Forum: Offtopic Superleitern Strom entnehmen + Raumtemperatursuperleiter basteln


von Ma K. (Firma: Import Export Alles Gut Preis) (neuronenbomber)


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Hallo zusammen,

ich habe eine Doppelfrage. Entschuldigt bitte, falls ich laienhaft 
rüberkomme, denn ich bin einer:)

*Frage 1: Wie entnimmt man einem Stromkreislauf bestehend aus einem 
Superleiter Strom?*

Grund für die Frage ist reine Neugierde, nachdem ich mitbekam, dass sich 
Strom in einem geschlossenen Stromkreislauf mit Superleiter verlustfrei 
unendlich lange speichern lässt.

Das Problem, das ich hier sehe ist, dass Strom immer den einfachsten Weg 
nimmt und das wäre nunmal der Superleiter. Hängt man einen Verbraucher 
dran, dann wird da nichts abgezapft, es sei denn, der Verbraucher ist 
ebenso ein Superleiter. Das müsste für die existierenden 
Tieftemperatursuperleiter genauso gelten wie für theoretische 
Raumtemperatursuperleiter.

Gibts da einen Trick, mit dem sich das umgehen lässt? Oder ist das einer 
der Dinge, die uns nicht erzählt wird analog zur Kernfusion, bei der 
"Überschuss" und "tatsächlicher Überschuss" zwei verschiedene Paar 
Stiefel sind?

*Frage 2: Könnte man mit Hilfe Wasserstoff/H2 in einem sich drehenen 
Zylinder in einen Raumtemperatursuperleiter bauen?*

Nachdem ich die KI ein bisschen zum Thema befragt hatte, bekam ich 
irgendwann die Info, dass H2 ab 25GPa Durck metallische Eigenschaften 
annimmt und zum Superleiter wird. Die Temperatur spielt dabei keine 
Rolle, lediglich der Druck muss hoch genug sein.

Daraufhin hatte ich die folgende Idee: Man nehme einen Zylinder mit 
versetzt angebrachten Lamellen auf der Innenseite und befülle diesen mit 
flüssigem H2. Dann versetzt man den Zylinder in Rotation, woraufhin sich 
das H2 gleichmäßig an der Wand des Zylinders verteilt. Noch bevor das H2 
verdampft ist, legt man eine Spannung an, da mir die KI erklärte, dass 
die H2 Atome dann (ich denke mal allergrößtenteils) aneinander "haften" 
bleiben. Währenddessen wird die Rotationsgeschwindigkei so lange erhöht, 
bis die Zentrifugalkraft 25GPa entspricht. Fertig ist der 
Raumtempepratursuperleiter.

Wenn ich es richtig verstehe, dann ist ja egal, wie warm oder kalt das 
H2 ist und auch der Aggregatzustand spielt keine Rolle, da die H2 Atome 
an der Außenwand kleben. Wem H2 zu klein ist, der kann übrigens auch 
Helium oder Argon verwenden. Die brauchen lediglich 2-4x so viel Druck, 
bis sie zum Superleiter werden.

Sobald das Aggregat bereit ist, kann man dann von außen Strom in den 
Kreislauf geben. Die Frage ist dann nur eben wieder, wie man den Strom 
da wieder herausbekommt.

Relativ effizient wäre die Sache übrigens. Laut Rechnung der KI müsste 
ein Zylinder mit 0,2m Radius, 0,5m Länge und 100kg Masse auf lediglich 
~7500 U/min gebracht werden, um 25GPa zu erzeugen. Zum Erreichen dieser 
Rotation wäre weniger als 1KWh notwendig - wenn man der KI Glauben 
schenken kann. (Meine Vermutung: Eher nicht, aber ich kann sowas auch 
nicht durchrechnen...)

Selbst wenn wesentlich mehr Energie notwendig wäre, müsste nur genug 
Strom gespeichert werden können, um die Sache lohnenswert zu machen. Zur 
Idee an sich konnte die KI keine relevanten Einwände erheben. Daher bin 
ich dann hierher gekommen:)

von Harald W. (wilhelms)


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Ma K. schrieb:

> *Frage 1: Wie entnimmt man einem Stromkreislauf bestehend aus einem
> Superleiter Strom?*

Einen Strom kann man induktiv in eine Leiterschleife ein- und 
auskoppeln.

> dass sich Strom in einem geschlossenen Stromkreislauf mit Superleiter
> verlustfrei unendlich lange speichern lässt.

Du willst also eine Art Akku bauen? Oder was ist der Sinn Deiner
Überlegungen?

> Nachdem ich die KI ein bisschen zum Thema befragt hatte, bekam ich
> irgendwann die Info, dass H2 ab 25GPa Durck metallische Eigenschaften
> annimmt und zum Superleiter wird.

Zitat: "Die Einheit Gigapascal (1 GPa = 1 Milliarde Pa) beschreibt die
Größenordnung von Drücken, die z. B. Graphit in Diamant verwandeln"
Du willst also mit Drücken arbeiten, mit denen Du auch Diamanten
selbst herstellen kannst? Das dürfte wohl etwas aufwendiger werden.

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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Ma K. schrieb:
> Relativ effizient wäre die Sache übrigens. Laut Rechnung der KI müsste
> ein Zylinder mit 0,2m Radius, 0,5m Länge und 100kg Masse auf lediglich
> ~7500 U/min gebracht werden, um 25GPa zu erzeugen.

Nee is klar, mach ich auf der Drehbank und bekomm den Nobelpreis, oder 
was? Vieleicht reicht auch schon ne hochgeskillte Waschmaschine.

Und vieleicht selber mal nachrechnen, scheints nicht so mit der Physik 
zu haben, die KI....

