Forum: Haus & Smart Home Welchen Feuerlöscher habt ihr in eurem Hobbyraum?


von Flets G. (flets)


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Hallo zusammen, ich wollte mal wissen, welche Art von Feuerlöscher ihr 
bei euch in der Elektronikwerkstatt rumstehen habt. Habe mich informiert 
und gelesen dass CO2-Löscher am besten geeignet sind, da sie 
rückstandslos löschen, jedoch schnell mal lebensgefährlich werden 
können.

Ich hab in meiner Werkstatt neben diversen Messgeräten auch 3D-Drucker 
sowie einen Diodenlaser rumstehen, und für den Fall des Falles möchte 
ich mich geeignet absichern. Ich weiß dass bei einem Brandfall die 
Brandbekämpfung oberstes Gebot hat, aber ich möchte dann halt so wenig 
wie möglich Kollateralschäden anrichten und die ganzen Geräte durch 
Wasser, Schaum etc zerstören.

: Bearbeitet durch User
von Ben S. (bensch123)


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Gar keinen

von Musik og F. (musikog_f)


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Wie gross ist der Raum? Wie gross ist die Zone in der du die grösste 
Gefahrenwahrscheinlichkeit sieht?
Was für ein Brand ist wahrscheinlich?
Von dem was du schreibst würde ich über Notstoppilze nachdenken und 
natürlich 2 unabhängige Fluchtwege.

Decke ist immer gut, einfach und schnell.
CO2 kann in engen Räumen kritisch werden.

Begrenz die Lager von brennbaren Flüssigkeiten, Gasdruckbehältern (und 
sei es 200g Propan als Treibgas).

von Thorsten M. (pappkamerad)


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Habe auch keinen, würde wohl am ehesten zu einem Pulverlöscher 
tendieren. Er hat einfach den besten Löscheffekt. Ich denke die 
Einsatzschwelle eines Feuerlöschers ist schon an sich sehr hoch, da 
braucht man sich weniger Sorgen um einen unverhältnismäßigen 
Löschschaden machen. Ich seh das wie bei der Haftpflichtversicherung, 
für kleinere Sachen brauch ich die nicht unbedingt, wenn es aber 
wirklich brennt, stößt man mit einem CO2er schnell an seine Grenze.

von Thomas L. (thomas_hx)


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Wenn Du mal gesehen hast was für eine Sauerei Pulverlöscher so anrichten 
willst Du mit den Dingern nichts mehr zu tun haben. Der Mist sitzt 
danach überall und Du kriegst das nie wieder ganz weg.

von Roland E. (roland0815)


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Auf Rückfrage bei der FFW wird ein herkömlicher Wasserlöscher (für zu 
hause) empfohlen. Das gilt eigentlich auch für den Hobbyraum.

Ich persönlich würde mir einen Pulverlöscher hinstellen, die halten etwa 
6 Jahre bis das Löschpulver verklumpt. Machen halt extreme Sauerei.

Mir stellt sich die Frage eher nicht, ich hab Wasserhahn mit Schlauch in 
Greifnähe.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Flets G. schrieb:
> Ich hab in meiner Werkstatt neben diversen Messgeräten auch 3D-Drucker
> sowie einen Diodenlaser rumstehen, und für den Fall des Falles möchte
> ich mich geeignet absichern. Ich weiß dass bei einem Brandfall die
> Brandbekämpfung oberstes Gebot hat, aber ich möchte dann halt so wenig
> wie möglich Kollateralschäden anrichten und die ganzen Geräte durch
> Wasser, Schaum etc zerstören.

Verständlich :-)

Hier im Labor, Halle und Privat haben wir auch CO2-Löscher.
Raumgröße sollte mit Inhalt korrelieren - aber das weisst Du ja selbst.

Und was viele nicht auf dem Schirm haben:
Großer Eimer Sand mit vernünftigem Griff - das schont auch die Geräte, 
ist preiswert und wirksam. Dazu noch 1-2 Löschdecken 1x1m und 2x1,5m. 
Auch die gibt es für sehr wenig Geld.

Ich denke, alleine mit Sand und Decke kann man schon die allermeisten 
"Laborbrände" unter Kontrolle bringen.

von Flip B. (frickelfreak)


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Wieso hat noch niemand Schaumlösche gesagt? ich hab in allen werkstätten 
und küchen schaumlöscher. die sauerei begrenzt sich auf die 
einsatzstelle, atemluft und sicht wird nicht beeinträchtigt.

von Lukas T. (tapy)


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Ich habe neben der Tür 1, 2 und 5 kg CO2. Die beiden kleinen sind eher 
Spielzeug, aber geeignet, wenn man sich noch denkt, "hupps, das glimmt 
aber nicht nur".
Zwischen Schreibtisch und Werkbank stehen 6kg Schaum. Für "echte" 
Notfälle.

Die Elektroecke hat eine Panzerglasscheibe (Teiö einer ehemaligen 
Bushaltestelle) drunter liegen und auf der Werkbankecke für fragwürdige 
Ideen liegt ein alter Grabstein aus Granit drunter.

Der Schrank für Lösemittel und Lacke ist ein alter feuerfester, der mal 
billig war.

Es ist nie verkehrt, sich darüber Gedanken zu machen.

von Flip B. (frickelfreak)


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Schaum ist mich die optimale lösung ausser in elektroverteilung und 
räumen mit frostgefahr.

Und bitte nicht mit sprays, 1kg Pulver oder wirkungslosen fackel 
elementen oder so anfangen. 6kg löscher sind so billig und von jedem 
bedienbar, dafür findet man einen platz

von J. S. (jojos)


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Davon habe ich mal 2 Dosen bei Reichelt mitbestellt:
https://www.reichelt.de/feuerloeschspray-reinoldmax-stopfire-750-ml-stopfire-750-p234374.html?&trstct=pol_2&nbc=1
Muss mal gucken ob und wie lange das haltbar ist.

von Gunnar F. (gufi36)


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ich habe einen 6kg Pulverlöscher bereitgestellt. Habe aber gehört, dass 
nach dem Einsatz alle elektronischen Geräte im Umfeld auf den Schrott 
können,  weil das Pulver überall eindringe und die Elektronik nachhaltig 
zerstört. Kann das jemand bestätigen? Klar ist das alles immer noch 
besser als sich wegen des angebrannten Hauses dann ein Hotelzimmer 
suchen zu dürfen, aber da würde mir das Herz bluten, die ganzen schönen 
Rigols in die Tonne zu kloppen.

von Andi (chefdesigner)


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Gunnar F. schrieb:
> die ganzen schönen
> Rigols in die Tonne zu kloppen.

hast du die versichert?

@all: Habt ihr eure Ausstattung überhaupt versichert?  Ich denke, in der 
Hausrat ist das Elektronikzubehör nicht mit drin.

von Gunnar F. (gufi36)


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A. F. schrieb:
> hast du die versichert?

nein, ich habe das Problem mit denen, dass sie immer weniger auszahlen 
als sie einnehmen. Von der Differenz bauen sie Stahl-Glaspaläste, zahlen 
ihren Vorständen Millionengehälter und der Rest der ganzen Mischpoke 
will auch leben. Von dem gesparten Geld kann ich mir dann ein paar 
MSO8000 leisten 😉

von Achim H. (pluto25)


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Gunnar F. schrieb:
>  alle elektronischen Geräte im Umfeld auf den Schrott
> können,  weil das Pulver überall eindringe und die Elektronik nachhaltig
> zerstört.
Das stimmt nur bedingt. Gar kein Problem bei Platinen die zur Reparatur 
da lagen. Einmal Spülmaschine und alles gut.
Den anderen hilft aussaugen oder Pressluft.
Das Löschpulver ist ein Salz das Korrosion fördert und Wasser "zieht". 
Dementsprechend übel gehts den Geräten wenn sie nicht "entstaubt" 
werden.
Damit sollte nicht lange gewartet werden. Erst nach ein paar Wochen 
zeigten sich die ersten Probleme . Zu spät für eine Fernbedienung, ein 
Multimeter hat einige Messbereiche "verloren" die anderen 
(Wechselrichter, Ladegeräte etc) haben überlebt (seid der Reinigung vor 
ca 3 Jahren keine Ausfälle)

von Jack V. (jackv)


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Flets G. schrieb:
> Hallo zusammen, ich wollte mal wissen, welche Art von Feuerlöscher ihr
> bei euch in der Elektronikwerkstatt rumstehen habt.

