Hallo. Ich bin gerade dabei meinem Sony SW77 einen Abgleich zu gönnen. Sony geht ja diesen etwas schwammigen Weg, die Symmetrie der 1. ZF Filter im NF-Zweig darzustellen. Also, ich schaffe es lt. der Abgleichvorschrift nicht, mit L302/303, das so hinzubiegen. Zum überprüfen nach Maximumabgleich von T9, verstimme ich den HF Generator (GPS diszipliniert) gegenüber dem Empfänger jeweils in 1kHz Schritten in beide Richtungen. Insgesamt reichen maximal +-3kHz aus, um eine Tendenz zu erfassen. Letztlich bleibt es immer dabei, dass die Mitte des Plateaus ca. 1,5-2kHz oberhalb der Abgleichfrequenz zu finden ist. Kann es sein, dass die beiden Quarzfilter da schon außermittig sind? Gruß. Jörg
> Kann es sein, dass > die beiden Quarzfilter da schon außermittig sind? Ja. --- Eigentlich sind Radios mit solchen Keramikfiltern ganz gut abzugleichen, ohne speziellem Messgerätepark: Diese Keramikfilter bestimmen natürlich, wo der Hase läuft. Also: 1.) Feststellen, welche Spulen / Trimmer für Vorkreis(e), Oszillator und ZF zuständig sind (Schaltbild oder vorsichtig ausprobieren ..., "vorsichtig" gilt immer, die Spulenkerne brechen gerne!). 2.) Mit schwachen Radiosendern (wenn kein Messsender vorhanden ist) den Oszillator auf den Frequenzbereich (87,5 ...108) MHz einstellen, "Unten" (87,5 MHz) die Spule, "oben" den Trimmer. 3.) Vorkreis(e) auf Minimum-Rauschen bzw. Maximum-Signal einstellen. Wiederum gilt: "Unten die Spule, oben den Trimmer." 4.) Die ZF-Spulen auf Minimum-Rauschen bzw. Maximum-Signal einstellen, Unabhängig davon, ob exakt 10,700 MHz gegeben sind, s.o. 5.) Falls ein analoger Ratiodetektor vorhanden ist: Direkt an dessen Ausgang (d.h. ggf. vor einem Kondensator) die richtige Spule(!) auf 0 V DC einstellen. 6.) Solange 1.) bis 5.) wiederholen, bis es keine Verbesserung mehr gibt.
T9 hat hauptsächlich die Aufgabe der Symmetrierung, dürfte zwar die Grobfilterung ausführen und wesentlich breiter als das Band sein, für das das Quarzfilter (oder Keramikfilter?) sorgt. Ein Abgleich mit zwei Einzelfrequenzen dürfte da sehr schwierig sein, besonders weil bei solchen Filtern ein unpassender Lastwiderstand zu Welligkeit der Durchlasskurve führt. Eine Messung mit Wobbelgenerator dürfte da eher sinnvoll sein. Lass lieber die Finger vom Filter, wenn du nicht die richtige Messtechnik dazu hast. Halte dich da lieber an die Devise: never change a running system. Gut, diese 455kHz-Keramikfilter sind bei weitem keine solchen Sensibelchen wie Quarzfilter. (wie ich zuerst angenommen habe) Aber Sensibelchen sind die Ferritkerne in den Spulen. Sie sind meistens durch Alterung schon mit dem Spulengewinde verklemmt und splittern dann sehr schnell, besonders wenn man da mit einem Metall-Schraubenzieher versucht zu drehen. Ein Plastikstäbchen, möglichst auf genaue Passform zum Kern gefeilt bringt da ein wesentlich geringeres Risiko.
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Jörg schrieb: > Kann es sein, dass > die beiden Quarzfilter da schon außermittig sind? Das sind bei 455kHz sicher keine Quarzfilter sondern Keramikfilter. Und bei Spulen, Kondensatoren und Filtern im 455-Bereich ändert sich nach der Herstellung praktisch nichts. Außer es ist wirklich etwas kaputtgegangen oder man hat versucht, daran herumzudrehen oder herumzubiegen..
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Danke ersteinmal für die Meldungen. Aber... 1. es sind zwei Quarzfilter (XF) 2. es Handelt sich um den Abgleich der 1. ZF also hier 55,845 MHz 3. die 455khz Stufe kommt erst danach, zu sehen in meinem angehängten Bild "1. ZF Abgleich_1" nach den Anweisungen für die 1. ZF 4. Die Abgleichvorschrift sieht keine Wobbeltestpunkte vor. sonst hätte ich lieber mit dem Trackinggenerator meines SA gearbeitet. Eventuell hilft das bei hilfreichen Ratschlägen weiter. Gruß. Jörg
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Hoppla, jetzt hab ich etwas mehr begriffen. Aber es ist unklar, wo der outputlevel gemessen wird: als NF-spannung von 400 Hz? als ZF.Spannung der 2.ZF? Nu ja, die 55,845MHz Quarzfilter (sog monolitische Filter mit zwei mechanisch gekoppelten Resonatoren) sind da schon etwas heikel, wenn es um 1kHz Verschiebung geht. Vergiss nicht: 1kHz Verschiebung bei 55,4 MHZ sind 18 ppm . Das kann schon durch Alterung der Quarze oder durch Temperaturabhängigkeit entstehen. Außerdem kann auch der Oszillator die 18ppm Fehler haben und damit die Kurve verschieben. Auch die Durchlasskurve der 2.ZF spielt da mit. Mein Rat: toleriere die Tatsache, dass das Maximum um 1kHz verschoben ist als Tatsache, die auf die Empfangsqualität kaum Einfluss hat. Ob es nun an den Quarzfiltern, am Mischer von 1.ZF zu 2.ZF, am Frequenzgang der 2.ZF oder sonstwas liegt, ist mit der oben gezeigten Abgleichanleitung nicht zu klären sondern nur sichtbar.
Danke Peter. Ja, der Pegelschrieb wird am NF-Ausgang gemessen. Aber in der Zwischenzeit ist auch mir etwas klar geworden. Bei dem flauen Kontrast des LCD aus meiner Blickrichtung, hatte ich nicht gesehen, dass ich am Radio 1kHz zu hoch getippt hatte. Jetzt siehts deutlich besser aus. Bei +/- 2 KHz habe ich den Abfall jetzt perfekt symmetrisch. Bei +/-3 kHz ist messtechnisch eine leichte Schieflage. Akustisch, mit der 400 Hz Modulation im Kopfhörer, kaum wahrnehmbar. Das sieht schon hübscher aus. So jetzt kann ich beruhigt in die Federn fallen. Gruß. Jörg
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