Ein Gerät hat sich sanft ohne Rauch und Knall verabschiedet. Schaltplan habe ich nicht zur Hand, ist aber eine Mono-Audio-Endstufe mit MJ11015/MJ11016 und etwas Opamp-Vorstufe. - Die Primärsicherung 4AT ist durchgebrannt. - Sekundärsicherungen, Gleichrichter, Elkos, Leistungselektronik sehen unauffällig aus. - Die Wicklungen des Ringkernnetztrafos (0,233kVA) messen sich wie folgt: * 17 V @ 0.4 A: 1,5 Ohm * 2 x 33 V @ 3 A: < 0,5 Ohm (mein DMM kann in dem Bereich nur schätzen) * primär: ~800 Ohm. Was ist hier passiert? Windungsschluss primär mit Durchbrennen und schwach leitenden Verkohlungsrückständen? Bisher sind mir nur komplett unterbrochene Windungen begegnet.
Verglichen mit einem Ringkerntrafo mit 250VA, 2x18V scheinen deine Messwerte völlig normal zu sein (primär 722 Ohm, sekundär je 0.1 Ohm).
Bauform B. schrieb: > Verglichen mit einem Ringkerntrafo mit 250VA, 2x18V scheinen deine > Messwerte völlig normal zu sein (primär 722 Ohm, sekundär je 0.1 Ohm). Für 250VA sind 722R deutlich zu hoch! Mein kleiner 230V / 50VA Ringkerntrafo mit sekundärseitigen 2x15V und 1,67A hat auf der Primärseite nur knapp 30R DC Widerstand.
Was dödelt da noch so an Bauteilen im Primärkreis, Tipp Einschaltstrombegrenzung.
Enrico E. schrieb: > Für 250VA sind 722R deutlich zu hoch! Mein kleiner 230V / 50VA > Ringkerntrafo mit sekundärseitigen 2x15V und 1,67A hat auf der > Primärseite nur knapp 30R DC Widerstand. Jepp, sehe ich ähnlich. Meine beiden Trafos liegen bei 5,6 Ohm, bzw 3,5 Ohm, 250VA bzw 334VA.
Enrico E. schrieb: > Für 250VA sind 722R deutlich zu hoch! Stimmt absolut, 7.2 Ohm kommt eher hin. Warum darf ich den Blödsinn jetzt nicht mehr löschen?
Bauform B. schrieb: > Stimmt absolut, 7.2 Ohm kommt eher hin. Warum darf ich den Blödsinn > jetzt nicht mehr löschen? Damit wir alle etwas Spass haben.
Tom K. schrieb: > - Die Wicklungen des Ringkernnetztrafos (0,233kVA) messen sich wie > folgt: > > * primär: ~800 Ohm. Fahrkarte, 800 Ohm an 230V ergeben 290mA, da kommt keine 4A-Sicherung. Alle Sekundärwicklungen von der Schaltung trennen und den Trafo mit Netzspannung versorgen. Ausgänge messen, soweit machbar, auch mal Last drauf legen. Mit "sehen unauffällig aus" wird das nichts, da muß gemessen werden.
Danke für die Beiträge, ich werde Rückmeldung geben, wenn das Rätsel gelöst ist.
Bauform B. schrieb: > Warum darf ich den Blödsinn jetzt nicht mehr löschen? Mit etwas Glück schaffst Du das mit einer Email an einen der Moderatoren. :-)
Tom K. schrieb: > - Sekundärsicherungen, Gleichrichter, Elkos, Leistungselektronik sehen > unauffällig aus. Einer durchlegierten Gle4ichrichterdiode sieht man nicht an dass sie defekt ist. Warum wird immer zuerst der Trafo als Übeltäter vermutet. Der ist im allgemeinen (falls er nicht völlig auf Kante genäht ist) das Bauteil das am unempfindlichsten ist. Systematisches Messen ist besser als vermuten. Transformator sekundär abklemmen und im Leerlauf messen. Ggf. eine 60W Glühlampe (oder einen Regel(trenn)trafo) vorschalten.
Tom K. schrieb: > ich werde Rückmeldung geben, wenn das Rätsel > gelöst ist. Inzwischen war Zeit, dem auf den Grund (bzw. Kern) zu gehen. Die Primärwicklung des Trafos bestand aus zwei 115-V-Wicklungen, die im Isolierschlauch der Primäranschlüsse versteckt in Reihe geschaltet waren. Die Widerstände des Trafos außerhalb der Schaltung entsprachen auf der Sekundärseite denen im Eingangsbeitrag (also OK), die 4 Anschlüsse der Primärwicklungen hatten mit-/untereinander 20--1500 Ohm Widerstand, was recht deutlich für einen Windungsdefekt spricht. Die Schlachtung des Trafos hat das bestätigt. Es gab einen Windungsschluss (Fotos 2 und 3), die innere Lage der Primär-Sekundär-Isolierfolie war mit durchgeschmort (Foto 1), der Plastikring auf dem Ringkern zeigte auch kleine Schmorspuren (Foto 4). Ich war etwas ernüchtert, wie wenig Isolation zwischen Primär- und Sekundärseite vorhanden ist. Ernsthaft belastet wurde der Trafo im Laufe seines Lebens übrigens nicht.
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Tom K. schrieb: > Ich war etwas ernüchtert, wie wenig Isolation zwischen Primär- und > Sekundärseite vorhanden ist. > Was ein schrecklicher Schaden an dem Trafo entstanden ist. Tektronix gab früher (1970 +- 8 Jahre) auf seine Trafos lebenslange Garantie. Wenn die wüßten, daß ich noch vier davon hier stehen habe... > Ernsthaft belastet wurde der Trafo im Laufe seines Lebens übrigens > nicht. Mal wieder Schlamperei des Herstellers oder einfach ein Billigprodukt? Hätte man die Windungen nicht ernsthaft isolieren können, ohne da etliche Windungen einfach durchzuschneiden? mfg
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Christian S. schrieb im Beitrag > Hätte man die Windungen nicht ernsthaft isolieren können, ohne da > etliche Windungen einfach durchzuschneiden? > mfg Nein, da die durchgeschnittenen Windungen über der Wickellage der verschmorten lagen. Das ist stramm gewickelt, da hilft fast immer nur aufschneiden.
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