2x2kg CO₂, eine Löschdecke und nicht ganz im direkten Zugriff noch einen 
6kg ABC-Pulverlöscher – wenn der zum Einsatz kommen muss, ist der Punkt, 
ab dem ich mir keine Gedanken um die Geräte mehr machen muss, eh 
überschritten.

Das Wichtigste ist IMHO vorbeugender Brandschutz: nichtbrennbare 
Unterlagen, keine leichtentzündlichen Materialien in der Nähe 
potentieller Zündquellen (zu denen auch Sachen gehören können, an denen 
man gerade bastelt), Lösungsmittelflaschen immer zu und separat 
gelagert, ebenso Spraydosen. Mit Spraydosen sowieso vorsichtig sein, 
damit hat man schnell mal ein zündfähiges Gas-/Luftgemisch etwa 
innerhalb von Gehäusen geschaffen, das von Abreißfunken von Schaltern 
oder dem Bürstenfeuer bei entsprechenden Elektromotoren schon gezündet 
werden kann – hab ich mal unfreiwillig an einem Papierschredder 
ausprobiert, das vergisst man nicht so schnell wieder.
Eine beliebte potentielle Zündquelle sind auch ungeschützte Li-Akkus, 
die von Metallteilen (abgeknipste Beinchen, Drähte, etc.) unter Platinen 
kurzgeschlossen werden → freifliegende Metallteilchen vermeiden ist 
daher eine gute Maßnahme.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Chris D. schrieb:
> Hier im Labor, Halle und Privat haben wir auch CO2-Löscher.
> Raumgröße sollte mit Inhalt korrelieren - aber das weisst Du ja selbst.

In den Hallen von Bosch standen Wagen mit zwei großen Gasflaschen, wie 
man sie von Acetylen / Sauerstoff kennt - CO2 für große Jungs.

Achim H. schrieb:
> weil das Pulver überall eindringe und die Elektronik nachhaltig
>> zerstört.
> Das stimmt nur bedingt. Gar kein Problem bei Platinen die zur Reparatur
> da lagen. Einmal Spülmaschine und alles gut.
> Den anderen hilft aussaugen oder Pressluft.

Soweit zur Theorie. Im Werk hat es mal in der Mittelspannungsumspannung 
gebrannt, trotz Sanierung durch eine Fachfirma wurde sie nach 
überschaubarer Zeit komplett ausgetauscht.

von Kolja L. (kolja82)


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Chris D. schrieb:
> Und was viele nicht auf dem Schirm haben:
> Großer Eimer Sand mit vernünftigem Griff - das schont auch die Geräte,
> ist preiswert und wirksam. D

Jau, war bei uns in den Unilaboren auch so.
Zwar waren die nicht im Brandschutzkonzept aufgeführt und es hingen 
zusätzlich noch Pulverlöscher an den wenden, aber es wurde allen Studis 
gesagt, wer die benutzt, der putzt 😃

von Julian (mettbroetchen)


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Ich habe hier einen 6 Liter Schaumlöscher der auch Li-Ion Akkus löschen 
kann.
Außerdem habe ich in jedem Raum vernetzte Rauchmelder, so dass man bei 
einem Brand in jedem Raum gewarnt wird.

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Lukas T. schrieb:

> Die Elektroecke hat eine Panzerglasscheibe (Teiö einer ehemaligen
> Bushaltestelle)

Was war das für eine Haltestelle, vor einer russischen Botschaft?

> drunter liegen und auf der Werkbankecke für fragwürdige
> Ideen liegt ein alter Grabstein aus Granit drunter.

So kann man auch die Bedingung erfüllen, daß wenn es schiefgeht für ein 
anständiges Begräbnis gesorgt wird. Wie einst der Goldohrring auf der 
Walz.

Ich habe mir mal mit einer Lupenbrille und Pinzette einen Spreisel aus 
dem Finger gezogen. Als Beleuchtung eine 12V/50W-Halogen-Reflektorlampe 
mit gutem Metallreflektor aus den 80ern. Weil war ein Glassplitter, die 
sieht man so schlecht.

Nach kurzer Zeit roch es brenzlig und keine 30 cm neben meinem Kopf 
brannte ein Papier in einer Klarsichthülle, das offenbar genau im 
Brennpunkt der Halogenlampe lag. Den Finger hatte ich dort bewußt nicht 
plaziert, nachdem der erste Versuch der Helligkeitsmaximierung recht 
schmerzhaft verlief. Und den Brandbeginn konnte ich nicht sehen, weil 
das Schild der Lupenbrille in der Richtung abschirmte.

Zum Löschen der noch etwa 3 cm durchmessenen Brandstelle (mittlerweile 
Kunststoff und Plastik gleichzeitig) nahm ich nach kurzem Draufhauen mit 
einer Pappe einen 100 ml-Seifenspender, den ich immer mit Wasser gefüllt 
für den Lötschwamm vorhalte.

TLDR:
Ansonsten habe ich 2kg und 6/5 kg CO2-Löscher. Einen 6l-Schaumlöscher 
mit Fettbrandzertifizierung und einen 3l-Schaumlöscher ohne. Und dann 
noch einen 6l-Wasserlöscher. Vermieterseitig hängen Pulverlöscher im 
Treppenhaus, alleine von den Prüfgebühren in den letzten Jahrzehnten 
könnte man wahrscheinlich einige ausgebrannte Wohnungen bezahlen.

Nachbetrachtung:
Die ganzen Löscher kriegt man übrigens wenn man weiß wie umsonst. Ich 
meine jetzt nicht öffentliche Gebäude ausplündern. :) Sondern: Niemand 
stellt in einen Neubau alte Löscher, auch nicht, wenn sie frisch geprüft 
wären. Also muß man nur schauen, wo gerade was abgerissen wird, und ein 
freudiger Polier wird einem soviele Löscher mitgeben wie man tragen 
kann, weil er dann die Entsorgungskosten spart. Außer oft die 
CO2-Löscher, weil sie die für Schweiß- und Trennarbeiten meist selber 
verwenden. Da steht dann die vorgeschriebene Anzahl geprüfter Löscher, 
die aber nicht angefaßt werden, und die alten abgelaufenen, teils 
angefangenen, werden als "Arbeitslöscher" benutzt.

Ich habe auch schon einige Male 6l-Schaum- und Wasserlöscher an einem 
imaginären Brandherd leergesprüht, um ein Gefühl für die Menge und Dauer 
zu erhalten. Mit einem 6kg CO2-Löscher habe ich mal einen halben 
Stachelbeerstrauch in die Luft gejagt. Schneetrichter abgesägt, Schlauch 
in das Wühlmausloch und dann kurz auf den Auslöser gehauen. Der 
Wurzelbereich hob sich auf der einen Seite des Busches ab und überall 
dampfte es aus dem Boden. :) Danach habe ich dann gelernt, daß der Hebel 
wohl ein Nadelventil hat, mit dem man auch fein dosieren kann. Bei einem 
größeren Feuerwehrtag habe ich dann auch mal mit einem Übungslöscher (6l 
Wasser, die einfach per Druckluft geladen werden) an so einem 
Gasflammenrost geübt. Fühlt sich aber doof an, weil die flächige 
Gasflamme natürlich überhaupt nicht von dem Wasser beeinflußt wird und 
lediglich der Übungsleiter nach einiger Zeit die Flamme kleiner dreht.

Pulver habe ich nur ein einziges Mal als Jugendlicher auf dem Sperrmüll 
probiert, mit einem 20 Jahre abgelaufenen Löscher. Nachdem ich trotz 
eines nur kurzen Sprühstoßes noch dazu in einen Plastiksack in einer 
großen Pulverwolke stand, kam für mich diese Löscherart nie mehr in 
Frage.

Wenn auspatschen oder eine kleine Wassermenge nicht mehr hilft, würde 
ich zunächst CO2 bevorzugen. Bei dem Papierbrand wäre allerdings das 
Risiko, daß brennende Teile weggeblasen werden, ohne zu verlöschen. Das 
wäre dann ungünstig. Um in schwelende Geräte reinzublasen ist er aber 
ideal.