: Bearbeitet durch User
von Oliver R. (orb)


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Der übliche Unsinn von immer den gleichen hier: 'Wissenschaftler haben 
in einem hochmodernen Labor eine Entdeckung gemacht, ich will das jetzt 
in meiner Küche nachbauen', oft angereichert mit einer der Urzeit 
entsprecheden Menge an Verwirrung. Diesmal gewürzt mit KI, weil es so 
hype ist.

Laaaaanweilig.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Spannendes Thema, aber alles nicht so einfach. Und der Druck muss noch 
viel höher. Ein seriöser Artikel aus "Spektrum":
https://www.spektrum.de/news/metallischer-wasserstoff-entsteht-bei-577-gigapascal/2120055

von Enrico E. (pussy_brauser)


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Oliver R. schrieb:
> Wissenschaftler haben...

...herausgefunden, sind aber anschließend wieder reingegangen :D

von Achim H. (pluto25)


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Ma K. schrieb:
> dass sich
> Strom in einem geschlossenen Stromkreislauf mit Superleiter verlustfrei
> unendlich lange speichern lässt.

Da liegt der Fehler. Es existiert weder verlustfrei noch unendlich. Das 
sind beides theoretische Konstrukte, die entstehen wenn der Rechenweg 
falsch ist.
Schaut man sich reale Supraleiter an ist dort ein Widerstand. "Super" 
klein,   aber vorhanden. Und damit wird das unendlich lange sehr kurz.

von Michael B. (laberkopp)


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Ma K. schrieb:
> Daraufhin hatte ich die folgende Idee:

Kein Rohr sinnvoller Grösse hält 250000 bar Innendruck aus. Den Druck 
erreicht man nicht mal in Diamantpressmaschinen (nur 100000 bis 150000 
bar).

Die Zentrifugalkraft die bei leichtem Wasserstoff nötig ist um ihn mit 
255000 kg/cm2 an die Aussenwand zu drücken, entsteht nicht bei 7500upm 
mit 20 cm Radius. Das Rohr selbst möchte dann, weil aus deutlich 
schwererem Material, viel weiter wegfliegen.

Deine KI ist strunzdumm. Schon ChatGPD kann nachgewiesenermassen nicht 
rechnen.

von Gerald K. (geku)


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Ma K. schrieb:
> Das Problem, das ich hier sehe ist, dass Strom immer den einfachsten Weg
> nimmt und das wäre nunmal der Superleiter. Hängt man einen Verbraucher
> dran, dann wird da nichts abgezapft, es sei denn, der Verbraucher ist
> ebenso ein Superleiter.

Wenn R des Superleiters 0 ist, dann fällt an ihm keine Spannung ab. Man 
muss den Ring auftrennten um Energie zu entnehmen.

Ma K. schrieb:
> Relativ effizient wäre die Sache übrigens. Laut Rechnung der KI müsste
> ein Zylinder mit 0,2m Radius, 0,5m Länge und 100kg Masse auf lediglich
> ~7500 U/min gebracht werden, um 25GPa zu erzeugen. Zum Erreichen dieser
> Rotation wäre weniger als 1KWh notwendig - wenn man der KI Glauben
> schenken kann. (Meine Vermutung: Eher nicht, aber ich kann sowas auch
> nicht durchrechnen...)

Die KI dürfte mit dem G von 25GPa nicht angefangen haben. Der Druck ist 
milliardenfach größer. Die Zentrifugalkraft hätte den Zylinder beim 
Hochdrehen längst zerrissen.

PS: wie viel Energie steckt man fürs Hochdrehen in den Zylinder, wie 
bringt man den Strom ein ...

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Ma K.

Ma K. schrieb:

> *Frage 1: Wie entnimmt man einem Stromkreislauf bestehend aus einem
> Superleiter Strom?*

Konkretes Beispiel für die supraleitenden Magnetspulen an 
Beschleunigern:
Du hast eine supraleitende Spule, die an den Enden mit
Normalleitern kontaktiert ist. Im supraleitenden Bereich sind die Enden
der Spule durch einem Supraleiter verbunden, der aber noch nicht stark
genug heruntergekühlt ist, um supraleitend zu sein.

Da fängst Du jetzt, ganz Vorsichtig, an, Strom hindurch zu schicken.
Der Strom fließt jetzt durch die supraleitende Spule, und nicht durch 
die nicht supraleitende Querverbindung zwischen den Spulen, weil das 
Verhältnis der Widerstände sehr groß ist. Null in der Supraleitenden 
Spule, und irgendwas in der Querverbindung.
Verluste treten wärend des Hochfahrens in den nicht supraleitenden 
Anschlüssen auf, und diese Verluste sind wegen der großen Ströme 
erheblich. Diese heizen auch über Wärmeleitung die Enden der 
supraleitenden Spule auf, die darum extra stark gekühlt werden müssen, 
um nicht aus der Supraleitung zu fallen. Du brauchst für jedes Watt, das 
die Spule irgendwie erwärmt, 4-5W an Kühlleistung, um das wieder weg zu 
bekommen.

Du must den Strom vorsichtig steigern, weil es sowohl eine kritische 
magnetische Feldstärke gibt, als auch eine kritische Geschwindigkeit für 
die Änderung des magnetischen Feldes, ab der die Supraleitung 
zusammenbricht. Der Prozess des Hochfahrens zieht sich über Stunden bis 
Tage hin, und wärend der ganzen Zeit musst Du den Strom ja auch 
ausserhalb der Spule, wo er Verluste bereitet, aufrechterhalten.
Ist der Sollstrom erreicht, kühlt man auch die Querverbindung über den 
Spulenanschluß herunter, und bei ebenso vorsichtiger Reduzierung des 
Speisestromes (kritische Änderungsgeschwindigkeit für das Magnetfeld) 
übernimmt nun die Querverbindung den Strom.
Jetzt fließt der Strom komplett in einer supraleitenden Schleife, die 
gegen die Erwärmung von Außen gut isoliert sein muss und eine erhebliche 
Kühlleistung benötigt.

