Ich würde gerne den Stromverbrauch meines Einfamilienhauses aufzeichnen, um die Wirtschaftlichkeit einer eventuell anzuschaffenden Photovoltaikanlage abschätzen zu können. Ich würde dazu einen Stromwandler am Hausanschluss (60A 1phasig)nach dem Zähler anbringen und mit einem Shelly EM koppeln. Allerdings habe ich kein ausführliches Datenblatt finden können, das u.a. Angaben zum absoluten und relativen Messfehler, der zeitlichen Auflösung etc. macht. Die Spezifikation https://shellystore.co.uk/wp-content/uploads/2021/05/Shelly-EM-Specifications.pdf enthält leider nur Allgemeinplätze. Gibt es da was genaueres?
https://www.shelly-support.eu/forum/thread/5158-ein-paar-tests-zur-genauigkeit-des-shelly-3em/ https://www.shelly-support.eu/forum/thread/18736-unterschied-shelly-3em-vs-pro-3em/
Die Genauigkeit ist für deinen Zweck ziemlich egal. Du weist ja gar nicht wie deine Unbekannte Produktion mit deinem verbrauch korreliert. Ausserdem schwankt die PV Produktion im Jahrevergleich im zweistelligen Prozentbereich. Du kannst deine Verbrauchskurve mit einem Sinus der PV Produktion des jeweiligen Monatsdurchschnitts überlagern. Eine wirklich genaue Aussage kanst nur mit einem Balkonkraftwerk an der Stelle deiner zukünftigen PV Anlage machen indem zu einfach die Leistung skalierst. Wenn du die PV Anlage auf Nullenergie auslegst d.h. der Jahresertrag entspricht deinem Jahresverbrauch erreichst du vielleicht einen Eigenverbrauch von 20%. Je grösser die Anlage umso weniger, aber dafür steigt deine Einspeisevergütung.
Die Genauigkeit wird reichen. Auflösung ist oft 1 Minute. Kenne das Teil aber nicht konkret. Da musst du sehen, ob das reicht. Genau rechnen kannst eigentlich erst ab 5 Werten / Sekunde (wirst nicht fertig finden) dafür brauchts dann aber auch recht detaillierte Ertragsdaten (da reichen dann aber 10Minuten-Abstände). Normalerweise lohnt sich die Anlage bei Überschusseinspeisung nach spätestens 20 und bei Volleinspeisung nach 12 Jahren. Beides nicht abgezinst. Bei Überschusseinspeisung gibts halt die reduzierten Stromkosten gratis. Was da individuell besser ist wäre auszuwerten. In beiden Szenarien ist die Einspeisung aber essenziell. Manche weigern sich ja Strom für nur 8ct einzuspeisen und verbrennen das Geld lieber.
Ich habe ein Shelly Pro 3EM im Einsatz und finde die Genauigkeit von dem Ding sehr gut. Wie hoch der absolute Messfehler ist oder wie der sich über die Jahre verändert weiß ich natürlich nicht, aber was ich so sehe ist eine sehr hohe Genauigkeit trotz der Wandlermessung. Die Daten sind absolut plausibel, auch bei kleinen Lasten (z.B. wird das Shelly von der 3. Phase versorgt und ist da oft der einzige Verbraucher wenn der Kühlschrank nicht kühlt, die 2W Eigenverbrauch werden dann auch so gemessen). Bei höheren Lasten (z.B. etwa 300W mit gemischten Lasten im Steckdosen-Stromkreis) werden reproduzierbar 5W Unterschied gemessen wenn man ein Handy am Computer lädt oder nicht. Allerdings habe ich es noch nicht lange und habe auch noch keinen Vergleich mit dem Stromzähler des EVU gemacht, wobei man da ja auch nicht weiß, ob die nach 10..15 Jahren Dauerbetrieb noch absolut genau sind. Ich glaube da würde ich eher dem Shelly vertrauen. Die Shellys können ihre Daten per RPC ausgeben (einfacher HTTP Aufruf), da bekommt man auch jede Sekunde neue Messwerte, die Energiemenge wird glaube ich jede Minute saldiert. MQTT usw. geht auch, aber da weiß ich nicht wie oft neue Messwerte an den Broker geschickt werden. Edit: Noch was: Die Messwandler sind nicht wirklich groß, aber groß genug, daß man sie nicht in komplett vollgestopfte Verteilungen rein bekommt. Also bei diesen alten einreihigen Wohnungs-Verteilerkästen kannst das eigentlich vergessen, man sollte vorher schauen (lassen), daß man genug Platz für die Dinger hat.