Die Sache mit dem Erstickungsrisiko kann man einmal ausrechnen. Ich 
glaube ich kam zu dem Ergebnis, daß man in einem großen Zimmer einen 
6kg-Löscher leeren kann, wenn man danach einigermaßen zügig rausgeht. 
Weil man dann in einen Konzentrationsbereich kommt, wo es erst auf 
längere Sicht einschläfernd bzw. ungesund wirkt. Zum Löschen im Bad muß 
man sich halt vorher einen gelben Sack mit Zurrband über den Kopf 
binden. Darin steigt die CO2-Konzentration durch das Atmen langsamer an 
als draußen durch das Löschen.

: Bearbeitet durch User
von Rainer D. (rainer4x4)


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Flets G. schrieb:
> Ich weiß dass bei einem Brandfall die
> Brandbekämpfung oberstes Gebot hat,
Nein, die Brandbekämpfung macht ausschliesslich die Feuerwehr! Der 
kleine Feuerlöscher zu Hause dient der Eigensicherung, und nicht der 
Brandbekämpfung. Mit den üblichen 6kg Löschern kommst Du nicht weit. 
Wenn nötig sich einen Fluchtweg frei pusten, das wars dann aber auch 
schon.
Wer glaubt zur Eigensicherung einen Pulverlöscher nicht zu nutzen weils 
evtl nachher dreckig sein könnte, dem ist eh nicht zu helfen.
Viel wichtiger sind gute und nicht überalterte Brandmelder! Denn die 
meisten Brände entstehen wenn wir es nicht mitbekommen.

von Andreas H. (ahz)


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Flets G. schrieb:
> Ich weiß dass bei einem Brandfall die Brandbekämpfung oberstes Gebot hat

Nein. Oberste Priorität hat die Personensicherheit, Dich eingeschlossen.

Und zur eigentlichen Frage: Geh bei Deiner lokalen Feuerwehr vorbei und 
frage da. Die Jungs sind meist sehr zugänglich und informativ. 
Insbesondere weil Brandschutz nicht nur Feuerlöscher ist^^

/regards

von Jack V. (jackv)


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Rainer D. schrieb:
> Nein, die Brandbekämpfung macht ausschliesslich die Feuerwehr!

Du rufst also bei einem Entstehungsbrand lieber die Feuerwehr, als ihn 
zu löschen und Schaden abzuwenden oder zumindest kleinzuhalten? Mit 6kg 
Pulver kann man schon ’ne Menge reißen – wenn man den Löscher richtig 
bedienen kann.

Rainer D. schrieb:
> Wenn nötig sich einen Fluchtweg frei pusten, das wars dann aber auch
> schon.

Wenn du dir den Fluchtweg „freipusten“ musst, hast du ganz andere 
Probleme – da hilft dir der Löscher so gut wie gar nicht mehr.

: Bearbeitet durch User
von Andreas H. (ahz)


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Jack V. schrieb:
> Rainer D. schrieb:
>> Nein, die Brandbekämpfung macht ausschliesslich die Feuerwehr!
>
> Du rufst also bei einem Entstehungsbrand lieber die Feuerwehr, als ihn
> zu löschen und Schaden abzuwenden oder zumindest kleinzuhalten?

Na hoffentlich. Wo ist Dein BreakEven Leben vs. Sachschaden?

Jack V. schrieb:
> Mit 6kg Pulver kann man schon ’ne Menge reißen – wenn man den Löscher richtig 
bedienen kann.
Und genau da liegt doch der Hase im Pfeffer. Hast Du schon mal eine 
Löschübung mitgemacht?

von Jack V. (jackv)


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Andreas H. schrieb:
> Wo ist Dein BreakEven Leben vs. Sachschaden?

Entschuldige, aber wer bei ’nem kleinen, entstehenden Brand um sein 
Leben rennt und alles stehenlässt, statt das Ding einfach zu ersticken, 
weil er vorher aufwändig irgendwelche Quoten ausrechnen muss, der sollte 
vielleicht nicht mit heißen Lötkolben arbeiten. Etwas gesunden 
Menschenverstand kann man schon voraussetzen, finde ich.

Andreas H. schrieb:
> Hast Du schon mal eine
> Löschübung mitgemacht?

Mehrere. Und bevor ich in der Feuerwehr war, hab ich durchaus auch schon 
selbst abgelaufene Feuerlöscher auch auf Flammen entleert, um zu gucken, 
wie sich das verhält. Kann ich jedem nur empfehlen, müssen nicht einmal 
Flammen sein – es hilft schon, abschätzen zu können, was man erwarten 
kann, wenn man den Stift zieht und den Hebel drückt.

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Flets G. schrieb:
> ich wollte mal wissen, welche Art von Feuerlöscher ihr
> bei euch in der Elektronikwerkstatt rumstehen habt.

1Kg Pulver, seit gut 32 Jahren nie geprüft, also wie neu...;-)

von Andreas H. (ahz)


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Jack V. schrieb:
> Etwas gesunden
> Menschenverstand kann man schon voraussetzen, finde ich.

Und der sollte Dir sagen, dass Du es nicht versuchst sondern die 
Feuerwehr rufst.

DIE gehen nämlich nicht ohne entsprechende Ausbildung/Ausrüstung da 
rein^^

Wie und insbesondere wie schnell sich ein Feuer ausbreitet könnte ich 
z.B. nicht abschätzen.

Aber aus dem Bekanntenkreis weiss ich, dass man innerhalb von zwei 
Sekunden von 0 auf 6 Monate KKH wg. Brandverletzung kommen kann.

Vor diesem Zwischenfall haben Die das vermutlich auch so gesehen wie Du.

/regards

von Jack V. (jackv)


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Andreas H. schrieb:
> Und der sollte Dir sagen, dass Du es nicht versuchst sondern die
> Feuerwehr rufst.

Bitte was? Also mein gesunder Menschenverstand sagt mir ausdrücklich 
nicht, dass ich einen Schaden im fünfstelligen Bereich erzeugen sollte, 
weil die Feuerwehr halt auch einige Minuten benötigt, wenn ich ihn mit 
eigenständiger Bekämpfung des Entstehungsbrandes unter einem 
dreistelligen Betrag halten könnte. Wenn deiner es dir anders sagt, 
solltest du ihn justieren lassen.

Andreas H. schrieb:
> DIE gehen nämlich nicht ohne entsprechende Ausbildung/Ausrüstung da
> rein^^

ICH bin in dem Fall schon drin, und ich habe Feuerlöscher griffbereit. 
Du meinst also wirklich, ich solle die entsorgen? Weil ’ne abgebrannte, 
durchgeweichte Bude ja viel toller ist, als drei leere Löscher und 
einige angesengte Gegenstände? Wirklich?

Andreas H. schrieb:
> Vor diesem Zwischenfall haben Die das vermutlich auch so gesehen wie Du.

Wenn ich das so sehen würde, wie du, dann wäre mir mindestens schon ein 
Haus abgebrannt – weil nämlich mitten in der Nacht die Deckenleuchte in 
der Küche zu brennen angefangen hat (wirklich alte Elektroinstallation, 
mit Aludrähten und Lüsterklemmen), dazu ein Arbeitsraum (chemisches 
Experiment, das schiefgelaufen ist), zwei Garagen (einmal Zündfunke 
testen, nachdem geschaut wurde, ob Benzin vorhanden ist – war aber nicht 
ich, und einmal durch Schweißarbeiten verursacht (war ich)).

Um den Bogen zum Thema Feuerlöscher zurückzuführen: die sind für eben 
diese Entstehungsbrände gedacht, und dafür auch ausgezeichnet geeignet. 
Wenn der Raum kurz vor‘m Flash-Over steht, oder gar schon danach, oder 
wenn abzusehen ist, dass man sich in Gefahr bringt oder nur Zeit 
verschwenden würde, wenn man einen Löschversuch unternähme – dann ist’s 
klar: in Sicherheit bringen und Feuerwehr rufen. Aber wenn die ersten 
Flammen aus einem Gehäuse eines DUT schlagen, oder wenn die Tischdeko 
Feuer gefangen hat, oder der Eimer mit den Putzlappen – dann schnappt 
man sich den …ten Handfeuerlöscher und hält drauf. Dazu ist er da.

von Andreas H. (ahz)


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Jack V. schrieb:
> Wenn ich das so sehen würde, wie du, dann wäre mir mindestens schon ein
> Haus abgebrannt – weil nämlich mitten in der Nacht die Deckenleuchte in
> der Küche zu brennen angefangen hat (wirklich alte Elektroinstallation,
> mit Aludrähten und Lüsterklemmen), dazu ein Arbeitsraum (chemisches
> Experiment, das schiefgelaufen ist), zwei Garagen (einmal Zündfunke
> testen, nachdem geschaut wurde, ob Benzin vorhanden ist – war aber nicht
> ich, und einmal durch Schweißarbeiten verursacht (war ich)).