Zum Abschalten das ganze rückwärts. Die Spulen "einfach so" aus der 
Supraleitung fallen zu lassen ("Quenchen") macht man eher ungerne, weil 
das dass Material extrem beansprucht. Gelegentlich fliegt einem auch 
dabei was um die Ohren, weil z.B. flüssiges Helium zu schnell verdampft, 
oder das sich ändernde Magnetfeld irgendwo etwas induziert...

An Stromversorgung hast Du dabei Konstantstromquellen für hunderte
bis tausende von Ampere und einer Deckenspannung von 6V. Die Welligkeit
dieses Stromes ist sehr gering (kritische Änderungsgeschwindigkeit
für das Magnetfeld). Die Geräte dafür haben die Abmessungen von einem
sehr großen 19" Einschub bis zu einer Gruppe von Schaltschränken in
Telephonzellengröße. Der Crowbar für die Notabschaltung beinhaltet einen
Edelstahlbarren mit paar dutzend Kg Gewicht als Lastwiderstand, und es
ist ein Temperatursensor an diesem angebracht der Verhindert, das jemand
das Gerät einschaltet bevor er nicht wieder gut abgekühlt ist.


> Grund für die Frage ist reine Neugierde, nachdem ich mitbekam, dass sich
> Strom in einem geschlossenen Stromkreislauf mit Superleiter verlustfrei
> unendlich lange speichern lässt.

Schon, aber Du musst trozdem die ganze Zeit weiter Kühlen, weil sich 
sonst die Spule von aussen durch die Temperaturisolierung hindurch 
wieder erwärmt. Ausserdem: Die Supraleitung reduziert nur den rein 
ohmschen Verlust zu Null, aber nicht die dielektrischen oder 
magnetischen Verluste, die auftreten, wenn sich etwas am Strom ändert. 
Darum ist es auch unüblich, Supraleitung für Wechselstrom zu verwenden.


> Das Problem, das ich hier sehe ist, dass Strom immer den einfachsten Weg
> nimmt und das wäre nunmal der Superleiter. Hängt man einen Verbraucher
> dran, dann wird da nichts abgezapft, es sei denn, der Verbraucher ist
> ebenso ein Superleiter. Das müsste für die existierenden
> Tieftemperatursuperleiter genauso gelten wie für theoretische
> Raumtemperatursuperleiter.

Richtig. Darum der obige geschilderte Eiertanz bei der Verwendung 
solcher Spulen.
Diese werden nur für sehr starke konstante Magnetfelder gemacht. Selbst 
kleine Justagen werden extern durch kleinere nicht supraleitende Magnete 
gemacht. Immer wenn Du energie zufügst oder entnimmst, hast Du eine 
Änderung.
Hoch- und Raumtemperatursupraleiter haben dazu teilweise sehr geringe 
kritische Feldstärken und andere Probleme.

Die kritischen Feldstärken begrenzen auch die Energiemenge, die Du in 
einer solchen Anlage überhaupt speichern kannst.

>
> Gibts da einen Trick, mit dem sich das umgehen lässt? Oder ist das einer
> der Dinge, die uns nicht erzählt wird analog zur Kernfusion, bei der
> "Überschuss" und "tatsächlicher Überschuss" zwei verschiedene Paar
> Stiefel sind?

Da müsstest Du Experten fragen. Nach meiner Ansicht gehört das 
tatsächlich zu den
"Pferdefüssen" von Fusionreaktoren für Energiegewinnung nach dem Tokamak 
Prinzip (ITER, ASDEXupgrade) weil Du dort konstruktionsbedingt ein sich 
STETIG änderndes Magnetfelt erheblicher Stärke benötigst.....das geht 
immer nur für Minuten, weil Dir sonst der Strom über alle Grenzen 
steigt. Dann musst Du stoppen, und in die Gegenrichtung neu starten. Es 
ist letztlich eine grundsätzliche Sache, aber bei einem Fusionsreaktor 
nach dem Stellaratorprinzip (Wendelstein 7-X Projekt in Greifswald) 
spielt es dann nicht so die Rolle, weil das ähnlicher einem MRT ist. Ein 
konstantes Feld, was ein wenig geregelt wird. Aufwändig genug, sieht 
aber trozdem freundlicher aus. Darum gehört das nach meiner Ansicht zu 
den aussichtsreichsten Experimenten auf diesem Gebiet.

Für Energiegewinnung gänzlich ungeeignet sind Z-Pinch und Laserzündung. 
Das sind immer nur kurze Pulse, egal wie gut der Wirkungsgrad dabei ist. 
Interessant für Forschung und Waffen, aber weniger zur Energiegewinnung.
Der Stellarator galt irgendwann als technisch nicht machbar, weil man 
das ganze nicht stabil hinbekam. Durch die Verdrehung des Feldes in sich 
mitteln sich die Probleme heraus, aber es galt wegen der Konplexität der 
Anlage immer noch als nicht machbar, aber dann hat man es doch 
hinbekommen.

