Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug feine Entlötlitze?


von Peter N. (alv)


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Hi

Gibt es feine Entlötlitze, SMD-geeignet, für niedrige Temperaturen?

Ich möchte eine Mikro-USB-Buchse einlöten, nur leider breitet sich das 
Lötzinn immer über mehrere Pins aus und ist zwischen den Pins nur sehr 
schwer wieder zu entfernen...

von Gerald K. (geku)


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Flußmittel und Entlötlitze. Warum passt die Entlötlitze nicht?

von Stefan F. (Gast)


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Schneide einen Zentimeter von der Rolle ab und ertränke es in 
Flussmittel. Halte den Fitzel dann mit einer Pinzette.

Alte oxidierte Entlötlitze taugt nicht.

von Gerald K. (geku)


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Stefan F. schrieb:
> Alte oxidierte Entlötlitze taugt nicht.

Das dürft wahrscheinlich das Problem sein. Die Litze liegt oft lange, 
ungeschützt, vor der Verwendung in der Lade.

von Peter N. (alv)


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Gerald K. schrieb:
> Flußmittel und Entlötlitze. Warum passt die Entlötlitze nicht?

Die entzieht der Nadel-Lötspitze zuviel Wärme, das Lötzinn schmilzt 
nicht.

: Bearbeitet durch User
von Helmut -. (dc3yc)


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Dann nimm eine Brate als Spitze und löte alle 4 Pins einer Seite auf 
einmal. Und mit einer feinen Spitze kannst du die andere Seite löten.

von Uli S. (uli12us)


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Dann nimm eine mit Meisselform.

von Gerald K. (geku)


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Peter N. schrieb:
> Gerald K. schrieb:
>> Flußmittel und Entlötlitze. Warum passt die Entlötlitze nicht?
>
> Die entzieht der Nadel-Lötspitze zuviel Wärme, das Lötzinn schmilzt
> nicht.

Wie stark ist der verwendete Lötkolben?

Ich verwende einen stärkeren Lötkolben bzw. Entlötkolben
https://www.neuhold-elektronik.at/catshop/product_info.php?cPath=88_90&products_id=1501

Dieser erhitzt die Litze schneller und schont daher den Halbleiter und 
die CU-Pads.

Aber wichtig ist, wie schon Stefan erwähnte, frische saubere Entlötlitze 
mit reichlich Flußmittel.

Es gibt Entlötlitzen, die schon mit Flußmittel getränkt sind. Dieses 
schützt auch die Litze während der Lagerung vor Oxydation:

Z.B. 
https://www.ersa-shop.de/de/product_info.php?info=p2450_entloetlitze-flussmittelgetraenkt---2-0-mm---1-6-m.html

Übrigends kann es vor der Entfernung des überschüssigen Lötzinns 
notwenig sein, vorher zusätzliches Lötzinn zuzufügen. Der Saugeffekt ist 
besser wenn reichlich überschüssiges Zinn vorhanden ist.

: Bearbeitet durch User
von Peter N. (alv)


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Gerald K. schrieb:
> Wie stark ist der verwendete Lötkolben?

Weller Magnastat mit 8er Spitze. Was haben die? 80W?

von Gerald K. (geku)


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Peter N. schrieb:
> Gerald K. schrieb:
>> Wie stark ist der verwendete Lötkolben?
>
> Weller Magnastat mit 8er Spitze. Was haben die? 80

Peter N. schrieb:
> Weller Magnastat mit 8er Spitze. Was haben die? 80W?

Dann würde ich vorher mehr Lötzinn dazugeben und mit einer guten 
Lotlitze
Z.B. https://www.ersa-shop.de/de/product_info.php?info=p2450_entloetlitze-flussmittelgetraenkt---2-0-mm---1-6-m.html 
den Versuch starten.

Es gibt YT-Videos wo alle Pins mit Zinnbrücken versehen werden und dann 
mit der Entlötlitze in einem Vorgang entfernt werden. Ich werde danach 
suchen.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Aber wichtig ist, wie schon Stefan erwähnte, frische saubere Entlötlitze
> mit reichlich Flußmittel.

Ja, das ist am besten. Ich hab aber auch immer eine Flasche FLuxer
rumstehen und tauche die da mal kurz ein. Das wirkt wunder,
selbst wenn die Litze schon was aelter ist. Es gibt aber durchaus
auch unterschiedliche Qualitaeten aus verschieden feinen
Kupferdraehten.

> Es gibt Entlötlitzen, die schon mit Flußmittel getränkt sind. Dieses
> schützt auch die Litze während der Lagerung vor Oxydation:

Das ist IMHO immer so. Ich hab jedenfalls noch nie welche gesehen
wo kein Flussmittel drin war.