Na, bei Dir fängt Brandschutz anscheinend wirklich erst an wenn Du 
mitten drin stehst.

Jack V. schrieb:
> wenn abzusehen ist, dass man sich in Gefahr bringt oder nur Zeit
> verschwenden würde, wenn man einen Löschversuch unternähme
... obwohl man das ja sicher hinkriegt. Ist ja nur ein GANZ WINZIGES 
Feuer. Das kriegt man als "Profi" ja in den Griff^^

Nene. Da glauben dann Leute sie haben eine Sache im Griff die sie nicht 
einmal ansatzweise verstanden haben (O-Ton Berufsfeuerwehr).

Ich mache in zwei Wochen die jährliche Schulung in der Firma und werde 
(wie jedes Jahr) sagen, dass die Leute DEFINITIV NICHT versuchen sollen 
einen Entstehungsbrand selber zu löschen.

Der Mist und das Gebäude sind versichert und die Leute sind wichtiger, 
was die GL übrigens auch so sieht.

Also viel Spass mit Deinem Feuerlöscher.

/regards

von Reinhard S. (rezz)


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Andreas H. schrieb:
> Ich mache in zwei Wochen die jährliche Schulung in der Firma und werde
> (wie jedes Jahr) sagen, dass die Leute DEFINITIV NICHT versuchen sollen
> einen Entstehungsbrand selber zu löschen.

Wozu dann Feuerlöscher in der Firma haben? Welchen Sinn haben die 
ansonsten?
Das ist ja nun wirklich das andere Extrem und erinnert mich eher an 
Vollkasko-Mentalität, obwohl man, vielleicht nicht in allen Fällen, das 
selbst lösen kann.

Wozu unnötig Schaden in Kauf nehmen, wenn man den selbst schnell 
minimieren kann? Feuerwehr rufen (lassen) ist da natürlich immer noch 
ein gute Idee.

: Bearbeitet durch User
von C. D. (derschmied)


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Andreas H. schrieb:
> Wie und insbesondere wie schnell sich ein Feuer ausbreitet könnte ich
> z.B. nicht abschätzen.

An diesem Punkt solltest echt mal arbeiten, weil

Andreas H. schrieb:
> Aber aus dem Bekanntenkreis weiss ich, dass man innerhalb von zwei
> Sekunden von 0 auf 6 Monate KKH wg. Brandverletzung kommen kann.

mit einem beherzten Handgriff exakt das vermieden werden kann, einfach 
davonrennen bringt andere erst Recht in Gefahr. Besuch einfach bei 
Gelegenheit die örtliche Feuerwehr wenn Du Dir unsicher bist, ein wenig 
Engagement in der Richtung gehört auch zur sozialen Integrität.

Jack V. schrieb:
> Etwas gesunden Menschenverstand kann man schon voraussetzen, finde ich.

Schwierig geworden, selbst das Schwimmen zu erlernen ist aus der Mode 
gekommen. Es hapert immer mehr, an allen Ecken und Enden. Das Fahrrad 
hat nen Motor bekommen, beim Wählen hilft der Wahlomat, Hausaufgaben 
macht die KI, Ausbildung übernimmt YouTube. Wenn der Verstand nicht 
trainiert wird, ist der Mensch nicht mehr gesund.

DerSchmied

von Jack V. (jackv)


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Andreas H. schrieb:
> ... obwohl man das ja sicher hinkriegt. Ist ja nur ein GANZ WINZIGES
> Feuer. Das kriegt man als "Profi" ja in den Griff^^

Du erinnerst dich, dass ich vom gesunden Menschenverstand geschrieben 
habe? Dies hier ist ein Forum mit technischem und 
naturwissenschaftlichem Hintergrund – da muss man die Leute nicht für 
ganz so neurodegeneriert halten. Wenn du deine Ansicht, dass man bei 
jeder umgekippten Kerze sofort das Gebäude räumen und die Feuerwehr 
rufen müsse, etwa in einem Politikforum zum Besten geben würdest, würde 
ich dich nach Kräften unterstützen. Hier nich.

Andreas H. schrieb:

> Also viel Spass mit Deinem Feuerlöscher.

Ich sag mal so: ich habe meine Erfahrungen mit Feuer gemacht – bis hin 
zu einem Löscheinsatz in einer Kohlenanzünderfabrik, mit brennenden 
Paraffin auf’m Löschwasser und so Sachen.

Und ich war als Kind/Jugendlicher Experimenten mit Flammen gegenüber 
sehr offen eingestellt, und hab da so manche Erfahrung sammeln können. 
Ich denke also schon, dass ich vom Feuer ausreichend Ahnung habe, um 
sagen zu können: Entstehungsbrände sind zu bekämpfen, wenn es nach 
Maßstäben des gesunden Menschenverstands (siehe oben) sinnvoll 
erscheint.

Panik verbreiten, wie du’s tust, ist nicht sinnvoll. Im Gegenteil: durch 
derartige gezielte Verunsicherung (unterstelle ich hier einfach mal – 
ungewollt kann das ja nicht mehr sein) sind wahrscheinlich schon 
Existenzen zerstört worden. Weil Menschen zu spät oder gar nicht mit der 
Brandbekämpfung begonnen haben – weil irgendwelche, mit Verlaub, Spinner 
ihnen erzählt haben, dass man das auf keinen Fall selbst versuchen 
solle, sondern immer die Feuerwehr heranziehen muss.

von Andreas H. (ahz)


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Reinhard S. schrieb:
> Wozu dann Feuerlöscher in der Firma haben? Welchen Sinn haben die
> ansonsten?

Na, z.B. um brennende Personen abzulöschen oder Fluchwege Feuerfrei zu 
halten, falls das notwendig ist.

> Wozu unnötig Schaden in Kauf nehmen, wenn man den selbst schnell
> minimieren kann?
Das ist ja genau der Punkt. Soll ich meinen Leuten erzählen wann und wie 
sie einen Brand noch in den Griff kriegen?

Im Zweifelsfall immer Personenschutz vor Materialerhalt. Und Leute 
neigen (leider) oft dazu sich selber zu überschätzen, bzw. das Risiko zu 
unterschätzen.

/regards

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Gunnar F. schrieb:
> ich habe einen 6kg Pulverlöscher bereitgestellt. Habe aber gehört, dass
> nach dem Einsatz alle elektronischen Geräte im Umfeld auf den Schrott
> können,  weil das Pulver überall eindringe und die Elektronik nachhaltig
> zerstört. Kann das jemand bestätigen? Klar ist das alles immer noch
> besser als sich wegen des angebrannten Hauses dann ein Hotelzimmer
> suchen zu dürfen, aber da würde mir das Herz bluten, die ganzen schönen
> Rigols in die Tonne zu kloppen.

Wie hier schon geschrieben wurde: Das Risiko besteht durchaus.
Und das ist, selbst mit einer Versicherung die das prinzipiell abdecken 
würde, unter Umständen ein Problem.
Es kommt dabei natürlich auch auf die Umstände an. Bei einem bereits 
ernsthaften Brand wird dir zumindest bei den seriöseren der 
Versicerungen niemand Probleme machen wenn du diesen mit Pulver löscht 
und neben den 35k Schaden durch Flammen und Rauch noch 10k Schaden an 
noch nicht betroffenen Hausrat durch Löschpulver dazukommen. Da war das 
Verhältnismäßig und hat größeren Schaden abgewendet.

Aber Spätestens wenn du wegen eines kleinen Entstehungsbrands, den du 
eigentlich mit einer Flasche Wasser noch hättest löschen können, 
elektronische Messgeräte für 20k Euro durch Pulver zerstörst könnte man 
auf die Idee kommen das du deinen Obligenheiten nicht so wirklich 
nachgekommen bist.

A. F. schrieb:
> Gunnar F. schrieb:
>> die ganzen schönen
>> Rigols in die Tonne zu kloppen.
>
> hast du die versichert?
>
> @all: Habt ihr eure Ausstattung überhaupt versichert?  Ich denke, in der
> Hausrat ist das Elektronikzubehör nicht mit drin.

