Forum: Fahrzeugelektronik Radlastwaage - ja, nein?


von Ivana N. (laniii)


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Hallo zusammen,

ich plane Anfang nächsten Jahres eine Wohnmobilreise durch Norwegen mit 
vier Freunden, plus Fahrrädern und Hund. Mehrfach wurde mir geraten, mir 
eine Radlastwaage zuzulegen. Wie seht ihr das? Ich war bereits einige 
Male mit einem Camper unterwegs, allerdings immer nur zu zweit, und habe 
nie eine Radlastwaage benötigt.

Braucht man die wirklich? Und wenn ja, gibt es spezifische Empfehlungen, 
welche ich mir anschaffen sollte? Ich habe Hier: 
https://www.waagen-friederichs.de/ ein paar Modelle gefunden, die 
passend erscheinen. Muss ich beim Kauf auf spezielle Eigenschaften 
achten?

von Max M. (jens2001)


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Ivana N. schrieb:
> Muss ich beim Kauf auf spezielle Eigenschaften
> achten?

Frag DIE!

Ivana N. schrieb:
> Mehrfach wurde mir geraten, mir
> eine Radlastwaage zuzulegen.

von Oliver S. (oliverso)


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Ivana N. schrieb:
> Mehrfach wurde mir geraten, mir
> eine Radlastwaage zuzulegen. Wie seht ihr das?

Wenn du die Farge beantworten kannst, ob und wodurch sich das Gewicht 
des Wohnmobils während der Reise in unbekannter Weise verändert, dann 
kannst du auch die Frage beantworten, ob du eine Radlastwaage benötigst.

Oliver

von Wendels B. (wendelsberg)


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Eingebaute Radlastwaagen sind sicher voelliger Overkill.
Um das Gewicht des fertig beladenen Wohnmobils festzustellen, kann man 
(meist gegen Kaffeekasse) beim oertlichen Entsorger/Containerdienst auf 
die Waage fahren.

Die Empfehlungen, so etwas zu kaufen beziehen sich sicher auf solche 
Waagen:
https://www.fritz-berger.de/artikel/reich-easydriver-caravan-weight-control-fahrzeugwaage-bis-1000kg-1500kg-1125?varid=9999

von Troll A. (trollator)


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Ich halte so ein Teil für überflüssig.
Wenn du dir nicht sicher bist ob du das zulässige Gesamtgewicht 
einhältst, würde ich beim nächsten Schrottplatz/Mülldeponie/... anrufen 
und fragen ob du dich dort einfach mal wiegen lassen kannst. Sollte 
eigtl. gegen einen Kleinbetrag in die Kaffeekasse kein Problem sein.
Während der Reise wird sich das Gewicht ja nicht signifikant ändern.

von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


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Troll A. schrieb:
> Ich halte so ein Teil für überflüssig.
> Wenn du dir nicht sicher bist ob du das zulässige Gesamtgewicht
> einhältst, würde ich beim nächsten Schrottplatz/Mülldeponie/... anrufen
> und fragen ob du dich dort einfach mal wiegen lassen kannst. Sollte
> eigtl. gegen einen Kleinbetrag in die Kaffeekasse kein Problem sein.
> Während der Reise wird sich das Gewicht ja nicht signifikant ändern.

Einmal vor der Abfahrt dorthin vollbeladen wiegen lassen. Wenn da noch 
einiges an Reserve ist, losfahren.

Was ich in Skandinavien schon öfters gesehen habe sind neben der Straße 
Festverbaute "Kontrollplätze". Da wird gerne mal alles rausgewunken was 
größer als ein PKW ist und über die Waage geschickt (mit dem PKW haben 
sie mich immer vorbeigelassen). Das würde garantiert teuer werden und 
mit der Weiterfahrt ist auch erstmal nichts bis das Übergewicht 
beseitigt ist. Bei Verkehrsverstößen sind die da oben allgemein nicht 
sehr tolerant.

von Ivana N. (laniii)


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Troll A. schrieb:
> Wenn du dir nicht sicher bist ob du das zulässige Gesamtgewicht
> einhältst, würde ich beim nächsten Schrottplatz/Mülldeponie/... anrufen
> und fragen ob du dich dort einfach mal wiegen lassen kannst. Sollte
> eigtl. gegen einen Kleinbetrag in die Kaffeekasse kein Problem sein.
> Während der Reise wird sich das Gewicht ja nicht signifikant ändern.