Was vermutlich helfen koennte waere die Litze irgendwie Luftdicht
zu lagern, aber wie? Und man denkt sowieso nicht dran. Deshalb
einmal in Fluxer eintauchen und fertig.

Vanye

von Joachim B. (jar)


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: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Vanye R. schrieb:
> Was vermutlich helfen koennte waere die Litze irgendwie Luftdicht
> zu lagern, aber wie?

Zip Beutel haben sich bei mir bewährt.

von Peter N. (alv)


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Joachim B. schrieb:
> du musst leider ein Video gucken
> https://www.youtube.com/watch?v=zt3iCJ6mS6s

Diesen Riesen-Pinabstand löte ich auch problemlos Pin für Pin.

Aber hier geht es um eine Mikro-USB-Buchse!
Lötbad-Löten geht hier aus Platzgründen nicht. Die Pins nehmen sehr 
freudig Lötzinn an und einmal verbundenen Pins lassen sich nur äußerst 
wiederwillig vom Lötzinn trennen.

Die Nadel-Spitze ist bereits zu dick um das "taube" Lötzinn zwischen den 
Pins wegzukratzen.

Hinzu kommt, daß ich die Lötstellen trotz 3x-Brillenokular kaum erkennen 
kann.
Dazu brauche ich eine 10x-Lupe, die kann ich aber nicht an meiner Brille 
befestigen...

von Joachim B. (jar)


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Peter N. schrieb:
> Aber hier geht es um eine Mikro-USB-Buchse!

ich habe selber einsehen müssen das 0,3mm Pinabstand mit meinen Mitteln 
nicht funktioniert, aber die feine 1mm Entlötlitze hatte ich damals noch 
nicht

von Uli S. (uli12us)


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Mikro USB ist doch noch komfortabel zu löten, wirklich übel wirds bei 
USB-C
Wegen dem entlöten, mit Flussmittel fluten und dann wird vielfach 
empfohlen eine Hohlkehlspitze zu verwenden, die zieht, aber halt nur 
dann, wenn wirklich auf dem Lötpad gelötet wurde, das Lötzinn zwischen 
den pads raus.
Meine Erfahrungen, jedoch mit Messerspitze sind aber, dass das genauso 
gut klappt, man muss halt die Spitze vorher sauber abstreifen.
Wenn das nicht klappt, ist meine Vermutung, dass die einzelnen Kontakte 
zwischen die Pads gelötet wurden. Da hilft dann nur komplett runter und 
nochmal ein neuer Versuch, am besten unter nem Mikroskop.

: Bearbeitet durch User
von Klaus R. (klaus2)


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Uli S. schrieb:
> wirklich übel wirds bei USB-C

Und wie macht man das? Habe son ähnliches Problem aber drumherum ist 
Plaste...boardverbinder sind tw gelöst.

Klaus.

von G. K. (zumsel)


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Stefan F. schrieb:

> Alte oxidierte Entlötlitze taugt nicht.

Eine Stunde in Entkalker oder Essig und direkt danach gut spülen und 
trocknen macht die wieder flott.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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G. K. schrieb:
> Eine Stunde in Entkalker oder Essig und direkt danach gut spülen und
> trocknen macht die wieder flott.

oder mit dem Lötkolben durch Kolofonium ziehen

von Stefan F. (Gast)


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Peter N. schrieb:
> Die Nadel-Spitze ist bereits zu dick um das "taube" Lötzinn zwischen den
> Pins wegzukratzen.

Nein, sie ist eher zu dünn, weil sie nur einzelne Pins erwärmen kann. Zu 
kaltes Zinn fließt nicht richtig, neigt dazu, Klumpen und Brücken zu 
bilden.

Man heizt viele (im Idealfall alle) Pins gleichzeitig auf und gibt wenig 
Zinn dazu. Dieses verteilt sich dann dank reichlich flüssigem 
Flussmittel gleichmäßig. Der Lötstopplack verhindert, dass sich Brücken 
bilden.

von Gerald K. (geku)


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Stefan F. schrieb:
> Man heizt viele (im Idealfall alle) Pins gleichzeitig auf und gibt wenig
> Zinn dazu. Dieses verteilt sich dann dank reichlich flüssigem
> Flussmittel gleichmäßig. Der Lötstopplack verhindert, dass sich Brücken
> bilden.

"Gibt wenig Zinn dazu" ist ein guter Tipp. Die größere flüssige
 Zinnoberfläche erhöht die Saugleistung der Litze.

Auch der Lötstoplack spielt eine wichtige Rolle und stoßt das Zinn ab.

Bei der Padgröße, Kupferfläche und Lötstopmaske muss man sich beim 
Design des Layouts an die Herstellerangaben halten.

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