Da denkst du (meist) falsch!
Natürlich kann man nicht ausschließen das es auch andere Versicherungen 
gibt und daher muss man schon genauer in die Versicherugnsbedingungen 
schauen, aber bei allen Hausratversicherungen mit denen ich bisher zu 
tun hatte und auch die ich mir nur zwecks Vergleich angesehen habe waren 
die Geräte wie alle anderen Hobbydinge/Spielzeuge/etc. vollständig 
enthalten.
Und bei den Versicherungen die ich hatte und habe (nur da habe ich dies 
explizit dann geprüft) war die beruflich genutzten Geräte sofern diese 
innerhalb des versichteren Haushalts standen oder in einem 
(angemieteten) privaten Lagerraum (aussenversicherung) untergestellt 
waren.

Wo man aber im Hinblick auf die Versicherung aufpassen muss, zumindest 
wenn man gebrauchte hochwertige Messtechnik besitzt, ist die Frage der 
Unterversicherung! Da kommt es natürlich zum einen darauf was man so 
besitzt und auch ob einen Vertrag zum Neuwert (nicht  der damaliger 
Preis sondern gleichwertiges jetzt) oder Zeitwert hat.
Aber wenn es ganz dumm kommt könnte der mal als Defektgerät für 800 Euro 
günstig gekaufte und selbst wieder reparierte 26GHz Spektrumanalyzer im 
Arbeitszimmer, obwohl nicht betroffen, bei einem größeren Brandschaden 
in Küche und Wohnzimmer dazu führen das der Auszahlungsbetrag wegen 
"Unterversicherung" gekürzt wird.
Der Grund liegt darin das, so lange kein Verzicht auf die 
Unterbversicherungseinrede ("unterversicherungsverzicht") vereinbart ist 
die Versicherung bei einer zu niedrig abgeschlossenen Versicherungssumme 
die Schadensersatzleistung in dem Verhältnis kürzen kann wie der 
Gesamtwert des Hausrats zum Versicherten Wert des Hausrats steht.

Durch die günstigen Chinamessgeräte nicht mehr ganz so kritisch, aber 
vor 20 Jahren, wo selbst ein einfaches Ding wie ein für 700 Euro 
gekaufter HP8591E alleine schon mal mangels billiger gleichwertiger 
Alternativen mit 30k bewertet werden konnte und das 300 Euro (2003) 
Tek468 mit 10k dann hinterher, da hätte es durchaus viele ganz 
überraschend treffen können.
(Heute wäre für den HP8591 halt nicht mehr ein kleiner Keysight Analyzer 
sondern, sofern von den Daten mindestens passend, z.B. ein Siglent 
Analyzer das von der Hausratversicherung zu bezahlende Ersatzgerät, 
entsprechend 3K statt 30k in Gesamtwertbilanz )

Bei vielen Versicherungen ist der Unterversicherungsverzicht aber 
mittlerweile automatisch in den Verträgen drin sobald eine gewisse 
Mindestversicherungssumme pro m2 Wohnfläche erreicht ist (IMHO 
irgendetwas um ~700Euro/m2)

Ich habe z.B. einen Hausratversicherung mit UV-Verzicht und Versicherung 
aller Elektronikgeräte zum Neu-Wiederbeschaffungswert. Auch bei Blitz 
oder Überspannung bis zu 100% der Versicherungssumme.

Gruß
Carsten

von Jack V. (jackv)


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Andreas H. schrieb:
> Na, z.B. um brennende Personen abzulöschen oder Fluchwege Feuerfrei zu
> halten, falls das notwendig ist.

Oh je … ich hoffe wirklich inständig, dass bei dir niemals ein Brand 
ausbricht. Mit deiner kruden Einstellung kann’s da wirklich leicht zur 
Katastrophe kommen. Mit Personenschäden, die problemlos vermeidbar 
gewesen wären.

/eod

von Andreas H. (ahz)


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C. D. schrieb:
> mit einem beherzten Handgriff exakt das vermieden werden kann, einfach
> davonrennen bringt andere erst Recht in Gefahr.

Das machst Du bitte mal vor. Du greifst "beherzt" in ein Synthetikhemd 
rein, die komplett in Flammen steht? Glaub ich nicht^^

Sie haben das Feuer aber wohl mit einer Decke schnell ausgekriegt. Die 
Brandverletzungen habe ich Jahre später selber "bewundern" dürfen. Muss 
ich nicht haben.

> Besuch einfach bei
> Gelegenheit die örtliche Feuerwehr wenn Du Dir unsicher bist, ein wenig
> Engagement in der Richtung gehört auch zur sozialen Integrität.

Hab ich als SB auch gemacht. Die haben aber ziemlich das Gleiche gesagt 
wie ich hier schreibe. Nämlich dass man, insbesondere als Laie, Brände 
nur sehr schwer einschätzen kann und sich im Zweifelsfall lieber in 
Sicherheit bringt.

/regards

von Jack V. (jackv)


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Andreas H. schrieb:
> Das machst Du bitte mal vor. Du greifst "beherzt" in ein Synthetikhemd
> rein, die komplett in Flammen steht? Glaub ich nicht^^
>
> Sie haben das Feuer aber wohl mit einer Decke schnell ausgekriegt. Die
> Brandverletzungen habe ich Jahre später selber "bewundern" dürfen. Muss
> ich nicht haben.

Ja … und so, wie du’s bislang schreibst, hättest du den Menschen in 
Flammen stehengelassen, bis die Feuerwehr eingetroffen wäre?

Meine Güte … ist ja schlimmer, als ich befürchtet habe: du nimmst 
Personenschäden in Kauf, um dir ja nicht die Haarspitzen anzusengen. 
Ekelhaft.

: Bearbeitet durch User
von Carsten S. (dg3ycs)


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Andreas H. schrieb:
>> Wozu unnötig Schaden in Kauf nehmen, wenn man den selbst schnell
>> minimieren kann?
> Das ist ja genau der Punkt. Soll ich meinen Leuten erzählen wann und wie
> sie einen Brand noch in den Griff kriegen?
Es gibt natürlich Grenzfälle wo selbst erfahrene PErsonen das nicht mehr 
einschätzen können. Und noch viel mehr Fälle wo es für Laien nicht 
erkennbar ist.

Daher gehe ich bei diesem Punkt der Aussage mit:
> Im Zweifelsfall immer Personenschutz vor Materialerhalt. Und Leute
> neigen (leider) oft dazu sich selber zu überschätzen, bzw. das Risiko zu
> unterschätzen.

Aber hier war von dne Mitkommentatoren ja ausdrücklich von 
Entstehungsbrand die Rede. Nicht von Zimmerbrand und schon gar nicht von 
Vollbrand.
Und dann im Kontext noch von Arbeitszimmer/Hobbyraum...

Also das PC netzteil aus dem plötzlich ein paar Flämmchen kommen, die CT 
die man im Gedanken  auf dem dummerweise noch eingesteckten ungeregelten 
230V Kabellötkolben gelegt hat und deren Inhalt plötzlich ganz heiss ist 
oder der Lipo Pack der auf dem Arbeitstisch plötzlich Flammen schlägt.
Also das Gegenstück zum auf dem Herd liegenden Putztuch das brennt.

Und NATÜRLICH löscht man so einen Entstehungsbrand wenn man die 
Möglichkeit hat ausnahmslos ab so lange der auf das eine Objekt 
beschränkt ist statt in Panik rauszulaufen und auf die Feuerwehr zu 
warten während das Feuer dann vom Putztuch auf die Küchenzeile, die 
Wohnung und schließlich die drei untersten Etagen des 20+ Stockwerke 
Wohnhochauses voller Bewohner überspringt bis die FW dank LG Blockaden 
irgendwann eingetroffen ist.
(War jetzt natürlich bewusst überspitzt)

Das man natürlich nicht mit einem popeligen 6kg Löscher in die brennende 
Wohnung rennt um die Wertvolle Pxxx-Sammlung zu retten ist hoffentlich 
jeden klar. Genau so wie wenn man merkt das das Feuer nicht sofort auf 
die Löschversuche anspricht sondern sich weiter ausbreitet. Dann muss 
man die Beine in die Hand nehmen.
Aber wenn man in dem Raum ist und bemerkt das da eine Zeitung (oder 
Putztuch) anfängt zu brennen, dann löscht man gefälligst ohne wenn und 
aber! Erst recht wenn sich vielleicht noch andere Menschen im Gebäude 
aufhalten.

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von Andreas H. (ahz)


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Jack V. schrieb:
> Panik verbreiten, wie du’s tust, ist nicht sinnvoll.