Danke, für den Tipp! Ich meine auch, dass es eigentlich überflüssig bin, 
hab mir jetzt aber ein wenig reinreden lassen.

von Ivana N. (laniii)


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Irgend W. schrieb:
> Was ich in Skandinavien schon öfters gesehen habe sind neben der Straße
> Festverbaute "Kontrollplätze". Da wird gerne mal alles rausgewunken was
> größer als ein PKW ist und über die Waage geschickt (mit dem PKW haben
> sie mich immer vorbeigelassen). Das würde garantiert teuer werden und
> mit der Weiterfahrt ist auch erstmal nichts bis das Übergewicht
> beseitigt ist. Bei Verkehrsverstößen sind die da oben allgemein nicht
> sehr tolerant.

Gut zu wissen, danke für die Info!

von Harald W. (wilhelms)


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Irgend W. schrieb:

> Was ich in Skandinavien schon öfters gesehen habe sind neben der Straße
> Festverbaute "Kontrollplätze". Da wird gerne mal alles rausgewunken was
> größer als ein PKW ist und über die Waage geschickt (mit dem PKW haben
> sie mich immer vorbeigelassen). Das würde garantiert teuer werden und
> mit der Weiterfahrt ist auch erstmal nichts bis das Übergewicht
> beseitigt ist.

Vielleicht macht es Sinn, dort mal freiwillig abzubiegen und zu wiegen.
Wenn man anschliessend zu hohes Gewicht in den PKW packt, verzichten
die vielleicht auf die Strafe?

von Michael B. (laberkopp)


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Ivana N. schrieb:
> Danke, für den Tipp! Ich meine auch, dass es eigentlich überflüssig bin,

Dein Auto hat bereits eine Waage, Federwaage, an jedem Rad eine.

Sie ist nur nicht kalibriert.

Belaste das Auto mit dem zulässigen Gesamtgewicht bzw. Achslast und 
messe, wie tief die Feder eingedrückt wird. Möglichst nicht vom Boden 
aus, weil dabei der Reifenluftdruck eine Rolle spielt, sondern zwischen 
dem Federende und der Karosserie.

Dann weisst du wie weit du das Fahrzeug in Zukunft belasten darfst. Wenn 
man es automatisieren will, kann man einen Distanzmesser anbringen.

Primitiv wate das eine Stange (Schweissdraht) am Federende die durch ein 
Loch der Karosserie geht und eine Kerbe an der richtigen Stelle hat, 
klappert halt, elektronisch wäre das vielleicht ein TOF Distanzsensor 
wie VL53LOX an jeder Achse, Problem der Verdreckung (normalerweise 
abgedeckt?), mit einer Anzeige am Armaturenbrett. Wer selber 
programmiert kann sogar in Kilogramm umrechnen.

Blöd wäre eine selbstnivellierende Luftfederung.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Auch in D wird gerne kontrolliert, ob ein Wohmobil auf großer Reise 
nicht überladen ist. Fahrradträger, Fahrräder, Wasserbehälter, 
Einrichtungsgegenstände, Kücheneinrichtung, Reisegepäck, unterwegs 
aufgefundenes Gestein und Goldbarren bringen alle ihr Gewicht mit, das 
gerne unterschätzt wird.

Entweder schafft man sich so eine Waage für daheim an oder übt die 
Auslastung wie schon genannt auf dem Müllplatz, wo sie eine LKW-Waage 
haben.

https://www.youtube.com/results?search_query=kontrolle+wohnmobil

mfg

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Christian S. schrieb:

> auf dem Müllplatz, wo sie eine LKW-Waage haben.

Solche Waagen haben auch viele Speditionen, iesgruben und andere
Betriebe. Möglicherweise gibts eine passende Antwort auch beim
örtlichen TÜV.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Harald W. schrieb:

> Solche Waagen haben auch

Hier auf dem Dorf haben wir schon seit jeher eine Waage für die 
Furhwerke, die bis zur Abschaffung des Pferdes in Gebrauch war. 
Mittlerweile trifft sich im Waagenhäusel der örtliche Musikverein in 
netter GEsellschaft, wohl eher nicht, um Wagner aufzuführen. Die nicht 
weit entfernt gelegene Mühle wurde in Wohnhäuser umgebaut.

