitere würde Speicherung erfordern. 
Theoretisch klappt es Elektroautos. Aber auch die verbrauchen / fordern 
das Wiederladen oft nicht dann, wenn die Sonne zur Verfügung steht.

> entweder zum Witzpreis bezahlt
desshalb

von Mark W. (kram) Benutzerseite


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Bruno V. schrieb:
> Gerald K. schrieb:
>> Auf jeden Fall ist die Effizienz bei neueren Zellen (neue Technologie)
>> besser. Ich würde auf jeden Fall den aktuellen Stand der Technik aufs
>> Dach geben.
>
> Ich sehe da auch keinen Sinn drin. Wenn die Fläche da ist, geht es nur
> um die Gesamt-Kosten über die Laufzeit.
>
> 1kWp 30 Jahre alt liefert genauso viel Strom wie 1kWp in brandneu.

Also im Prinzip habe ich ueberlegt, ob man sich nicht einige Panels auf 
Lager legt. Dann koennte man die Inflation sparen.

von Gerald K. (geku)


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Bruno V. schrieb:
> 1kWp 30 Jahre alt liefert genauso viel Strom wie 1kWp in brandneu.

Alte Solarzellen (alte Technologie) benötigen aber eine größere Anzahl 
von Panele um die gleichen kWp zu erreichen. Die größere Anzahl bedeutet 
höhere Installationskosten.

Klaus schrieb:
> Und jetzt mach mal deine Milchmädchenrechnung nochmal, wenn das
> 400W-Modul 50% Aufpreis gegenüber dem 300W Modul kostet.

Die 400W-Module sind jetzt preiswerter als die 300W-Module vor 30 
Jahren. Auch die Haltbarkeit ist geringer (man hat in 30 Jahren viel 
Erfahrung gesammelt und Verbesserungen durchgeführt).

von Michael B. (laberkopp)


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Bruno V. schrieb:
> 1kWp 30 Jahre alt liefert genauso viel Strom wie 1kWp in brandneu.

Aber 1kWp neu hat 30 Jahre Zeit sich zu amortisieren, 1kWp 30 Jahre alt 
vielleicht noch 10, wer weiss, muss also schon DRASTISCH billiger sein 
(und 20 Jahre Garantie wird der Verkäufer auch nicht geben wollen wie 
beim Neugerät)

von Klaus (feelfree)


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Mark W. schrieb:
> Also im Prinzip habe ich ueberlegt, ob man sich nicht einige Panels auf
> Lager legt. Dann koennte man die Inflation sparen.

Geniale Idee.
Ich zieh gleich los und kauf mir einen Ersatz-PC, falls mein aktueller 
irgendwann die Grätsche macht.

von Gerald K. (geku)


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Klaus schrieb:
> Geniale Idee.
> Ich zieh gleich los und kauf mir einen Ersatz-PC, falls mein aktueller
> irgendwann die Grätsche macht.

Keine Gute Idee, denn alle technischen Produkte unterliegen einer 
Innovation und sind in ferner Zukunft obsolet. Keiner will sie dann mehr 
haben.

Investiere besser in seltene Rohstoffe. Eine Toga hat zu Cäsars Zeit 
genauso viele Goldmünzen wie Gewand heutzutage gekostet.

Also Rohstoffe wie Gold oder Plutonium. Nur muss man beim Horten von 
Plutonium vorsichtig sein, nicht zu viel auf einem Platz;)

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Demon_Core

: Bearbeitet durch User
von Klaus (feelfree)


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Gerald K. schrieb:
> Keine Gute Idee

Wenn Du in etwas sinnvolles investieren willst: Kauf einen neuen 
Ironiedetektor.

von Gerald K. (geku)


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Ich würde in dann gerne herborgen;)

PS: war genauso ironisch gemeint

: Bearbeitet durch User
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