Das hat nichts mit Panikverbreitung zu tun. Die Berufsfeuerwehr war da 
relativ eindeutig.

Jack V. schrieb:
> Mit deiner kruden Einstellung kann’s da wirklich leicht zur
> Katastrophe kommen.

Sagt ja der Richtige ;)

Jack V. schrieb:
> (wirklich alte Elektroinstallation,
> mit Aludrähten und Lüsterklemmen), dazu ein Arbeitsraum (chemisches
> Experiment, das schiefgelaufen ist), zwei Garagen (einmal Zündfunke
> testen, nachdem geschaut wurde, ob Benzin vorhanden ist – war aber nicht
> ich, und einmal durch Schweißarbeiten verursacht (war ich))

Und der bis jetzt größte Schaden meiner kruden Einstellung waren die 
Kosten für zusätzliche Not-Ausschalter in den Messräumen. Aber da hat 
die GL auch nicht wirklich geknurrt :D

Aber ich gebe zu, dass man als SB mit der Zeit schon deutlich kritischer 
wird. Weil man sich zwangsläufig auch mal mit den Folgen von Bränden 
(und nicht umgefallenen Kerzen, die wir im Büro nicht haben) 
beschäftigen muss. Das sieht dann nämlich etwas anders aus als in den 
lustigen Kinofilmen wo der Held das Feuer natürlich auspustet und dann 
mit seiner Maid in den Sonnenuntergang reitet.

Ich kenne meine "Helden" in der Firma gut genug um zu wissen, dass die 
im Zweifelsfall auf mehr als abenteuerliche Ideen kommen. Und auch das 
nicht nur aus theoretischen Betrachtungen^^

/regards

P.S: Nur für die Akten: Die Negativbewertungen hast Du nicht von mir.

von Andreas H. (ahz)


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Jack V. schrieb:
> du nimmst
> Personenschäden in Kauf, um dir ja nicht die Haarspitzen anzusengen.

Natürlich nicht. Ich hätte auch mit einer Decke gelöscht.

Aber das ist etwas anderes als den Leuten zu sagen, dass sie eher aus 
der Gefahrenzone gehen als einen Brand zu löschen.

von C. D. (derschmied)


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Andreas H. schrieb:
> Das machst Du bitte mal vor. Du greifst "beherzt" in ein Synthetikhemd
> rein, die komplett in Flammen steht? Glaub ich nicht^^

Wenn's ums Leben geht:

Ja.

DerSchmied

von Jack V. (jackv)


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Andreas H. schrieb:
> Die Berufsfeuerwehr war da
> relativ eindeutig.

Welche Feuerwehr? Ich würde gerne versuchen, die zu dieser Behauptung zu 
befragen. Wenn sie nämlich propagieren, dass Leute einen 
Entstehungsbrand, und nur um das Stadium geht es hier, nicht bekämpfen 
sollen, obwohl sie es könnten, dann läuft da was gewaltig schief. Da 
vergehen im Zweifelsfall Menschenleben, die problemlos gerettet werden 
könnten (Entstehungsbrand in der Küche im EG eines Wohnblocks, z.B.).

Andreas H. schrieb:
> Sagt ja der Richtige

Weil?

Ansonsten: was in deiner Firma los sein mag, ist mir herzlich egal – 
wenn es da zum Unglück kommt, wirst du schon entsprechend zur 
Rechenschaft gezogen. Um deine Leute tut’s mir natürlich leid, aber da 
hast alleine du den Einfluss.

Hier aber erzählst du einem Publikum von mehreren tausend Menschen, dass 
sie einen ansich problemlos löschbaren Entstehungsbrand nicht löschen, 
sondern die Feuerwehr rufen sollen, die dann mit einiger 
Wahrscheinlichkeit den Vollbrand in mindestens einem Raum vorfindet; in 
einem Mehrfamilienhaus dann mit einer Wahrscheinlichkeit deutlich größer 
Null auch Menschen mit abgeschnittenem Fluchtweg und bereits 
Rauchvergiftung (die auch der Grund ist, warum ein …ter Feuerlöscher in 
aller Regel nicht geeignet ist, sich einen Fluchtweg „freizupusten“). 
Da frage ich mich in der Tat ein wenig: „Was ist falsch mit dem?“.

Andreas H. schrieb:
> P.S: Nur für die Akten: Die Negativbewertungen hast Du nicht von mir.

Warum nicht? Wenn du meinst, dass ich Stuss schreibe, dann ist’s auch 
vollkommen legitim, da auf „nicht lesenswert“ zu klicken.

: Bearbeitet durch User
von Rainer D. (rainer4x4)


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Jack V. schrieb:
> Rainer D. schrieb:
>> Nein, die Brandbekämpfung macht ausschliesslich die Feuerwehr!
>
> Du rufst also bei einem Entstehungsbrand lieber die Feuerwehr, als ihn
> zu löschen und Schaden abzuwenden oder zumindest kleinzuhalten? Mit 6kg
> Pulver kann man schon ’ne Menge reißen – wenn man den Löscher richtig
> bedienen kann.

Jack V. schrieb:
> Andreas H. schrieb:
>> Wo ist Dein BreakEven Leben vs. Sachschaden?
>
> Entschuldige, aber wer bei ’nem kleinen, entstehenden Brand um sein
> Leben rennt und alles stehenlässt,
>
> Andreas H. schrieb:
>> Hast Du schon mal eine
>> Löschübung mitgemacht?
>
> Mehrere. Und bevor ich in der Feuerwehr war,
DU warst NIEMALS aktiv bei der Feuerwehr!

von Jack V. (jackv)


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Rainer D. schrieb:
> DU warst NIEMALS aktiv bei der Feuerwehr!

Stimmt. Ich BIN DERZEIT aktiv bei der Feuerwehr!

Mein Güte … manchmal schreibst du wirklich gute Sachen, und dann kommt 
wieder so eine Phase wie hier …

von Andreas H. (ahz)


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Carsten S. schrieb:
> Aber hier war von dne Mitkommentatoren ja ausdrücklich von
> Entstehungsbrand die Rede. Nicht von Zimmerbrand und schon gar nicht von
> Vollbrand.

Was inbesondere im Hobbyraum auch mal nur Sekunden sein können, weil die 
industrieüblichen Sicherheitsregel da oft nicht eingehalten werden.

> Also das PC netzteil aus dem plötzlich ein paar Flämmchen kommen, die CT
> die man im Gedanken  auf dem dummerweise noch eingesteckten ungeregelten
> 230V Kabellötkolben gelegt hat

Dann nimmt man sich also die Flasche Mineralwasser die da uch rumsteht 
und löscht damit mal schnell die CT. Dumm nur dass Du dadurch eine 
gewischt kriegst und bewusstlos wirst.

Selbes Szenario, völlig anderer Verlauf. Und das ist ja genau die Crux. 
Es sind Einzelfallentscheidungen von Leuten, die da keine Erfahrung 
haben.

Carsten S. schrieb:
> Das man natürlich nicht mit einem popeligen 6kg Löscher in die brennende
> Wohnung rennt um die Wertvolle Pxxx-Sammlung zu retten ist hoffentlich
> jeden klar.

Ich sehe das zugegebenermassen immer aus der beruflichen Perspektive. 
Und da kann ich aus Erfahrung sagen, dass es eben nicht jedem klar ist.

Bei uns sind bei Alarmübungen (die MA wissen nicht dass es nur eine 
Übung ist) schon Dr.-Ings quer durch die Etage gerannt um ihre wichtigen 
Notizen zu "retten". Wäre der Brandfall real gewesen ...

Frag doch mal die Frauen Deiner Kollegen wie die das sehen.

/regards

von Jack V. (jackv)


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Andreas H. schrieb:
> Ich sehe das zugegebenermassen immer aus der beruflichen Perspektive.

vs. Threadtitel:

„Welchen Feuerlöscher habt ihr in eurem Hobbyraum?“

Ist der Fehler erkennbar, oder muss ich es ausführen?

Andreas H. schrieb:
> Dann nimmt man sich also die Flasche Mineralwasser die da uch rumsteht
> und löscht damit mal schnell die CT. Dumm nur dass Du dadurch eine
> gewischt kriegst und bewusstlos wirst.

