Hallo hab da ne Frage zum Stromzähler. Wenn ich einspeise und einen Stromzähler habe, der separat den eingespeisten Strom zählt, und ich speise sagen wir mal 1kW ein, während ich gerade 3kW brauche. Dann ist das doch so, dass der Einspeisezähler nix zählt und der "normale" Verbrauchszähler zählt für 2kW (3kw-1kw). Das ist doch richtig so? Denn die sogenannte Nulleinspeisung oder auch Eigenverbrauch wie es gerne heisst, macht doch sonst gar keinen Sinn. Nebenbei: wie funktioniert eigentlich die Richtungserkennung? Hat das was mit Strompolarität im Vergleich zur momentanen Spannungspolarität zu tun? Grübel grübel.... Danke und Gruß Gerhard
Franko P. schrieb: > Dann ist das doch so, dass der Einspeisezähler nix zählt und der > "normale" Verbrauchszähler zählt für 2kW Ja. Franko P. schrieb: > wie funktioniert eigentlich die Richtungserkennung Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung, gemittelt über zumindest 1 Halbwelle. Franko P. schrieb: > Hat das was mit Strompolarität im Vergleich zur momentanen > Spannungspolarität zu tun? Im Prinzip ja.
An Phasenverschiebung dachte ich auch, aber es ist doch so, dass wenn ich ne Ohmsche Last hätte, dass ich dann ja keine Phasenverschiebung habe, bei induktiver oder kapazitiver schon, aber daran sehe ich doch die Stromflussrichtung nicht???
Wenn die Halbwelle positiv ist, der Strom aber negativ (aus Sicht der Netzeinspeisung) wird in das Netz eingespeist. Ist der Strom dabei auch positiv, wird aus dem Netz gespeist. Wählt man die Messintervalle klein genug ergeben sich daraus eine ganze Menge Informationen wann, wer mit welcher Leistung gerade was tut. Also einfach Vorzeichen und Amplitude von Strom und Spannung in hinreichender Messfrequenz in Relation setzen und man hat alle Infos. Man kann ja auch innerhalb einer Halbwelle in schneller Folge 100A ziehen und 101A einspeisen. Die Leitung sieht 100A Belastung, der Zähler sieht 1A Einspeisung über die Halbwelle. Die Leistung des ADC Samples hängt wiederum vom jeweiligen Phasenwinkel ab. Daher muss man Strom und Spannung (annähernd) simultan messen.
Franko P. schrieb: > Wenn ich einspeise und einen > Stromzähler habe, der separat den eingespeisten Strom zählt Wie sieht das tatsächlich bei dir aus? Gibt es für die PV einen separaten Stromzähler der die komplette erzeugte Energie erfasst, oder hast du die PV auf deinem normalen Zähler und der erfasst nur die Differenz aus Erzeugter und selbst verbrauchter Energie?
Michael B. schrieb: > Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung, gemittelt über zumindest > 1 Halbwelle. Um die Wirkleistung auch bei nicht-sinusförmigen Spannungen/Strömen genau genug ermitteln zu können, muss ein Zähler x-mal pro Vollwelle die Momentanwerte von Spannung und Strom messen, sie paarweise miteinander multiplizieren und die Produkte über die Periodendauer integrieren, und das alles vorzeichenrichtig. Das muss ein Zähler können, und wenn er das kann, braucht er sich nicht um Phasenlagen zu kümmern: Die Leistungsflussrichtung entspricht einfach dem Vorzeichen der wie oben errechneten Wirkleistung. Nebenbei: "Über eine Halbwelle mitteln", das geht schon rein begrifflich nicht, weil es in einer Halbwelle nicht mehrere Phasenverschiebungen gibt.
Franko P. schrieb: > wenn ich ne Ohmsche Last hätte, dass ich dann ja keine Phasenverschiebung > habe, bei induktiver oder kapazitiver schon, aber daran sehe ich doch > die Stromflussrichtung nicht??? Du musst in vier Quadranten denken, nicht nur in zweien. Wenn die Leistung aus dem Netz kommt, bist du rechts von der Y-Achse und der Phasenwinkel reicht von -90° über 0° (=ohmsch) bis +90°. Wenn die Leistung ins Netz fließt, bist du links von der Y-Achse, und der Phasenwinkel reicht von +90° über 180° (=ohmsch) bis 270°.
Es gibt nur einen digitalen Stromzähler, mit 2 Zählwerken, deren Werte abwechselnd angezeigt werden. Da dort, wo der Zähler verbaut ist, keine PV-Anlage ist, können wir das auch nicht ausprobieren. Dann wäre das am Einfachsten...
Franko P. schrieb: > An Phasenverschiebung dachte ich auch, aber es ist doch so, dass wenn > ich ne Ohmsche Last hätte, dass ich dann ja keine Phasenverschiebung > habe Dann hast du auch keine Einspeisung. Die hast du nur, wenn auf der ansteigenden Seite des Sinus mehr Strom ins Netz fliesst, als auf der abfallenden, denn dort ist der Einspeisestrom negativ.
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