> Relativ effizient wäre die Sache übrigens. Laut Rechnung der KI müsste
> ein Zylinder mit 0,2m Radius, 0,5m Länge und 100kg Masse auf lediglich
> ~7500 U/min gebracht werden, um 25GPa zu erzeugen. Zum Erreichen dieser
> Rotation wäre weniger als 1KWh notwendig - wenn man der KI Glauben
> schenken kann. (Meine Vermutung: Eher nicht, aber ich kann sowas auch
> nicht durchrechnen...)
>
> Selbst wenn wesentlich mehr Energie notwendig wäre, müsste nur genug
> Strom gespeichert werden können, um die Sache lohnenswert zu machen. Zur
> Idee an sich konnte die KI keine relevanten Einwände erheben. Daher bin
> ich dann hierher gekommen:)

Die KI ist schon recht menschenähnlich, insbesondere was ihre Fehler 
angeht.
Irgendwann kommt die auch ins Träumen und Schwärmen. ;O)

Bau besser den Stellarator fertig, sieht deutlich einfacher aus.

 Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Ma K. (Firma: Import Export Alles Gut Preis) (neuronenbomber)


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Michael B. schrieb:

> Deine KI ist strunzdumm. Schon ChatGPD kann nachgewiesenermassen nicht
> rechnen.

Den Eindruck hatte ich auch schon. Mein Vertrauen ging verloren, als ich 
für eine Excel Tabelle Min, Max und Mittelwert berechnen lassen wollte. 
Hab das mit mehreren KIs getestet und es kam immer Grütze raus. KI 
bleibt wohl ein rein semantisches Werkzeug. Schade;(


Gerald K. schrieb:

> Wenn R des Superleiters 0 ist, dann fällt an ihm keine Spannung ab. Man
> muss den Ring auftrennten um Energie zu entnehmen.

Ah, ok. Das macht Sinn...

> Die KI dürfte mit dem G von 25GPa nicht angefangen haben. Der Druck ist
> milliardenfach größer. Die Zentrifugalkraft hätte den Zylinder beim
> Hochdrehen längst zerrissen.

Den Wert gab mir die KI als Schwelle, ab der H2 zum Superleiter wird.

> PS: wie viel Energie steckt man fürs Hochdrehen in den Zylinder, wie
> bringt man den Strom ein ...

Siehe oben. Laut Rechnung der KI ist es unter 1KWh fürs Beschleunigen. 
Näherungsweise muss man dann täglich vermutlich nochmal 1KWh 
reinstecken, um die Geschwindigkeit zu halten. Aber das wäre sehr wenig, 
wenn man sich vorstellt, damit dauerhaft 1GWh speichern zu können.


Bernd W. schrieb:

> Gelegentlich fliegt einem auch
> dabei was um die Ohren, weil z.B. flüssiges Helium zu schnell verdampft,
> oder das sich ändernde Magnetfeld irgendwo etwas induziert...

Das stelle ich mir auch ziemlich heftig vor, wenn da verdichtet in einem 
Sekundenbruchteil plötzlich die ganze Energie freigesetzt wird.

> Schon, aber Du musst trozdem die ganze Zeit weiter Kühlen, weil sich
> sonst die Spule von aussen durch die Temperaturisolierung hindurch
> wieder erwärmt.

Wäre das nicht egal, wenn das H2 mit so hohem Druck nach außen gepresst 
wird, während die angelegte Spannung das H2 zusammenhält?

> Die Supraleitung reduziert nur den rein
> ohmschen Verlust zu Null, aber nicht die dielektrischen oder
> magnetischen Verluste, die auftreten, wenn sich etwas am Strom ändert.
> Darum ist es auch unüblich, Supraleitung für Wechselstrom zu verwenden.
> [..]
> Die kritischen Feldstärken begrenzen auch die Energiemenge, die Du in
> einer solchen Anlage überhaupt speichern kannst.

Ahja, das war mir nicht bewusst. Das ganze Superleitergequatsche ist 
also nur der übliche Hype, an dessen Ende dann selbst im Erfolgsfall 
irgendwann lediglich einige Spezialanwendungen stehen. Gut zu wissen...

> Bau besser den Stellarator fertig, sieht deutlich einfacher aus.

Ich mache mich heute noch an die Arbeit:)


Danke euch allen!

von Michael B. (laberkopp)


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Ma K. schrieb:
> Siehe oben. Laut Rechnung der KI ist es unter 1KWh fürs Beschleunigen

Du kannst dich also beruhigt zurücklehnen, noch ist die KI bloss 
künstliche Dummheit die fake news erzählt wenn man ausreichend blöde 
Fragen stellt.

Dass sich Politiker, Beamte, Rechtsanwälte, Kundendiensthotlines 
problemlos durch KI ersetzen lassen, ist aber schon common sense.

https://www.telekom.com/de/konzern/digitale-verantwortung/details/einsatz-kuenstlicher-intelligenz-bei-der-telekom-524304

von Ma K. (Firma: Import Export Alles Gut Preis) (neuronenbomber)


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> Die KI dürfte mit dem G von 25GPa nicht angefangen haben. Der Druck ist
> milliardenfach größer. Die Zentrifugalkraft hätte den Zylinder beim
> Hochdrehen längst zerrissen.

Bist du dir da sicher? Es gibt Schwungräder, die diese Geschwindigkeiten 
( durchaus erreichen. Das KERS der F1 erreichte bis zu 60.000 U/min.

Nach meinem Verständnis wechselt H2 ab einem bestimmten Druck dann auch 
seine Phase, wird also fest, und kann damit nicht mehr länger in das 
Material des Zylinders eindringen und diesen porös machen. Im Grunde 
genommen müsste die Zylinderwand nur dick genug sein, dass er seine - 
Achtung, Star Trek Begriff - strukturelle Integrität nicht verliert, 
bevor H2 fest wird.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Ma K.