Du überschätzt die Leitfähigkeit von Wasser aus einer Flasche aus 
Isolator enorm. Kann’s sein, dass du gar keine praktischen Erfahrungen 
hast? Weder mit Strom, noch mit Feuer? (Kann natürlich auch sein, dass 
„CT“ hier für irgendwas mit Hochspannung steht – dann wär’s legitim. 
Wär’ vielleicht sinnvoll, im Kontext mehrdeutige Akronyme 
auszuschreiben?)

Aber die Frage steht weiterhin im Raum:

Jack V. schrieb:
> Welche Feuerwehr? Ich würde gerne versuchen, die zu dieser Behauptung zu
> befragen.

Das ist ernstgemeint. Sowas darf nicht passieren.

: Bearbeitet durch User
von Andreas H. (ahz)


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Jack V. schrieb:
> Welche Feuerwehr? Ich würde gerne versuchen, die zu dieser Behauptung zu
> befragen. Wenn sie nämlich propagieren, dass Leute einen
> Entstehungsbrand, und nur um das Stadium geht es hier, nicht bekämpfen
> sollen, obwohl sie es könnten, dann läuft da was gewaltig schief.

kA. Ist Jahre her. Das wird vermutlich die Feuer- und Rettungswache 
Potsdam in der Holzmarkstrasse gewesen sein. Soviele haben wir ja nicht 
in der Umgebung.

Aber den entscheidenden Punkt hast Du ja selber gebracht: "obwohl sie es 
könnten". Und da willst Du Dich hinstellen und erklären, dass sie es 
könnten?

> „Welchen Feuerlöscher habt ihr in eurem Hobbyraum?“
>
> Ist der Fehler erkennbar, oder muss ich es ausführen?

Andreas H. schrieb:
> Carsten S. schrieb:
>> Aber hier war von dne Mitkommentatoren ja ausdrücklich von
>> Entstehungsbrand die Rede. Nicht von Zimmerbrand und schon gar nicht von
>> Vollbrand.
>
> Was inbesondere im Hobbyraum auch mal nur Sekunden sein können, weil die
> industrieüblichen Sicherheitsregel da oft nicht eingehalten werden.

So, das war genug Spass für heute. GN :)

von Andreas S. (marais)


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Also ich muss alle zwei Jahre an Leiner Feuerlöschübung teilnehmen, und 
habe beim vorletzten Mal einen Pulverlöscher geschenkt bekommen. Ich 
möchte das Teil zu Hause eigentlich nur in der äussersten Not einsetzen; 
die Kollateralschäden an der Elektronik sind schon enorm. Immerhin haben 
mich diese Übungen (ich habe mit Wasser, CO2 und Schaum gelöscht) zum 
Nachdenken gebracht. Ich denke, mit Löschdecken kommt man im Labor schon 
sehr weit. Ich habe auch einen Not-Ausschalter installiert. Die Idee mit 
dem Sandeimer werde ich mir mal durch den Kopf gehen lassen.

Wichtig beim Feuerlöschen ist aber auch, dass man mit den Geräten 
umzugehen weiss. Wir hatten eine Übung zum Löschen von Frittierfett - 
das Ergebnis mit dem Wasserlöscher war spektakulär. Am meisten hat mich 
die Übung mit dem Rauch überrascht - man verliert wirklich die 
Orientierung, auch in kleinen Räumen.

von Jack V. (jackv)


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Andreas H. schrieb:
> Soviele haben wir ja nicht
> in der Umgebung.

Soviele Berufsfeuerwehren gibt’s in D auch nicht – also Potsdam. Wann 
ungefähr war das? Vermutlich werden sie gerne selbst jemanden benennen 
können, der für eine solche Behauptung die Verantwortung übernimmt.

Andreas H. schrieb:
> Aber den entscheidenden Punkt hast Du ja selber gebracht: "obwohl sie es
> könnten". Und da willst Du Dich hinstellen und erklären, dass sie es
> könnten?

Einen Entstehungsbrand zu bekämpfen, kann man immer versuchen. Es sei 
denn, man hat gar keine Löschmittel da, weil auf Leute wie dich gehört 
wurde – dann wird das natürlich nichts.

Andreas S. schrieb:
> Am meisten hat mich
> die Übung mit dem Rauch überrascht - man verliert wirklich die
> Orientierung, auch in kleinen Räumen.

Nicht nur die Orientierung, sondern erstaunlich schnell auch das 
Bewusstsein. Ist in einer Übung natürlich schwer darzustellen, weil’s da 
ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko gibt – aber es geht wirklich 
erschreckend schnell.

: Bearbeitet durch User
von Carsten S. (dg3ycs)


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Andreas H. schrieb:
> Carsten S. schrieb:
>> Aber hier war von dne Mitkommentatoren ja ausdrücklich von
>> Entstehungsbrand die Rede. Nicht von Zimmerbrand und schon gar nicht von
>> Vollbrand.
>
> Was inbesondere im Hobbyraum auch mal nur Sekunden sein können, weil die
> industrieüblichen Sicherheitsregel da oft nicht eingehalten werden.

20...30 sekunden von Mülleimergröße auf Zimmerbrand - Ja ist selten, 
aber das geht in sehr ungünstigen Fällen. Aber so lange da nicht 
irgendwelche Hochentzündlichen Lösungsmittel gerade auf dem Tisch 
rumFLIEßEN sind das keine 20...30 sekunden von Brandbeginn bis dahin.
Erst geht erst sehr langsam los und wird dann immer schneller.
Deshalb löscht man ja SOFORT wenn möglich und lässt nicht erst die ganze 
Etage abfackeln damit den oben wohnenden der Fluchtweg versperrt ist!

Andreas H. schrieb:
> Dann nimmt man sich also die Flasche Mineralwasser die da uch rumsteht
> und löscht damit mal schnell die CT. Dumm nur dass Du dadurch eine
> gewischt kriegst und bewusstlos wirst.

Ich würde ja sagen: Führe mal vor wie das gehen soll, aber OK...
Wenn du jetzt geschrieben hättest "bekomst einen Stromschlag wenn du die 
durchweichte CT entsorgen möchtest nach dem ein Eimer Wasser 
drübergekippt wurdem dann wäre es ja noch plausibel...
Wobei zumindest bei meiner Wohnung und so gut wie allen halbwegs 
modernen Gebäuden wäre selbst das nicht möglich weil da gibt es ja diese 
kleine Erfindung mit Namen FI/RCD.
Dazu habe ich am Basteltisch einen Hauptschalter...

Andreas H. schrieb:
> Ich sehe das zugegebenermassen immer aus der beruflichen Perspektive.
> Und da kann ich aus Erfahrung sagen, dass es eben nicht jedem klar ist.

Aus der beruflichen Perspektive als Theoretiker mit Tunnelblick ohne 
jede reale Erfahrung und maximaler Fixierung auf RECHTLICHE Risiken 
vermeiden, egal was die folgen für andere sind. (Wobei selbst da ist 
dein Weg so wie von dir beschrieben falsch...)
Gut, meine Erfahrung im Punkt Brandbekämpfung ist nicht beruflich.
Ich kann da nur ein ganz ganz klein wenig ehrenamtliche Erfahrung und 
ein im privaten Umfeld in jüngeren Jahren (Gerade Besuch beim Kumpel) 
erfolgreich gelöschter Entstehungsbrand in der Küche (durch Kabelbrand) 
bieten...
Ach ja, und die entsprechende Denkweise da ein nicht zu kleiner Teil 
meiner beruflichen Tätigkeit mit Risikobewertungen zu tun hat.

Andreas H. schrieb:
> Es sind Einzelfallentscheidungen von Leuten, die da keine Erfahrung
> haben.

Natürlich sind es Einzelfallentscheidungen.
Aber es gibt gewissen Faustregeln die gelten sofern kein ganz besonderes 
Gefahrenpotential vorhanden ist (wie Gaslager, Lager mit großen 
Traktionsakkus etc):
Ist man im Raum und es fängt etwas an zu brennen wird unmittelbar 
gelöscht so lange ganz klein. Auf jeden Fall, egal ob in diesem Fall 
oder erst einen bereits ausgebrochenen Brand bemerkt, IMMER den 
Rückzugsweg sicherstellen.
Niemals zulassen das Feuer zwischen einem und dem Ausgang gerät. Nicht 
einmal in die Nähe!
Sobald das Feuer größer als ein Papierkorb ist, abhängig von Ausstattung 
und Ausbildung ernsthaft an sofortigen Rückzug denken, Mitbewohner 
warnen...
In einen bereits brennenden oder verqualtem Raum/Gebäudeabschnitt geht 
man keinesfalls (ohne adäquate Schutzausrüstung) mehr rein.