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Danke für die Infos, von der Genauigkeit her würde das voll ausreichen. Dennoch finde ich es merkwürdig, das Shelly keine Daten veröffentlicht. Das scheint mir primär doch eher ein Fernschalter zu sein, der nebenbei auch noch den Strom misst. Ich habe im Zählerschrank mal nachgeschaut, leider ist es im Verteiler mit den Sicherungen gestopft voll. Der Schacht, in dem die Zuleitungen vom Zähler verlaufen, ist leider verplombt. So kommt man an die Hauptleitung schlecht ran. Ich würde ungern dort etwas reinbasteln. Alternativ könnte ich die D0-Schnittstelle des Zählers abgreifen und die Daten per ESP32 an mein Fritzbox- NAS schicken. Dann kann man das Teil auch einfach entfernen, wenn der Zählerableser kommt. Mal sehen ob und wie sich das mit einer Batterie betreiben läßt. Ein wenig Bastel- und Programmieraufwand wäre dazu natürlich nötig.
Fritz G. schrieb: > Alternativ könnte ich die D0-Schnittstelle des Zählers abgreifen und die > Daten per ESP32 an mein Fritzbox- NAS schicken. Mit dem Hichi WiFi oder USB die D0 auslesen, am Lichtschalter kann man normalerweise auch eine Steckdose nachrüsten, man muss halt ein Loch für die Dose machen wenn UP.
Rüdiger B. schrieb: > Fritz G. schrieb: >> Alternativ könnte ich die D0-Schnittstelle des Zählers abgreifen und die >> Daten per ESP32 an mein Fritzbox- NAS schicken. > > Mit dem Hichi WiFi oder USB die D0 auslesen, am Lichtschalter kann man > normalerweise auch eine Steckdose nachrüsten, man muss halt ein Loch für > die Dose machen wenn UP. Danke das Hichi Wifi sieht gut aus. Im Verteiler sitzt ein Klingeltrafo mit 8V 1A auf der Hutschiene, der sollte sich zur Stromversorgung anzapfen lassen. Muss aber mal schauen, ob das Wlan den stählernen Kasten durchdringt. Ich kenne mich mit Tasmota nicht aus. Kann das auch remote Filezugriffe auf den NAS machen? Alternativ hat die Fritzbox einen ftp- Server.
Fritz G. schrieb: > Muss aber mal schauen, ob das Wlan den stählernen > Kasten durchdringt. https://www.smarthome-tricks.de/esp8266/esp01-externe-antenne-anbringen/ >Kann das auch remote Filezugriffe >auf den NAS machen? Alternativ hat die Fritzbox einen ftp- Server. oder evt. mit esphome https://esphome.io/components/sensor/dsmr
Schau dir das an: https://youtu.be/RlSCe9xaUPE?si=dO6G2sZGK8Mgr8JX Vermessen! 3-Phasen Stromzähler "Shelly 3EM" Passend daszu der shelly plug s vermessen: https://youtu.be/cLtao6yG7ds?si=dQ9aIWP-Dh6HHzeT
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Mit den Shelly-Versionen aufpassen, da gibt es inzwischen zwei Versionen und ich würde die zweite klar vorziehen, weil die mit dem deutlich weiter entwickelten ESP32 ausgestattet sind anstatt mit dem ESP8266. Beim Shelly 3EM ist dies die erste Version, die zweite Version heißt Shelly Pro 3EM. Leider hat man hier auch einen Nachteil, die erste Version hat noch ein zusätzliches Relais, die zweite hat das nicht mehr. Also wer hier nicht unbedingt den ESP32 haben will, dafür aber ein Relais am Messpunkt braucht, der ist evtl. mit der ersten Version besser bedient. Beim Shelly Plug S (alte Version) gibt es deutliche Unterschiede in der Messgenauigkeit, die neue Version heißt "Shelly Plus Plug S" und misst sehr genau. Die beiden Versionen lassen sich daran unterscheiden, daß die alte Version außen ein geriffeltes Gehäuse hat. Bei der neuen Version ist das glatt, dadurch passen auch zwei direkt nebeneinander in eine Mehrfachsteckdose oder Steckdosenleiste. Was die Installation des (Pro) 3EM angeht: Da man an der Verteilung selbst sowieso keine Hand anlegen darf, "einfach" einem EVU-zugelassenen Elektriker den Einbau überlassen. Der sollte die Messwandler im verplombten Teil verbauen können und macht dann neue Plomben dran. Lass den am besten auch gleich drei zusätzliche Leitungsschutzschalter an der Stromschiene verbauen wenn Du die nicht mehr frei hast. Dann kommt man später evtl. beim Anschluss der PV um den Neubau der Verteilung herum wenn dort noch freie Sicherungen sind.
Der Shelly Pro 3PM hat (angeblich) einen ADE7880 verbaut. https://www.analog.com/en/products/ade7880.html Wenn die Schaltung im Shelly halbwegs wie von Analog gedacht aufgebaut ist, kannst du dich bzgl. Genauigkeit an deren Datenblatt orientieren.
> Der Shelly Pro 3PM hat (angeblich) einen ADE7880 verbaut.
Nicht nur angeblich, der gleiche IC müsste auch im nicht-Pro 3EM drin
sein. Der Unterschied zwischen beiden ist nur der Wechsel vom ESP8266
auf den leistungsstärkeren ESP32 beim Pro.
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