Ma K. schrieb:

> Ahja, das war mir nicht bewusst. Das ganze Superleitergequatsche ist
> also nur der übliche Hype, an dessen Ende dann selbst im Erfolgsfall
> irgendwann lediglich einige Spezialanwendungen stehen. Gut zu wissen...

Na, die hypothetischen Raumtemperatursupraleiter unter zig Gigapaskal 
Druck sind noch komplett hypothetisch und ob man den Druck gut in den 
Griff bekommt und was metallischer Wasserstoff mit seiner Umgebung 
anstellt.....

Real sind aber normale Supraleiter, und die werden im MRT und in 
Beschleunigern und überall wo man starke magnetische Gleichfelder 
benötigt eingesetzt.

Als Leiter für die Energieübertragung stehen die aber nicht zur Debatte. 
Die müssten mit DC betrieben werden, was aber bei einer HGÜ kein Problem 
wäre, aber eine lange Leitung hat auch zwangsläufig eine große 
Oberfläche die nur endlich gut Wärmeisoliert werden kann. Du hast also 
immer noch einen exorbitanten Kühlungsbedarf, und der frisst den 
Energiegewinn durch die Einsparung der ohmschen Verluste auf.

Selbst Großgeneratoren mit supraleitendem Erreger wurden zwar 
projektiert, aber nie gebaut. Du kannst nur den Erreger supraleitend 
machen, weil Du nur da ein Gleichfeld hast. Die Wechselstromverluste 
(dielektrisch/ magnetische Wirbelströme und Eisenverluste) machen das im 
Stator kaputt, und das ganze hätte nur bei sehr großen Erregern 
funktioniert (Oberfläche klein im Vergleich zum Volumen > weniger 
Verluste durch mangelnde Wärmeisolierung). Diese Maschinen wären größer 
als die Riesenmaschinen sehr großer Dampf- und Kernkraftwerke geworden, 
und aktuell geht die Tendenz eher zu kleineren und dezentraleren Anlagen 
(weniger Leitungsverluste weil dichter am Verbraucher)



Real sind auch die selten Erd "Hochtemperatur" Supraleiter.

Die haben relativ geringe kritische Feldstärken, und sind "keramische" 
Substanzen die spröde, unflexibel und ausserhalb ihrer Supraleitung 
nichtleitend sind.
Allerdings kommen die mit einer kritischen Temperatur von z.B. 77°K in 
Bereiche, wo es auch für die Energieübertragung interessanter wird.

Aber es gibt wohl Möglichkeiten, diese Hochtemperatursupraleiter als 
dünne Schicht auf eine spiralisiertes Metallband aufzubringen. In der 
dünnen Schicht auf Metall und durch die Spiralisierung wird das ganze 
wohl für Energiekabel ausreichend flexibel. Es gibt noch andere 
Anwendungen. z.B. als stark nichtlinearer Strombegrenzungswiderstand, 
der bei einer kritischen Feldstärke aus der Supraleitung fällt und dann 
mit seinem Widerstand Kurzschlussströme begrenzt.

Sind aber alles nur Versuche.

Lesetipp : https://www.itep.kit.edu/downloads/2018_Jahresbericht-DE.pdf
und
https://www.itep.kit.edu/downloads/2017_Jahresbericht-D.pdf


>> Bau besser den Stellarator fertig, sieht deutlich einfacher aus.
>
> Ich mache mich heute noch an die Arbeit:)

Viel Spass dabei. ;O)


Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Ma K. (Firma: Import Export Alles Gut Preis) (neuronenbomber)


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Bernd W. schrieb:
> Na, die hypothetischen Raumtemperatursupraleiter unter zig Gigapaskal
> Druck sind noch komplett hypothetisch und ob man den Druck gut in den
> Griff bekommt und was metallischer Wasserstoff mit seiner Umgebung
> anstellt.....

Zum Druck kann ich nichts sagen, aber wenn H2 zum Metall wird, dann 
müsste es theoretisch rein gar nichts mit seiner Umgebung anstellen. Das 
ist dann eben wie ein Stück Kupfer unter sehr hohem Druck. Es würde wohl 
sehr heiß werden, aber es wechselt die Phase dennoch nicht. Irgendwie 
seltsam, allerdings bin ich auch kein Naturwissenschaftler...



> Als Leiter für die Energieübertragung stehen die aber nicht zur Debatte.
> Die müssten mit DC betrieben werden, was aber bei einer HGÜ kein Problem
> wäre...

Ich sehe das Potenzial weniger bei der Energieübertragung, sondern mehr 
bei der Speicherung. Die ganze Übertragungsinfrastruktur kann man sich 
sparen, wenn man sich analog zu Heizöl 1x im Jahr den Tank auffüllen 
lassen kann und gut ist.

Das Netzentgeld, mit dem die Übertragung finanziert wird, liegt bei 10 
Cent pro KWh. Daher stehen die meisten Großverbraucher neben 
Kraftwerken, bzw sie bauen sich selbst welche, weil der 
Brennstofftransport billiger ist, als sich eine lange Leitung zu legen.

Im Grunde sind wir heute selbst mit normalen Akkus nahe an diesem 
Zustand für Endverbraucher. Pro KWh zahlt man bei Akkus der PKW-Größe ca 
300 Euro und bekommt dafür 4000 Ladezyklen. Das macht 7,5 Cent pro KWh, 
was verstörenderweise niedriger ist als das gegenwärige Netzentgeld.

Oben drauf kommen zwar noch der Transport und der Strom selbst. 
Allerdings sind die Kosten pro erzeugter KWh inzwischen der kleinste 
Faktor. Im Grunde genommen brauchst du nur 2 große Akkus, von denen 
jeder genug Strom für 1 Woche speichern und schon bist du im "grünen" 
Bereich.