Andreas H. schrieb:
> Frag doch mal die Frauen Deiner Kollegen wie die das sehen.

Wieso Kollegen? Was haben die mit meinem Hobbyraum zu tun?
Ich kann aber mal meine Mit-Hausbewohner (wohne Mittig in einem 4+2 
Parteien haus) fragen was die so meinen...

Andreas H. schrieb:
> Bei uns sind bei Alarmübungen (die MA wissen nicht dass es nur eine
> Übung ist) schon Dr.-Ings quer durch die Etage gerannt um ihre wichtigen
> Notizen zu "retten". Wäre der Brandfall real gewesen ...

Ganz klar schlechte Ausbildung oder mangelnde Compliance. Da hat der 
Verantwortlich versagt!

Hier ist schon der allerwichtigste Grundsatz verletzt:
Fluchtweg Sicherstellen...
Aber was hat eine Alarmübung (Simulation eines Brandes mit für die 
nichteingeweihten unbekannter Größe an einem unbekannten Ort) noch 
einmal damit zu tun das beim Basteln im Hobbyraum neben mir auf einmal 
z.b. der Modellbauakku meiner (Spielzeug-)Drohne oder meines Handys beim 
Laden thermisch durchgeht?

BTW: Vor Corona ist im Flieger Richtung Cuba direkt in der Reihe hinter 
uns ein LiPo-Akku hochgegangen. Viel Qualm, eine Stewardess mit 
Handschuh, Sandeimer und Akkubag und das Thema war nach 30sekunden 
gegessen.
Hatten die auch lange nicht zum ersten mal... Weiter hinten im flieger 
sitzende die wir in der Anlage dann näher kennengelernt haben, die haben 
da  wie deren Nachbarn nicht einmal etwas von mitbekommen.
Man hätte natürlich 200km Östlich von NY auch die Feuerwehr rufen können 
;-)
Oder bei vergleichbaren Ereignis daheim das Haus, möglicherweise samt 
anderen Hausbewohnern, niederbrennen lassen

Gruß
Carsten

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Also wenn sich Leute auf Autoritäten berufen weiß man immer, daß sie 
Unfug schreiben. Sagt Sigmund Freud. :)

Mir kommt eher der Gedanke: An stumpfen Messern schneidet man sich. Weil 
man mit den scharfen aufpaßt.

Übertragen auf Elektrobasteleien heißt das, daß man bei den ganz 
gefährlichen Sachen aufpaßt, und die halbgefährlichen u.U. gar nicht 
wahrnimmt.

Da würde ich vor allem mal Akkus und Batterien aller Art einstufen, auch 
die selten genutzte Heißklebepistole, die dann still vor sich 
hinschmort.

Ich hatte schon eine laut zerknallende AG13-Knopfzelle, eine 
aufgeplatzte CR123 und zwei Laptopzellen, wo beim Hantieren mit dem 
Seitenschneider ein Kurzschluß entstand und eine glühende Metallperle 
ins Nirvana flog. Da mir sowas schonmal ein Loch ins Beinkleid gebrannt 
hat würde ich es schon gerne genau wissen, wohin das flog.

Oft würden statt einem Feuerlöscher auch Dinge wie eine feuerfeste 
Unterlage, Patschen, Deckel, Zange oder feuerfeste Handschuhe genügen, 
um ein aus dem Ruder laufendes Gerät schnell unschädlich machen zu 
können, indem man es nach draußen bringt. Zu Sowjetzeiten gab es 
angeblich in jeder Metrostation dort einen bombensicheren Behälter, der 
verschlossen die Explosion einer bestimmten Menge Sprengstoff aushalten 
konnte. Da tat man dann die verdächtigen Gegenstände rein, konnte sie 
wegrollen und der Betrieb ging weiter.

Ein unbrennbarer Blecheimer mit Deckel wäre also nicht schlecht. Muß 
halt immer leer sein und nicht für die öligen Lappen benutzt werden. :)

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Carsten S. schrieb:
> 20...30 sekunden von Mülleimergröße auf Zimmerbrand - Ja ist selten,
> aber das geht in sehr ungünstigen Fällen.

Beim knochentrockenen Tannenbaum reichen auch drei Sekunden zum totalen 
Inferno. Das ist so extrem, daß man nicht mal schnell genug zum Löscher 
kommt. Wer da nicht sofort rennt, hat es hinter sich.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Uwe S. schrieb:
> knochentrockenen Tannenbaum

Was man ja auch so im Hobbyraum hat...
So etwas hat man normalerweise nicht mal Weihnachten im Wohnzimmer.

Ausser man gehört denjenigen die Ihren Weihnachtsbaum über das ganze 
Jahr stehen lassen.
Aber ja- Eine halbwegs trockene Tanne im Zimmer ist einer der wenigen 
Fälle wo es wirklich vom kleinen Funken extrem schnell gehen kann.

Hier aber mal der Vergleich von einer knochentrockenen Tanne:
https://www.youtube.com/watch?v=YDCwJhCoN9c
(Wobei die tatsächlich Zündung bis zur offenen Flamme auch schneller 
gehen kann)

Mit einer wie sie in den meisten Fällen im Wohnzimmer steht:
https://www.youtube.com/watch?v=pZBzPAHrMmQ


Und selbst im ersten Fall gibt es vom Zeitpunkt der ersten sichtbaren 
offenen Flammen bis zum "Time to Hau-Ab" noch ein Zeitfenster von 20 
Sekunden. Wenn man nicht die Flamme sondern die Rauchentwicklung samt 
Anschlagen des Rauchmelders als Zeitpunkt des bemerken ansieht, dann ist 
das sogar ein Löschfenster von fast einer Minute!

Beim zweiten noch deutlich mehr, etwa 80 Sekunden von der ersten Flamme 
wo das noch mit einem Wassereimer oder Feuerlöscher problemlos gehen 
würde.

Deshalb wird ja auch ausdrücklich empfohlen Löschmöglichkeiten 
bereitzuhalten...

Carsten S. schrieb:
> Auf jeden Fall, egal ob in diesem Fall
> oder erst einen bereits ausgebrochenen Brand bemerkt, IMMER den
> Rückzugsweg sicherstellen.

DAS ist die goldene Regel die immer und überall gilt.
Und wo diese bei einem beginnenden Brand eingehalten wird ist die 
Risikoabwägung immer auf der Seite eines Löschversuchs falls der Brand 
noch sehr klein ist und man etwas zur Hand hat.

Denn ohne Löschen kommt es dann immer zum Vollbrand. Sofern man im 
Mehrfamilienhaus wohnt und das nicht die oberste Etage ist, dann mit 
schnell verrauchtem Treppenhaus, damit abgeschnittenen Fluchtweg für die 
anderen Hausbewohner und falls dann die Einsatzkräfte nicht schnell 
genug eintreffen (z.b. weil bereits woanders im Einsatz) mit 
Schwerstverletzten oder Toten.
Und das bloß weil man in den 20 Sekunden wo man noch problemlos hätte 
löschen können dies nicht gemacht hat.
(und damit, falls man verantwortlich war, für evtl. Schäden 
zivilrechtlich und wegen fahrlässiger Brandstiftung ggf. auch 
Strafrechtlich voll haftet. Wenn nachgewiesen werden kann das ggf. ein 
relativ gefahrloses Löschen noch möglich gewesen wäre, möglicherweise 
auch wegen unterlassener Hilfeleistung. Selbst wenn man eigentlich nur 
Gast war der zufällig wusste das neben dem Sessel ein Wassereimer steht)

Klappt das Löschen nicht und das Feuer tritt in die Phase der schnellen 
Ausbreitung ein, dann passiert dankt freiem Rückzugsweg trotzdem nichts.
Das man keinen Löschversuch mehr in der Phase der massiven Ausbreitung 
mehr macht und schon gar nicht mehr dann erst in den Raum eintritt ist 
hoffentlich genau so klar wie der Fall das wenn die Löschmöglichkeit 
aufgebraucht ist und immer noch etwas brennt das es das dann auch war.

Und das obige sind mit den trockenen Tannenbäumen wohl eines der 
extremsten Beispiele das man heute so im Haushalt haben kann. 
(Fettbrände sind ein anderes, aber auch ganz anderer Ablauf und 
notwendiges vorgehen)
In den meisten Fällen läuft es viel langsamer!

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
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