Ich habe früher mich da drauf gestellt und fleissig gerüttelt auf der 
Plattform. Ähem, da gab es schon Farbfernsehen.

mfg

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Christian S. schrieb:

> Ich habe früher mich da drauf gestellt und fleissig gerüttelt auf der
> Plattform. Ähem, da gab es schon Farbfernsehen.

Ist denn Farbfernsehen beim Wiegen hilfreich? :-)

von Musik og F. (musikog_f)


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Was das Monster de fakto wiegt solltest du als Halter ja wissen. 
Fahrzeugwaagen haben alle die Waren bulk verkaufen (Schrott, 
Futtermittel…).
Den Rest kann eine Personenwaage.

Mein Tipp:
vor dem “Tanken” bei Citti in Flensburg noch bei Nordschrott in der 
Lilienthalstrasse über die Waage.
Wenn du am Rastplatz Oksekær Øst auf die mobile Waage gebeten wirst, 
kann es sonst heissen: Ablasten - das Auto und die Kreditkarte.
100% Kontrollen sind da häufig, da man 300l Bier pro Person abgabenfrei 
mitnehmen kann.

noch 1 Tipp:
und wenn ihr mit dem Fossilberbrenner nach Norwegen wollt, melde das KFZ 
zur automatischen Mautzahlung auf Nummernschilderkennung an. Die 
Kontrollstellen sind im fliessendem Verkehr und einmal ein Schild 
übersehen sind +100 Euro.


p.s. Den Witz warum Deutsche neuerdings immer Fahrräder mit nach 
Norwegen und Dk nehmen, verkneif ich mir jetzt.

Gruss von der Küste

von Matthias B. (turboholics)


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Bevor man unterm Auto Federwege misst, kann man auch Radmitte bis 
Kotflügelkante messen.

Bringt aber alles nix, da nur die Stützlast des Anhängers Einfluss auf 
den Federweg des Zugfahrzeugs hat. Achslast des Anhängers kann, wenn sie 
genau mittig ausbalanciert ist, auch 5 Tonnen betragen und das 
Zugfahrzeug federt nicht ein.
Beispiel Autotransportanhänger: Motor des geladenen Fahrzeugs nach vorn: 
Zugfahrzeug geht in die Knie
Motor des geladenen Fahrzeugs nach hinten: Zugfahrzeug wird ausgehoben

VG

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Wenn man dort in der Nähe wohnen sollte:
https://adac-pruefzentren-westfalen.de/wiegen/

von Manfred P. (pruckelfred)


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Musik og F. schrieb:
> Was das Monster de fakto wiegt solltest du als Halter ja wissen.

Wenn man den Fernseh-Automagazinen glauben darf, sind viele PKW schwerer 
als im Fahrzeugschein eingetragen.

> Fahrzeugwaagen haben alle die Waren bulk verkaufen (Schrott,
> Futtermittel…).

Wenn ich hier Schrott zum städtischen "Wertstoffhof" bringe, ist in der 
Zufahrt eine Waage. Als Privatmann wird kein Gewicht erhoben, aber einen 
Wert zeigt das Display trotzdem an.

von C. D. (derschmied)


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Manfred P. schrieb:
> Wenn ich hier Schrott zum städtischen "Wertstoffhof" bringe, ist in der
> Zufahrt eine Waage. Als Privatmann wird kein Gewicht erhoben, aber einen
> Wert zeigt das Display trotzdem an.

Gefährlich, gefährlich!

Wenn an der Örtlichkeit ein Bagger mit Greifer bereit steht und das 
Fahrzeug nicht mehr unbedingt neu aussieh, kann der Bodo mit dem Bagger 
im ungünstigen Falle schneller sein als man erklären kann dass es nur um 
den INHALT des Fahrzeugs geht. Zumal die Sprachbarrieren ja auch immer 
größer werden.

DerSchmied

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