Jetzt stell dir vor, du müsstest den Akku nur 1x pro Jahr oder gar 
Jahrzehnt aufladen...

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Ma K.

Ma K. schrieb:

> Zum Druck kann ich nichts sagen, aber wenn H2 zum Metall wird, dann
> müsste es theoretisch rein gar nichts mit seiner Umgebung anstellen. Das
> ist dann eben wie ein Stück Kupfer unter sehr hohem Druck. Es würde wohl
> sehr heiß werden, aber es wechselt die Phase dennoch nicht. Irgendwie
> seltsam, allerdings bin ich auch kein Naturwissenschaftler...

Nicht wirklich. Metallatome können auch in der festen Phase mobil 
sein....sonst gäbe es keine Zinn Wisker bei Reinzinn, und du könntest 
Kupfer galvanisch vergolden, ohne eine Sperrschicht aus Nickel 
dazwischen zu legen müssen.

Auch die Diffusion der Störstellen in Halbleitern läuft in der festen 
Phase ab, und wird bei Raumtemperatur nur sehr langsam, hört aber nicht 
auf.


> Ich sehe das Potenzial weniger bei der Energieübertragung, sondern mehr
> bei der Speicherung. Die ganze Übertragungsinfrastruktur kann man sich
> sparen, wenn man sich analog zu Heizöl 1x im Jahr den Tank auffüllen
> lassen kann und gut ist.

Die Überlegung ist grundsätzlich richtig, aber es gibt eben 
konkurierende Energiespeichertechniken, die deutlich einfacher und 
aktuell verfügbar sind.


> Das Netzentgeld, mit dem die Übertragung finanziert wird, liegt bei 10
> Cent pro KWh. Daher stehen die meisten Großverbraucher neben
> Kraftwerken, bzw sie bauen sich selbst welche, weil der
> Brennstofftransport billiger ist, als sich eine lange Leitung zu legen.

Auch diese Überlegung ist grundsätzlich Richtig. auf der anderen Seite 
wäre z.B. eine Wasserstoffleitung auch eine lange Leitung. ;O)

> Im Grunde sind wir heute selbst mit normalen Akkus nahe an diesem
> Zustand für Endverbraucher. Pro KWh zahlt man bei Akkus der PKW-Größe ca
> 300 Euro und bekommt dafür 4000 Ladezyklen. Das macht 7,5 Cent pro KWh,
> was verstörenderweise niedriger ist als das gegenwärige Netzentgeld.

Das lässt eine interessante Entwicklung erwarten. Momentan fehlen ja 
noch erhebliche Übertragungskapazitäten um den Windstrom von der Küste 
zu den Verbrauchern zu bekommen, aber letztlich, mit vielen Solaranlagen 
und Binnenwindenergieanlagen ergibt sich eine schöne dezentrale 
Energierzeugung mit dazwischenliegenden dezentralen Verbrauchern. Das 
dürfte lokal oft für eine Verringerung der Netzbelastung sorgen.

Bei den weiteren Übertragungsstrecken steht Momentan ja noch das "old 
money" auf der Bremse, weil das Angst wegen seiner Infestitionen in 
klassische Energietechnik hat, die dann obsolet werden.

> Jetzt stell dir vor, du müsstest den Akku nur 1x pro Jahr oder gar
> Jahrzehnt aufladen...

Naja, Speicher mit einer so riesigen Speicherkapazität benötigen 
entweder sehr lange Ladezeiten oder exorbitante Ladeleistungen. Da sehe 
ich auch Grenzen.



Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Ma K. schrieb:
> Laut Rechnung der KI müsste ein Zylinder mit 0,2m Radius, 0,5m Länge und
> 100kg Masse auf lediglich ~7500 U/min gebracht werden, um 25GPa zu
> erzeugen.

Nach meinen Berechnungen müsste der Zylinder eine Drehzahl von 83,33 
Billiarden Umdrehungen pro Minute machen, um in einem mit Wasserstoff 
gefüllten Zylinder einen Druck von 25GPa zu erzeugen. Wasserstoff ist 
extrem leicht! Dabei würde die Umfangsgeschwindigkeit des Zylinders mit 
400mm Durchmesser mehrere 1000 Lichtgeschwindigkeiten entsprechen. Warp 
12 ist dagegen ein Kindergeburtstag.

Die Zylinderwandung wird schon bei einer Umfangsgeschwindigkeit von nur 
einer einfachen Lichtgeschwindigkeit unsichtbar und sich langsam zu 
einem schwarzen Loch entwickeln, welches zur Singularität in einem Punkt 
zusammenstürzt und die gesamte teure Werkstatteinrichtung mit sich 
reißt!

Also, am besten die Drehbank im Keller nicht zu hochtourig laufen lassen 
;-)

Nachtrag: Die 25GPa entstehen im schwarzen Loch plötzlich ganz 
automatisch und werden sogar noch bei weitem übertroffen.

: Bearbeitet durch User
von Ma K. (Firma: Import Export Alles Gut Preis) (neuronenbomber)


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Bernd W. schrieb:

> Nicht wirklich. Metallatome können auch in der festen Phase mobil
> sein....sonst gäbe es keine Zinn Wisker bei Reinzinn, und du könntest
> Kupfer galvanisch vergolden, ohne eine Sperrschicht aus Nickel
> dazwischen zu legen müssen.
>
> Auch die Diffusion der Störstellen in Halbleitern läuft in der festen
> Phase ab, und wird bei Raumtemperatur nur sehr langsam, hört aber nicht
> auf.

Genau für solche Antworten bin ich hierher gekommen. Danke!


> Die Überlegung ist grundsätzlich richtig, aber es gibt eben
> konkurierende Energiespeichertechniken, die deutlich einfacher und
> aktuell verfügbar sind.

Welche siehst du denn? Meines Wissens gibt es nur welche, die absehbar 
mit Kohlenwasserstoffen gleichziehen werden. Späße wie Uranbatterien 
werden wohl Utopie bleiben.

> Auch diese Überlegung ist grundsätzlich Richtig. auf der anderen Seite
> wäre z.B. eine Wasserstoffleitung auch eine lange Leitung. ;O)

Da sehe ich eher Magnesiumhydrid als Übertragungsmedium. Leider gibt es 
zu wenig Magnesium, als dass man die Methode für mehr als Nischen 
einsetzen könnte. Die ganzen Privatjets und Milliardärsjachten könnte 
man aber durchaus darauf umstellen. Frage mich, warum die immer einen 
Sonderbonus bekommen. Dort ist das ganze Geld und die wollen Prestige. 
Mit einem Hydridantrieb könnten sie von Monte Carlo bis Singapur die 
ganze Aufmerksamkeit auf sich ziehen.


> Momentan fehlen ja
> noch erhebliche Übertragungskapazitäten um den Windstrom von der Küste
> zu den Verbrauchern zu bekommen, aber letztlich, mit vielen Solaranlagen
> und Binnenwindenergieanlagen ergibt sich eine schöne dezentrale
> Energierzeugung mit dazwischenliegenden dezentralen Verbrauchern. Das
> dürfte lokal oft für eine Verringerung der Netzbelastung sorgen.

WKAs sind mE eine Todgeburt und werden wieder verschwinden, sobald zu 
viele Verbraucher auf Inselbetrieb umgestellt haben. Denn das wird die 
Netzentgelte heftig in die Höhe treiben, so dass die abseits stehenden 
Anlagen und jene mit mäßiger Auslastung schnell wieder wegkommen. 
Generell halte ich das Netz für den eigentlichen Flaschenhals in der 
ganzen Energieinfrastruktur. Denn das hat den maximalen Skalenbereich 
bereits erreicht und kann pro Abnehmer noch teurer werden, ohne dass ein 
neuer Nutzen hinzukommt. Für die Erzeugung, Speicherung und logistische 
Alternativen gilt das nicht.

> Bei den weiteren Übertragungsstrecken steht Momentan ja noch das "old
> money" auf der Bremse, weil das Angst wegen seiner Infestitionen in
> klassische Energietechnik hat, die dann obsolet werden.

Jup, sehe ich auch so. Die ganzen Stadtwerke - eigentlich die kommunalen 
Cash Cows schlechthin - wurden so sehr mit unprofitablen 
Ökoinvestitionen überfrachtet, dass sie absehbar alle pleite gehen 
werden. Den einzigen Ausweg haben sie in der Oligopolisierung bei 
gleichzeitiger Kaputtregulierung der Dezentralität für Endverbraucher. 
Genau das sehen wir auch. Die Sache wird noch seeeeehr teuer werden.

> Naja, Speicher mit einer so riesigen Speicherkapazität benötigen
> entweder sehr lange Ladezeiten oder exorbitante Ladeleistungen. Da sehe
> ich auch Grenzen.

Das kann sein. Es kommt halt auf die Stückzahlen an und hier auf 
Skaleneffekte. Bzgl Stromspender kann man ja einfach kurz mit dem leeren 
Akku ins AKW-Ausland fahren und kommt dann mit dem vollen Eimer wieder 
zurück. Gibt ja offiziell keine Grenzen mehr, dh es zählt dann auch 
nicht als Schmuggel:)


Michael M. schrieb:

> Nach meinen Berechnungen müsste der Zylinder eine Drehzahl von 83,33
> Billiarden Umdrehungen pro Minute machen, um in einem mit Wasserstoff
> gefüllten Zylinder einen Druck von 25GPa zu erzeugen. Wasserstoff ist
> extrem leicht! Dabei würde die Umfangsgeschwindigkeit des Zylinders mit
> 400mm Durchmesser mehrere 1000 Lichtgeschwindigkeiten entsprechen. Warp
> 12 ist dagegen ein Kindergeburtstag.

lol... Das ist natürlich eine andere Hausnummer!

Wie beschrieben habe ich mich auf die Rechenkünste der KI verlassen. Die 
hat mir übrigens noch einen anderen Gastyp mit Superleitereigenschaften 
unter hohem Druck ausgeworfen: Silanverbindungen. Die kommen auf 
2-3-stellig Mol, haben fast menschliche Schmelz- und Siedetemperaturen 
und werden bereits ab 100MPa zum Superleiter, was Sachen wie Porösität 
und Umdrehungsgeschwindigkeiten weniger... sagen wir: anspruchsvoll 
machen. Allerdings könnte es gut sein, dass die KI auch hier seine 
Phantasie etwas zu sehr bemüht hat.

> Also, am besten die Drehbank im Keller nicht zu hochtourig laufen lassen

Nichts gegen meine Drehbank. Die hat schon ganz andere Sachen erlebt...

> ;-)

von Gerald K. (geku)


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Ma K. schrieb:
> Bist du dir da sicher?

Der Unterschied zwischen 25Pa und 25GPa ist ein Faktor 10^9.

von Michael B. (laberkopp)


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Ma K. schrieb:
> Bist du dir da sicher?

Warum bist DU dir nicht sicher, hast du es etwa, trotz der Hinweise dass 
die von dir befragte KI falsch lag, niemals selbst nachgerechnet ?

Warum nicht ?

von Ma K. (Firma: Import Export Alles Gut Preis) (neuronenbomber)


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Michael B. schrieb:
> Ma K. schrieb:
>> Bist du dir da sicher?
>
> Warum bist DU dir nicht sicher, hast du es etwa, trotz der Hinweise dass
> die von dir befragte KI falsch lag, niemals selbst nachgerechnet ?
>
> Warum nicht ?

Weil ich in Physik noch schlechter bin als eine KI.

Ja, solche Leute gibts tatsächlich.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Ma K.

Ma K. schrieb:

>> Die Überlegung ist grundsätzlich richtig, aber es gibt eben
>> konkurierende Energiespeichertechniken, die deutlich einfacher und
>> aktuell verfügbar sind.
>
> Welche siehst du denn? Meines Wissens gibt es nur welche, die absehbar
> mit Kohlenwasserstoffen gleichziehen werden. Späße wie Uranbatterien
> werden wohl Utopie bleiben.

Du hast "deutlich einfacher UND aktuell verfügbar" überlesen. ;O)
Das trifft eigentlich für alle aktuell üblichen Batteriesysteme so zu.
Selbst Wasserstoff ist wäre dagegen kompliziert in der Handhabung. :O)


>> Momentan fehlen ja
>> noch erhebliche Übertragungskapazitäten um den Windstrom von der Küste
>> zu den Verbrauchern zu bekommen, aber letztlich, mit vielen Solaranlagen
>> und Binnenwindenergieanlagen ergibt sich eine schöne dezentrale
>> Energierzeugung mit dazwischenliegenden dezentralen Verbrauchern. Das
>> dürfte lokal oft für eine Verringerung der Netzbelastung sorgen.
>
> WKAs sind mE eine Todgeburt und werden wieder verschwinden, sobald zu
> viele Verbraucher auf Inselbetrieb umgestellt haben.

Nein, weil Du auch Verbraucher hast, die nicht so schön dezentral sind. 
Industrielle Großverbraucher oder Ballungszentren, wo Du nicht so viele
Solaranlagen dazwischen aufstellen kannst.
Ausserdem sind Windkraftanlagen eine schöne Ergänzung wenn nachts keine 
Sonne scheint, und es ist nett, bei Dunkelflauten über ein Verbundnetz 
den Strom aus Gegenden zu beziehen, wo Wind weht, und so die Speicher zu 
strecken.

> Denn das wird die
> Netzentgelte heftig in die Höhe treiben, so dass die abseits stehenden
> Anlagen und jene mit mäßiger Auslastung schnell wieder wegkommen.

Für obige Zwecke wird man bereit sein, etwas Geld auf den Tisch zu 
legen. Versorgunssicherheit ist auch was wert. Ausserdem haben Leitungen 
eine relativ lange Lebensdauer. Wenn sie mal liegen, wird man sie auch 
nutzen.

> Generell halte ich das Netz für den eigentlichen Flaschenhals in der
> ganzen Energieinfrastruktur.
> Denn das hat den maximalen Skalenbereich
> bereits erreicht und kann pro Abnehmer noch teurer werden, ohne dass ein
> neuer Nutzen hinzukommt. Für die Erzeugung, Speicherung und logistische
> Alternativen gilt das nicht.

Die aktuelle Netztopologie wird irgendwann nicht mehr zu der Verteilung 
von Erzeugern und Verbrauchern passen. Dann wird man die Netztopologie 
ändern müssen. Inwieweit alte Anlagen da eingebunden werden können, wird 
man sehen, aber per se sinnlos werden sie nicht.

>
>> Bei den weiteren Übertragungsstrecken steht Momentan ja noch das "old
>> money" auf der Bremse, weil das Angst wegen seiner Investitionen in
>> klassische Energietechnik hat, die dann obsolet werden.
>
> Jup, sehe ich auch so. Die ganzen Stadtwerke - eigentlich die kommunalen
> Cash Cows schlechthin - wurden so sehr mit unprofitablen
> Ökoinvestitionen überfrachtet, dass sie absehbar alle pleite gehen
> werden.

Dann hätten die Kommunen eine Chance, ihre verkauften und privatisierten 
Versorgungsunternehmen für kleines Geld zurückzukaufen und zu 
modernisieren.

>> Naja, Speicher mit einer so riesigen Speicherkapazität benötigen
>> entweder sehr lange Ladezeiten oder exorbitante Ladeleistungen. Da sehe
>> ich auch Grenzen.
>
> Das kann sein. Es kommt halt auf die Stückzahlen an und hier auf
> Skaleneffekte. Bzgl Stromspender kann man ja einfach kurz mit dem leeren
> Akku ins AKW-Ausland fahren und kommt dann mit dem vollen Eimer wieder
> zurück.

Die langen Ladezeiten bzw. exorbitante Ladeleistungen hättest Du im 
Ausland aber genauso, unabhängig von der Technologie der Energiequelle. 
Das ist ja eine Eigenschaft des Speichers, dass er so groß ist, und er 
wird ja nicht kleiner, wenn Du ihn anderswo füllst.


> Wie beschrieben habe ich mich auf die Rechenkünste der KI verlassen.

KIs haben sich als extrem kreativ erwiesen. So kreativ, dass es mühevoll 
wird, ihre kühnen Ideen auf reelle Gehalte abzuklopfen. ;O)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Ma K. schrieb:
> Grund für die Frage ist reine Neugierde, nachdem ich mitbekam, dass sich
> Strom in einem geschlossenen Stromkreislauf mit Superleiter verlustfrei
> unendlich lange speichern lässt.

Autokorrektur oder fehlende Grundlagen?
Was sollen Superleiter sein?

von Andreas M. (elektronenbremser)


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Oliver R. schrieb:
> angereichert mit einer der Urzeit entsprecheden Menge an Verwirrung.

Wer war in der U(h)rzeit verwirrt?

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